In diesem "Testartikel" vom Hifi-Journal sind Fotos vom geöffneten Nubert nuConnect Class-D Audioverstärker zu sehen: https://www.hifi-journal.de/testberichte/av-receiver-verstaerker/1364-test-nubert-nuconnect-ampx Der Verstärker hat einen 2-poligen Netzanschluss und auf dem Foto vom geöffneten Zustand sieht man, dass die 2 Netzleitungen direkt auf die Netzteilplatine geführt werden. Aber das Gehäuse ist doch zu aller höchster Wahrscheinlichkeit aus Metall, vermutlich eloxiertes Aluminium. Was für eine Sicherheitsklasse ist das denn? Kann das Eloxat als Schutzisolierung durchgehen? Oder ist es ausreichend, dass die Netzleitungen nochmal umschrumpft sind und dann vermutlich alle Kupferteile vom PCB ausreichend Abstand zu den Befestigungsschrauben aufweisen? Ich hab keine Erfahrung im Design von netzspannungsbetriebenen Geräten, aber das hier erscheint mir etwas lax. Liege ich da falsch?
A. D. schrieb: > Was für eine Sicherheitsklasse > ist das denn? SK 2 - Wie auf dem Gerät gekennzeichnet A. D. schrieb: > Kann das Eloxat als Schutzisolierung durchgehen? Nein, definitiv nicht A. D. schrieb: > Oder ist es ausreichend, dass die Netzleitungen nochmal umschrumpft sind > und dann vermutlich alle Kupferteile vom PCB ausreichend Abstand zu den > Befestigungsschrauben aufweisen? Genau das. Schutzklasse 2 heißt ja, dass eine doppelte oder verstärkte Isolierung vorhanden sein muss. Das kann man mit verschiedenen Mitteln erreichen. A. D. schrieb: > Liege ich da falsch? Jap. TV-Satellitenreceiver zum Beispiel waren auch in den Neunzigern schon genau so aufgebaut. Metallgehäuse heißt nicht unbedingt immer Schutzklasse 1.
Milliarden von SAT-Receivern und Hifianlagen sind auch im Blechdeckel mit Eurokabel, das kann also nicht so ein Problem sein.
Ahh ok, alles klar. Wieder was gelernt.
Wenn Du so ein Gerät reparierst oder umbaust musst Du das beachten. So können z.B. die Länge eines Netzkabels innerhalb des Gehäuses, eine Ummantelung, die Position eines Kabelbinders etc. alle Teil der Schutzmaßnahmen zum Erreichen von SK II sein. Auch wenn man die vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennt oder da ein dickes gelbes Ausrufezeichen draufklebt. Das zu erkennen und zu beachten ist daher Teil des nötigen Know-Hows bevor man mit dem Reparieren anfangen sollte.
A. D. schrieb: > In diesem "Testartikel" vom Hifi-Journal sind Fotos vom geöffneten > Nubert nuConnect Class-D Audioverstärker zu sehen: Sauber aufgebaut, das lieben meine Augen... hebt sich wohltuend von vielem ab was einem aus China nachgeschmissen wird.
Heimtechnik ist vorzugsweise schutzisoliert angeschlossen. Damit verhindert man Erdschleifen. Ich hatte früher mal einen Receiver mit dem UKW Kabelanschluß verbunden. Als ich ihn dann noch mit der Soundkarte des PCs verbunden hatte, hat es höllisch gebrummt. Grund war der Schukoanschluß des PCs, der dann eine Erdschleife mit dem Kabelanschluß bildete. Eine HF-Trennung mit 2*100pF im Koaxkabel löste dann das Problem. Im Profisektor muß dagegen Schuko verwendet werden. Daher trennt man Erdschleifen über symmetrische Eingänge (Trenntrafo) auf.
Beitrag #7885954 wurde von einem Moderator gelöscht.
A. D. schrieb: > Oder ist es ausreichend, dass die Netzleitungen nochmal umschrumpft sind > und dann vermutlich alle Kupferteile vom PCB ausreichend Abstand zu den > Befestigungsschrauben aufweisen? Reiner Luft Abstand ist problematisch. Wenn etwa in der Montage eine Schraube im Gehäuse vergessen wird, oder eine zu lange von unten reingeschraubt wird. Wahrscheinlich ist unter dem Netzteilprint noch eine Mylar Folie. Die Kühlkörper für die Mosfets vom Netzteil in der Nähe vom Metallgehäuse sind auch problematisch. Inzwischen muss auch sichergestellt sein, dass der Servicetechniker nicht ohneweiteres 230 Volt Teile am offenen Gerät angreifen kann. So ziemlich alle Audiogeräte ausser gute Verstäkrer sind inzwischen Schutzklasse-II, auch wenn sie ein Metallgehäuse haben. Üblicherweise ist der Leistungsverstärker noch Klasse-I und sorgt damit für Erdung an einer Stelle. Einen ungeerdeten Verstärker würde ich mir nicht kaufen. Die Schaltnetzteile von Verstärkern mit viel Leistung produzieren ziemlich viele Störungen. Ohne Erdung liegt damit eine Gleichtaktspannung an allen Steckern an. Wenn ein zweites geerdetes Gerät angehängt wird, dann fliesst Gleichtaktstrom über die Verbindungskabeln nach Masse ab. Auf empfindlichen Eingängen von analogen Quellen will ich sowas nicht haben. Andererseits wenn auch die CD und Plattenspieler Schaltnetzteile verwenden, dann fliesst sowieo immer ein Gleichtakt Strom und die Eingänge neuerer Geräte sind heute besser geschützt. Inzwischen macht Cambridge Audio das bei ihren Billigverstärkern auch so, der Standbytrafo wird da durch ein Schaltnetzteil ersetzt: https://audio.com.pl/testy/stereo/wzmacniacze-stereo/3306-cambridge-audio-axa25 Da gibt es aber auch andere Bilder wo die Netzleitung doppelt isoliert ist.
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Sebastian R. schrieb: > SK 2 - Wie auf dem Gerät gekennzeichnet Ja, so hat es der Hersteller auf das Gerät gemalt. Nur, sehe ich keine doppelte oder verstärkte Isolierung am Netzteil: Z.b. sind die Pins der Bauteile (Optokoppler etc.) überhaupt nicht isoliert, sondern blank. Wo ist da der doppelte Schutz? Wo ist mein Denkfehler?
Michael schrieb: > Wo ist da der doppelte Schutz? Wo ist mein Denkfehler? Luftstrecke gilt auch als Teil der Isolierung. Unter der Netzteilplatine wird sich vermutlich eine Polycarbonat-Folie als Isolierung befinden und ggf. ist auch eine über dem Netzteil in den Deckel des Gehäuses geklebt.
Ein vorhandenes Symbol schützt noch nicht vor verschleppten Spannungen aus anderen Geräten. Falls eines der angesteckten Kabel durch ungünstige Umstände auf 230V~ liegen sollte (Isolationsfehler od. Irrtum) wäre das zu beachten.
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