Hallo Gemeinde, ich suche eine Möglichkeit die Riffelung von Stahlwalzen einer Getreidemühle nach zu schärfen. Die Riffelung ist stark abgenutzt und greift die Getreidekörner nichtmehr und somit mahlt sie nichtmehr. Hat jemand eine Idee wie man die wieder griffig machen kann?
Michael W. schrieb: > Evtl. ist 'Rändeln' bzw 'Rändelung' das Stichwort... ja, natürlich, aber das hilft mir nicht weiter, denn die Walzen sind ja schon gerändelt und nochmal drüber rändeln wird wohl nicht möglich sein.
Schorsch M. schrieb: > Hat jemand eine Idee wie man die wieder griffig machen kann? Nein. Es gibt zwar das Prinzip des Rändelns, um solche Muster aufzupressen, aber deine Wellen werden danach gehärtet worden sein. Es gäbe die Variante, jede Rille mit der Feile tiefer zu feilen bis die Spitzen wieder spitz sind, aber das ist unendlich viel Arbeit, selbst wenn die dadurch etwas dünnere Welle trotzdem taugt weil das Spaltmass einstellbar sein wird. Auf der Drehbank mit hohem Vorschub gewindeähnlich die Rillen reinzuschneiden scheitert auch an der gehärteten Welle (selbst wenn VHM härter ist, die Spitzen werden bei der Scherkraft abbrechen) und sicher der Ermangelung so einer Drehbank. Ich sehe nur die Chance eine Maschine zu bauen die feilt und dabei die Welle dreht, wenn eine Rille gemacht wurde per Hand neu aufsetzen, und damit dann die Wellen neu zu schleifen. Das Zahnrad am Ende müsste dazu ab. Werkzeugmaschinenbau.
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Beitrag #7888647 wurde vom Autor gelöscht.
Michael B. schrieb: > Es gäbe die Variante, jede Rille mit der Feile tiefer zu feilen Das wäre eine PITA Michael B. schrieb: > Auf der Drehbank mit hohem Vorschub gewindeähnlich die Rillen > reinzuschneiden scheitert auch an der gehärteten Welle (selbst wenn VHM > härter ist, die Spitzen werden bei der Scherkraft abbrechen) und sicher > der Ermangelung so einer Drehbank. Die Wellen sind nach der Rändelung nichtmehr gehärtet worden, deshalb haben sie sich auch so sehr abgenutzt. Ich dachte schon, die ganze Rändelung einfach abdrehen und neu rändeln, aber dadurch würde der Radius der Wellen verkleinert werden und es könnte sein, dass dadurch das Getreide nichtmehr so gut eingezogen wird. Es wird wohl auf eine neue Mühle hinaus laufen...seufz...
Schorsch M. schrieb: > Es wird wohl auf eine neue Mühle hinaus laufen...seufz... Wenn’s die Rollen nicht als Ersatzteil gibt, und die auch nicht gehärtet sind, ist das auch besser so. Oliver
Also wenn sich die Riffelung durch weiches Getreide so stark abnutzt, dann wurde m.E. bei den Rollen das falsche Material verwendet. Dann hat man mit 'nachschärfen' mehr Aufwand als Nutzen.
Rick schrieb: > Also wenn sich die Riffelung durch weiches Getreide so stark abnutzt, Vielleicht war das Getreide auch nur sehr "naturnah", d.h. ständig mit kleinen Steinchen durchsetzt. Ist ja auch eine Art Ballaststoff, geht allerdings auch auf die Zähne.
Rick schrieb: > Also wenn sich die Riffelung durch weiches Getreide so stark abnutzt... Das Getreide ist nicht weich, es handelt sich um Malz. Malz ist ziemlich hart und deshalb wird es von den Rollen schlecht "gegriffen". Wenn es weich wäre, würde es auch bei glatten Walzen eingezogen werden. Diese Rollen haben jetzt insgesamt ungefähr 3t Malz zerquetscht. Anfangs ging das ruck-zuck durch. Im Laufe der Zeit musste ich dann den Spalt (Walzenabstand) vergrössern und als es dann zu grob wurde, behalf ich mir damit, dass ich erstmal mit grossem Abstand quasi vorgemahlen und dann mit kleinerem Spalt nachgemahlen habe. Mittlerweile bin ich bei 3 Mahlgängen angelangt und das wird mir jetzt zuviel.
Hat sich dein Rändel zugesetzt, dann muss es gereinigt werden. Dass dein Rändel von Malz stumpf wurde glaube ich nicht. Wahrscheinlich sind die Walzen hart aufeinander gelaufen. Dann werden sie stumpf. Aufpassen halt, dass genau das nicht passiert
Wahrscheinlich falsches Material gewählt? Das erinnert mich an weiche Scheppach-Rasenmähermesser, die ich jeden Tag neu schärfen musste, weil sie aus Büchsenblech waren. Evtl. kann man eine Walze aus gutem Stahl herstellen und die andere austauschbar als "Opfer" aus 0815-Material? Mal eine Dreherei suchen?
Herbert Z. schrieb: > Hat sich dein Rändel zugesetzt, dann muss es gereinigt werden Siehe Bild :-) Nach jedem Einsatz der Mühle wird sie gründlich gereinigt und zwar mit Stahlbürste. Herbert Z. schrieb: > Dass dein > Rändel von Malz stumpf wurde glaube ich nicht Dann lass es, darfst es gerne aber bei mir besichtigen. Herbert Z. schrieb: > Wahrscheinlich sind die > Walzen hart aufeinander gelaufen. Niemals, der Spalt ist von mir vorgegeben, 0,7mm finales Ergebnis. Zwischenzeitlich musste ich aber mit 1,2mm vormahlen; jetzt aber erst auf 1,5mm, dann auf 1mm und finally auf 0,7mm. Man fühlt es auch in der Hand, die Rollen sind glatt wie ein KinderPopo.
Schorsch M. schrieb: > Ich dachte schon, die ganze Rändelung einfach abdrehen und neu rändeln Auf gar keinen Fall abdrehen! Am besten mit einem Rändelwerkzeug einfach die bereits vorhandene Rändelung nochmal nachrändeln, dadurch staucht sich die Rändelung wieder ein Stück nach vorne und der Walzendurchmesser stülpt sich dann etwas nach Außen und wird mit ein bisschen Glück wieder etwas dicker.
Marcel V. schrieb: > Auf gar keinen Fall abdrehen! Am besten mit einem Rändelwerkzeug einfach > die bereits vorhandene Rändelung nochmal nachrändeln, dadurch staucht > sich die Rändelung wieder ein Stück nach vorne und der Walzendurchmesser > stülpt sich dann etwas nach Außen und wird mit ein bisschen Glück wieder > etwas dicker. Genau auf solch eine Antwort habe ich gewartet. Danke. Ich muss jetzt nurnoch jemanden finden, der sowas kann, vor allem, bezahlbar :-)
Schorsch M. schrieb: > Das Getreide ist nicht weich, es handelt sich um Malz. Und ich dachte schon Hartweizen :-) > Diese Rollen haben jetzt insgesamt ungefähr 3t Malz zerquetscht. Ich habe keine Ahnung, ob das viel oder wenig ist. Wie machen das denn andere Mälzereien? Vielleicht sind die 3t auch die übliche Standzeit der Walzen für diese Größe...
ich werde aus dem Bild nicht schlau Handel es sich hier u eine professionelle Mühle? also Walzenbreite mindestens 1 Meter? Oder ist das so ein Tschibo 19.99€ Teil?
Heinz R. schrieb: > ich werde aus dem Bild nicht schlau > > Handel es sich hier u eine professionelle Mühle? also Walzenbreite > mindestens 1 Meter? > Oder ist das so ein Tschibo 19.99€ Teil? Versuch dem Schorsch nicht alle Geheimnisse zu entlocken. Schön langsam eines nach dem anderen...
Rick schrieb: > Wie machen das denn andere Mälzereien? Mälzereien mahlen kein Malz, sie erzeugen es nur. Rick schrieb: > Ich habe keine Ahnung, ob das viel oder wenig ist. Für Hobbybetrieb ist das viel, für Profis ist das wenig. Profis benutzen da Maschinen ganz anderer Dimensionen. Dennoch ist meine Malzmühle für den Hobbygebrauch schon semiprofessionell :-) Als ich die Mühle erstanden habe, wurde nur eine Walze mittels Handkrank angetrieben. Die zweite Walze lief auf Grund der Reibung passiv mit. Das ging nicht lange gut, dann blieb die zweite Walze einfach stehen weil die Reibung nach ließ, mithin schwächelte dann auch die Mahlleistung. Ich habe dann die Mühle umgebaut, ihr einen Motorantrieb verpasst und die beiden Zahnräder die fortan die Walzen synchronisierten. Das ging einige Jahre gut, die Mühle ist mittlerweile ca. 20 Jahre alt. Doch jetzt ist sie scheinbar am Ende angekommen, leider, würde sie gerne weiter betreiben können. Das Einzige was ihr fehlt ist der Grip. Man kann das Malz auch "konditionieren", so nennen das die Fachleute. Das Malz wird kurz vor dem Mahlen leicht angefeuchtet, wodurch es besser an den Rollen haftet. Habe ich auch schon gemacht und das funktioniert auch. Der Haken dabei ist, daß es auch unmittelbar nach dem Mahlen verarbeitet werden muss, damit es nicht anfängt zu schimmeln. Ich mahle gerne einige Tage vor der Verarbeitung, es kann ja auch mal was dazwischen kommen, dann müsste man das ganze Malz wegschmeissen. Achso, in einem Mahlgang werden immer 10kg Malz verarbeitet.
Heinz R. schrieb: > Handel es sich hier u eine professionelle Mühle? also Walzenbreite > mindestens 1 Meter? > Oder ist das so ein Tschibo 19.99€ Teil? Das ist ein Prototyp einer späteren Serie von professioneller Mühle. Ich denke nicht, dass Tchibo solch ein monströses Teil ins Regal stellen würde. Die wirksame Breite der Rändelung beträgt 170mm und das Ding wiegt mit Motor so um 20kg. Das ist aber alles bezüglich meiner Fragestellung irrelevant, es geht hier nur darum, ob man die Rändelung quasi "auffrischen" kann.
Vieleicht ein Kompromiss: - Walzen ca 2...4mm abdrehen - Rohr mit genau passendem Durchmesser und Wandstärke aufziehen - neue Oberfläche rändeln - könnte man quasi auf Vorrat machen (lassen) Ganz verrückte Idee: Anstatt der durchgehenden massiven Walzen je einen Stapel von Mini-Sägeblättern oder Mini-Flexscheiben nutzen. Sind härter und leicht zu bekommen, aber der Durchmesser wird wohl kaum zufällig passen :-)
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Frank E. schrieb: > - Walzen ca 2...4mm abdrehen > - Rohr mit genau passendem Durchmesser und Wandstärke aufziehen > - neue Oberfläche rändeln > - könnte man quasi auf Vorrat machen (lassen) Im Prinzip eine gute Idee, nur wüsste ich nicht, wer sowas macht. Frank E. schrieb: > Anstatt der durchgehenden massiven Walzen je einen Stapel von > Mini-Sägeblättern oder Mini-Flexscheiben nutzen. Es gibt eine Menge anderer Konzepte, z.B. Kaffemühlen. Selbige besitzen ein Kegelmahlwerk und sind auf Grund ihrer Häufigkeit erheblich billiger zu erwerben als Malzmühlen, auch für grosse Mengen. Warum also eine "Walzenquetsche"? Das hat folgenden Grund: Das Korn besitzt eine dünne Haut, Spelzen genannt. Selbige sollen nicht zerstört/zerrieben werden, denn die spielen im späteren Verarbeitungsprozess eine große Rolle. Beim Zerquetschen der Malzkörner bleiben diese Spelzen als Ganzes erhalten. Andere Mühlenarten zerreiben diese Spelzen, das darf nicht sein. Deshalb wird Malz ausschliesslich in solchen Rollenmühlen gemahlen/zerquetscht.
Schorsch M. schrieb: > Im Prinzip eine gute Idee, nur wüsste ich nicht, wer sowas macht Sollte jede gute Feinmechanikbude können.
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