Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Handbohrmaschinenmotor Anschluß


von Jan (rechenzwo)


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Hallo,
ich hätte eine Frage zur Verdrahtung in einer alten Handbohrmaschine.

Es handelt sich um ein uraltes Gerät eines grünen deutschen 
Markenherstellers. 350W, 1-Gang, keine Richtungsumschaltung, 2 
Drehzahlen.
Laut Typenschild nO=2600 U/min, n1= 2000 U/min.
Die Drehzahlumschaltung erfolgt elektrisch, es gibt nur einen 
mechanischen Gang. Zum Wechsel der Drehzahl gibt es einen Kippschalter.
Da ich das Gerät eh zerlegen mußte, habe ich diesen Schalter mal 
angesehen und fotografiert.
Der Schalter befindet sich in der Zuleitung zu einer der 2 
Kohlen/Bürsten (der korrekte Begriff fällt mir grad nicht ein).

Frage(n):
Sehe ich das richtig, daß dort für die niedere Drehzahl lediglich eine 
Halbwelle an einer der Kohlen unterdrückt wird?
Würde ich dasselbe Konstrukt vor die zweite Kohle einbauen, könnte ich 
dann mit 2 Schaltern 3 Drehzahlen erzeugen? (also ein/ein=2600, 
ein/aus=1950, aus/aus=1300)

Vielen Dank für etwaige sachdienliche Hinweise oder Korrekturen, falls 
ich falsch liege.

von Michael B. (laberkopp)


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Du hast da eine Diode die vom Schalter überbrückt wird, der Motor läuft 
also entweder an 220V Wechselstrom oder 220V pulsierendem Gleichstrom, 
wobei sie mit Gleichstrom schneller laufen sollte.
Kein 3. Gang

von Dieter W. (dds5)


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Da es sich um einen Reihenschluss-Motor handelt, hat eine zweite Diode 
im Stromkreis keine spürbare Auswirkung.

von Jan (rechenzwo)


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Michael B. schrieb:
> wobei sie mit Gleichstrom schneller laufen sollte.

Nein, wenn der Schalter geschlossen ist, läuft der Motor schnell.

von Jan (rechenzwo)


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Dieter W. schrieb:
> Da es sich um einen Reihenschluss-Motor handelt, hat eine zweite Diode
> im Stromkreis keine spürbare Auswirkung.

Habs fast befürchtet. Dann nehm ich notfalls so eine billige 
Drehzahlsteuerung mit Triac.
Wäre es gegangen, hätte ich als nächstes gefragt, ob sich die Varianten 
unterschiedlich aufs Drehmoment auswirken....

von Jan (rechenzwo)


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Hab nochmal drüber nachgedacht und aus Neugier ChatGPT gefragt.

Der weiß auch nicht sicher, ob 3 Drehzahlen mit 2 Schaltern möglich 
wären, hält es aber für denkbar.
Bezüglich des Drehmoments meint er, das Unterdrücken einer Halbwelle sei 
grober bezüglich Drehzahl und -moment wie das Anschneiden einer Phase, 
welches "feinfühliger" wäre. Da wär ich auch selbst drauf gekommen. Die 
Frage ist ja, ob bei gleicher Leerlaufdrehzahl das Drehmoment 
unterschiedlich ist, ob man die Drehzahl mit einer Diode reduziert oder 
mit einem Triac.

Ich neige dazu, den eigentlichen Apparat mal zu bauen und die Anschlüße 
des Motors soweit herauszuführen, daß ich am Ende alle Varianten testen 
kann.

von Cyblord -. (cyblord)


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Jan schrieb:
> Es handelt sich um ein uraltes Gerät eines grünen deutschen
> Markenherstellers.

Mein Gott, nenn Ross und Reiter. Was soll der Unsinn?

von Michael B. (laberkopp)


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Jan schrieb:
> am Ende alle Varianten testen kann.

Statt Einweggleichrichtung per einer Diode könntest du den Motor hinter 
einen Brückengleichrichter schalten als dritte Variante.

Aber egal wie, alles blöder als ein TRIAC-Dimmer der auch nicht die üble 
Gleichstromaufnahme der alten Diodenkonstruktion verursacht und 
einstellbar wäre.

https://www.ebay.de/itm/364868283444

Man kann so eine alte Bohrmaschine auch einfach so lassen, wie sie war 
(putzen, fetten...).

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das Ding wird keine Wicklungsanzapfung für Feldschwächebetrieb haben. 
Waschmaschinenmotoren haben sowas, da bewirkt das ein geringeres 
Drehmoment, aber dafür eine höhere Drehzahl.

Das was Du da hast, ist ein stinknormaler Universalmotor. An Gleichstrom 
haben die eine höhere Leistung als an Wechselstrom, weil die 
Feldwicklung dann keinen Blindwiderstand ausbildet. Aber wenn man durch 
eine Diode eine komplette Halbwelle wegschneidet, läuft das Ding halt 
50% der Zeit antriebslos, auch wenn es in der anderen (durchgelassenen) 
Halbwelle mehr Leistung erreicht als bei einer Halbwelle einer 
kompletten Wechselspannung.

von Jan (rechenzwo)


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Michael B. schrieb:
> Man kann so eine alte Bohrmaschine auch einfach so lassen, wie sie war
> (putzen, fetten...).

Letzteres ist schon erledigt. Aber jetzt wird sie abgesägt und als 
Antrieb für was anderes genommen.
Den Schalter entferne ich und bau so einen TRIAC-Dimmer direkt hinter 
den Maschinenschalter. Das geht auf jeden Fall, und die Drehzahl wird 
dann halt nach Gefühl eingestellt.

von Jan (rechenzwo)


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Cyblord -. schrieb:
> Mein Gott, nenn Ross und Reiter. Was soll der Unsinn?

Das war ein Kalauer. Du wirst doch wohl erkennen, daß es sich um ein 
Bosch Gerät handelt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Jan schrieb:
> Das war ein Kalauer.

Unsinn, jeder Zweite hier schreibt son Stuss wie du. Das ist kein 
Kalauer das ist Duckmäusertum.

von Jan (rechenzwo)


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Cyblord -. schrieb:
> das ist Duckmäusertum.

Vor wem sollte ich mich ducken? Die eigentliche Frage war 
herstellerunabhängig, sonst hätte ich auch noch das Typenschild 
fotografiert.

von H. H. (hhinz)


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Jan schrieb:
> daß es sich um ein
> Bosch Gerät handelt.

Oder Metabo, oder...

von Harald K. (kirnbichler)


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Jan schrieb:
> Vor wem sollte ich mich ducken?

Bei so vielen Leuten, die hier meinen, aus irgendwelchen Gründen 
Firmennamen "verschleiern" zu müssen -- "Am**on", "Re**ch*lt", 
"P****ner" (Bier) oder "Ar***no" -- kommt schon der Gedanke auf, daß es 
da eine ganz heftige angstbasierte Krankheit geben muss.

von Udo S. (urschmitt)


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Jan schrieb:
> Das war ein Kalauer. Du wirst doch wohl erkennen, daß es sich um ein
> Bosch Gerät handelt.

Nö, alt und grün ist Metabo!

von Uwe (neuexxer)


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>>> wobei sie mit Gleichstrom schneller laufen sollte.

Wer sagt das?     SCNR

>> Nein, wenn der Schalter geschlossen ist, läuft der Motor schnell.

So ist's.

> Das Ding wird keine Wicklungsanzapfung für Feldschwächebetrieb haben.
> Waschmaschinenmotoren haben sowas, da bewirkt das ein geringeres
> Drehmoment, aber dafür eine höhere Drehzahl.

Auch (fast?) jeder Kuchenteig- und Schlagsahnen-Quirl hat solche
Feldwicklungs-Anzapfungen.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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H. H. schrieb:
> Oder Metabo, oder...

Metabo war der erste Hersteller, der eine Handbohrmaschine mit 
Drehzahleinstellung brachte, habe ich noch funktionsfähig im Regal.

Google findet dazu ein pdf auf µC-net:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/629903/IKZH_200721_1223_Special_Werkzeuge.pdf

Uwe schrieb:
> Auch (fast?) jeder Kuchenteig- und Schlagsahnen-Quirl hat solche
> Feldwicklungs-Anzapfungen.

Das ist schön, aber die von Jan gezeigte Maschine stammt wohl aus einer 
Zeit, als man Sahne noch von Hand geschlagen hat.

von Jan (rechenzwo)


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Manfred P. schrieb:
> H. H. schrieb:
> stammt wohl aus einer
> Zeit, als man Sahne noch von Hand geschlagen hat.

Von wegen! Als Kompensation für die neue Bohrmaschine bekam die Hausfrau 
seinerzeit dieses elegante Gerät.

P.S. Das war natürlich von Villeroy & Boch - nicht daß man mich wieder 
des Duckmäuserns bezichtigt.

: Bearbeitet durch User
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