Hallo PCIe Experten,
ich möchte gerne wissen, ob eine SAMSUNG 990 EVO M.2 SSD noch an
einem Notebook (HP Zbook17) mit PCI3 3.0 betrieben werden kann.
Laut der Spec. (Tabelle in Wikipedia, siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/PCI_Express)
müsste das der Fall sein. PCI3 3.0 bis 5.0 sind was die Codierung angeht
identisch. (128b/130b)
Ist diese Annahme soweit korrekt und wie sieht es mit der
Strom-Belastbarkeit der PCIe 3.0 Schnittstelle bei Verwendung von
solchen
modernen SSDs aus?
Meine mich grob zu erinnern, dass auch das im Protokoll ausgetauscht
wird
und man den Bus nicht überlasten kann.
Ist diese Annahme auch zutreffend?
Danke Euch im Voraus für Eure Hinweise.
Markus
PS.: Auszug von hwinfo
JEDES standardkonforme PCIe Device beherrscht grundsätzlich alle
vorhergehenden Linkverfahren. Ein PCIe Link beginnt immer mit Gen 1, und
solange beide Seiten das können, handeln die solange einen Upgrade auf
die nächste Generation aus, bis mindestens einer passen muss. Kompatibel
isses also signaltechnisch.
Die Verlustleistung ist eine andere Geschichte. Gen 4 und Gen 5 SSDs
möchten oft ganz gerne einen Kühlkörper haben oder kommen gleich mit
einem solchen. Hier solltest Du ins Datenblatt schauen und vergleichen.
fchk
Frank K. schrieb:> JEDES standardkonforme PCIe Device beherrscht grundsätzlich alle> vorhergehenden Linkverfahren.
Da wäre ich vorsichtig. Für die hier beschriebene SSD gilt das laut
Hersteller nicht!
Frank K. schrieb:> oder kommen gleich mit> einem solchen.
Das halte ich eher für eine Maßnahme des Marketings. Ich habe noch keine
SSD in einem herkömmlichen PC nennenswert warm werden sehen (ohne
Kühlkörper). In einem Notebook sieht das anders aus, da passt er aber
meist nicht rein.
Die Stromaufnahme der SSD kann vernachlässigt werden, das ist nur bei
Grafikkarten von belang.
Jan schrieb:> Frank K. schrieb:>> JEDES standardkonforme PCIe Device beherrscht grundsätzlich alle>> vorhergehenden Linkverfahren.>> Da wäre ich vorsichtig. Für die hier beschriebene SSD gilt das laut> Hersteller nicht!
Schon mal in die original PCIe-Spec geschaut? Und zwar in die
Primärquelle der PCI SIG, nicht irgendwelche Sekundärliteratur! Selbst
in der 5.0'er Base Spec sind noch die 2.5GT und 5GT Modi von Gen 1 und
Gen 2 enthalten. Kapitel 4.2.1, falls Du das nachlesen magst.
Unter Section 4.2.2 "Encoding for 8.0 GT/s and Higher Data Rates" steht:
"For backwards compatibility, the Link initially trains to L0 at the 2.5
GT/s data rate using 8b/10b encoding as described in Section 4.2.1, then
when the data rate is changed to 8.0 GT/s or higher, 128b/130b encoding
is used."
Tut es das nicht, darf da nicht PCIe draufstehen.
fchk
PS: Ich habe mal in die Datenblätter von der Samsung 970 Evo (Gen3 x4),
980 Pro (Gen4 x4), und 990 Pro und Evo (Gen4 x4, Gen5 x2) geschaut und
verglichen. Bei einer 2TB SSD liegt die Leistungsaufnahme beim Lesen im
Mittel bei allen aufgezählten Modellen zwischen 5.5W und 6.1W. Ist also
unkritisch.
Jan schrieb:> Für die hier beschriebene SSD gilt das laut Hersteller nicht!
Als der NVMe-Standard erschien, war PCIe 3.0 gerade neu, und kein
anständiges Mainboard würde einen M.2-Slot mit weniger anbieten.
(Mainboards mit Intel-H310-Chipsatz sind nicht anständig.)
M.2 mit PCIe 1/2 wird nicht erwähnt, weil es für das Marketing kein
Feature ist.
Jan schrieb:> Ich habe noch keine SSD in einem herkömmlichen PC nennenswert warm werden> sehen (ohne Kühlkörper).
Die ersten PCIe-5-Controller (Phison E26 und insbesondere InnoGrit
IG5666) haben hohe Geschwindigkeiten nur mit roher Gewalt erreicht, und
wurden gerne mit aktiver Kühlung verkauft.
Frank K. schrieb:> Schon mal in die original PCIe-Spec geschaut?
Nein, ich hab ja nur gesagt, ich wär vorsichtig. Die Annahme daß nicht
sein kann, was nicht sein darf, ist mir zu optimistisch.
Hier ging es ja um die Kompatibilität mit PCIe 3.0, und die stand ja
explizit drin im Datenblatt.
Clemens L. schrieb:> M.2 mit PCIe 1/2 wird nicht erwähnt, weil es für das Marketing kein> Feature ist.
Das klingt plausibel. Neben mir steht ein Testrechner mit meiner ersten
NVME SSD. Die kann PCIe 3.0, das H67 Board nur PCIe 2.0. Das hatte noch
keine Unterstützung für solche SSDs als Bootdatenträger. Die mußte man
"nachrüsten".
Εrnst B. schrieb:> und haben dort nur eine einzige PCIe 2.0 Lane.
Beim Raspberry Pi 5 kann diese auch auf PCIe 3.0-Betrieb umgestellt
werden, dann wirds sogar schneller als eine SATA-SSD.
Schon am Raspberry Pi 4 kann man NVMe-SSDs betreiben, allerdings nur,
wenn man auf den USB3.0-Controller verzichtet, wie es beim "Compute
Module 4" der Fall ist. Da aber ist ein Umstellen des PCIe-Betriebs
nicht möglich.
Besser als eine SD-Karte ist aber auch eine mit nur 500 MByte/sec
betriebene SSD.
Bisher wurde nur auf die datentechnische Kompatibilität geachtet.
Was ist mit der mechanischen Paßform? Diese PCIe-5 SSD sind meist
beidseitig bestückt. Paßt das dann von der Höhe in den
Notebooksteckplatz?
Höhe sollte keine Probleme machen - außer es ist ein Kühlkörper auf der
SSD drauf.
Worauf man eher achten sollte ist ob der Steckplatz im Notebook die
volle Länge verfügbar hat. Es gab auch mal kürzere SSDs.
Dann sollte man IMHO aber auch drauf achten ob das NVME oder noch MSATA
ist...
Hallo Zusammen,
danke für die ganzen Informationen.
Hat mich jetzt auch in meinem Wissensstand, dank Eurer
Erklärungen, etwas nach Vorne gebracht.
Ich habe in den HP-Notbook (zbook 17 Gen2) bereits
einige NVME SSDs von Samsung verbaut.
Angefangen mit der 870EVO Serie und bin mittlerweile
bei den 980 und 990 Serien gelandet, da nur noch diese bei
Alternate gelistet werden.
Ich wechsle sie alle zwei Jahre präventiv und mache auch meine
Backups auf externe NVME SSDs, die via USB3 to PCIe M.2 Bridge an-
gebunden sind.
Bevor jemand wieder schimpft, dass man keine Backup auf SSDs
macht, so sei gesagt, dass ich diese regelmäßig refresche,
da ich meist ein inkrementelles Backup mache (Mittels restic)
Ich habe mich hier nicht gemeldet, da ich der Ansicht war, dass das
Thema sich bereits erledigt hat, danke Euch aber für Eure Ausführungen.
LG
Markus