Forum: Offtopic Frage zu Prozentangabe bei Gasen


von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Der Ätna spuckt gerade wieder ordentlich Gase aus und mir ging dort eine 
Frage durch den Kopf.
Wie funktioniert das mit den Prozentangaben bei der Luftzusammensetzung, 
wo sind da die 100%? Der CO2 Anteil ist ja auch stetig gestiegen, von ca 
200 auf 400ppm. Verschwindet dafür ein anderes Gas um wieder auf 100% zu 
kommen oder sind es jetzt mehr als 100% oder steigt der Druck?
Die Gase die aktuell vom Vulkan kommen erhöhen ja auch einzelne 
Bestandteile der Luftzusammensetztung. Bei Wiki gab es auch noch Angaben 
in Vol.% und Prozentangaben mit 3 Nachkommastellen, Sauerstoff ist dort 
mit 20,942% angegeben. Das ist doch bestimmt auch nie so konstant, ich 
muss gestehen ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch.

Das mit den Volumenprozent stelle ich mir gerade so vor:
Eine Suppe in der Schüssel bei der sich die Leute etwas auftun und ich 
will den Salzgehalt angeben. Also beziehe ich mich auf ein kleines 
festes Volumen der Suppe. (korrekt?)
... beim schreiben dämmert was mit den kleinen festen betrachteten 
Volumen, einalter Prof  nannte so etwas immer „freischneiden“ aber wenn 
ich das Beispiel mit der Suppe und dem Ätna nehme, dann habe ich:
Eine Suppe die kocht und verdampft, da kommen aktuell 3 Esslöffel Salz 
rein, es fängt jemand an umzurühren und ich gebe den Salzgehalt mit 
0,001% Auflösung an. Dazu kommt noch der Suppentopf ist offen und es 
kann das Medium verschwinden, unsere Luft ist aber durch die Atmosphäre 
eingeschlossen. Kommt also wie bei dem Ätna Gas dazu hätten wir ja 
wieder mehr...
Kann mir mal wer in einfacher Sprache auf die Sprünge helfen, bin gerade 
in einer „Denkblockade“?

von Wolf17 (wolf17)


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Gegeben 100L Stickstoff. Man gibt 1L CO2 dazu. Jetzt hat man 101L. Darin 
(gerundet) 99,01%  (100/101) Stickstoff und 0,99% CO2 (1/101).
Sind die 100L fix, steigt der Druck, die prozentuale Verteilung bleibt 
aber.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Frank D. schrieb:

> Das mit den Volumenprozent stelle ich mir gerade so vor

(schnipp)

Ernsthaft? Was ist an Volumenprozent denn doppeldeutig? Du hast ein 
bestimmtes Volumen (sagen wir 1m³) Luft. 23% davon sind dann 0.23m³.

> Der CO2 Anteil ist ja auch stetig gestiegen, von ca 200 auf 400ppm.
> Verschwindet dafür ein anderes Gas um wieder auf 100% zu
> kommen oder sind es jetzt mehr als 100% oder steigt der Druck?

Der Druck ist doch vollkommen egal. Wenn sich o.g. 1m³ Luft wegen 
niedrigen Luftdrucks auf 1001l ausdehnen, dann sind 23% davon eben nicht 
mehr 230l sondern 230.23l.

Und wenn sich der Gehalt von einem Gas wie CO2 von 200ppm=0.02% auf 
400ppm=0.04% erhöht, dann müssen die die prozentualen Anteile der 
anderen Gase eben um genau jene 0.02% Differenz verringern.

Aber die Zusammensetzung der Atmosphäre ist alles andere als konstant. 
Nicht zeitlich betrachtet und auch nicht räumlich. Im Wald z.B. anders 
als neben einem Schornstein. Und in 10m Höhe anders als in 1m Höhe. Und 
vor 100 Jahren anders als heute. Angaben mit 3 Nachkommastellen für den 
Prozentsatz von z.B. Sauerstoff sind Unsinn. Mann kann das zwar so genau 
messen, aber die Meßwerte gelten dann nur für diese eine Probe.

von Stefan (Gast)


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Frank D. schrieb:
> sind es jetzt mehr als 100%

ujappnöe - ohne Luft geht das.

von Michael L. (nanu)


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Frank D. schrieb:
> Dazu kommt noch der Suppentopf ist offen und es
> kann das Medium verschwinden, unsere Luft ist aber durch die Atmosphäre
> eingeschlossen.

Der zweite Halbsatz taugt genial für alternative Fakten. Würde ich noch 
mal überdenken.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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C+O2 => CO2
Anzahl Moleküle bleibt gleich, nur O2 wird zu CO2
Bei 200ppm wäre das 021.0000% auf 020.9800% O2

: Bearbeitet durch User
von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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🍅🍅 🍅. schrieb:
> C+O2 => CO2
> Anzahl Moleküle bleibt gleich, nur O2 wird zu CO2
> Bei 200ppm wäre das 021.0000% auf 020.9800% O2

Das ist ein guter Punkt, die Formulierung der Vulkan setzt CO2 frei wäre 
also besser anders formuliert.

Was mich halt verwirrt hat sind diese 100%, da die ja auch nicht 
konstant sind. Beim Erdgas wird das etwas deutlicher, da kommt ja was zu 
der "Luft" dazu.
Also wenn z.B. der gesammte Gasvorat der Erde freigesetzt wird, würde 
der absolute Anteil von CO2 ja konstant bleiben. Anteilig an der 
Atmosphäre wäre er aber geringer, da es ja mehr andere Bestandteile 
gibt. Das Volumen kann sich nicht ändern also bleibt nur der Druck und 
die Vol.% Angabe müsste kleiner werden.
Richtig so?

von Darius (dariusd)


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Hallo

"tomate"

Keine Unverschämtheit meinerseits, welche hinter einer Kritik versteckt 
ist, keine Ironie, sondern eine ernstgemeinte Anschlussfrage:

Wie kommst du rechnerisch und ausgehend von welchen Daten genau,(wohl 
irgendwas aus einer Periodensystemtabelle - Atomgewicht(?), auf deine 
Prozentwerte?

Über einen Schritt für Schritt erklärten Rechenweg, und eine Erklärung 
zu den warum und wie, zugehörigen "Chemischen" Werte würde ich mich 
freuen.


Danke

von Daniel (daniel3)


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Frank D. schrieb:
> Wie funktioniert das mit den Prozentangaben bei der Luftzusammensetzung,
> wo sind da die 100%? Der CO2 Anteil ist ja auch stetig gestiegen, von ca
> 200 auf 400ppm.

Du suchst wahrscheinlich zum Verständnis das Mischungskreuz:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mischungskreuz

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Frank D. schrieb:
> die Formulierung der Vulkan setzt CO2 frei wäre
> also besser anders formuliert.

dafür subduziert die Erde auch tonnenweise CO2
-z.B.in Form von Kalk

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Frank D. schrieb:
> Das Volumen kann sich nicht ändern

Weshalb? Die Erde hat keinen Deckel, nur Gravitation und Konvention als 
Begrenzung der Atmosphäre. Der Zusammenhang zwischen Volumen und Druck 
ist bei der Atmosphäre allerdings etwas komplizierter.

: Bearbeitet durch User
von R. L. (roland123)


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Frank D. schrieb:
> 🍅🍅 🍅. schrieb:
>> C+O2 => CO2
>> Anzahl Moleküle bleibt gleich, nur O2 wird zu CO2
>> Bei 200ppm wäre das 021.0000% auf 020.9800% O2
>
> Das ist ein guter Punkt, die Formulierung der Vulkan setzt CO2 frei wäre
> also besser anders formuliert.

das ist schon richtig formuliert. Der Vulkan setzt tatsächlich CO2 aus 
dem Erdinneren frei. Er setzt keinen Kohlenstoff frei, der dann mit 
Sauerstoff aus der Luft CO2 bildet.

Beitrag #7885958 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jens G. (jensig)


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Stefan schrieb im Beitrag #7885958:
>> Gegeben 100L Stickstoff. Man gibt 1L CO2 dazu. Jetzt hat man 101L.
>
> Nicht unbedingt additiv lösbar wenn Moleküle zwischen Moleküle passen.
> Die Gasgleichungen sind mitunter komplexer, mbar, °C, Avogadro u.v.a.m.

Es passen keine weitere Moleküle zw. Molekülen bei gleichem 
Druck/Temperatur.

Darius schrieb:
> Wie kommst du rechnerisch und ausgehend von welchen Daten genau,(wohl
> irgendwas aus einer Periodensystemtabelle - Atomgewicht(?), auf deine
> Prozentwerte?
>
> Über einen Schritt für Schritt erklärten Rechenweg, und eine Erklärung
> zu den warum und wie, zugehörigen "Chemischen" Werte würde ich mich
> freuen.

Ich würde sagen, Du wiederholst nochmal die Schule im Fach Chemie, 
vielleicht so Klasse 8 oder 9. Ist schließlich eine Grundlage für die 
Stoffmengen-Rechnungen (Stöchiometrie)...

: Bearbeitet durch User
von Michael L. (nanu)


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Frank D. schrieb:

> Was mich halt verwirrt hat sind diese 100%, da die ja auch nicht
> konstant sind.

Hm? Die Angabe der Anteile der Gase bezieht sich auf das betrachtete 
Volumen.
Du nimmst einen Topf, machst einen Deckel drauf und guckst, welche Gase 
in welchem Anteil vorhanden sind. Das Gesamtvolumen Deines Topfes sind 
dabei 100%. Ist doch nicht wirklich schwer.

> Also wenn z.B. der gesammte Gasvorat der Erde freigesetzt wird, würde
> der absolute Anteil von CO2 ja konstant bleiben. Anteilig an der
> Atmosphäre wäre er aber geringer, da es ja mehr andere Bestandteile
> gibt. Das Volumen kann sich nicht ändern also bleibt nur der Druck und
> die Vol.% Angabe müsste kleiner werden.
> Richtig so?

Nö. Um die Erde herum gibt's keinen Deckel, der zur Folge hätte, daß 
sich bei Erhöhung des Gesamtvolumens der Druck erhöht. Vielmehr ist es 
so, daß alles Gas, was die Erdanziehung nicht halten kann, ins All 
entfleucht.

von Darius (dariusd)


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Hallo

Jens G. schrieb:
> Ich würde sagen, Du wiederholst nochmal die Schule im Fach Chemie,
> vielleicht so Klasse 8 oder 9. Ist schließlich eine Grundlage für die
> Stoffmengen-Rechnungen (Stöchiometrie)...


Na "Danke"...

Wie genau muss, man eigentlich noch seine Frage formulieren, um nicht 
dumme, nur fordernde, aber eben nicht auf die Vorgabe eingehende 
Antworten in diesem Forum zu erhalten?

Und das auch noch von irgendwelchen Leuten, die ich nicht angesprochen 
habe...

Solch nutzlose "Empfehlungen" habe ich und andere, die halt nicht alles 
sofort verstanden hatten bzw. auch mal was vergessen hatten, vor vielen 
Jahrzehnten vom Grundprinzip auch schon von "meinen" diversen schlechten 
Mathematiklehrern erhalten.

Na danke noch nachträglich an jene "Lehrer".

(Tatsächlich alles Männer - die einzige Mathematiklehrerin, die zur 
gesamten Klasse endlich mal freundlich und geduldig war, wurde 
tatsächlich innerhalb von Tagen der Klasse entzogen, auch hatte ich sie 
danach auch nicht mehr in der Schule gesehen...).

Sie war wohl in "meiner" Schule ihrer Zeit voraus...

Auch einer der vielen Gründe, warum ich und einige (leider nur) wenige, 
auch nicht im 5. Lebensjahrzehnt meine zum Glück lange zurückliegende 
Schulzeit durch die verfälschend, ausblendende rosarote Brille 
betrachte.

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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Würdest Du beim Weltmeer auch Probleme haben, dass 1000.000 cbm Regen 
dazu oder Verdunstung weg kommen? Oder wie hoch der Meeresspiegel 
steigt, wenn der Salzgehalt 0,02% steigt?

Der Tidenhub ist analog zum Luftdruck

von Axel S. (a-za-z0-9)


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(prx) A. K. schrieb:
> Der Zusammenhang zwischen Volumen und Druck
> ist bei der Atmosphäre allerdings etwas komplizierter.

Eigentlich nicht. Die Zustandsgleichung

p·V = n·R_m·T [1]

bzw.

p·V
--- = const
 T

gilt zwar ausweislich des Namens nur für ideale Gase, aber unter 
Normalbedingungen sind die Gase der Atmosphäre nah genug dran. Grob 
vergleichbar mit Newtonscher Mechanik vs. Einsteinscher 
Relativitätstheorie.

Das "Problem" ist nur daß weder Druck noch Temperatur auch nur annähernd 
konstant sind. Das Volumen dewegen halt auch nicht.


[1] 
https://de.wikipedia.org/wiki/Thermische_Zustandsgleichung_idealer_Gase

Beitrag #7886559 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7886561 wurde von einem Moderator gelöscht.
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