Forum: Haus & Smart Home Glasfaser (FTTH) verlegen lassen, oder nicht?


von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo zusammen.
Bei uns in der Straße soll demnächst Glasfaser von der Deutschen 
Glasfaser (DGF) verlegt werden.

Die Vertreter erzählen schon "Horror-Geschichten", dass das bisherige 
Internet "irgendwann" abgeschaltet werden wird (wir haben derzeit 
Vodafone Internet über den Kabelfernsehanschluss (Fernsehen läuft über 
Satellit).

Der Kabelinternet-Vertrag ist super (30€ p.m., 300 Mbit). Und den will 
ich auch behalten, denn günstiger geht es in Deutschland anscheinend 
nicht (oder eben nur für ein paar Monate und dann müsste man wieder den 
Vertrag wechseln usw.).

Langer Rede kurzer Sinn:
Sollten wir nun parallel dazu die Glasfaser im unser Haus legen lassen? 
Dazu müssten wir einen Vertrag mit der DGF abschließen. Laufzeit 24 
Monate. Im Mittel 32€ p.m. plus einmalig 60€. Sind in Summe also etwa 
800€, nur dafür, dass wir dann einen FTTH-Anschluss "für die Zukunft" zu 
haben.

Wenn man - ganz ohne Vertrag - einen Anschluss an die Glasfaser auf der 
Straße haben möchte, kostet das wohl 2000€ aufwärts.

Was würdet ihr machen?

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Alex B. schrieb:
> Die Vertreter erzählen schon "Horror-Geschichten", dass das bisherige
> Internet "irgendwann" abgeschaltet werden wird

Das ist deren Masche, so bekommen sie Abschlüsse.

von Volker (volmur)


Lesenswert?

Moin,

bei uns hat der örtliche ISP das Glas kostenfrei in der Straße 
verbuddelt, einen Durchbruch ins MFH, eine Verteilung im Keller 
installiert und auch Wunsch in den Wohnungen einen Übergabepunkt 
installiert. Ohne Zwang einen Vertrag abzuschliessen. Danke, TNG.

Volmur

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Masche oder nicht - es geht hier um die Anbindung ans Internet. Die 
benötigte Bandbreite steigt Jahr für Jahr und gerade im Upstream ist das 
Kabel-Internet stark limitiert. Da wird sich auch in den nächsten Jahren 
nicht viel tun.

Schon in Kürze wirst Du Dir in den Po beißen wenn Du Dich gegen den 
FTTH-Anschluss entschließt. Einfach weil das Kabel nicht mehr ausreicht 
oder nicht zuverlässig genug ist. Und den Anschluss nachträglich machen 
zu lassen ist sehr teuer und dauert Monate, weil da extra für Dich die 
Bagger anrücken müssen.

von Jan (dunno)


Lesenswert?

Volker schrieb:
> örtliche ISP das Glas kostenfrei in der Straße verbuddelt

Ja, das hat der pinke ISP unserem Vermieter auch angeboten, jetzt ist 
der Anschluss unbenutzt im Keller weil alle viel billigere 
Kabelanschlüsse haben, und der pinke ISP schickt regelmäßig seine 
drückerbanden die unter fadenscheinigen Argumenten Vertragsabschlüsse 
aufdrücken wollen..

von Volker (volmur)


Lesenswert?

Moin,

hier ist es friedlich. Keine Anrufe, keine "Drückerkolonnen". Der 
"Pinke" ISP hatte es anfangs auch versuch hier Fuß zu fassen, hatte dann 
ohne verbindlicher Absprache mit der Hausverwaltung schon mal eine 
Verteilung im Keller installiert. Die habe ich gestern wieder abgebaut, 
kann sich die Technikabteilung der Telekom gerne hier abholen.

Volmur

von Darius (dariusd)


Lesenswert?

Hallo

Schon deswegen:

Alex B. schrieb:
> Die Vertreter erzählen schon "Horror-Geschichten", dass das bisherige
> Internet "irgendwann" abgeschaltet werden wird

Das ist Druck und Panikmache - machen schlechte (wohl ein ungelernter 
Freelancer der eigentlich gar nichts mit de DGF zu tun hat?!) Vertreter 
scheinbar immer noch.

Solche Parasiten füttert man nicht.

Dir reichen 300MBit (damit reißt man eigentlich auch alles, mehr ist 
meistens nur schöner Luxus, den man selten wirklich ausnutzt) doch aus 
und wenn du nichts "vergessen" hast sind 30 € pro Monat (für eine echte 
Flatrate und wenn die 300 MBit wirklich dauerhaft ankommen) ein wirklich 
guter Preis, den man als neuer Kunde halt, wenn überhaupt, nur für 2 
Jahre bekommt.

Kabelfernsehen (wenn auch immer mehr eine Koaxiale Datenleitung) wird so 
schnell nicht aussterben (siehe was über Uralte Kupferlitzen so alles 
gemacht wird - da sind Koaxleitungen, die in der Erde "nur" 40 Jahre 
liegen technisch noch deutlich besser) und wenn es denn in ferner 
Zukunft doch mal so weit sein sollte, wird dein Anbieter schon alleine, 
um Kunden zu behalten, dir "seine" Glasfaser (oder was auch immer für 
eine Technik so um 2050 herum der "heiße Schei.." sein wird) für 30€ 
(Inflationsbereinigt die Zahl wird wohl höher sein, aber arbeiten musst 
du für den Anschluss nicht länger).

Da ist es wahrscheinlicher das du bis dahin ganz woanders wohnst oder 
gar keinen Wohnraum und einen Datenschluss mehr benötigst... ;-)


Also nochmal klar:
Nein, und zwar genau wegen der Methode und der Art deines Vertreters, 
das kannst du aber ruhig der DGF mitteilen und wenn du der Typ dafür 
bist auch ruhig in den "sozialen" Medien kundtun.

von Darius (dariusd)


Lesenswert?

Gerd E. schrieb:
> Masche oder nicht - es geht hier um die Anbindung ans Internet. Die
> benötigte Bandbreite steigt Jahr für Jahr und gerade im Upstream ist das
> Kabel-Internet stark limitiert.

Aber tendenziell immer noch schneller als DSL über Kupferkabel - und da 
waren selbst meine 50Mbit eigentlich noch nie ein wirklicher 
Flaschenhals (Die 368 kBit, was davor hier in der Gegend über die 
gleichen Leitungen!-  das Maximum war allerdings schon...).
ja manchmal würde es ein netter Luxus sein, das lokal gesicherte 4k 
2stunden YT Video anstatt in 8 Minuten in 3 Minuten zu sichern ;-) 
(Werbefrei, unabhängig von Launen seitens YT oder den Produzenten...) - 
das Mergen von Videospur zu Audiospur nimmt aber sowieso 2 Minuten davon 
in anspruch...

Und wenn ich mal wieder einen Rappel bekomme und trotz aller 
einschlägigen Erfahrungen es mit einer Linuxdribution parallel zu 
Windows versuche und halt dann so etwa 4GB für das Image ziehe, wären 
die 3 Minuten weniger Downloadzeit im Bezug auf die Installations- und 
Konfigurationszeit kein Grund deutlich mehr zu bezahlen.

50MBit reichen für eine "typische" Familie und erst recht für einen 
alleinlebenden vollkommen aus, selbst so manchen Kleinbetrieb wird mit 
50MBit glücklich (außer in den Pausen...)

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Darius schrieb:
> Da ist es wahrscheinlicher das du bis dahin ganz woanders wohnst oder
> gar keinen Wohnraum und einen Datenschluss mehr benötigst... ;-)

so haben die Wodawohne Drücker 2x meinen über 80-jährigen Nachbarn schon 
Neuverträge aufgedrückt, er aus Angst zugestimmt, dabei kommt er mit 
Computerkram kaum noch zurecht.

von Wolf17 (wolf17)


Lesenswert?

Bei 32€ für 24 Monate statt 30€ sind die Kosten um Glasfaser zu bekommen 
24x2+60=108€. Wenn der Anbieter dafür die Kosten der Verlegung ins Haus 
trägt, würde ich das machen. Übernimmt der auch die Verlegung im Haus 
nach dem Anschlusspunkt, zumindest wenn man vorarbeitet?
Gibt es keinen Reseller, der die Einmalkosten erstattet?

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Das spannende sind nicht die 300 MBit Downstream - da könnte man bei 
Kabel-Internet auch mehr buchen. Sondern der Upstream und die Latenz 
bzw. deren Jitter. Und da ist bei Kabel-Internet einfach technisch eine 
Grenze und da ist nicht zu erwarten dass sich da die nächsten Jahre noch 
viel dran ändern wird.

Hast Du z.B. nen neuen Job mit Homeoffice, macht die Latenz und deren 
Jitter z.B. Videokonferenzen und Remote Desktop zur Hölle.

von Lukas T. (tapy)


Lesenswert?

Gerade die "Deutsche Glasfaser" finde auch ich da echt unangenehm.

Gekrönt wurde das hier nur davon, dass sich der Dorfoberste (natürlich 
vom Club Deutscher Unternehmer) unfassbar billig prostituert hat, indem 
er ein Schreiben an alle Insassen des Ortes verteilen ließ, dass dieses 
mistige Unternehmen als Schritt in die Zukunft feierte.

Wirklich ekelhaft in meinen Augen.

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Hier bei uns wurde vor ein paar Jahren auch Glasfaser in die Straße 
gelegt. Da liegt außerdem Kupfer, und Kabel, in eigentlich jedes Haus. 
Die haben kostenlos ein Röhrchen bis an die Grundstückgrenze gelegt, ab 
da wär’s dann kostenpflichtig gewesen. Von ca. 50 Häusern wurden zwei 
angeschlossen…

Wenn in irgend einer fernen Zukunft mal das Kupferkabel wirklich 
verschwinden sollte, schaue ich weiter. Bis dahin reicht mir DSL völlig 
aus.

Oliver

von Bernd H. (geeky)


Lesenswert?

Ich hab hier auch Kabelanschluss, was an sich auch völlig reicht.
Aber dennoch hier Deutsche-Glasfaser unterschrieben. Ob ich es dann real 
auch nutze oder nur rein als Anschlussgebühren verbuche: Mal schauen - 
Lieber haben als brauchen.

Der nachträgliche Kabelanschluss (zwecks brauchbarem Internet) hatte vor 
ein paar Jahren schon nachträglich ~1200€ gekostet. Und das Kabel 
verläuft hier noch oberirdisch und geht hier direkt vom Mast an der 
Grundstücksgrenze ans Haus. Sie wollten sogar erst mit Tiefbau ans Haus 
gehen, dann hätte es über 5000€ gekostet.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


Lesenswert?

Darius schrieb:
> Das ist Druck und Panikmache - machen schlechte (wohl ein ungelernter
> Freelancer der eigentlich gar nichts mit de DGF zu tun hat?!) Vertreter
> scheinbar immer noch.

Ja genau. "Panda Promotion" oder so. Da die Konditionen dieselben sind, 
wie auch direkt auf der DGF-Webseite, würde ich - wenn ich denn die FTTH 
verlegen lassen - auf jeden Fall über die Webseite, und nicht über den 
Typen, beauftragen.

von Matthias S. (dachs)


Lesenswert?

Darius schrieb:
> Solche Parasiten füttert man nicht.

Und bestellt deswegen direkt beim Anbieter auf dessen Portal.
Aber den Anschluss mitnehmen - das steht ausser Frage.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


Lesenswert?

Wolf17 schrieb:
> Bei 32€ für 24 Monate statt 30€ sind die Kosten um Glasfaser zu bekommen
> 24x2+60=108€. Wenn der Anbieter dafür die Kosten der Verlegung ins Haus
> trägt, würde ich das machen. Übernimmt der auch die Verlegung im Haus
> nach dem Anschlusspunkt, zumindest wenn man vorarbeitet?
> Gibt es keinen Reseller, der die Einmalkosten erstattet?

Die verlegen nur die Leitung bis in den Hausanschlussraum (HAR). Im 
Gebäude muss ich mich drum kümmern. Wobei das auch nicht so "easy" wird, 
denn von HAR zu dem Bereich im Wohnzimmer, wo unsere Netzwerkverteilung 
steht, liegen nur das Coax-TV-Kabel und alte Telefonkabel. Kein CAT5 
oder CAT6.

Und wegen der Kosten: mir geht es ja darum, dass ich den alten 
Internetvertrag parallel weiterlaufen lassen würde. Die Glasfaser hat 
nur 100 Mbit und kostet dann nach den ersten 24 Monaten 40€ p.m., also 
10€ p.m. mehr für 1/3 der Geschwindigkeit. Ich würde die Faser also gar 
nicht benutzen, sondern schließe den Vertrag nur ab, um an die Faser 
angeschlossen zu werden.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


Lesenswert?

Gerd E. schrieb:
> Hast Du z.B. nen neuen Job mit Homeoffice, macht die Latenz und deren
> Jitter z.B. Videokonferenzen und Remote Desktop zur Hölle.

Das kann ich überhaupt nicht bestätigen.

Wir können mit zwei Personen hier im Haushalt gleichzeitig 
online-"Shooter" spielen, wo es wirklich auf den Ping ankommt. Der ist 
bei uns i.d.R. ~50 ms für europäische Server. Parallel guckt dann noch 
meine bessere Hälfte einen TV-Stream.

Und ob meinem Beruf bin ich immer mal wieder Zuhause und kann da ohne 
Probleme arbeiten und wenn Video-Konferenzen teilnehmen. Das einzig 
begrenzende ist in der Tat der upstream. Wenn ich größere Dateien lokal 
bearbeite dauert es mitunter einige Minuten, bis dass die dann wieder 
mit dem Server der Arbeit synchronisiert werden (parr hundert MB).

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


Lesenswert?

Lukas T. schrieb:
> Gerade die "Deutsche Glasfaser" finde auch ich da echt unangenehm.
>
> Gekrönt wurde das hier nur davon, dass sich der Dorfoberste (natürlich
> vom Club Deutscher Unternehmer) unfassbar billig prostituert hat, indem
> er ein Schreiben an alle Insassen des Ortes verteilen ließ, dass dieses
> mistige Unternehmen als Schritt in die Zukunft feierte.
>
> Wirklich ekelhaft in meinen Augen.

Ja genau, bei uns gab es auch ein Schreiben vom Bürgermeister, der die 
DGF als großen Schritt in die Zukunft lobgepriesen hat.

von Jens M. (schuchkleisser)


Lesenswert?

Was ich von DG halte lasse ich hier mal weg, nicht dass das noch 
strafrechtlich relevant wird.
Die haben sich jedenfalls in alle möglichen Gemeinden hier in der Gegend 
reingedrückt, sind ja alle ach so toll, aber wenn du da einen Anschluss 
willst musst du den auch nutzen.
Über die Kosten und die Möglichkeiten (IP-Adressen, Portsperren, 
Telefonie) lasse ich mich auch nicht aus, jedenfalls ist jeder von 1&1 
vermietete DSL-Telekomanschluss in den Möglichkeiten weiter. Und 
günstiger vermutlich auch.
Aber, und das ist leider Fakt: wenn ein Anbieter Glas gelegt hat kommt 
kein anderer wieder, und die angebliche Marktfreiheit das die DG ihre 
Faser auch an andere vermieten muss (!) steht auch nur auf dem Papier, 
denn der Service wird dann unterirdisch (logisch, das liegt an der 
Hardware, die ist nicht von uns gegen logisch, das liegt am Vertrag, der 
ist nicht von uns) und billiger wird's auch nicht. Was in der Realität 
dazu führt das du entweder DG hast oder nix.
DSL und Kabel wird in absehbarer Zeit abgeschaltet, auch wenn das noch 
10 Jahre hin ist, und dann müssen alle Glas vom örtlich einzigen 
Anbieter kaufen, rate mal wie sich das auf den Preis auswirkt.

Du solltest also jetzt Glas kaufen, denn sonst kostet der Anschluss 
etliche hundert Euro extra weil man für dich nochmal die Straße 
aufmachen muss.
Aber du solltest auch sehr genau studieren was du dafür bekommst und ob 
du das in der Zukunft akzeptieren möchtest. Ggü. T-DSL hat der 
DG-Anschluss jedenfalls massive Nachteile und Einschränkungen, zumindest 
bei uns und vor  ein paar Jahren als er hier eingeführt wurde.
Die Erfahrungen die ich von Bekannten und aus der Zeitung mitbekomme 
geben mir da auch Recht.

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Alex B. schrieb:
> Und ob meinem Beruf bin ich immer mal wieder Zuhause und kann da ohne
> Probleme arbeiten und wenn Video-Konferenzen teilnehmen. Das einzig
> begrenzende ist in der Tat der upstream. Wenn ich größere Dateien lokal
> bearbeite dauert es mitunter einige Minuten, bis dass die dann wieder
> mit dem Server der Arbeit synchronisiert werden (parr hundert MB).

Zweimal Homeoffice funktioniert hier mit völlig problemlos mit 50Mbit 
DSL. Und alles was es an Streaming o.ä. noch so braucht, auch. Ja, etwas 
mehr upstream wäre schön, aber zumindest hat sich der ja Anfang des 
Jahres auf 20MBit verdoppelt.

Bei Schwiegereltern war letztens auch die Deutsche Glasfaser unterwegs. 
Strasse voll plakatiert, Zeitungsartikel mit Panikmache, Drückerkolonen, 
das volle Programm. Ergebnis: Projekt eingestellt. Die hätten 50% 
Anschlüsse in dem Gebiet erreichen müssen, damit es Förderung gegeben 
hätte. Davon waren die sehr weit entfernt.

Glasfaser brauchts da, wo es keine Alternativen gibt. Überall sonst ist 
es aktuell völlig nutzlos. Wenn die Bandbreite darauf wenigsten deutlich 
billiger wäre, wärs ja ein Argument. Ist die aber nicht.

Oliver

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Gerd E. schrieb:
> Hast Du z.B. nen neuen Job mit Homeoffice, macht die Latenz und deren
> Jitter z.B. Videokonferenzen und Remote Desktop zur Hölle.

Quatsch

von Bernd H. (geeky)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Und bestellt deswegen direkt beim Anbieter auf dessen Portal.

Bei uns im Dorf wurde zusätzlich noch rege "Freunde werben" unter den 
Nachbarn genutzt.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Alex B. schrieb:
> Sollten wir nun parallel dazu die Glasfaser im unser Haus legen lassen?

Natürlich, ein Leerrohr.

> Dazu müssten wir einen Vertrag mit der DGF abschließen.

Nein.

Das vom Staat subventionierte Leerrohr gibt es umsonst, oder anders 
gesagt du hast es bereits mit deinen Steuern, den deiner Kinder und 
Enkel (600Mrd€) bezahlt, also lass es auch in dein Haus verlegen.

Dafür musst du keinen Vertrag abschliessen, sondern bleibst beim 
bisherigen DSL, nutzt erst mal uein Glasfaser bis die sich irgendwann zu 
zivilen Preisen eingekriegt haben.

Die Drückerkolonne vom Gieranbieter sagt dir das nur nicht.

von Darius (dariusd)


Lesenswert?

Alex B. schrieb:
> Und wegen der Kosten: mir geht es ja darum, dass ich den alten
> Internetvertrag parallel weiterlaufen lassen würde. Die Glasfaser hat
> nur 100 Mbit und kostet dann nach den ersten 24 Monaten 40€ p.m., also
> 10€ p.m. mehr für 1/3 der Geschwindigkeit. Ich würde die Faser also gar
> nicht benutzen, sondern schließe den Vertrag nur ab, um an die Faser
> angeschlossen zu werden.

Das bezahlen dir aber deine Kunden bzw. dein AG?

Denn 70€ im Monat (?) - da kannst du auch gleich Starlink oder einen 
Vertrag mit ungewöhnlich hohen Upload (soweit technisch möglich nach 
deinen Vorgaben) und einigen rechtlichen Sicherheiten und Garantien 
nutzen.
Privat finanziert, nur zum "Spaß" macht man sowas (Starlink, LTE, %G als 
echte unbegrenzte Flatrate und "Leitungsersatz") eigentlich nur in 
Notlagen...

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Jens M. schrieb:
> Aber, und das ist leider Fakt: wenn ein Anbieter Glas gelegt hat kommt
> kein anderer wieder, und die angebliche Marktfreiheit das die DG ihre
> Faser auch an andere vermieten muss (!) steht auch nur auf dem Papier

Das erlebe ich im Nachbardorf gerade anders: Im Lauenburgischen - also 
in der Schleswig-Holsteinischen Provinz - haben die Vereinigten 
Stadtwerke (Mölln, Ratzeburg, Bad Oldesloe) bereits vor 15 Jahren(!) die 
Dörfer mit Glasfaseranschlüssen (FTTH) versorgt.

Die Telekom hat derweil ihre Technik auf VDSL aufgerüstet. Nun hat mein 
Chef im Nachbardorf Post von der Telekom bekommen: Die will auch 
Glasfaser in die Häuser verlegen - parallel zu den Vereinigten 
Stadtwerken! Den Anschluss habe er mit Hinweis auf § 134 TKG zu dulden.

Damit hätte mein Chef demnächst die Wahl zwischen zwei 
Glasfaser-Anbietern in einem 500-Seelen-Kaff, während Leute in Berlin, 
Hamburg, München in die Röhre schauen.

von Darius (dariusd)


Lesenswert?

Hallo

Na ja, wenn es für ihn nicht teuer wird (Einmalkosten - neuer Router 
nicht vergessen) - dann ist doch alles i.O.

Denk erstmal an dich (an deinen  Chef der ja letztendlich - wenn auch 
gegen Arbeitsleistung ;-) dein Einkommen sichert) - keine Angst Berlin, 
Hamburg, Köln und Co. haben mehr als genug Alternativen (Mieter sind 
manchmal im Gesäß gekniffen, was aber nicht an den Providern liegt) 
nicht nur bei "Internetanschluss" und oft bessere Preise, da es 
Konkurrenz gibt.

Nein, mit Großstadtbewohnern  muss man in Bezug auf Infrastruktur, kurze 
Wege und gute Preise durch Konkurrenz (den Wohnungsmarkt und die 
Parkplatzkosten muss man allerdings deutlich davon ausnehmen) keinerlei 
Mitleid haben.

Wo einem Berlin, Hamburg,... leid tun kann, ist die enge, der 
Wohnungsmarkt und die Autofeindlichkeit...

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Darius schrieb:
> Na ja, wenn es für ihn nicht teuer wird (Einmalkosten - neuer Router
> nicht vergessen) - dann ist doch alles i.O.

Chef nimmt es gelassen. Es kostet erstmal nix. Er bekommt nur eine 
weitere Anschlussdose im Keller, würde mich auch nicht sonderlich 
stören. Trotzdem ist die Doppelversorgung doch Quatsch, solange es 
Landstriche gibt, in denen es nicht einmal VDSL gibt.

> Wo einem Berlin, Hamburg,... leid tun kann, ist die enge, der
> Wohnungsmarkt und die Autofeindlichkeit...

In Hamburg habe ich einige Jahre gelebt. Ich vermisse es nicht. Auto bin 
ich in Hamburg selten gefahren, ÖPNV ist schneller und weniger stressig.

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Alex B. schrieb:
> Langer Rede kurzer Sinn:
> Sollten wir nun parallel dazu die Glasfaser im unser Haus legen lassen?

Ja. Aber dann natürlich nicht über diesen Panik-Vertreter buchen.

> Dazu müssten wir einen Vertrag mit der DGF abschließen. Laufzeit 24
> Monate. Im Mittel 32€ p.m. plus einmalig 60€. Sind in Summe also etwa
> 800€, nur dafür, dass wir dann einen FTTH-Anschluss "für die Zukunft" zu
> haben.

Billiger bekommst du den nicht mehr, selbst wenn er nur ohne Nutzung 
nebenher läuft.

Darius schrieb:
> 50MBit reichen für eine "typische" Familie und erst recht für einen
> alleinlebenden vollkommen aus,

Manche Familie lastet die 50 MBit/s schon aus während die Kinder in der 
Schule sind.

Jens M. schrieb:
> und die angebliche Marktfreiheit das die DG ihre
> Faser auch an andere vermieten muss (!)

Wer sagt, das sie das muss? Und wer sagt, das dann jemand sich einmieten 
muss?

> DSL und Kabel wird in absehbarer Zeit abgeschaltet, auch wenn das noch
> 10 Jahre hin ist, und dann müssen alle Glas vom örtlich einzigen
> Anbieter kaufen, rate mal wie sich das auf den Preis auswirkt.

Schon jetzt gibt es oft genug nur einen nennenswerten Anbieter von 
Internet, ohne Auswirkungen auf den Preis.

von Darius (dariusd)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Glasfaser brauchts da, wo es keine Alternativen gibt. Überall sonst ist
> es aktuell völlig nutzlos.

Hallo

Ganz so übertrieben sehe ich das nicht:

Ja 50MBit reichen typischerweise aus, mehr, kann für Einzelne aber 
wichtig sein.
Die Welt und das Dorf besteht nicht nur aus dir und mir - und auch 
Poweruser bezahlen Steuer und Abgaben.

Vor allem aber:
Die Kupferkabel (oft noch die ursprünglich ">100 Aderleitung" aus der 
analogen Bundespostzeit) ist nur noch solange gut für schnelles DSL und 
ähnliche Techniken so lange diese im Wortsinne noch dicht sind.

Solche im Erdreich  verlegt Kabel sind zwar deutlich besser mechanisch 
Geschütz als alles, was man zu Hause (auch im Garten als Erdkabel) hat, 
aber nach 60 bis 80 Jahren entstehen durch Vibrationen 
(Straßenverkeher), chemische Vorgänge und vieles das man erst wahrnimmt, 
wenn es zu spät ist Haarrisse und ähnliches.
Feuchte Leitungen (teilweise Wetterabhängig) können nicht mehr die volle 
Leistung (für ein System, für das sie nie vorgesehen waren) bieten - da 
schadet es nicht, wenn die Gemeinde, der Staat usw. schonmal für die 
Zukunft, die Sicherheit und für einige Einzelne schon jetzt kräftig 
mithilft.

Für sowas zahle ich viel lieber meine Steuern als für so manche andere 
Sachen.

Auch wenn ich aktuell Glasfaser nicht brauche, weil unser "Dorfkabel" 
was wahrscheinlich schon seit den 50 Jahren in der Erde liegt für eine 
Technik, für die es nie vorgesehen war, noch gut funktioniert und wir 
hier unser 50 MBit (und wer mehr will halt über Glasfaser was staatlich, 
finanziell unterstützt verlegt wurde auch 500MBit - für deutlich mehr 
Geld) sicher erhalten.

Noch - aber Mini Erdbeben gibt es auch im Rheinland, was 60 Jahre 
gehalten hat muss nicht automatisch 70 halten und wenn der Bagger mal 
richtig zuschlägt kann es durchaus sein das eventuell die >100 Ader 
Bundespost "Steinzeitleitung" nicht mehr instandgesetzt wird und 
Glasfaser zum "Kupferkabelpreis" kommen muss.

: Bearbeitet durch User
von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Das vom Staat subventionierte Leerrohr gibt es umsonst, oder anders
> gesagt du hast es bereits mit deinen Steuern, den deiner Kinder und
> Enkel (600Mrd€) bezahlt, also lass es auch in dein Haus verlegen.

Hallo Michael,

weißt du denn, wo ich dieses "in dein Haus verlegen" beantragen kann?

Denn alle Informationen, die ich im Netz finden kann, sprechen entweder 
davon einen Vertrag abzuschließen, oder eben von den oben genannten 
2000€.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


Lesenswert?

Darius schrieb:
> Das bezahlen dir aber deine Kunden bzw. dein AG?
> Denn 70€ im Monat (?)

Nein natürlich nicht. Das muss ich komplett privat zahlen.

Ich will ja den Glasfaser-Vertrag quasi an Tag 1 wieder kündigen. Er hat 
halt nur 24 Monate Mindestlaufzeit. Ich würde diesen Glasfaser-Vertrag 
ja nur abschließen, damit die mir die (ungenutzte) Faser ins Haus legen 
vom Knotenpunkt in der Straße. Meinen alten Internetvertrag lasse ich 
solange weiterlaufen, bis dass er mir von Provider gekündigt wird. 
Billiger als die 30€ p.m. bekomme ich doch nirgends Telefon + Internet 
mit 300 Mbit.

von Hmmm (hmmm)


Lesenswert?

Alex B. schrieb:
> Was würdet ihr machen?

Bestellen.

Alex B. schrieb:
> Und wegen der Kosten: mir geht es ja darum, dass ich den alten
> Internetvertrag parallel weiterlaufen lassen würde.

Warum? Frisch verlängert? Über Vodafone-DOCSIS höre ich wenig Gutes, 
egal ob ehemals Unitymedia oder Kabel Deutschland.

Alex B. schrieb:
> gleichzeitig online-"Shooter" spielen, wo es wirklich auf den Ping
> ankommt. Der ist bei uns i.d.R. ~50 ms für europäische Server.

Das findest Du gut? Das geht ja selbst mit LTE besser.

Darius schrieb:
> wenn der Bagger mal richtig zuschlägt kann es durchaus sein das
> eventuell die >100 Ader Bundespost "Steinzeitleitung" nicht mehr
> instandgesetzt wird

So einfach ist das nicht, siehe Par. 34 TKG.

von Rüdiger B. (rbruns)


Lesenswert?

Nicht vergessen, Kabel-TV Internet ist ein shared Medium.
https://www.vodafonekabelforum.de/viewtopic.php?t=45662
also 33 Kanäle zu 6?MByte für die ganze Siedlung bzw. bis zum per 
Glasfaser angeschlossenen Verteiler. also 300 MBit sind 5 Kanäle .....
https://www.vodafone.de/business/blog/docsis-94712/
Zitat daraus:
Generell verstehen sich die theoretisch erreichbaren (Brutto-)Datenraten 
als Angabe für ein bestimmtes Netzsegment: Je mehr Anschlüsse dort 
vorhanden sind, desto weniger kommt bei den einzelnen Abnehmern an, 
während Glasfaser eine fixe Geschwindigkeit pro Anschluss garantiert.

also je mehr deiner Nachbarn auf 300MBit aufrüsten desto weniger bleibt 
für dich übrig.

von Hmmm (hmmm)


Lesenswert?

Rüdiger B. schrieb:
> Nicht vergessen, Kabel-TV Internet ist ein shared Medium.

Das gilt für GPON allerdings auch, da teilen sich i.d.R. bis zu 32 
Teilnehmer die verfügbaren 2.5Gbps down / 1.25Gbps up.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


Lesenswert?

Hmmm schrieb:
> Warum? Frisch verlängert? Über Vodafone-DOCSIS höre ich wenig Gutes,
> egal ob ehemals Unitymedia oder Kabel Deutschland

Nein, nicht frisch verlängert. Aber der Vertrag läuft unbegrenzt weiter, 
also bis dass Vodafone ihn mir kündigt. Billiger als für 30€ p.m. hab 
ich nirgends einen Vertrag für 300 Mbit inkl. Telefon gesehen (nach 
Ablauf der 24 Monate, natürlich. Ich hab keine Lust dauernd den Vertrag 
wechseln zu müssen).

Hmmm schrieb:
> Das findest Du gut? Das geht ja selbst mit LTE besser.

Ja, das reicht mir vollkommen. Glaubst du man braucht <50 ms im 
gaming-Bereich? Ist mir nie negativ aufgefallen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Die Telekom ist verpflichtet auch im nicht lukrativen ländlichen Raum, 
wobei auch  städtische Randgebiete darunter fallen, einen 
Internetanschluss zu relativ einheitlichen Anschlusspreise zu liefern. 
Genau aus diesem Grund kann dieser Anbieter kaum die günstigsten Tarife 
bieten. Vor diesem Zusammenhang sollte keiner die Augen verschließen.

Die Kabelanbieter verlegten auch nur dort Leitungen, wo es bereits 
lukrativ war für die TV-Programmverteilung. Später wurde noch Internet 
hinzugenommen. Wenn es nicht mehr lukrative wird, weil zu wenige Kunden 
pro Unterhaltungskosten, lassen diese durchaus erstmal alles 
weiterlaufen. Gibt es Ausfälle oder Schäden, dann wird das nicht mehr 
Instandgesetzt und vielleicht sogar gekündigt.

Ein Vorteil der Glasfaser wäre, dass es bei einem Blitzschlag in der 
Nachbarschaft zu keiner Spannungsverschleppung durch die Kupferleitung 
kommt.

von Stephan S. (uxdx)


Lesenswert?

Google doch mal einfach nach 'Deutsche Glasfaser Probleme', dann hast Du 
schon eine Antwort.

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Alex B. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Das vom Staat subventionierte Leerrohr gibt es umsonst, oder anders
>> gesagt du hast es bereits mit deinen Steuern, den deiner Kinder und
>> Enkel (600Mrd€) bezahlt, also lass es auch in dein Haus verlegen.
>
> Hallo Michael,
>
> weißt du denn, wo ich dieses "in dein Haus verlegen" beantragen kann?

Nirgends. Das Leerrohr bis zur Grundstücksgrenze gibts umsonst, für 
alles weitere musst du bezahlen.

Oliver

von Thomas M. (elo-ocho)


Lesenswert?

Bei uns wurde groß  damit geworben, das nur für die diejenigen, die zum 
Bau schon unterschrieben haben der Anschluss, bis in die Wohnung, egal 
in welcher Etage, den Anschluss kostenlos bekommen.

Kaum waren die ersten Anschlüsse in Betrieb, wurde mit kostenfreiem 
Anschluss bis "irgendein Datum" geworben.

Auch danach blieb der Anschluss vorerst kostenfrei.

von Jens M. (schuchkleisser)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Damit hätte mein Chef demnächst die Wahl zwischen zwei
> Glasfaser-Anbietern in einem 500-Seelen-Kaff

Evtl. ist der erste Anschluss in "falscher Technik" ausgeführt worden?
Wundert mich jedenfalls, denn auch die c't hat vor kurzem in einem 
DSL-stirbt-Bericht gesagt das es im Normalfall nur einen Glasausbau 
gibt, genau wie es nur einen Kupferausbau gibt.
Und bei Glas gibt es wohl verschiedene Fasern und Übertragungsmodi, die 
nicht zueinander passen.
Aber für den Kunden natürlich besser, klar.

Rainer Z. schrieb:
> solange es
> Landstriche gibt, in denen es nicht einmal VDSL gibt.

DSL ist ja auch schon tot, wenn groß investiert wird, dann in Glas.
Das DSL abgeschaltet wird steht ja schon fest, nur der Termin ist noch 
unbestimmt, eben weil es Landstriche ohne Alternative noch zur Genüge 
gibt.ff

Reinhard S. schrieb:
> Wer sagt, das sie das muss? Und wer sagt, das dann jemand sich einmieten
> muss?

Die BNetzA. das Prinzip wie bei DSL. Es gibt erst 2 Jahre Schonfrist, 
als Investitionsschutz, danach ist der Anbieter verpflichtet, andere 
Vertragspartner sein Netz nutzen zu lassen. Passiert in der Realität 
nicht, steht aber im Gesetz. Der Tiger ist also nicht nur zahnlos, er 
liegt von Geburt auf Intensiv.

Reinhard S. schrieb:
> Schon jetzt gibt es oft genug nur einen nennenswerten Anbieter von
> Internet

Das sehe ich und auch andere Leute anders, mit Glas und ohne Alternative 
wird sich das ändern. Und es ist ja auch beim TS sichtbar: Glas ist 
wesentlich teurer aber nicht schneller, trotz geschenktem Ausbau. Das 
der nicht geschenkt ist wissen wir auch.

Alex B. schrieb:
> Denn alle Informationen, die ich im Netz finden kann, sprechen entweder
> davon einen Vertrag abzuschließen, oder eben von den oben genannten
> 2000€.

Selbst ohne Drückerkolonne bekommst du das bei DG nicht. Ein Leerrohr 
gibt es nicht, die legen nur mit Vertrag. Entweder für lau wenn sie die 
Straße versorgen, oder "nach Aufwand" wenn du später bestellst.

Dieter D. schrieb:
> Gibt es Ausfälle oder Schäden, dann wird das nicht mehr
> Instandgesetzt und vielleicht sogar gekündigt.

Diese Praktik wurde mir auch vom einzigen GF-Anbieter im Dorf berichtet.
Zweimal schlimm gestört = zurück zum DSL.

von Hmmm (hmmm)


Lesenswert?

Jens M. schrieb:
> die c't hat vor kurzem in einem DSL-stirbt-Bericht gesagt das es im
> Normalfall nur einen Glasausbau gibt

Wenn einer ausbaut, dürfen andere gegen Kostenbeteiligung mitmachen, 
nennt sich Überbau.

Gerade die Telekom nutzt das gerne, um dann mit dem Argument "Kein 
Anbieterwechsel" dem ausbauenden Anbieter das Geschäft zu versauen.

https://www.golem.de/news/glasfaser-ueberbau-telekom-konkurrenz-will-eingreifen-der-bnetza-erzwingen-2501-192854.html

Jens M. schrieb:
> Und bei Glas gibt es wohl verschiedene Fasern und Übertragungsmodi

Die Fasern sind immer OS2. Bei GPON, was die meisten verbauen, laufen 
aber ab dem optischen Splitter alle Kunden über eine Faser, was die 
Vermietung einer nackten Kundenfaser schwierig bis unmöglich macht.

Jens M. schrieb:
> Und es ist ja auch beim TS sichtbar: Glas ist wesentlich teurer aber
> nicht schneller, trotz geschenktem Ausbau.

Kommt auf den gebuchten Tarif an.

Jens M. schrieb:
> Diese Praktik wurde mir auch vom einzigen GF-Anbieter im Dorf berichtet.
> Zweimal schlimm gestört = zurück zum DSL.

Komisches Dorf, Bayern?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Jens M. schrieb:
> Kupferausbau

Kupferausbau: Eine moderne Form der inländischen Kupfergewinnung. 😉

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Jens M. schrieb:
> Evtl. ist der erste Anschluss in "falscher Technik" ausgeführt worden?
> Wundert mich jedenfalls, denn auch die c't hat vor kurzem in einem
> DSL-stirbt-Bericht gesagt das es im Normalfall nur einen Glasausbau
> gibt, genau wie es nur einen Kupferausbau gibt.

Ich weiß jetzt nicht, was "falsche Technik" sein soll. Meines Wissens 
handelt es sich um einen vollkommen ordinären Anschluss.

https://www.vereinigte-stadtwerke.de/glasfaser-hausanschluss/

Und natürlich wundere ich mich ebenfalls. Wäre ja verrückt, wenn jeder 
Anbieter kommen könnte und bei mir einen eigenen Anschluss in den 
Keller legen dürfte. Naja, ich werde in nächster Zeit hoffentlich 
Näheres von meinem Chef erfahren, wenn der Ausbau in seinem Kaff 
beginnt.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


Lesenswert?

Hmm, es scheint ja echt ein kontroverses Thema zu sein.

Ich kann noch keine Tendenz erkennen. Außer, dass es eine allgemeine 
Abneigung gegen die Deutsche Glasfaser gibt, die ich, allein durch das 
Gebaren ihrer Vertreter hier vor Ort, sofort nachvollziehen kann.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Nun hat mein Chef im Nachbardorf Post von der Telekom bekommen: Die will
> auch Glasfaser in die Häuser verlegen - parallel zu den Vereinigten
> Stadtwerken! Den Anschluss habe er mit Hinweis auf § 134 TKG zu dulden.
> Damit hätte mein Chef demnächst die Wahl zwischen zwei
> Glasfaser-Anbietern in einem 500-Seelen-Kaff,

Die Telekom wird kein zweites Leerrohr verbuddeln. Die hat endlich 
Zugriff auf die letzte Glasfasermeile eurer Stadtwerke bekommen weil die 
Schonfrist abgelaufen ist in der die Stadtwerke das monopolistisch 
nutzen konnte.

von Klaus (feelfree)


Lesenswert?

So sind sie halt, die Deutschen.
Zuerst wird öffentlichkeitswirksam gemeckert, wie rückständig wir in 
Deutschland doch sind, da werden Ranglisten erstellt, wo wir regelmäßig 
unter den letzten 10% bei der Internetanbindung landen.
Und wenn einer dieser Meckerer dann die Möglichkeit erhält, für quasi 
Null Aufpreis die einzige zukunftsträchtige Technologie installiert zu 
bekommen, dann fällt ihm plötzlich ein, dass er die ja gar nicht braucht 
und es günstiger als bisher sowieso nicht ginge.
Ja, so sind sie halt, die Deutschen.

Disclaimer: Das ist nur so ein allgemeiner Eindruck und nicht auf 
einzelne Poster hier bezogen.

von Lotta  . (mercedes)


Lesenswert?

Glasfaser ist geil.
Kein Jitter, keine Wetterabhängigkeit.
Upload und Download stabil über dem gebuchten Tarif,
beim Verlegen kaum zu sehen

Kostenlos, weil Vaters Firma bezahlt ;-P

Ich will nix anderes mehr.


mfg

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Die Telekom wird kein zweites Leerrohr verbuddeln. Die hat endlich
> Zugriff auf die letzte Glasfasermeile eurer Stadtwerke bekommen weil die
> Schonfrist abgelaufen ist in der die Stadtwerke das monopolistisch
> nutzen konnte.

Dann würde allerdings das Schreiben der Telekom mit dem Hinweis auf § 
134 TKG keinen Sinn ergeben. Aber nichts Genaues weiß ich eben selber 
nicht. Ob der Telekom tatsächlich entgangen sein sollte, dass dort 
bereits seit 15 Jahren ein Glasfaseranschluss vorhanden ist??

Wenn sich in naher Zukunft etwas ergeben sollte, halte ich euch in 
diesem Thread auf dem Laufenden.

von Jens M. (schuchkleisser)


Lesenswert?

Hmmm schrieb:
> Wenn einer ausbaut, dürfen andere gegen Kostenbeteiligung mitmachen,
> nennt sich Überbau.

Gibt's hier im ländlichen NRW nicht. Da wird binnen weniger Monate 3x 
die Straße aufgemacht, aber das einer organisiert und die anderen haben 
da auch was von? Wo kämen wir denn da hin?!

Hmmm schrieb:
> Die Fasern sind immer OS2. Bei GPON, was die meisten verbauen

Joa, so bin ich da nicht drin. Aber du schreibst ja selbst:

Hmmm schrieb:
> die
> Vermietung einer nackten Kundenfaser schwierig bis unmöglich macht

Evtl. ist es das was der zweite Anbieter erreichen will.
Hier jedenfalls gibt es klare Ausbaugebiete, da gibt's nur das, da nur 
das andere.
Und Fremdvermietung gibt's gar nicht. Nicht das es am Angebot fehlte, 
aber "dieser Anschluss ist in ihrer Straße nicht verfügbar" heißt 
effektiv: DSL mit den bekannten Problemen (Ausfall, Geschwindigkeit) 
oder den einen Glasanbieter. Bei DSL gibt's aber andere Anbieter, die 
erlauben die Fremdvermietung.

Hmmm schrieb:
> Kommt auf den gebuchten Tarif an.

Ja, und jetzt? Du kannst nur buchen was angeboten wird.
Ich habe z.B. Telekom DSL 60/20 für 40€ mit Festnetzflat, mehreren 
Rufnummern, 2 Sprachkanälen und pseudofixer öffentlicher IP4. Ja, 
Telefonie wird auch so genutzt.

DG kostet mit 100/50MBit auch 40€ (Plus installationsgebühr und 
Buddelgeld) ohne Telefonie, ohne öffentliche IP, nur eine Rufnummer, nur 
ein Kanal, keine andere VoIP-Verbindung möglich (durch DG-Firewall 
blockiert). Keine Alternative also.

Osnatel vermietet mir zum gleichen Tarif mit identischen Leistungen den 
Draht, den ich schon nutze, aber "Daran ist der andere Schuld, da müssen 
sie mit dem Leitungsinhaber/Vertragspartner reden". Den Stress hatte ich 
schon oft genug, nein Danke.

1&1 dito.

Andere Anbieter gibt's hier nicht.

Selbst die Telekom selber würde mir nur den 50/20-Anschluss anbieten, 
den ich bereits nutze, aber 3€ teurer, 100 und 250MBit gibt's nur 
Hybrid, also Downstream via LTE, Upstream 40MBit via DSL.

Hmmm schrieb:
> Komisches Dorf, Bayern?

Kleinstadt mit so 12k Einwohnern, nördliches NRW, um Osnabrück.

Rainer Z. schrieb:
> Ich weiß jetzt nicht, was "falsche Technik" sein soll.

Einen, den der alte Anbieter nicht an andere Anbieter vermieten kann 
oder will.
Jedenfalls ist es ungewöhnlich, das technisch gleiche Leitung zweimal 
liegt.

Rainer Z. schrieb:
> ich werde in nächster Zeit hoffentlich
> Näheres von meinem Chef erfahren

Der Endanwender erfährt in der Regel nicht, was und warum, welche 
Technik usw.
Die Polen/Bulgaren/Litauer die in der Sonne schwitzen verstehen mit 
Glück die Sprache und an die Wand gemalten Zeichen der "Inspekteure", 
die Vertreter im "Servicebüro" sehen nur Provision, wirklich technische 
Auskunft bekommt man nur bei Vor-Ort-Werbeterminen, der "Kundenservice" 
blockt sofort mit "ihre Kundennummer bitte".
M.E. gibt es nur zwei Möglichkeiten die da passieren:
a) ein Mistverständnis: die Telekom bietet an, den vorhandenen 
physikalischen Anschluss mit einem anderen Vertrag zu nutzen (also 
Fremdanmietung)
b) die Telekom schaltet das DSL ab und ersetzt ihr Kupfer durch Glas. 
Das würde den TKG-Zwang erklären.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> So sind sie halt, die Deutschen.
> Zuerst wird öffentlichkeitswirksam gemeckert, wie rückständig wir in
> Deutschland doch sind, da werden Ranglisten erstellt, wo wir regelmäßig
> unter den letzten 10% bei der Internetanbindung landen.
> Und wenn einer dieser Meckerer dann die Möglichkeit erhält, für quasi
> Null Aufpreis die einzige zukunftsträchtige Technologie installiert zu
> bekommen, dann fällt ihm plötzlich ein, dass er die ja gar nicht braucht
> und es günstiger als bisher sowieso nicht ginge.
> Ja, so sind sie halt, die Deutschen

Und ?

Dein bemecketrter Deutscher würde sofort JA sagen wenn er Glasfaser zum 
Preis von Spanien, Schweden oder Polen bekäme.

Aber Ferengies glauben der Deutsche wäre reich und man könne ihm tief in 
die Tasche greifen.

Dabei unterliegt der Ferengie einem kolossalen Irrtum, wir sind 
bettelarm, wie man am Wohnungseigentum sieht (48%, einer der unteren 
Ränge) und durchschn. Hauspreis vs. durchschn. Jahreseinkomnen nur 
Niederlande teurer und an der stark unterdurchschnittlichen Rentenhöhe, 
beides sind aber die Hauptausgaben im Leben, dazu kommen exorbitante 
Gesundheitskosten bei gleichzeitig schlechter Leistung.

Der Deutsche fühlt sich bloss reich, er ist es nicht. Kein Wunder dass 
er spart wo er kann (z.B. Autos gerne mit Handschaltung weil in Kauf und 
Betrieb billiger, nicht weil bequemer oder besser).

So lange Glasfaser also Wucherpreise nimmt, lass ich mir gern ein 
Leerrohr legen, aber werde keinen Vertrag abschliessen.

Ich weiss,,die USS sind noch schlechter dran,,DSL kostet da eher 
109€/Monat, Gesundheit ein Vermögen, und die haben gar kein Haus, nur 
eine Bretterbude.

von Kay-Uwe R. (dfias)


Lesenswert?

Hier (PLZ 38100) wurde gebuddelt und (horizontal) gebohrt und fast jeder 
hat die Glasfasern bis ins Haus bekommen. Zum Nulltarif!
Vertretermäßig wurde von der Magenta-Mannschaft zwar versucht, Geld 
einzutreiben – war aber alles freiwillig. Ist das regional 
unterschiedlich?
Breitbandkabel liegt hier auch seit seiner Einführung. Schwarz-Schilling 
hatte ja seinerzeit Glasfaser nicht haben wollen, da seine Frau 
irgendwie im Kabelgeschäft verstrickt war, soweit ich mich erinnere. Wo 
wären wir, wenn das damals anders gelaufen wäre?

von Hmmm (hmmm)


Lesenswert?

Jens M. schrieb:
> Gibt's hier im ländlichen NRW nicht. Da wird binnen weniger Monate 3x
> die Straße aufgemacht, aber das einer organisiert und die anderen haben
> da auch was von? Wo kämen wir denn da hin?!

In der Stadt sieht das anders aus. Da baut ein lokaler Anbieter aus, 
kurz darauf springt die Telekom auf, und bevor die ersten Bauarbeiten 
beginnen, stehen schon deren Vertriebler vor der Tür.

Jens M. schrieb:
> Und Fremdvermietung gibt's gar nicht.

Die Telekom macht es definitiv. Aber keine nackten Fasern, sondern 
(genau wie bei VDSL) per IP-BSA. Die O2-Glasfaseranschlüsse werden 
meines Wissens ausschliesslich so realisiert.

Jens M. schrieb:
> DG kostet mit 100/50MBit auch 40€

Zumindest auf ihrer Website werben sie auch mit 1Gbps-Tarifen. Das passt 
nicht zu Deiner Behauptung, dass Glasfaseranschlüsse "wesentlich teurer, 
aber nicht schneller" wären. Günstig scheint DG aber wirklich nicht zu 
sein.

von Ralf X. (ralf0815)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Ich weiss,,die USS sind noch schlechter dran,,DSL kostet da eher
> 109€/Monat, Gesundheit ein Vermögen, und die haben gar kein Haus, nur
> eine Bretterbude.

Aber die haben gleich mehrere Messiasse im eigenen Land.😋

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Kay-Uwe R. schrieb:
> Breitbandkabel liegt hier auch seit seiner Einführung. Schwarz-Schilling
> hatte ja seinerzeit Glasfaser nicht haben wollen, da seine Frau
> irgendwie im Kabelgeschäft verstrickt war, soweit ich mich erinnere. Wo
> wären wir, wenn das damals anders gelaufen wäre?

In der Tat! Helmut Schmidt und die SPD haben bereits Anfang der 80er 
Jahre des letzten Jahrhunderts die Möglichkeiten der Glasfaser erkannt.

Aber dann kam die Hohl-Birne...

https://netzpolitik.org/2018/danke-helmut-kohl-kabelfernsehen-statt-glasfaserausbau/

von Ralf X. (ralf0815)


Lesenswert?

Hmmm schrieb:
> Jens M. schrieb:
>> DG kostet mit 100/50MBit auch 40€
>
> Zumindest auf ihrer Website werben sie auch mit 1Gbps-Tarifen. Das passt
> nicht zu Deiner Behauptung, dass Glasfaseranschlüsse "wesentlich teurer,
> aber nicht schneller" wären. Günstig scheint DG aber wirklich nicht zu
> sein.

Hier werden bei Anschluss bei Ausbau 6 Monate 20,-/Monat angeboten, 
danach (vorher fest abgeschlossen) Verträge ab 300 MBit sind es 
50,-/Monat, open End...
Natürlich alles bis und Upload jeweil bis zu 50 Prozent.

von Hmmm (hmmm)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Aber dann kam die Hohl-Birne...

Ausschlaggebend soll eher der damalige Postminister gewesen sein, dessen 
Gattin zufälligerweise an einem Unternehmen beteiligt war, das 
Kabelnetze gebaut hat.

Allerdings muss man zu deren Ehrenrettung sagen, dass Datenkommunikation 
für Endkunden damals noch kein grosses Thema war, und Kabel-TV-Technik 
war dank weltweiter Verbreitung erschwinglich, Glasfasertechnik nicht.

Dass sie später mit OPAL auf Glasfaser gesetzt haben, ist ihnen aus 
diesem Grund auf die Füsse gefallen: Als mit DSL relativ hohe 
Bandbreiten kostengünstig möglich wurden, war Glasfasertechnik immer 
noch zu teuer für Privatkundenprodukte.

von Thomas S. (thommi)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Aber dann kam die Hohl-Birne...

...Und der war dem Leo Kirch hörig.

von Sven L. (sven_rvbg)


Lesenswert?

Das ganze Glasfaserthema in Deutschland, damit könnte man Bücher 
füllen...

Von kostenlosen Anschlüssen, von Vertragsbindung, von Baufirmen - guten 
und schlechten, von schlecht gesicherten Baustellen, von ruinierten 
Straßen, von Mitverlegung von Erdkabeln, von planloser und sinnloser 
doppeler Aufgrabung und von fehlender Baubegleitung von Ing-Büros und 
verantwortlicher Firmen, Gemeinden und Zweckverbände.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.