Forum: HF, Funk und Felder BBC 198 kHz Abschaltung


Announcement: there is an English version of this forum on EmbDev.net. Posts you create there will be displayed on Mikrocontroller.net and EmbDev.net.
von Marek N. (db1bmn)



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Hi,
wer die Möglichkeit hat, sollte noch mal reinhöhren: 
https://www.funkamateur.de/nachrichtendetails/items/198-khz-teleswitch.html
Die Abschaltung soll zum 30.06.2025 erfolgen.[1]

Die 198 kHz geht (in Norddeutschland) selbst tagsüber noch brauchbar, 
wenn man sich von Schaltnetzteilen etc. fern hält.

[1] https://www.mwlist.org/mwlist_quick_and_easy.php?area=1&kHz=198

: Bearbeitet durch User
von Kay-Uwe R. (dfias)


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Uni Twente liefert hier ein sauberes Signal:
http://websdr.ewi.utwente.nl:8901

von Mario M. (thelonging)


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Marek N. schrieb:
> Die Abschaltung soll zum 30.06.2025 erfolgen.

Oder auch nicht.

https://www.radioblog.eu/2025/06/06/grossbritannien-bbc-langwelle-sendet-laenger/

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Drei Sender mit der gleichen/selben Frequenz? Dann müssen die Antennen 
so gedreht werden, dass jeweils ein Sender dominant ist? Was würde 
Obelix sagen?

von Helmut -. (dc3yc)


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Was würde
> Obelix sagen?

Obelix würde wissen, was Gleichwellenbetrieb ist!

von Karl B. (gustav)


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Mario M. schrieb:
> Oder auch nicht.

Das Problem liegt eher darin, dass das zeitnahe Umschwenken auf 
Mobilfunk für die Fernsteuersignalausstrahlung deswegen nicht klappt, 
weil nicht alle Gebiete mit Handysendern ausgestattet sind.
"...In den Highlands und auf den Inseln kann der Handyempfang durchaus 
zur Mangelware werden. So endet aus eigener Erfahrung aus 2015 der 
Handyempfang auf Islay kurz hinter der Ardbeg-Brennerei..."
z.B. haben schlichtweg "kein Netz". Und so schnell ist der Netzausbau 
eben nicht.
"Why we can't have nice things"

Ich krieg 198 kHz auch I/Q-mäßig mit Preamp ganz gut rein.
Und zum Basteln etwas Hühnerfutter:
https://www.nxp.com/docs/en/application-note/AN1597.pdf

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Es gibt mindestens zwei Länder auf der Welt, die würden solche Sender 
nicht abschalten, weil die einfach mehr Können haben als andere auf 
bestimmten technischen Gebiet, leider.

von Marek N. (db1bmn)


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Mario M. schrieb:
> Oder auch nicht.
>
> 
https://www.radioblog.eu/2025/06/06/grossbritannien-bbc-langwelle-sendet-laenger/

Oha, das ist ja ein Hin- und Her, wie bei Moosbrunn vor Kurzem.

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Helmut -. schrieb:
> Obelix würde wissen, was Gleichwellenbetrieb ist!
Aha. Heißt, dass es aufgrund von Laufzeitunterschieden bei diesen 
Wellenlängen nur um wenige Grad geht. Richtig?

von Rainer W. (rawi)


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Aha. Heißt, dass es aufgrund von Laufzeitunterschieden bei diesen
> Wellenlängen nur um wenige Grad geht. Richtig?

Bodenwelle eben ...

von Stefan M. (derwisch)


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Dieter D. schrieb:
> Es gibt mindestens zwei Länder auf der Welt, die würden solche Sender
> nicht abschalten, weil die einfach mehr Können haben als andere auf
> bestimmten technischen Gebiet, leider.

Traurig aber wahr.
Wer hier Minuspunkte vergibt, hat vieles nicht verstanden.

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Rainer W. schrieb:
> Bodenwelle eben ...
Schön und gut. Wenn ich mich zwischen zwei Sendern befinde, ergibt sich 
aber dennoch ein Interferenzmuster mit Nullstellen, soweit beide 
Amplituden gleich hoch sind. Bei rd. 1,5 km Wellenlänge wäre das alle 
750 m (375 m?) der Fall.
Pech gehabt, wer dort wohnt, oder warum funktioniert das trotzdem?

von Gerd E. (robberknight)


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Stefan M. schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>> Es gibt mindestens zwei Länder auf der Welt, die würden solche Sender
>> nicht abschalten, weil die einfach mehr Können haben als andere auf
>> bestimmten technischen Gebiet, leider.
>
> Traurig aber wahr.

Nö, die Entscheidung ist nicht Abschalten vs. Weiterbetrieb, sondern 
Abschalten vs. zu großen Teilen neu aufbauen.

Denn die zum Betrieb des bestehenden Senders nötigen Röhren sind 
Verschleißteile und werden schon lange nicht mehr hergestellt. Und das 
Lager ist aufgebraucht. Man müsste das alles mit aktueller Technik neu 
aufbauen und dafür natürlich auch die Antennenanlage an die neue Technik 
anpassen.

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Ah ja, Tante Google hilft:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichwellennetz
Um ein festes Interferenzmuster zu vermeiden, muss also eine Schwebung 
her. Dann senden die drei BBC-Stationen also doch nicht auf (exakt) 198 
kHz.

Edit: Die Modulation verändert ebenfalls das Interferenzmuster. Ist 
schon ein merkwürdiges Verhalten. Der Träger kann ausgelöscht werden, 
die Seitenbänder je nach dem. Vermutlich hört man das mit dem gesamten 
NF-Spektrum kaum heraus.

Gerd E. schrieb:
> Denn die zum Betrieb des bestehenden Senders nötigen Röhren sind
> Verschleißteile und werden schon lange nicht mehr hergestellt. Und das
> Lager ist aufgebraucht. Man müsste das alles mit aktueller Technik neu
> aufbauen und dafür natürlich auch die Antennenanlage an die neue Technik
> anpassen.
Hatte ich nicht irgendwo gelesen, dass die 500 kW bereits mit 
Halbleitern erzeugt werden?

: Bearbeitet durch User
von Al (almond)


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Hatte ich nicht irgendwo gelesen, dass die 500 kW bereits mit
> Halbleitern erzeugt werden?

Nein, da verwechselst du was. Die 2 Stk. zu 500 KW gekoppelten 250 KW 
Röhren Sender vom Typ Marconi B6042 stammen aus dem Jahr 1985, haben 
also schon 40 Jahre auf dem Buckel.

Die technische Geschichte der Sender in Droitwich:

https://www.bbceng.info/Operations/transmitter_ops/Reminiscences/Droitwich/droitwich_calling.htm

https://tx.mb21.co.uk/gallery/gallerypage.php?txid=1454&pageid=2072

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (db1bmn)



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Ja, eine leichte Abweichung der Frequenzen ist ein probates Mittel, um 
das Interferenzminimum räumlich zu verteilen.

Kay-Uwe R. schrieb:
> Dann senden die drei BBC-Stationen also doch nicht auf (exakt) 198
> kHz.

Zumindest unterscheidet sich die Frequenz so wenig, dass sie nicht 
explizit als Offset gelistet werden. Droitwich wird dabei als explizit 
an ein Rubidium-Normal gelockt ausgewiesen. [1] Die Daten sind aber 
schon ein paar Tage alt.

Mehr Infos zum Offset-DX: https://addx.org/textarchiv/2017-07-28-31.pdf

[1] https://www.mwlist.org/mwoffset.php?khz=198

von Al (almond)


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Ursprünglich sendete Droitwich auf 200 kHz außerhalb des ITU Rasters. 
Erst im September 1988 wurde auf die jetzige Sendefrequenz von 198 kHz 
umgestellt. Sowohl die 200 kHz als auch die 198 kHz sind von einem 
Rubidiumnormal synchronisiert und dienen als Frequenznormal.

Die auführliche Geschichte des Senders hier in einem 35 Seitigen pdf.

https://www.bbceng.info/Operations/transmitter_ops/Reminiscences/Droitwich/droitwich_calling2.pdf

von Heinrich K. (minrich)


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Ein Hauptsender, zwei schwache Nebensender mit nur etwa einem Zehntel 
der Leistung des Hauptsenders. Auch uralte Info.

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Al schrieb:
> Kay-Uwe R. schrieb:
>> Hatte ich nicht irgendwo gelesen, dass die 500 kW bereits mit
>> Halbleitern erzeugt werden?
> Nein, da verwechselst du was. Die 2 Stk. zu 500 KW gekoppelten 250 KW
> Röhren Sender vom Typ Marconi B6042 stammen aus dem Jahr 1985, haben
> also schon 40 Jahre auf dem Buckel.
https://www.funkamateur.de/nachrichtendetails/items/198-khz-teleswitch.html
Das hier hatte ich gelesen:
2011 verkündete die BBC bereits, dass sie den Sender abschalten will, 
wenn einer der letzten beiden Senderöhren ausfällt. Diese werden schon 
lange nicht mehr hergestellt und es gibt weniger als zehn Reserveröhren 
weltweit. 2014 *wurde der Sender dann zwar auf Transistortechnik 
umgestellt*, benötigt aber für 500 kW Sendeleistung immer noch viel 
Strom.

von Al (almond)


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Die beiden 50 kW Ableger sind beide in Schottland, da die Abdeckung der 
Station Droitwich in England dort nicht ausreichend war. Und zwar in 
Burghead im Nordosten von Schottland und in Westerglen zwischen Glasgow 
und Edinburgh.

: Bearbeitet durch User
von Al (almond)


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Das hier hatte ich gelesen:
> 2011 verkündete die BBC bereits, dass sie den Sender abschalten will,
> wenn einer der letzten beiden Senderöhren ausfällt. Diese werden schon
> lange nicht mehr hergestellt und es gibt weniger als zehn Reserveröhren
> weltweit. 2014 *wurde der Sender dann zwar auf Transistortechnik
> umgestellt*, benötigt aber für 500 kW Sendeleistung immer noch viel
> Strom.

Da sieht man mal, was oft für ein in sich widersprüchliches Zeug 
zusammengeschrieben wird. In diesem Falle vom "Funkamateur", anscheinend 
in Teilen übernommen von Jörn Krieger, seines Zeichens 
"Medienfachjournalist, spezialisiert auf Kabel, Satellit, Breitband und 
Multimedia".

Besser man hält sich an die fachlichen Veröffentlichungen des 
Senderbetreibers, wie hier der BBC/Arquiva. Demnach sind in der 
Senderendstufe nach wie vor dampfgekühlte Thales TH573 Röhren, deren 
Beschaffung als Ersatzteil bei einem Ausfall nicht mehr gewährleistet 
werden kann.

Was in Transistortechnik modernisiert wurde ist der sogenannte "PULSAM" 
PWM Modulator des Senders.

https://www.bbceng.info/Technical%20Reviews/tott/31-33_G4OYX_Signal_Issue_41.pdf

: Bearbeitet durch User
von Darius (dariusd)


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Hallo

Zumindest hier in Deutschland (in OE war es wohl auch nicht besser?!) 
hatte das warten auf offizielle Veröffentlichungen  bei den 
Landesrundfunkanstalten (also nicht die Programme des DLF - der wusste, 
was er hatte und was geplant wurde) auch nichts gebracht, weil 
eigentlich keiner (außer wahrscheinlich einige wenige Techniker "An der 
direkten Front") im PR und den eigentlichen Radiomachern wusste das 
überhaupt noch ihre MW Sender betrieben wurden, wo die bei der 
Abbauphase (das ging nicht von gleich auf jetzt) jeweils verbliebenen 
Sender (auch bei uns gab es kleinste Gleichwellennetze und Füllsender 
der 5kW und teilweise sogar unter 1kW Klasse auf MW) verblieben waren, 
wie stark die HF Leistung beim langsamen Sterben bei den "Hauptsendern" 
heruntergefahren wurde (der WDR von ehemals 800kW auf 1593kHz auf zum 
Schluss nur noch - laut WDR fremden Quellen(!) selbst haben die gar 
nichts veröffentlicht, 62.5 kW und welche MW Frequenzen, beim WDR z.B. 
gab es zu den besten Zeiten 702 (Füllsender) , 720, 774 und 1593 kHz, 
jeweils noch überhaupt benutzt wurden.

Auch hat keine der Landesrundfunkanstalten irgendwelche Sondersendungen, 
Abschiede oder auch nur Erklärungen in ihrem Programm dazu gebracht - 
die jeweiligen zuständigen Techniker (zuletzt eine Unterabteilung der 
Telekom) haben das teilweise auf rein privater Ebene und nur in 
"Nerdmedien" gemacht.
Das wurde wie eine peinliche Krankheit verschwiegen, bzw. kam garnicht 
bei den eigenlichen Programmmachern an...

Der DLF hatte wenigstens soviel Ehre und Geschichtsbewusstsein über das 
Ende der LW und MW Nutzung eine lange Sondersendung mit 
Hörerbeteiligung, "Technikgeschichtsaufbereitung"   zu machen und zum 
Abschied nochmal das ganz alte Pausensignal (was davor schon lange nicht 
mehr genutzt wurde) über mehrere Minuten über die verliebenden MW 
Frequenzen auszusenden - ein würdiger Abschied.

Die BBC macht wenigstens kein "Geheimnis" (zumindest tut nicht so als 
wenn das nichts und ein ganz normaler interner Vorgang wäre, den niemand 
interessiert wie es leider "unsere" ARD Anstalten getan haben) aus der 
Abschaltung der LW (auch wenn jetzt etwas Gnadenfrist - leider aus dem 
falschen Grund... besteht)  und ist stolz auf die Tradition der LW 
Nutzung.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Gleichwellenbetrieb birgt noch ganz andere Probleme, besonders bei 
nächtlichen Überreichweiten. Nicht nur die wenigen Millisekunden 
Differenz in der NF-Modulations-Zuführung, sondern auch Fading führten 
zu eigenartigen fast schon an Echo  - oder besser Hall - erinnernde 
Effekte.
648 kHz zum Beispiel
oder 954 kHz Cesky Rozhlas mit den zwei MW-Sendern im Simultanbetrieb.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Heute passt mancher MW-Sender mit 
MOSFETs in einen 19" Schrank. Das ist evtl. billiger als eine Million 
Haushalte zu besuchen und irgendwelche neue Zähler vor Ort einzubauen? 
Der DCF77 lebt ja auch noch.

von Al (almond)


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Lu schrieb:
> Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Heute passt mancher MW-Sender mit
> MOSFETs in einen 19" Schrank. Das ist evtl. billiger als eine Million
> Haushalte zu besuchen und irgendwelche neue Zähler vor Ort einzubauen?

Nach deiner Ansicht sitzen bei der BBC und bei den Energieversorgern in 
UK wohl nur unfähige Deppen, die nicht richtig nachgedacht haben. Am 
besten du rufst dort mal an und zeigst den Unwilligen den richtigen Weg. 
Bring am besten gleich das Prospekt für den 500 kW Langwellen Sender im 
19" Schrank mit.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Hier noch ein Videoausschnitt.
https://www.youtube.com/watch?v=uCwY678VAag
Was passiert, wenn man zu nahe an die Sendeanlage herankommt.
Der "Gartenzaun" spicht. Und das Antennen-Umschalt-Anpass-Häuschen erst.
Und der Sender im Video hatte "nur" 25 kW.
Kann man sich leicht ausmalen, dass im Ort Droitwich das Licht flackert, 
wenn das Zeitzeichen der BBC mit 500 kW PEP gesendet wird.
Wie gesagt, Umstieg auf GSM-fähige Fernsteuerempfänger ist geplant. Über 
kurz oder lang brauchen sie die neuen Handy-Netze so oder so.

ciao
gustav

von Lu (oszi45)


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Karl B. schrieb:
> Der "Gartenzaun" spicht. Und das Antennen-Umschalt-Anpass-Häuschen erst.

Deswegen hatte unser Sendergelände z.B. NUR einen Holzzaun, um solche 
Ableitungen bei 1 MWatt HF auf MW möglichst zu unterlassen. Das 
Ausschalten mancher Leuchtstofflampe auf dem Gelände war trotz Schalter 
nicht möglich. :-) Das habe ich selbst erlebt. Denn jeder Draht ist eine 
Antenne ...

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stefan M. schrieb:
> Traurig aber wahr.

Falls die Anlage wirklich modernisiert wird, hoffen wir mal, dass UK die 
Technologie der zwei angedeuteten Länder auch einbaut.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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war man früher nicht mal auf dem Trip,
an gewissen Stellen wie Kommandozentralen
alte Dampfradios laufen zu haben?
Mit dem Argument, dass sowas ja EMP-sicher wäre?

Wie soll das eigentlich in den heutigen Kriegszeiten
(wir haben ja schliesslich Krieg in Europa!!!)
laufen, wenn alles nur noch mit Halbleiter-Geräten empfangbar ist?

: Bearbeitet durch User
von Al (almond)


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Der erwähnte EMP ist die Folge einer nuklearen Explosion. Danach hast du 
ganz andere Probleme als Radio zu hören.

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (derwisch)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> war man früher nicht mal auf dem Trip,
> an gewissen Stellen wie Kommandozentralen
> alte Dampfradios laufen zu haben?
> Mit dem Argument, dass sowas ja EMP-sicher wäre?

Da wo ein EMP die Elektronik zerstört, hat man tatsächlich dann eher 
andere Probleme.
Wichtig wäre es, die Sendeanlagen für MW und LW (Rundfunk) 
betriebsbereit zu halten. Auch wenn der Sendebetrieb (Rundfunk) in DL 
derzeit nicht mehr stattfindet.
Ein Angriff auf die digitale Infrastruktur würde schlagartig alles 
lahmlegen.
Wenn alles blauäugig nur auf dem Internet basiert, ist die Bevölkerung 
sehr leicht von jeglicher Informationsquelle abgeschnitten.
Und dann machen alle ein komisches Gesicht und stellen spätestens dann 
fest das "modern" nicht immer besser ist.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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In Schweden überdenkt man die Bargeldlosigkeit auch schon wieder.

von Michael G. (mjgraf)


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Stefan M. schrieb:
> Wichtig wäre es, die Sendeanlagen für MW und LW (Rundfunk)
> betriebsbereit zu halten. Auch wenn der Sendebetrieb (Rundfunk) in DL
> derzeit nicht mehr stattfindet.

Das ist aber nur sinnvoll, wenn die Bevölkerung auch in der Breite 
passende Empfänger vorhält, und sie auch zu bedienen weiß - angefangen 
damit zu wissen, auf welchen Frequenzen im Falle einer Krise gesendet 
wird.

von Stefan M. (derwisch)


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Michael G. schrieb:
> Das ist aber nur sinnvoll, wenn die Bevölkerung auch in der Breite
> passende Empfänger vorhält, und sie auch zu bedienen weiß - angefangen
> damit zu wissen, auf welchen Frequenzen im Falle einer Krise gesendet
> wird.

Stimmt, aber selbst wenn nicht mehr jeder Haushalt über so ein Gerät 
verfügt. kann man in der Nachbarschaft bestimmt einen finden.
Das lässt sich leichter bedienen (einfach Sender suchen kann ja jeder).
Alles einfacher als jede digitale Geschichte.
Wenn die nicht plug and play ist, kann die erst recht keiner bedienen.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Michael G. schrieb:
> Stefan M. schrieb:
>> Wichtig wäre es, die Sendeanlagen für MW und LW (Rundfunk)
>> betriebsbereit zu halten. Auch wenn der Sendebetrieb (Rundfunk) in DL
>> derzeit nicht mehr stattfindet.
>
> Das ist aber nur sinnvoll, wenn die Bevölkerung auch in der Breite
> passende Empfänger vorhält, und sie auch zu bedienen weiß - angefangen
> damit zu wissen, auf welchen Frequenzen im Falle einer Krise gesendet
> wird.

Die wollen doch die Tagesschau verlängern, stat 15min dann 30min.
Da bekäme man sowas unter.
Oder wie früher so eine Sendung wie der "7. Sinn".
statt Verkehr die Kriegstauglichkeit ...

von Helmut -. (dc3yc)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> Oder wie früher so eine Sendung wie der "7. Sinn".
> statt Verkehr die Kriegstauglichkeit ...

Wobei der ursprüngliche "7.Sinn" auch heutzutage nicht verkehrt wäre. 
Z.B. als Vorspann vor jedes Tiktok-Video oder bei Youtube. Vielleicht 
würde es helfen.

von Al (almond)


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Stefan M. schrieb:
> Stimmt, aber selbst wenn nicht mehr jeder Haushalt über so ein Gerät
> verfügt. kann man in der Nachbarschaft bestimmt einen finden

Nur wenn die Nachbarn auch Ü70 sind.

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Michael G. schrieb:
> Stefan M. schrieb:
>> Wichtig wäre es, die Sendeanlagen für MW und LW (Rundfunk)
>> betriebsbereit zu halten. Auch wenn der Sendebetrieb (Rundfunk) in DL
>> derzeit nicht mehr stattfindet.
>
> Das ist aber nur sinnvoll, wenn die Bevölkerung auch in der Breite
> passende Empfänger vorhält, und sie auch zu bedienen weiß - angefangen
> damit zu wissen, auf welchen Frequenzen im Falle einer Krise gesendet
> wird.

Jupp. Und wenn die Geräte im spannenden Moment nicht durch ausgelaufene 
Batterien oder spröde gewordenes Plastik unbrauchbar geworden sind.

Wenn die Geräte nur für den Notfall genutzt werden sollen kümmert sich 
niemand um die und sie gehen schleichend kaputt. Von daher halte ich es 
für viel klüger die Notfalltechnik in Geräte einzubauen die die meisten 
tagtäglich nutzen und mit denen sie umgehen können. Warnungen per 
Cell-Broadcast aufs Smartphone halte ich von daher für die viel bessere 
Idee.

Problem dabei ist natürlich dass die Mobilfunk-Basisstationen 
mittlerweile keine Batteriegepufferte Stromversorgung mehr haben. An der 
Stelle könnte man noch nachrüsten und einige wenige zentrale Stationen 
mit USV und Generator ausstatten, die Backhaul-Verbindung zu denen 
natürlich dann auch.

Ich glaube da ist das Geld besser investiert als in 100kW LW-Dinosaurier 
plus passende Empfänger und deren regelmäßige Wartung in der breiten 
Bevölkerung.

von Stefan M. (derwisch)


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Gerd E. schrieb:
> Warnungen per
> Cell-Broadcast aufs Smartphone halte ich von daher für die viel bessere
> Idee.

Wie genau funktioniert das?
Ist nicht irgendwo dabei doch wieder eine Internet Verbindung nötig?

Ich vermute, dass jegliche Anwendungen auf Smatphone & Co als erstes 
nicht mehr funktionieren (wenn der "Feind" nicht allzu dumm ist).

Einen funktionierenden analogen MW oder KW Sender können sogar 
Funkamateure auf der grünen Wiese aufstellen.
Mach das mal mit irgendwas digitalem...

: Bearbeitet durch User
von Al (almond)


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Stefan M. schrieb:
> Ich vermute, dass jegliche Anwendungen auf Smatphone & Co als erstes
> nicht mehr funktionieren (wenn der "Feind" nicht allzu dumm ist)

Was für ein weltfremder Quark. Dann müsste ja in der Ukraine das 
Internet und die Mobilfunknetze nicht mehr funktionieren. Das 
funktioniert aber sehr zuverlässig, wie ich mich überzeugen konnte. 
Notfalls über Starlink, was auch hierzulande recht preiswert ist.

Fakt ist: eine verteilte Infrastruktur wie die Mobilfunknetze ist immer 
krisensicherer als eine zentrale Infrastruktur, wie z.B. ein 
Langwellensender. Da kommt eine billige Drohne angeflogen und schon 
liegt der Sendmast am Boden und es hat sich mit der langen Welle und dem 
Dampfradio.

Ich wüsste auch nicht welche wichtigen Botschaften dann über antiquierte 
AM-Sender da verbreitet werden sollen? Doch wohl nicht das Geschwätz von 
Funkamateuren? Die Zeiten des großdeutschen Rundfunks mit seinen 
Durchhalteparolen sind seit 80 Jahren vorbei. Gottseidank.

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (derwisch)


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Al schrieb:
> Was für ein weltfremder Quark. Dann müsste ja in der Ukraine das
> Internet und die Mobilfunknetze nicht mehr funktionieren. Das
> funktioniert aber sehr zuverlässig, wie ich mich überzeugen konnte.

Gut möglich dass ich mich irre.
Ausprobieren möchte das sicher keiner.
Das in der Ukraine alles noch geht ist gut, aber für mich verwunderlich.
Liegt es daran, dass diese Infrastruktur weniger leicht lahmzulegen ist, 
als ich denke?
Oder liegt es dort bisher nicht im Fokus?

Sämtliche digitalen Datenwege anzugreifen wäre in meinen Augen erstmal 
das effektivste, was ein Aggressor tun kann.

Aber ich will nicht zu weit offtopic gehen.
Das Thema war schon in einigen threads dabei.
Ist am Ende aber immer politisch und dann eher was für den Stammtisch.

von Marek N. (db1bmn)


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Al schrieb:
> Dann müsste ja in der Ukraine das
> Internet und die Mobilfunknetze nicht mehr funktionieren. Das
> funktioniert aber sehr zuverlässig, wie ich mich überzeugen konnte.
> Notfalls über Starlink, was auch hierzulande recht preiswert ist.

Leicht OT: Wie hat man eigentlich die zahlreichen Videos aus den 
ukrainischen Drohnen wieder rausbekommen? - Da wird ja wohl nicht einer 
im Trümmerhaufen nach SD-Karten gewühlt haben?

von Al (almond)


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Starlink

von Marek N. (db1bmn)


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Cool, danke!
Starlink funktioniert auch im tiefsten Russland?
Ich denke, da hat man es gezielt abgeschaltet. Oder wurden über den 
Militärstützpunkten explizit wieder Footprints freigeschaltet?

von Al (almond)


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Marek N. schrieb:
> Cool, danke!
> Starlink funktioniert auch im tiefsten Russland?
> Ich denke, da hat man es gezielt abgeschaltet. Oder wurden über den
> Militärstützpunkten explizit wieder Footprints freigeschaltet?

Starlink funktioniert überall wo die wollen, dass es funktioniert. 
"Connect while traveling anywhere".

https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/starlink-internet-musk-100.html


Und ist sogar recht preisgünstig. Wird auch bei uns in Gegenden ohne 5G 
gerne genutzt.

https://www.starlink.com/

: Bearbeitet durch User
von Uwe (neuexxer)


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> Die Zeiten des großdeutschen Rundfunks mit seinen
> Durchhalteparolen sind seit 80 Jahren vorbei. Gottseidank.

Das läuft jetzt über (weder von Zwangsgebühren noch von Regierenden) 
'unabhängige' öffentlich-rechtliche UKW-Sender. =>
Wer etwas anderes sagt, als:

"Wir brauchen endlich wieder Rüstung (und zwar noch viel mehr als zu
Zeiten von Nato-Doppelbeschluss etc.), wieder Wehrpflicht,
die diesmal gleichberechtigt alle Geschlechter berücksichtigt uvm.",

wird kompromisslos einfach den Fraktionen der Volksfeinde zugeordnet...

von Al (almond)


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Jetzt sind wir aber sehr weit von Droitwich und seiner Langwelle 
abgelenkt.
Besser die Diskussion widmet sich wieder dem Ursprungsthema Langwelle 
198 kHz und seiner geplante Abschaltung.

Für die Verbreitung der jeweiligen speziellen Weltsicht gibt es andere, 
besser geeignete Foren.

: Bearbeitet durch User
von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Es sollen doch Ukrainer in .ru gewesen sein, die schließlich auch die 
Laster fuhren. Oder "Angestellte"...
Funk zu den Lastern zurück, dort die Videos aufzeichnen.
Nigs Starlink...

von Karl B. (gustav)



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Al schrieb:
> Besser die Diskussion widmet sich wieder dem Ursprungsthema Langwelle
> 198 kHz und seiner geplante Abschaltung.

Also, man hört die ca. 20 Hz Träger"frequenz"modulation ganz deutlich.
Bei CW ganz stark.
Man muss Bässe rausfiltern, sost wappert der Sub.

ciao
gustav

von Jens B. (sio2)


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Al schrieb:
> Stefan M. schrieb:
>> Ich vermute, dass jegliche Anwendungen auf Smatphone & Co als erstes
>> nicht mehr funktionieren (wenn der "Feind" nicht allzu dumm ist)
>
> Was für ein weltfremder Quark. Dann müsste ja in der Ukraine das
> Internet und die Mobilfunknetze nicht mehr funktionieren. Das
> funktioniert aber sehr zuverlässig, wie ich mich überzeugen konnte.
> Notfalls über Starlink, was auch hierzulande recht preiswert ist.

Warum notfalls über Starlink, wenn das Mobilfunknetz immer funktioniert?
Und du warst natürlich in allen ukrainischen Gebieten und hast das Netz 
getestet.

>
> Fakt ist: eine verteilte Infrastruktur wie die Mobilfunknetze ist immer
> krisensicherer als eine zentrale Infrastruktur, wie z.B. ein
> Langwellensender.
Und wo bekommen die einzelnen Stationen ihre Nachrichten her?
Klar ist es effektiv eine *W Antenne umzulegen. Aber Mobilfunk ist nicht 
autonom.

von Jens B. (sio2)


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Marek N. schrieb:
> Al schrieb:
>> Dann müsste ja in der Ukraine das
>> Internet und die Mobilfunknetze nicht mehr funktionieren. Das
>> funktioniert aber sehr zuverlässig, wie ich mich überzeugen konnte.
>> Notfalls über Starlink, was auch hierzulande recht preiswert ist.
>
> Leicht OT: Wie hat man eigentlich die zahlreichen Videos aus den
> ukrainischen Drohnen wieder rausbekommen? - Da wird ja wohl nicht einer
> im Trümmerhaufen nach SD-Karten gewühlt haben?

Aufgenommen während des Fluges.

von Jens B. (sio2)


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Al schrieb:
> Starlink

Hast Du Belege?
Ich hab noch keine Drohne mit Starlinkantenne gesehen.

von Mario M. (thelonging)


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von Lu (oszi45)


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BBC auf 198 kHz ist heute noch glasklar hörbar (Uni Twente)
Ob allerdings im Störnebel aller Schaltnetzteile das überall möglich 
ist, bleibt zweifelhaft.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Wichtig wäre es, die Sendeanlagen für MW und LW (Rundfunk)
> betriebsbereit zu halten.

Was glaubst du, warum man hier wohl den Sendemast in Wilsdruff letztlich 
doch abgerissen hat?

Weil eben nicht nur der Betrieb, sondern auch das bloße Bereithalten der 
Technik Unmengen an Betriebskosten verursacht. Die entsprechend großen 
Antennenanlagen müssen gewartet und regelmäßig technisch überprüft 
werden, sie benötigen eine Flugsicherungsbeleuchtung, die wiederum 
natürlich mit sehr hoher Verfügbarkeit 24x7 benutzbar sein muss. Mit 
kleineren Antennen wiederum brauchst du bei Mittel- oder gar Langwelle 
nicht anzufangen.

DCF77 (weil es oben genannt wurde) hat zumindest noch viele „Zuhörer“ in 
Form aller möglicher Uhren, die irgendwo herumgeistern und ihre 
Zeitreferenz nicht einfach so aus dem Internet beziehen können. Falls 
sich dieser Zustand mit was auch immer an „IoT“ da alles entsteht mal 
ändern sollte, dann denke ich aber, dass auch dessen letzter Tag 
irgendwann anbrechen wird – ob wir das nun hier gut finden oder nicht.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> DCF77

genau, sofort abreissen.
Heute hat jedes Handy die genaue Uhrzeit vom Netzwerk.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hast du den Rest auch gelesen? Oder wolltest du nur rummotzen?

von Al (almond)


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Einen Sender kostspielig vorzuhalten allein nützt doch gar nichts. Man 
braucht auch die Empfänger und die Akzeptanz durch die Nutzer in der 
Breite. Und man braucht eine Quelle für die Information gesendet werden 
soll und man braucht Hörer und Abnehmer, für die die gesendeten 
Information von Nutzen ist. Die Generation unter 50J kennt Lang und 
Mittelwelle nur vom Hörensagen und nutzt es nicht, die Generation Z hört 
überhaupt kein lineares Radio mehr.

Von diesen ganzen "Langwelle betriebsfähig vorhalten für den Ernstfall" 
Apologeten konnte noch niemand schlüssig erklären, welche essentiell 
wichtigen Informationen dann über LW an wen übertragen werden sollen? 
Und warum das nur mit dieser veralteteten, höchst anfälligen und 
verletztlichen Technologie gehen soll?

Mit nostalgischer Verklärung von liebgewordener antiquierter 
Rundfunktechnik und Verharren in Denkmustern von vorgestern lassen sich 
keine zukünftigen Anforderungen erfüllen.

Dabei sieht man aktuell in unserer Nähe, dass das offenkundig auch gar 
keinen Mehrwert bringt, weil ein Mix vielfältiger anderer 
Kommunikationsmittel viel effizienter und krisensicherer diese Aufgabe 
erfüllen.

Mich erfüllt es auch mit Wehmut, dass Donebach, Aholming, Monte-Carlo, 
Beidweiler und Heusweiler abgerissen wurden. Aber sie waren zu nichts 
mehr nütze, man vermisst sie nicht, ihre Zeit ist vorbei. Und Die Zeit 
von Droitwich ist demmnächst gekommen.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Es ist wohl kein Staatsgeheimnis, dass die tschechische Armee noch 
Sendemasten und -anlagen für Mittelwelle auf Lager hat.
Kann man schön hochkurbeln dann mit Motörchen...
(Quelle: Radiomuseum.org)
Die "Kurbelradios", die jeder zu Hause haben sollte, sollen ja noch 
Mittelwelle empfangen können.
Gibt sogar solche, die arbeiten nur mit Solarzelle, brauchen weder 
Netzteil noch Batterie. Ein LiPo-Akku reicht.
https://www.amazon.de/SW-Bluetooth-Radio-LED-Beleuchtung-wiederaufladbare-Unterst%C3%BCtzung-USB-MP3-Player-Blau/dp/B0DM1W8VYV?source=ps-sl-shoppingads-lpcontext&ref_=fplfs&smid=AKO0FL019F2AL&th=1

Jörg W. schrieb:
> Was glaubst du, warum man hier wohl den Sendemast in Wilsdruff letztlich
> doch abgerissen hat?
SCNR:
https://www.gofundme.com/f/wiederaufbau-teilstuck-sendemast-wilsdruff?attribution_id=sl:740ba3fb-8631-4238-8039-93564f245d84&utm_campaign=pd_ss_icons&utm_medium=customer&utm_source=copy_link


ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl B. schrieb:
> Kann man schön hochkurbeln

Mehrere 100 Meter Mast zum Hochkurbeln?

Mit 20 m braucht man bei Mittelwelle nicht anzufangen. Da kann man eine 
Kurzwellenantenne dran bauen.

von Al (almond)


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Es nützt nichts von Kurbelmastensender und Kurbelradios, die angeblich 
jeder zu Hause haben sollte zu schwadronieren. Das ist doch total aus 
der Zeit gefallen. Fehlen nur noch Brieftauben, die jeder zu Hause 
halten sollte

Keiner der Kurbelmasten Spezialisten erklärt warum das so wichtig sein 
soll und welche lebenswichtigen Informationen für die Bevölkerung denn 
damit gekurbelt werden sollen, für die es mittlerweile keinen anderen 
und effektiveren Verbreitunsweg gibt. Das ist doch alles weltfremder 
nostalgischer Quatsch ohne wirklichen Mehrwert.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Und so sieht das Ding von innen aus:

ciao
gustav

von Marek N. (db1bmn)


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Interessant!
Gefühlt hat die Spule deutlich mehr Windungen, als die üblichen 
DCF77-Spulen, obwohl die Frequenz rund 3 Mal so hoch ist.
Hat der Ferritkern einen kleineren AL-Wert?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl B. schrieb:
>> Was glaubst du, warum man hier wohl den Sendemast in Wilsdruff letztlich
>> doch abgerissen hat?
>
> SCNR

Klar, einen 10-m-Mast hinzusetzen und zu pflegen ist halt 'ne deutlich 
andere Nummer als einen 300-m-Mast (was er mal war).

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Al schrieb:
> Kurbelradios

gibts die schon mit DAB+?

von Marek N. (db1bmn)


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von Karl B. (gustav)


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Marek N. schrieb:
> Gefühlt hat die Spule deutlich mehr Windungen, als die üblichen
> DCF77-Spulen, obwohl die Frequenz rund 3 Mal so hoch ist.

Für mein Dafürhalten garnicht so unüblich.
Da ist sogar die Koppelspule noch direkt draufgewickelt worden.
Bei Röhrenradios sehen die LW-Spulen zum Beispiel auch oft so ähnlich 
aus.
Und um etwa 3 mHy (für MSF 60) zu erzielen, fächere ich lieber die 
HF-Litze trotz (angedeuteten) Kreuzwickel in mehrere Wicklungen auf.
Siehe Bild.

Das Bild vom 198kHz-Empfänger stammt aus dem Internet, kann ich also 
nicht "nachmessen".
Nehme an, die Ferritstäbe sind bewusst "unempfindlicher", damit sich die 
üblichen Netzstörungen nicht so stark bemerkbar machen.
Das Ding ist ja im Zählerkasten montiert und daduch schon etlichen 
anderen Magnetfeldern ausgesetzt.
Dann kann man den Stab noch in der anderen Halterung mit anderem Winkel 
montieren. Besser zum Sender ausgerichtet.

Und die Sache mit dem oben im Bild gezeigten Militärsender:
Beitrag "Re: BBC 198 kHz Abschaltung"
Radio Dechovka (792 kHz) hatte den zeitweise benutzt.
Und den kriegte ich sogar mit dem Bastel-Superhet in Norddeutschland 
rein.

: Bearbeitet durch User
von Arno H. (arno_h)


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Die Grundsituation ist zwar auf Grund der Entfernungen anders, aber 
MW-Empfang soll verpflichtend weiterhin möglich sein:
https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/mittelwellen-radio-pflichtausstattung-us-neuwagen/

Arno

von Al (almond)


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Der "AM Radio for Every Vehicle Act" wird in USA diskutiert und fordert, 
dass auch neue Autos weiterhin mit AM-Radio ausgestattet werden sollen. 
Der politische Vorstoß einiger Politiker und Lobbyorganisation in der 
Zeit der Präsidentschaftswahlen wurde allerdings bisher nicht in ein 
Gesetz gegossen.

Rundfunk in den USA unterscheidet sich stark von der Hörfunklandschaft 
in Europa. In den Vereinigten Staaten wird Mittelwellen-Radio, dort 
AM-Radio genannt, überwiegend von der älteren Bevölkerung auf dem Land 
noch immer aktiv genutzt, insbesondere für lokale Nachrichten, Wetter 
und Sport. Die lokalen AM-Stationen senden auch Warnungen und andere 
wichtige Informationen insbesondere bei Ausfällen von Strom oder 
Mobilfunknetzen, was dort häufiger vorkommt. Langwellenrundfunk 
existiert nicht in USA, den gibt es nur in Europa, im Kaukasus und 
Nordafrika.

Dafür gibt es zahllose MW Lokal-Stationen mit kleinen Sendern und 
Leistungen von einigen Watt bis maximal 5 KW zur Versorgung von 
Ortschaften mit lokalen Nachrichten. Die Frequenzen sind für kleine 
Sendeleistung  und Nachtabsenkung mehrfach vergeben und bekommen von der 
FCC eine Senderidentifikation aus vier Buchstaben zugeteilt, wie z.B. 
WXYZ. Daneben gibt es eine streng begrenzte Anzahl von sogenannten clear 
channel Stationen mit maximal 50 kW tagsüber und Nachtabsenkung auf 
kleinere Leistung für die regionale Versorgung. Stationen für die 
großflächige Versorgung mit mehr als 50 kW wie bei uns sind nicht 
erlaubt.

Eine landesweite flächige Versorgung mit UKW-FM Programmen wie 
hierzulande gibt es in USA nicht in der Form. In den Ballungsräumen 
senden sehr viele verschiedene kommerzielle werbefinanziert betriebende 
Sender auf UKW, wobei jedes Programm meist auf nur einer Frequenz lokal 
ausgestrahlt wird. DAB Digitalradio ist in USA kein Thema. Es gibt dort 
allerdings mit HDRadio mittlerweile ein hybrides System, das auf UKW- 
oder MW-Sender aufsetzt.

: Bearbeitet durch User
von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Al schrieb:
> Der politische Vorstoß einiger Politiker und Lobbyorganisation in der
> Zeit der Präsidentschaftswahlen wurde allerdings bisher nicht in ein
> Gesetz gegossen.

es ist halt noch nicht genug Geld geflossen.

Al schrieb:
> Eine landesweite flächige Versorgung mit UKW-FM Programmen wie
> hierzulande gibt es in USA nicht in der Form.

Ist in anderen Ländern in Europa auch ziemlich schwach.
Gleich in DK merkt man das.
Stellste einen Sender ein, fährste um ein paar Kurven,
ist der wieder weg.

von Al (almond)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> Ist in anderen Ländern in Europa auch ziemlich schwach.
> Gleich in DK merkt man das.
> Stellste einen Sender ein, fährste um ein paar Kurven,
> ist der wieder weg.

Das war damit nicht gemeint. Gemeint war, eine flächige Versorgung mit 
FM-PROGRAMMEN gibt es in USA nicht in der Form wie bei uns. So dass z.B. 
der Bayrische Rundfunk von Rosenheim bis Aschaffenburg durchgängig auf 
mehreren Frequenzen zu empfangen ist, die auch über RDS automatisch 
umgeschaltet werden können. Durch die private Struktur des Rundfunks 
dort gibt es in USA zwar sehr viele FM-Senderlizenzen, die Stationen 
übertragen aber meist nur ein eigenes Programm oder fokussieren auf 
einen bestimmten Musikstil. Fährt man außerhalb der Senderabdeckung, 
wechselt man üblicherweise zu einem anderen Sender mit anderem Programm. 
Das Gleiche gilt für die Programme der lokal begrenzten Mittelwellen 
AM-Sender.

Das, was dem hiesigen Radio in den USA am nächsten kommt, sind die 
Stationen des NPR, das National Public Radio. aber selbst dann gibt es 
große Unterschiede  zwischen einzelnen Sendern. Außerdem will Mr. Trump 
dem NPR gerade die Finanzierung entziehen, weil NPR manchmal zu kritisch 
berichtet.

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (db1bmn)


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Wobei in Death Valley hat man absolut keinen terrestrischen Empfang: 
Kein UKW, keine Mittelwelle, kein Handy.
Da gehen nur satellitengestützte Systeme wie GPS, Iridium, Sirius und 
neuerdings Starlink.
Die Gelsenkirchner Mobilantenne für 80 m durfte ich am Mietwagen nicht 
montieren ;-)

Fun Fact: Jedes Mal, wenn ich an nem Schild mit "630 AM" vorbeifuhr, 
musste ich nachdenken, ob damit 6:30 Uhr morgens oder Mittelwelle 630 
kHz gemeint ist.

von Al (almond)


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Marek N. schrieb:
> Wobei in Death Valley hat man absolut keinen terrestrischen Empfang:
> Kein UKW, keine Mittelwelle, kein Handy.

Da im Death Valley keine zahlungskräftigen Konsumenten leben, lässt sich 
mit Werbung und mit Mobilfunk kein Geld verdienen. Also gibt es dort 
auch keine kommerziellen Anbieter. Öffentlich rechtliche 
Rundfunkversorgung wie bei uns gibts in USA nicht. Alles auf privater 
Basis.

von Marek N. (db1bmn)


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Al schrieb:
> Da im Death Valley keine zahlungskräftigen Konsumenten leben, lässt sich
> mit Werbung und mit Mobilfunk kein Geld verdienen.

Beim Radio kann ich es nachvollziehen und stimme zu. :spos:

Beim Handy-Empfang hätte ich zumindest entlang des Highways eine 
Versorgung erwartet für den Notfall. Es kann durchaus sein, dass dort 
mal mehrere Stunden lang kein einziges Auto vorbei kommt.

von Al (almond)


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Alles ein bisschen anders dort. Auch beim Cellphone Empfang gibt es in 
USA unterschiedliche Standards. Der private Mobilfunkanbieter ist frei, 
die Technologie zu wählen. Die Unternehmen Sprint (jetzt fusioniert mit 
T-Mobile) und Verizon nutzen im Bereich 2G und 3G Mobilfunkstandards, 
die von den meisten europäischen Geräten nicht unterstützt werden. 
T-Mobile USA und AT&T setzen bei ihren Netzen hingegen auf GSM oder 
UMTS, allerdings in einem anderen Frequenzbereich um 1900 MHZ, man 
braucht auf jeden Fall ein Tri-Band Gerät.

Mit dem Begriff "Handy" wird ein Amerikaner übrigens nichts anfangen 
können, den gibts nur im deutschen Sprachraum. In USA heißt das 
Cellphone oder Mobile-Phone.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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MW hat dort teilweise höhere Bandbreite als die 9 kHz für ITU Region I.
https://de.wikipedia.org/wiki/HD_Radio
Und analog und digital werden simultan übertragen.
Nicht nur auf UKW/FM, wie im Wikipediabeitag gezeigt, auch auf MW.
Bei schecht abgestimmten AM-Radio hört man das dann am typischen 
Rauschen.
Geht doch also digital/analog kompatibel.
Wieso bei uns nicht. Hier muss ich mir extra ein DRM fähiges Gerät 
kaufen.
Und DRM gibt es in den USA auch nicht.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Al (almond)


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Karl B. schrieb:
> MW hat dort teilweise höhere Bandbreite als die 9 kHz für ITU Region I.

MW hat dort immer eine höhere Bandbreite. In der ITU Region 2 gilt ein 
10 kHz Frequenz-Raster und der Bereich der Mittelwelle geht von 530 kHz 
bis 1700 kHz.

Karl B. schrieb:
> Wieso bei uns nicht. Hier muss ich mir extra ein DRM fähiges Gerät
> kaufen.

Das Geld kannst du dir sparen. "Hier bei uns" gibt es keine Mittelwelle 
mehr und damit auch kein DRM. Allenfalls als Versuchssendung von Unis 
oder vereinzelt ein paar Stunden fremdsprachige Sendungen auf KW.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Al schrieb:
> "Hier bei uns" gibt es keine Mittelwelle
> mehr und damit auch kein DRM.

Meinte eher DAB+. Digital.
Und IBOC kann doch beides. Analog und Digital.
Je nach Empfangsgerät hört man dann eben das eine oder das andere.
Nur, und deswegen ist's noch nicht in SDRs integriert,
weil es Querelen um die HD-Radio-Codec-Lizenzen geht, soweit ich das 
verstanden hatte.
https://de.wikipedia.org/wiki/HD_Radio

ciao
gustav

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Karl B. schrieb:
> Und um etwa 3 mHy (für MSF 60) zu erzielen
Meinst du 3 mH oder was bedeutet mHy?

von Al (almond)


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Karl B. schrieb:

> Und IBOC kann doch beides. Analog und Digital.
> Je nach Empfangsgerät hört man dann eben das eine oder das andere.

DAB+ und das amerikanische HD-Radio (IBOC) kann man nicht direkt 
vergleichen. Schon gar nicht mit der Qualität.  IBOC kann auch nicht 
Beides, der Sender überträgt nur Beides rückwärtskompatibel - das 
digitale Signal Huckepack. Ein altes AM-Radio funktiert nach wie vor und 
ein HD-Radio Empfänger decodiert den digitalen Stream.

HD-Radio kann auf einen Träger gerade mal 40 - 60 kBit/s übertragen. Das 
erlaubt keine berauschende Klangqualität. Da sind US-Radiohörer 
anscheinend nicht so anspruchsvoll. Besser als AM ist es allemal.

DAB+ ist ein offener Standard. HD-Radio (IBOC) ist ein proprietäres 
System der Fa. ibiquity, jetzt verkauft an  DTS. Jeder HD-Radio 
Empfänger muss Lizenzgebühren an DTS abführen oder einen Chip von denen 
einsetzen. Das macht es nicht sehr attraktiv für die Empfängerindustrie. 
Der Testbetrieb von HD-Radio auf FM-Sendern in Deutschland wurde wieder 
eingestellt.

DAB+ kann als Ensemble eine Vielzzahl von Programmen und Journaline 
Daten je nach gebuchter Bitrate in hoher Klang-Qualität übertragen. Als 
Gleichwellensystem wechselt ein Autoradio unterwegs das Ensemble ohne 
dass der Hörer das merkt. Europa und Asien setzen daher auf DAB+ und 
nicht auf das proprietäre amerikanische System.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> Und um etwa 3 mHy (für MSF 60) zu erzielen
> Meinst du 3 mH oder was bedeutet mHy?

Was sagt unsere schlaue KI:
"...Die Abkürzung für Henry ist oft Hy. Im Kontext der Physik, 
insbesondere bei der Induktivität, wird Henry (als Einheit) mit H 
abgekürzt..."

Wer Haar in der Suppe findet, kann es behalten und es an die Wand 
nageln.

Aber wieder etwas Kunstruktives:
Wie hört sich IBOC nun an?
Frequenzbedarf satte 30 kHz. Mit den KiWi SDRs geht "nur" der übliche 
Frequenzumfang. Wie schon gesagt, die Lizenzierungsprobleme bezüglich 
des Codecs erlauben nicht den Digitalempfang über die üblichen SDRs.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Frage mich nur, wie das bei der Bandbreite mit dem selektiven Fading 
funktioniert.
Der AM-Anteil kann ja mit Synchrondemodulator bei selektivem 
Seitenbandfading einigermaßen gut demoduliert werden.
Die digitalen Modulationsinhalte sind aber bei dem Beispiel oben im 
Extremfalle 30 kHz voneinander entfernt. Bitfehlerrate wird sicher 
entsprechend extrem hoch sein. Ein geeignetes Fehlerschutzverfahren ist 
bestimmt nicht mehr trivial.
Könnte mir sogar vorstellen, dass "abends", "frühmorgens" oder überhaupt 
während der "critical hours"
https://en.wikipedia.org/wiki/Critical_hours
nur noch in 10 kHz AM und nicht mehr in HD gesendet wird.

ciao
gustav

von Al (almond)


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MW Stationen in USA sind ausschließlich für die lokale Versorgung als 
Ortssender über Bodenwellenausbreitung konzipiert. Raumwellenausbreitung 
über den festgelegten Tagesversorgungsbereich hinaus ist von der 
Regulierungsbehörde FCC ausdrücklich nicht erwünscht und wird durch 
Auflagen auf ein Minimum reduziert. Darum spielt Fading im 
Versorgungsbereich keine maßgeblich Rolle. DXer Romantik ist nicht 
gefragt.

Wegen der Mehrfachvergabe der Frequenzen haben die Stationen in den 
Lizenzbedingungen strikte Auflagen, wie z.B. nachts die Leistung zu 
reduzieren, um Raumwellen Interferenz zu minimieren. Manche Stationen 
dürfen zusätzlich nachts nur mit Richtwirkung senden und müssen nach 
Sonnenuntergang manche Himmelsrichtungen ausblenden. In der öffentlich 
zugänglichen Datenbank der FCC können diese Auflagen für jeden Sender 
eingesehen werden.

https://www.fcc.gov/media/radio/am-query

Hie am Beispiel der Station WKGM
https://transition.fcc.gov/fcc-bin/amq?call=wkgm&filenumber=&state=&city=&freq=530&fre2=1700&type=0&facid=&class=&hours=&list=1&ThisTab=Results+to+This+Page%2FTab&dist=&dlat2=&mlat2=&slat2=&NS=N&dlon2=&mlon2=&slon2=&EW=W&size=9

: Bearbeitet durch User
von Darius (dariusd)


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Hallo

Kay-Uwe R. schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> Und um etwa 3 mHy (für MSF 60) zu erzielen
> Meinst du 3 mH oder was bedeutet mHy?

LW und MW "Fan's" sind nun mal auch öfter begeisterte Röhrenradio Nutzer 
und Restaurieren diese gerne.

Wenn man sich dann mal die Schaltpläne und Dokumentationen, besonders 
aus den USA, aber auch aus Europa und Deutschland ansieht, werden die 
Wertangaben vor allem bei Kondensatoren aus "heutiger" ;-) Sicht der 
letzten 50 bis 60 Jahren, schon recht speziell.

Nano(farad) war z.B. in den USA Schaltplänen in der Praxis unbekannt, 
das µ Zeichen war selbst zu CAD Zeiten lange ein Problem, bis weit in 
die 50er Jahre waren "wir" Europäer und Deutsche auch nicht viel besser 
- teilweise wurde davon ausgegangen das man einfach wusste, ob es um pF, 
nF oder µF (Farad Größenordnungen sind was Neues in der Technik) ging, 
auch das Omega Zeichen war und ist ein ganz großes Problem (QED) aber 
selbst bei der Darstellung der Größenordnung gab es (in der gelebten 
Realität - laut DIN 47711 war sicherlich was festgelegt - nobody 
cared...) alles mögliche - Hochzahlen, 10Ex Darstellung, ausgeschriebene 
Werte (bei sehr frühen Radio und Schaltplänen) oder halt das 
mittlerweile verbreitete k und M oder was auch immer möglich und 
"logisch" war

Also nicht so Kleinkariert sein, oder bist du ein Berufsschul "lehrer" 
(leerer)  und schlechter Ausbilder?

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Darius schrieb:
> Nano(farad) war z.B. in den USA Schaltplänen in der Praxis unbekannt,

Gibt auch Zentimeter als Kapazitätsangabe. Das findet man relativ häufig 
noch in älteren Schaltplänen.
"...Eine Kapazität von 1 cm im Gaußschen Einheitensystem entspricht ca. 
1,11 pF im SI-Einheitensystem. Der Umrechnungsfaktor beträgt {c}2·10−9 ≈ 
9e11, wobei {c} der Zahlenwert der Lichtgeschwindigkeit ausgedrückt in 
cm/s ist..."

Darius schrieb:
> Also nicht so Kleinkariert sein, oder bist du ein Berufsschul "lehrer"
> (leerer)  und schlechter Ausbilder?

@dfias ist offenbar auch so einer, um hier Unfrieden zu stiften.
Die Frage mit der Einheit für Henry hätte sich @dfias leicht selber 
beantworten können.
Interessanter wäre seine Frage gewesen, wenn er es so formuliert hätte:
Und wie hoch war die Parallelkapazität bei Deinen 3 Millihenry an der 
Ferritantennenspule? Das hätte ich noch als fachliche Frage anerkannt.
So war das nur Klickbaiting.

ciao
gustav

von Marek N. (db1bmn)


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Ja, die Amis schreiben für "unsere" Mikrofarad gerne MilliMillfarad 
(mmF), aber für Pikofarad (pF) dann doch wieder MikroMikrofarad (µµF).

Maximal verwirrend ist tatsächlich die Angabe von Kapazitäten und 
Induktivitäten in Zentimetern. Besonders toll, wenn man dann die 
Resonanzfrequenz ausrechnen will und dann ebenfalls bei cm landet statt 
s^-1 oder Hertz.
Die Periodendauer ist dann 1/cm. WTF!?

von Darius (dariusd)


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Hallo

Na ja - das ist in der Praxis nur für die wenigsten von Belang.

LW MW KW im Hobbyempfängerbau ist nun mal leider rein aus praktischen 
Gründen (fehlende "Software" - Sprich Sender der > 1kW Klasse an 
"richtigen" Antennen mit und hochwertige Inhalte in verständlichen 
Sprachen zum ->Zu<-hören in Europa - GB siehe was der TO als 
Eingangsbeitrag gewählt hat - BBC MW und die verbliebende "richtige" MW 
in EA wird wohl auch ganz schnell verschwinden) mehr oder weniger 
obsolet.

Wenn jemand aktuell und neu noch was mit Rundfunkempfang macht, ist es 
in unserem Umfeld wohl immer SDR - also letztendlich im herausfordernden 
und ausbaufähigen (neue Entwicklungen) Teil fertige Software und 
Konzentration auf digitale TX/RX Verfahren - wobei man AM Analog RX 
Mäßig erstaunliches herausholen kann - die mehr oder weniger weit und 
breit freie 198kHz BBC4 ist bei geschickter Einstellung (Filter, 
Bandbreite höher als offiziell verwendet eingestellt)  z.B. beim Web SDR 
Tweente zumindest bei Wortinhalten nah an UKW Qualität.

Die wenigen das alte Radio restaurieren, kennen sich immer mit den 
"komischen" angaben aus und  können Originalliteratur in Mengen sehr 
leicht aus dem Netz herunterladen.
Wobei man Englisch lesen können sollte - ungleich mehr und auch 
inhaltlich verständlichere Quellen - auch damals waren die USA was 
Technikvermittlung unterhalb von unseren "Ingenieurniveau" betrifft, 
wesentlich verständlicher - die unerklärte (einfach hingeworfene) 
Mathematik und gefühlt vorsätzlich unverständliche, praxisferne 
Theorielastigkeit ist wohl eine Tradition bei deutschsprachiger 
Technikliteratur.

Auch gibt es erstaunlich viele Videokanäle und einzelne hervorragende 
Videos zur Restaurierung von Röhrenradio und allgemeinen Hintergründen 
dazu.
Sogar zu den ganz frühen Radios (in den USA) aus den 1920er Jahren und 
sogar etwas davor - für "unsere" Radios aus Mitteleuropa sieht es da 
schlechter aus (liegt aber auch am geschichtlichen Hintergrund, der 
verbliebenden, "überlebenden" Empfänger aus den Zeitraum und der 
Kaufkraft zu jenen Zeiten - vergleichbar was auch im KFZ Bereich 
Realität war - Deutschland, die Niederlande usw. konnten zwar High Tech 
RX und Autos aber halt fast nur für den zahlungskräftigen Export und 
ganz wenige Kunden "zu Hause")   aber spätestens für die Röhrenradios 
nach den 2WK findet man auch recht viel von kompetenten Leuten.

: Bearbeitet durch User
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