Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Phasenschieber Sinusgenerator Schaltung


von Peter (david_h88)



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Hey,

ich habe einen Phasenschieber-Sinusoszilator aus meinen Buch mal in 
LTspice simuliert. Dabei habe ich den im Anhang befindlichen 
Strom-/Spannungsverläufe aufgenommen.
Das Verhalten am bipolaren Transistor und an RC-Gliedern ist klar, 
Knoten-und Maschenregel soweit auch bekannt. Desweiteren sorgen die 3 
RC-Glieder für eine Phasenverscheibung, sodass mit den richtigen 
Widerstands-und Kondensatorenwerten das System zu schwingen beginnt. 
Doch warum schwankt der Spannungswert am Kondensator C1 zwischen 0V und 
in etwa 1,4V wohingegen die Spannung an C2 zwischen 0,7V und in etwa 1V 
variiert? Müsste die Spannungsabfall an R1 nicht in gleichen Maße 
zunehmen wie die Spannung an C1 abnimmt, um die Maschenregel für die 
Masche aus V1, R1 und C1 nicht zu verletzen? Vielen Dank!

von H. H. (hhinz)


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Beitrag #7887216 wurde vom Autor gelöscht.
von Udo K. (udok)


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Peter schrieb:
> Doch warum schwankt der Spannungswert am Kondensator C1 zwischen 0V und
> in etwa 1,4V wohingegen die Spannung an C2 zwischen 0,7V und in etwa 1V
> variiert? Müsste die Spannungsabfall an R1 nicht in gleichen Maße
> zunehmen wie die Spannung an C1 abnimmt, um die Maschenregel für die
> Masche aus V1, R1 und C1 nicht zu verletzen?

Die Spannung an C2 ist wegen dem R2-C2 Tiefpass kleiner und 
phasenverschoben.
Die Maschenregel U(V1) = U(R1) + U(C1) ist ja erfüllt.  Für U(C2) gilt 
eine andere Masche.

von Lutz V. (lvw)


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Die Spannung über C1 ist ja identisch mit der Ausgangsspannung des 
Oszillators (am Kollektor).
Diese ist natürlich größer als die Teil-Spannungen innerhalb des 
RC-Netzwerks, da ja nur ein Teil der Ausgangsspannung auf die Basis 
zurückgeführt werden darf/muss/soll.
Idealerweise wäre das (in der Theorie) genau ein Rückkopplungsfaktor 
k=1/A wenn A die Verstärkung der Transistorschaltung ist (wegen der 
Forderung Schleifenverstärkung=1).
Die genaue Nachrechnung von k und A ist hier etwas problematisch (anders 
als beim OP), weil hier kein idealer Spannungsverstärker mit unendlich 
großem Eingangs- und vernachlässigbarem Ausgangswiderstand vorliegt.

von Heinrich K. (minrich)


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In die Verbindungsleitung "Collector zu 1. Kondensator" einen 
Serienwiderstand einfügen. 27kOhm

In die Basisleitung einen Serienwiderstand einfügen, ca. 10 kOhm

Die Gesamtverstärkungsziffer muss gerade so 27 erreichen. Dazu kann in 
der Emitterleitung ein Serienwiderstand eingefügt werden, Grössenordnung 
100 Ohm.

Am Collector sollte dann ein sauberer Sinus anstehen plus DC-Offset.

von Peter (david_h88)


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Lutz V. schrieb:
> Die Spannung über C1 ist ja identisch mit der Ausgangsspannung des
> Oszillators (am Kollektor).

Ja genau...UC1 liegt ja parallel zur Kollektorspannung Uce und ist im 
eingeschalteten Zustand des Transistors nahezu null. Uce sollte sich 
dann aber im Gleichen Maße verändern wie UC1? Weil in meinen Buch steht, 
dass Uce im durchgeschalteten Zustand des Transistors immer nahezu null 
ist!? Wenn sich Uce hingegen verändert, sollte sich gemäß 
Ausgangskennlinienfeld des npn-Transitors der Kollektorstrom Ic 
entsprechend fallen. Nochmals vielen Dank!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Heinrich K. schrieb:
> In die Verbindungsleitung "Collector zu 1. Kondensator" einen
> Serienwiderstand einfügen. 27kOhm

Oder weniger. Aber es stimmt, so wie jetzt gezeichnet ist das 1. 
RC-Glied R?+C1 deutlich verschieden von den anderen RC-Gliedern mit 
27k/100nF. Deswegen wird sowohl die Schwingfrequenz von der des idealen 
Phasenschieber-Oszillators abweichen (f=√6/(2·π·RC) als auch die 
notwendige Verstärkung zum Anschwingen (V=1/(1/3)³=27). Eine gewisse 
Abweichung ist zwar nicht zu vermeiden, weil der Eingangswiderstand des 
Verstärkers << ∞ und der Ausgangswiderstand des Verstärkers >> 0 ist. 
Aber besser als daß der erste Serienwiderstand gleich dem 
Ausgangswiderstand des Verstärkers ist, ist das alle mal.

> In die Basisleitung einen Serienwiderstand einfügen, ca. 10 kOhm

Den braucht man nicht unbedingt. Im Gegenteil, der kann auch das 
Anschwingen verhindern. Die Spannungsverstärkung der Emitterstufe ist ja 
β·R_c/r_be. Mit R_c=10k ist man da schon bei typ. r_be=37K (bei β=100). 
10k Serienwiderstand machen da nicht mehr viel aus.

> kann in der Emitterleitung ein Serienwiderstand eingefügt werden,
> Grössenordnung 100 Ohm.

Das kann man machen, die Amplitude wird deswegen trotzdem bis in die 
Sättigung hochlaufen mit entsprechender Abflachung des Sinus. Den 
Arbeitspunkt und die Verstärkung so einzustellen, daß ein sauberer Sinus 
bei gegeber Amplitude rauskommt, übersteigt die Möglichkeiten dieser 
einfachen Schaltung (und das Wissen/Können des TO).

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Die angegebenen Änderungen kann der TO mal in seine Simu einbauen, oder 
nicht, ganz, wie es ihm beliebt.

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