Hallo, ich habe häufiger gehört, dass Brasilianer und wohl teilweise auch Russen die alten fltsatcom-Satelliten für private Gespräche nutzen. Ich weiß, dass wir das Thema auch schon ein paar Mal hier im Forum hatten. Der Downlink ist auf etwa 250 MHz, da gibt es einige Funkgeräte, die das können. Empfang ist auch in Deutschland ohne großen Aufwand möglich. Der Uplink ist jedoch auf ~300 MHz. Mit guter Antenne reichen sicherlich 5-15W. Ich konnte aber kein Gerät finden, das da senden kann. Gibt es da irgendwas, was auf diesen Frequenzen genug Leistung hat? 2m-Funkgerät mit Frequenzdoppler und anschließendem Verstärker ist natürlich auch möglich, kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, dass es da keine Geräte gibt.
Ich glaube gelesen zu haben, dass 300 MHz die Frequenz der Baken von Schiffbrüchigen ist. Die kann man von Satelliten aus per Doppler orten. Du würdest Dich damit möglicherweise SEHR unbeliebt machen. Gerhard
Gerhard H. schrieb: > Baken von Schiffbrüchigen 406 MHz wenn du die https://de.wikipedia.org/wiki/Notfunkbake meinst
Julius B. schrieb: > kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, dass es da keine > Geräte gibt. Da die Satelliten mal militärisch genutzt wurden (1. Golfkrieg soweit ich weiss), werden Geräte die legal für "Endverbraucher" erhältlich sind wohl kaum auf dem Markt zu finden sein. Ob irgendwelche AFu Geräte (USA) das können, weiss ich nicht. in Europa sind mit nur umgebaute Geräte oder komplette Eigenbauten bekannt.
Julius B. schrieb: > 2m-Funkgerät So ist es. "pirates typically take an ordinary ham radio transmitter, which operates in the 144- to 148-MHZ range, and add a frequency doubler cobbled from coils and a varactor diode" https://www.schneier.com/blog/archives/2009/04/hacking_us_mili.html Gerhard H. schrieb: > 300 MHz die Frequenz > der Baken von Schiffbrüchigen Er meint 243 MHz, die werden aber seit 2009 nicht mehr von den Satelliten empfangen. https://de.wikipedia.org/wiki/COSPAS-SARSAT#cite_ref-3
Rüdiger B. schrieb: > Such mal: > https://www.n2yo.com/satellites/?c=30&srt=1&dir=1&p=99999 Da gibt es einige geostationäre Satelliten, die meisten werden aber sicherlich noch aktiv genutzt oder sind verschlüsselt. Fltsatcom ist ja schon sehr alt. Da diese Satelliten für die Nutzung mit mobilen Geräten gedacht waren, haben sie auch sehr große Empfangsantennen. Die Baken für Schiffsbrüchige kannte ich nicht, die müssen ja auch einen einigermaßen starken Sender gehabt haben, damit man sie mit einem Satelliten empfängt. Eigentlich würde ich mir einen geostationären Amateurfunksatelliten wünschen, der einen 2m/70cm Repeater hat und einfach empfangbar ist. Da wäre sicherlich viel los. QO-100 benötigt ja eine genau ausgerichtete Schüssel wie beim TV. Und dann gibt es nur SSB mit schlechter Qualität.
Julius B. schrieb: > Eigentlich würde ich mir einen geostationären Amateurfunksatelliten > wünschen, der einen 2m/70cm Repeater hat und einfach empfangbar ist. Da > wäre sicherlich viel los. QO-100 benötigt ja eine genau ausgerichtete > Schüssel wie beim TV. Hast Du Dir schon mal überlegt, wie groß ein Spiegel für 2m oder 70cm sein muss, der aus 36.000 km Entfernung seine Sendeleistung nicht zu 80% an der Erde vorbeistrahlt ? Oder wie lang eine entsprechende Yagi mit diesem Öffnungswinkel wäre. Das willst Du nicht bezahlen um es in den Orbit zu bringen. > Und dann gibt es nur SSB mit schlechter Qualität. Die gibt es auch auf der kurzen Welle. Aber es laufen auch sehr viele gut verständliche SSB-QSOs auf QO-100, desweiteren gibt es ja auch noch CW, DATV und Experimentalbereiche. Also bitte nicht nur einmal kurz reinhören, sondern alles ausprobieren. '73 de Steffen, DL7ATE
Bandplan: https://milsatcom.tripod.com/uhf_milsats/fltsatcom.html USA20 und USA46 https://milsatcom.tripod.com/uhf_milsats/fltsatcom8.jpg USA44 USA48 über Australien
Steffen S. schrieb: > > Hast Du Dir schon mal überlegt, wie groß ein Spiegel für 2m oder 70cm > sein muss, der aus 36.000 km Entfernung seine Sendeleistung nicht zu 80% > an der Erde vorbeistrahlt ? Oder wie lang eine entsprechende Yagi mit Ein 2m/70cm Transponder mit weltweitem Zugang wäre vermutlich nutzlos weil mangels Einstiegshürde dort das völlige Hauen & Stechen ausbrechen würde. Einer meiner Berliner Freunde, RIP, hat den Stunt gebracht, die Entfernung Erde-Mond-Erde mit einer Gegenstation zu überbrücken die nur einen normalen Transceiver + Dipol hatte. Das ist 10* soviel Strecke bis zum Mond und noch 10* für zurück. Und der Mondstaub ist kein toller Reflektor. (432 MHz) > diesem Öffnungswinkel wäre. Das willst Du nicht bezahlen um es in den > Orbit zu bringen. Ich lass mich da lieber bezahlen :-) Die Fernsehsats haben übrinx auch Lineartransponder. Die machen ihre eigene Navigation. Das Pseudo-Noise der Navigation liegt einfach >xyzzy dB unter dem MPEG-Datenstrom. Stört kein bisschen, ist halt schön aufgespreizt. Sehr simpel. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das wirklich keiner einfach so benutzt. Wenn man mit der Bitrate nicht zu gierig ist und mit der Spreizung und dem Restträger nicht rumschlampt, dann dürfte das kaum auffallen. Encryption Keys oder ein Sprachkanal müsste meiner Schätzung nach drinsein. Gerhard
Gerhard H. schrieb: > Sehr simpel. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, > dass das wirklich keiner einfach so benutzt. TV-Satelliten werden durchaus missbraucht, allerdings meistens von Leuten, die dort legal senden dürften, aber das Geld für ihre Transponderzeit sparen wollen. Bei 14 GHz zu senden, ist halt nicht so trivial.
Willst satcom machen... Hrhrhr. Erst mal als Tipp: Keine gute Idee! Da kennt man in Deutschland keinen Spaß mit. Die wenigen die es gemacht haben, haben das nicht lange gemacht. Stefan M. schrieb: > werden Geräte die legal für "Endverbraucher" erhältlich sind wohl kaum > auf dem Markt zu finden sein. Bullshit, mehr als genug der China Handfunken sind erweiterbar oder können von Haus aus mehr oder weniger gut auf 300-320MHz senden. Radtel, Baofeng und wie sie alle heißen haben alles was im Programm. Antennen zum senden geeignet sind und bei Piraten häufig verwendet werden: Helix oder Yagi. Noch ne Warnung: Satcom kann süchtig machen. ;-)
Julius B. schrieb: > Ich konnte aber kein Gerät finden, das da senden kann. Gibt es da > irgendwas, was auf diesen Frequenzen genug Leistung hat? Für die Kommunikation über den Satelliten kommt es nicht auf die Sendeleistung des Gerätes an, sondern auf die effektive Strahlungsleistung.
> Eigentlich würde ich mir einen geostationären Amateurfunksatelliten > wünschen, der einen 2m/70cm Repeater hat und einfach empfangbar ist. Wie schon geschrieben, geostationäre Satelliten brauchen ordendliche Antennen weil die so weit weg sind. QO-100 braucht ca. 1kW EIRP bei der Uplinkfrequenz von 2,4GHz. Das wäre ähnlich wenn der Uplink bei 70cm oder 2m wäre, nur dass der Sat dann eine wesentlich größere Schüssel für den Empfang bräuchte um den gleichen Gewinn bei der Empfangsantenne zu haben. Also bei der "Handfunke-Bodenstation" 1kW wenn man keine Antenne mit viel Gewinn hat. Oder eben 10W und eine Antenne mit 20dB Gewinn, das wäre dann die erwähnte 80cm Schüssel bei 2,4GHz. Es gibt aber auch ein paar aktive Amateurfunk-Sats im LEO (also ca. 300-800km hoch) die man mit FM nutzen kann. Die kann man tatsächlich mit einer Handfunke benutzen, und zwar ganz legal. Um das Jahr 2000 rum als ich mit sowas rum gemacht habe, waren die über Europa recht überlastet. Haben ja nur einen Kanal. Aber ich hab mir von Funkkollegen sagen lassen dass der Grad der Nutzung derzeit eher moderat ist, man also tatächlich bei einem QSO dran kommen kann. https://amsat-uk.org/satellites/comms/
> Aber es laufen auch sehr viele > gut verständliche SSB-QSOs auf QO-100 Für QSOs auf QO-100 habe ich einen SSB Signalgenerator gebaut der das SSB Signal direkt auf 2,4GHz erzeugt. Im wesentlichen braucht man noch eine PA dahinter die das Signal auf ca. 10W bringt (ca. 40dB Gain). http://dl0tz.de/polar/index.html Empfang läuft dann im einfachsten Fall über einen SDR-Empfänger im Internet: https://eshail.batc.org.uk/nb/ Über die Seite kann man auch leicht rein hören was so für QSOs laufen.
Bei den alten Fleetsat reicht tatsächlich relativ wenig Aufwand aus für brauchbares Signal. Eine Turnstile in RHCP mit ein, zwei Direktoren dürfte bei ~2-4W auf +300MHz (das liefern die Handfunken ca.) ganz gut funktionieren.
> Bei den alten Fleetsat reicht tatsächlich relativ wenig Aufwand aus für > brauchbares Signal. Bei den niedrig fliegenden Amateurfunksatelliten ist es ähnlich. Hier mit Fotos welche Art von Antenne ausreichend ist: https://www.amsat.org/wordpress/wp-content/uploads/2015/05/FoxOperatingGuide_May2015_Hi.pdf
Kilo S. schrieb: > mehr als genug der China Handfunken sind erweiterbar oder können von > Haus aus mehr oder weniger gut auf 300-320MHz senden. Also ich habe jetzt mal mit "Chirp" mein Baofeng UV-5R auf 130-500 MHz umprogrammiert. Ergebnis: der Empfang von fltsatcom auf 257,04 MHz ist mit Stabantenne gut, mit Yagi perfekt. Echt erstaunlich. Leider empfängt und sendet das Gerät über 270 MHz fast überhaupt nichts mehr (nicht verwunderlich, dafür ist es ja auch nicht ausgelegt). Für 300 MHz Uplink wäre wahrscheinlich ein Triband-Baofeng (mit 1,25m Band) gut, das lässt sich mit Chirp sicher auch auf 300 MHz bringen. Die Leistung (3-5W) könnte mit Yagi sogar reichen.
Julius B. schrieb: > Kilo S. schrieb: >> mehr als genug der China Handfunken sind erweiterbar oder können von >> Haus aus mehr oder weniger gut auf 300-320MHz senden. > > Also ich habe jetzt mal mit "Chirp" mein Baofeng UV-5R auf 130-500 MHz > umprogrammiert. Ergebnis: der Empfang von fltsatcom auf 257,04 MHz ist > mit Stabantenne gut, mit Yagi perfekt. Echt erstaunlich. Leider empfängt > und sendet das Gerät über 270 MHz fast überhaupt nichts mehr (nicht > verwunderlich, dafür ist es ja auch nicht ausgelegt). Für 300 MHz Uplink > wäre wahrscheinlich ein Triband-Baofeng (mit 1,25m Band) gut, das lässt > sich mit Chirp sicher auch auf 300 MHz bringen. Die Leistung (3-5W) > könnte mit Yagi sogar reichen. Nicht schlecht! Oh, da müßte ja ne erweiterbare Autostation aus den 2000er Jahren mit 25 Watt an ner Yagi ein Optimun darstellen, nicht wahr? mfg
Julius B. schrieb: > Für 300 MHz Uplink wäre wahrscheinlich ein Triband-Baofeng (mit 1,25m > Band) gut, das lässt sich mit Chirp sicher auch auf 300 MHz bringen. > Die Leistung (3-5W) könnte mit Yagi sogar reichen. Schau dich mal nach den 6 Band Geräten aus China um. Such die Modelle raus mit alternativer Firmware! Das ist oft hilfreich und oftmals finden sich auch Anleitungen zum Umbau der Filter für "mehr TX Output" im Uplink. Schau dich um was die Russischen Satcom Piraten so auf YouTube machen. (Geräte, Antennen...) Das sind die besten Möglichkeiten und Informationsquellen bezüglich "Hardware" die ich auch benutze. Aber ich kann nur eindringlich warnen da zu Senden, das ist kein Spaß für Deutsche Behörden.
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Julius B. schrieb: > Ergebnis: der Empfang von fltsatcom auf 257,04 MHz ist > mit Stabantenne gut, mit Yagi perfekt. Echt erstaunlich. Mit wieviel Leistung sendet denn der Satellit? Ich habe ob Julius B's Frequenz mal meinen SDR auf die Frequenz eingestellt, und ich empfange da tatsächlich auch ein deutliches Signal. Habe da aber nur eine Koaxantenne aus einem RG58_Kabel, abgestimmt auf 2 m und 70 cm an einem Balkon im Erdgeschoss, und dann auch noch in einem Tal. Signal ist deutlich, ich erkenne auch Sprechfunk, aber konnte da nichts verstehen, da doch zu verrauscht. Etwa S4, R2. Die Frequenz schwankt so um etwa +/- 1.5 kHz.
Da habe ich ein schwächeres Signal. Aber die Antenne ist darauf auch nicht abgestimmt. Das Zugspitzrelais auf 2 m kommt hier in Giengen gut rein, und Wetterballone ebenso. Die kratzen an den 70 cm. Auf 33 MHz höre ich noch so Vogelgezwitscher und Geblubber, was ich auch nicht einordnen kann, aber das ist alles nicht mehr Topic des TO. Sorry, Julius B.
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