Nach einem Hörsturz mit dauerhafter Taubheit rechts habe ich mich für ein Cochlea-Implantat (Hersteller: Advanced Bionic) entschieden und wurde erfolgreich in der letzten Woche auch operiert. Die entsprechenden Unterlagen des Herstellers für die AnwenderIn zeigen viele schöne Bilder mit glücklichen Menschen, denen es offenbar gut geht. Tja, schon schön, das Leben kann so einfach sein, aber man erfährt nur wenig über die Technik. Wikipedia zum Thema CI ist technisch schon auskunftsfreudiger, aber ich würde gern noch mehr wissen und, wenn möglich, vielleicht auch den einen oder anderen Aspekt (Hardware/Software) so eines Systems modellieren und ggf. nachbauen. Vermutlich ist es nicht ganz falsch, wenn man in die Richtung Mikrocontroller mit DSP denkt. Wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich bei einem CI um ein geschlossenes, embedded System auf Echtzeit-Basis. Weiß vielleicht jemand, was ein sinnvoller, hardwareseitiger Ansatz für diese Fragestellung sein könnte (wäre z. B. ein Arduino oder ein Raspberry noch oder schon ausreichend)? Vielen Dank im Voraus, Axel
Axel S. meinte: > Wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich bei einem CI um ein > geschlossenes, embedded System auf Echtzeit-Basis. Das ist sogar so geheim, das die Außeneinheit mit der Inneneinheit mit starker Cryptogrfie, ähnlich wie bei Chipkarten gepaart sind. Das hat zur Folge, das nur Deine Außeneinheit mit Deiner Inneneinheit kommunizieren kann, und auch die Kommunikation zwischen Beiden, wie bei RFID verschlüsselt abläuft. mfg
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Ja, das kann man auch erwarten - sonst würde ja bei zwei CI-Trägern, deren Köpfe einander hinreichend nahe sind, eine Person das Hörempfinden mit der anderen Person teilen und wenn sich die Einstellungen beider Gräte von einander unterscheiden, käme ziemlicher "Kuddelmuddel" dabei heraus.
Genau. Man könnte dich auch als Relais verwernden, oder Dich durch Vorgaukeln von Umgebungsgeräuschen irritieren oder als "Befehlsempfänger" ausnutzen. Hörst Du jetzt auf Beiden Ohren gleich laut? mfg
Axel S. schrieb: > vielleicht auch den einen oder anderen Aspekt (Hardware/Software) so eines > Systems modellieren und ggf. nachbauen. Und was möchtest du mit dem Ergebnis anfangen? Die Signale, die die Inneneinheit an den Hörnerv gibt, sind doch völlig nichtssagend, es ist ja das Gehirn, das mit seinem neuronalen Netz daraus Empfindungen und mehr generiert. Ist wie bei dem neuronalen (!) Netz einer KI, da lässt sich an den inneren Schichten praktisch nichts erkennen. Man weiß eigentlich nur, ob es nach dem Training funktioniert oder nicht, aber nicht warum. Es ist ja nicht so, dass der Hörnerv über das Implantat gleiche oder ähnliche Signale überträgt wie beim gesunden Ohr: Er überträgt ganz andere und das Gehirn trainiert sich selbst auf diese anderen Signale.
Lotta . schrieb: > Hörst Du jetzt auf Beiden Ohren gleich laut? So ein Implantat ist nicht einfach nur ein Hörverstärker. Er muss das Hören bzw. das Hörzentrum im Gehirn jetzt zunächst mal über Wochen oder Monate umtrainieren.
Rolf schrieb: > Lotta . schrieb: >> Hörst Du jetzt auf Beiden Ohren gleich laut? > > So ein Implantat ist nicht einfach nur ein Hörverstärker. Er muss das > Hören bzw. das Hörzentrum im Gehirn jetzt zunächst mal über Wochen oder > Monate umtrainieren. Ich weiß! :-O Ich trage nen Prototyp, der in Zukunft die Jetzigen Systeme ablösen wird. Ich bin taubstumm geboren. Ich hab länger als ein Jahr gebraucht. So schmerzhaft laut hab ich mit die" neue "Welt nicht vorgestellt. Aber es war die einzige Chance am normalen Leben teilzuhaben und dem ewigen Sonderschulzirkus zu entfliehen. mfg
Vielen Dank für schnellen Reaktionen. An Lotta: Zur Zeit höre ich links mit Hörhilfe einigermaßen ok. Vor der OP hatte ich rechts ein Resthörvermögen, was aber seitdem nicht mehr vorhanden ist; zur Zeit ist unklar, ob dieser Zustand anhalten wird. Die Vorgänge in der Hörschnecke und was bei in einem Implantat geschieht, erklärt Wikipedia recht detailreich. (Jedenfalls mehr als für diese Diskussion wahrscheinlich notwendig.) An Rolf: Wenn ich das Prinzip der Nervenleitung richtig verstanden habe, so geschieht diese über die Ausbreitung von Aktionspotentialen in den Axonen der Nerven. Die Elektroden des CI lösen also im Hörnerv Aktionspotentiale aus, die dann über vielfältige Stufen endlich im primären und sekundären auditorischen Cortex landen. Ganz platt (und damit womöglich falsch) gesagt, muß durch Training eine neue "Umsetzungstabelle" generiert werden: Eine bisherige Kombination von Aktionspotentialen hat früher "X" bedeutet und bedeutet jetzt "Kammerton A". Zu dieser Sicht passen sowohl die Erfahrungen von Lotta als auch die Beschreibungen, die ich gehört habe: Die durch das CI erzeugten "Dinge" klingen zuächst einmal fremd - "wie Micky Maus" - und müssen neu interpretiert werden. Bei manchen klappt so etwas auf Anhieb, andere hören eine Zeitlang nur Töne, bis aus denen dann irgendwann Sprache wird. Zur Frage, was ich denn nun erreichen will: Die Menschen bei Advanced Bionics haben sicherlich eine erhebliche Anzahl an Mann-Jahren aufgewendet, um den gegenwärtigen Zustand zu erreichen - meine eigenen Anstrengungen werden dem nicht nahe kommen - es sei denn in mir vereinigten sich Daniel Düsentrieb und Primus von Quack. Aber ich denke, daß ich für mich ein tieferes Verständnis für die Funktionsweise des CI erreiche, wenn ich zumindest einige Funktionsweisen elektronisch/digital nachbauen kann. Daher meine ursprüngliche Frage nach einer geeigneten Hardware-Plattform. LLAP, Axel
Nimm einen Laptop mit Matlab oder Oktave. Eingang ist ein WAV File. Die essentielle Signalverarbeitung ist in ein paar Hundert Zeilen Matlab Code abgehandelt. Das Ausgabefile enthält die Stimulationsdaten für deine Elektroden. Die kannst du in Matlab grafisch ausgeben, und zu deinem CI Implantat schicken, etwa über USB mit einem FTDI RS232 Konverter, wenn du das Protokoll dekodierst. Die Kommunikation geht mit zwei Luftspulen, eine im externen Prozessor und eine im Implantat. Das Implantat wird über den "Trafo" (etwa 13.56 MHz) mit Energie versorgt und die Daten werden mit Lastmodulation übertragen. Früher wurde da nichts verschlüsselt, die Reichweite ist nur ein paar cm. Einstieg etwa hier: https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://dornsife.usc.edu/bridge-institute/wp-content/uploads/sites/82/2023/10/F_Bhatia_Manyaa_BUGSJr2023_ver1.pdf&ved=2ahUKEwi_oZCMzfuNAxUu1gIHHRfkM944ChAWegQIKBAB&usg=AOvVaw1rX8MRvUb75LEkrlDk5AE7 Oder hier https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://github.com/connorkent21/cochlear-simulation&ved=2ahUKEwi1iOeBzvuNAxXA8gIHHW6PJLQQFnoECCQQAQ&usg=AOvVaw1unKOsB23ZLo3u5Dearafp Oder komplexer hier https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://github.com/jabeim/GMT&ved=2ahUKEwi1iOeBzvuNAxXA8gIHHW6PJLQQFnoECB4QAQ&usg=AOvVaw0MDxSeT5b01tVjv74QB1We
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Lotta . schrieb: > Ich hab länger als ein Jahr gebraucht. Gab es denn diesbezüglich auch spezielle Trainings? Ich vermute, dass gewisse Prägungen auch schon in Mutterleib stattfinden (warum sonst sollten eine Tr808 oder eine Tr900 so gut klingen?). Eine andere Geschichte sind noch bestimmte lautmalerische Kinderlieder. Und dann auch immer wieder "Lauschen", was die Umgebung so hergibt. Beispielsweise wenn in Skyrim ein Bär brüllt, dann weiß man erstmal nicht woher. Das ist aber unnormal, denn normalerweise kann man durch Hören sehr gut Orten, was in der Umgebung abläuft. Es gab auch schon Versuche, "3D" Hören auf Tonträger umzusetzen. Klappt aber vor allem mit Kopfhörern, und mit speziellen Aufnahmeverfahren. Mittlerweile gibt es glaube ich Möglichkeiten, hörtechnische Ortung in Open-World-Games einzubauen, wird aber kaum Wert drauf gelegt. Ich mag z.B. auch gut gemachten "Turbo-Sound" in einem Rennspiel. Man kann aber die Soundkulisse in diesen Spielen kaum mit einer echten Rennstrecke (oder einem Rennauspuff an der Karre) vergleichen. Darüberhinaus gibt es aber auch viel Lärmverschmutzung. Teilweise ist es schon besser geworden, aber diese Mäharbeiten sind immer noch so laut wie eh und je und das ständige Gepiepe überall kann schon nerven.
Lotta . schrieb: > Ich trage nen Prototyp, der in Zukunft die Jetzigen Systeme > ablösen wird. Das mit dem Prototyp finde ich interessant. Was ist das Neue bzw. Besondere daran? Ist Dir bereits im Baby- oder Kleinkindalter ein CI implantiert worden? Meines Wissens ist ein CI (nur) erfolgversprechend, wenn es im möglichst im ersten oder max. zweiten Lebensjahr implantiert wird. Erfolgversprechend ist es auch bei "Spätertaubten", wenn diese zuvor gehört haben. Bei älteren Gehörlosen, welche nie gehört haben, sollen CI's nicht erfolgversprechend sein. Ein Freund von mir ist ein solcher Fall. Er war bereits hochgradig schwerhörig, beherrschte aber gut die Lautsprache. Dann ertaubte er vollständig. Es wurden CI's beiderseits implantiert. Trotzdem ist sein Verstehen leider sehr schlecht. Deshalb meine Fragen an Lotta. Aber vermutlich macht Lotta mit ihrer hochgradigen Intelligenz alles wett.
Das kannst du so nicht verallgemeinern. Es hängt mehr von der Lernfähigkeit und Lernbereitschaft ab. Das CI macht ja nur eine Umsetzung von der Akustik auf Nervenimpulse. Die Sprache musst du neu lernen. Das ist im Alter schwieriger, die Vorstellung das man mit CI ohne Mühe wieder hört stimmt so nicht.
Rainer Z. schrieb: > Es wurden CI's beiderseits implantiert. Trotzdem ist sein > Verstehen leider sehr schlecht. Das habe ich sehr oft in meinem Bekanntenkreis. Ob das jetzt an den Geräten/OP und/oder schlechter Anpassung liegt oder an den Leuten selbst, kann ich nicht sagen. Mir wäre das Risiko dafür zu hoch und käme nur bei völliger Taubheit in Frage. Man sollte dabei nämlich bedenken, daß ein evtl. vorhandenes Resthörvermögen damit komplett zerstört wird.
Udo K. schrieb: > Das ist im Alter schwieriger, die Vorstellung das man mit CI > ohne Mühe wieder hört stimmt so nicht. Andreas B. schrieb: > Das habe ich sehr oft in meinem Bekanntenkreis. Danke für eure Beobachtungen/Bestätigungen. Ich habe nämlich auch den Eindruck, dass CI's viel zu positiv dargestellt werden. Da hängen offenbar wirtschaftliche Aspekte dran. Aber was soll ein Betroffener tun? Die Krankenkassen übernehmen die kompletten Kosten einer CI-Versorgung, während für Hörgeräte lediglich eine Kostenpauschale gewährt wird, die nur für eine - oft unzureichende - Grundversorgung reicht. (Ich weiß, dass es die Möglichkeit des Rechtswegs vor dem Sozialgericht gibt, aber dies scheuen die Leute meist.)
Rainer Z. schrieb: > Ich habe nämlich auch den > Eindruck, dass CI's viel zu positiv dargestellt werden. Da hängen > offenbar wirtschaftliche Aspekte dran. Ich sag mal, CI ist halt ab irgend einem Punkt alternativlos. Und mehr wirtschaftliche Interessen als bei Hörgeräten hängen da auch nicht dran. Das sind eh alles „Kaffeefahrtprodukte“, wo arglosen Rentnern völlig überteuerte Produkte angedreht werden. Oliver
Ende der Neunziger fand sich an der Uni auch ein DiplomThema zu CI-Elektronik/DSP-Entwurf, kann also kein Hexenwerk sein. In .de kostet CI plus OP ca. 40k€. ca 5000 Operationen werden jährlich durchgeführt also 200 Mio Kosten pro Jahr auf 58.5 Millionen Beitragszahlern. Ja, die Bilder von CI-Erst-Usern sind schon sehr emotional: * https://youtu.be/LsOo3jzkhYA?t=5 * https://www.youtube.com/watch?v=-_Q5kO4YXFs
Rbx schrieb: > Es gab auch schon Versuche, "3D" Hören auf Tonträger umzusetzen. Klappt > aber vor allem mit Kopfhörern, und mit speziellen Aufnahmeverfahren. Früher war es Kunstkopf-Stereophonie, da wurden die Mikrofone in einen Kunstkopf mit Gehörgängen und Ohrmuscheln gesetzt. Heute geht das softwaremässig, nennt sich HRTF. Andreas B. schrieb: > Man sollte dabei nämlich bedenken, daß ein evtl. vorhandenes > Resthörvermögen damit komplett zerstört wird. Nein, es gibt auch CI-Patienten, die einen Teil des Frequenzspektrums normal hören können. Rainer Z. schrieb: > Aber was soll ein Betroffener tun? Die Krankenkassen übernehmen die > kompletten Kosten einer CI-Versorgung, während für Hörgeräte lediglich > eine Kostenpauschale gewährt wird CI werden dann eingesetzt, wenn mit Hörgeräten nichts mehr zu retten ist. Lass Dir mal von einem CI-Patienten seine Hörkurve zeigen.
Hmmm schrieb: > Andreas B. schrieb: >> Man sollte dabei nämlich bedenken, daß ein evtl. vorhandenes >> Resthörvermögen damit komplett zerstört wird. > > Nein, es gibt auch CI-Patienten, die einen Teil des Frequenzspektrums > normal hören können. Meines Wissens wird heute gehörerhaltend operiert und es gibt wohl sogar kombinierte Systeme "Hörgerät" für tiefe Frequenzen und CI für die hohen Frequenzen. Scheint aber die Ausnahme zu sein. Hmmm schrieb: > CI werden dann eingesetzt, wenn mit Hörgeräten nichts mehr zu retten > ist. Lass Dir mal von einem CI-Patienten seine Hörkurve zeigen. Ja, das sollte ich mir von meinem Freund zeigen und erläutern lassen.
Rainer Z. schrieb: > es gibt wohl sogar kombinierte Systeme "Hörgerät" für tiefe Frequenzen > und CI für die hohen Frequenzen. Scheint aber die Ausnahme zu sein. Wenn nur die höheren Frequenzen (nahezu) weg sind, aber sich die Einschränkungen bei den tieferen in Grenzen halten, bleibt noch etwas Richtungshören übrig, und man erspart sich den Stöpsel im Ohr. Aber was am besten funktioniert, hängt immer vom Einzelfall ab. Nach dem Einpflanzen des Implantats wird ja erstmal längere Zeit trainiert und optimiert.
Hmmm schrieb: > Aber was am besten funktioniert, hängt immer vom Einzelfall ab. Nach dem > Einpflanzen des Implantats wird ja erstmal längere Zeit trainiert und > optimiert. Wenn man einen guten Musiklehrer hat, vor allem einen engagierten, dann kann das auch weiterhelfen bei einem kleinen Instrument-Lernkurs. Empfiehlt sich übrigens auch bei anderen Vorfällen wie z.B. bei Schlaganfällen. Frühchens können auch furchtbare Probleme später haben, wo ich vermute, das so ein Musikunterricht ebenfalls nicht schlecht ist. Mein Vater wurde zum Schluss immer Schwerhöriger. Im Krankenhaus konnte der sich nicht gut konzentrieren, da hörte der dann nur schlecht, und die sonst sehr guten Hörgeräte brachten nicht viel. Besonders schlimm war, dass er oft für plemplem gehalten wurde, oder nicht richtig ernstgenommen wurde. An anderer interessanter Aspekt ist, wenn man ein Auge verliert bzw. nur noch ein Auge zum Sehen hat, dann darf man akut 3 Monate lang kein Auto fahren. Nach den 3 Monaten geht das mit dem Autofahren aber wieder recht problemlos.
Rbx schrieb: > An anderer interessanter Aspekt ist, wenn man ein Auge verliert bzw. nur > noch ein Auge zum Sehen hat, dann darf man akut 3 Monate lang kein Auto > fahren. > Nach den 3 Monaten geht das mit dem Autofahren aber wieder recht > problemlos. Ganz so einfach ist es nicht, ein Augenarzt muss noch prüfen, ob Du mit dem verbleibenden Auge gut genug sehen kannst. Und mit dem LKW- oder Busfahren (als Fahrer, bevor jemand Haare spaltet) ist es i.d.R. vorbei. Zumindest früher gab es auch einen Eintrag im Führerschein, dass Du Cabrios nur noch mit Schutzbrille fahren darfst - ein Insekt im verbleibenden Auge würde halt zum Blindflug führen. Aber das passt eh nicht in den Thread, hier geht es um die Ohren.
Hmmm schrieb: > hier geht es um die Ohren. Eigentlich nicht, denn die Ohren haben mit Schwerhörigkeit nur ganz bedingt etwas zu tun. Bedingt, damit meine ich das Reizleitungssystem welches den Hörreiz weiter ins Hörzentrum leiten muss, genau dort liegt oft der Grund für Schwerhörigkeit. Also nicht die Mechanik Trommelfell-Steigbügel-Schnecke, sondern die Weiterleitung des Reizes im Nervensystem. Viele Schwerhörige, ich gehöre auch dazu, können mit einem Hörgerät nicht viel anfangen; das liegt meistens bei denen in der Schublade herum. Warum: Schwerhörige haben sich angewöhnt parallel zur Akustik auch die Gestik/Lippen des Sprechenden zu lesen und oft driftet beides enorm auseinander. Ein gesunder Mensch kann das vergleichen mit dem Betrachten eines Filmes, dessen Ton asynchron hinterher hinkt. Der gesunde Mensch denkt, der hört einfach nur schlecht, es muss einfach nur lauter sein. Nein, so einfach ist das nicht. Viele Schwerhörige hören die Akustik, verstehen nur den Inhalt nicht. Bei mir dauert es oft 1-2 Sekunden, bis ich den Inhalt des Gehörten verstanden habe. Das führt zu der Situation: Was hast du gesagt? noch bevor geantwortet wird, achso habe verstanden. Das ist aber bei den Menschen mit Hörproblemen völlig unterschiedlich, weshalb man niemals pauschal eine Einschätzung vornehmen kann/soll. Da müssen Experten tätig werden.
Axel S. schrieb: > Die durch das CI erzeugten "Dinge" klingen zuächst einmal fremd - "wie > Micky Maus" - und müssen neu interpretiert werden. Bei manchen klappt so > etwas auf Anhieb, andere hören eine Zeitlang nur Töne, bis aus denen > dann irgendwann Sprache wird. Ich kann mir schon vorstellen, dass das Verstehen nicht schlagartig besser wird. Das CI wird, durch seine begrenzte Anzahl an "Frequenzkanälen" nur etliche schmalbandige Bereiche an die Nervenenden bringen können wobei für den einen oder anderen Fall essentielle Bereiche fehlen werden oder sich eben nicht in der Frequenz unterscheiden. Da hört sich dann 1kHz praktisch genauso an wie 1,2kHz weil mit dem Entsprechenden Stimulationsende nur der 1kHz Nervenbereich erreicht wird. Schorsch M. schrieb: > Viele Schwerhörige, ich gehöre auch dazu, können mit einem Hörgerät > nicht viel anfangen; das liegt meistens bei denen in der Schublade > herum. > Warum: Schwerhörige haben sich angewöhnt parallel zur Akustik auch die > Gestik/Lippen des Sprechenden zu lesen und oft driftet beides enorm > auseinander. Das funktioniert auch nur begrenzt. Wenn der Blickkontakt eingeschränkt ist funktioniert das eben nicht mehr. Das haben viele während Corona leidvoll feststellen müssen und der Zunft der Akkustiker massiven Umsatz beschert... Viele die zu spät nach Hörgeräten schauen und deswegen ihr Gerät in der Schublade liegen lassen haben auch schlicht "verlernt" das Gehörte in Sprache umzusetzen. Auch das ist, einhergehend mit langsam zunehmender Schwerhörigkeit, ein zusätzliches Problem. Hab das selber bemerkt. Man "lernt" nicht verstandenes auszublenden und gar nicht mehr wahrzunehemen bis ein Schlüsselreiz kommt. bei mir war es einige Zeit so, dass mein Chef hinter mir mit Kollegen reden konnte ohne, dass das für mich einen Reiz zuzuhören auslöste. Erst wenn mein Name laut dazu fiel war mein Gehör wieder aktiv... Lippenlesen tu ich auch heute noch zusätzlich
Schorsch M. schrieb: > Viele Schwerhörige, ich gehöre auch dazu, können mit einem Hörgerät > nicht viel anfangen; das liegt meistens bei denen in der Schublade > herum. Dann ist es schlecht angepasst. Übrigens: Auch mit einem Hörgerät braucht man Übung. Armin X. schrieb: > Viele die zu spät nach Hörgeräten schauen und deswegen ihr Gerät in der > Schublade liegen lassen haben auch schlicht "verlernt" das Gehörte in > Sprache umzusetzen. Das ist ein Punkt und dann dauert es eben länger bis man wieder hören gelernt hat. Das dürfte auch eine Personengruppe sein, bei denen CI keinen Erfolg verspricht.
Die CIs erfordern mehrere Monate aktive Einübung. Aktiv meint, die Motorik organisiert die Wahrnehmung. So hilft es z.B. in den Lern-Monaten immer wieder Wörter oder Texte/Artikel laut vorzulesen. (u.a. https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Merzenich) Lautes Vorlesen bzw. Mitlesen hatte ich auch meinem Vater empfohlen, und ein wenig geholfen hatte das schon. Als Kinder lernen wir ja auch Geschichten erzählen, stille Post spielen, Musik hören (+ tanzen) oder eben auch selber auf Töppe kloppen. Wir hatte auch in der Grundschule schon ein Szenario, "Musikinstrumente" mitzubringen, wobei einige dann z.B. ein paar Gläser mitbrachten mit mal mehr mit mal weniger Wasser drin. Hintergrund war wohl auch das Hören an sich und die Physik der Klänge.
Lotta . schrieb: > irritieren oder als "Befehlsempfänger" ausnutzen. Das sind immer noch zu wenige für dieses hochtrabende Ziel mit solchen Implantaten. Von Seiten der Funktion übernimmt das Gerät die Fourierzerlegung der Schallsignale. An der Schnecke sitzen die Nerven und nehmen genau dieses Intensitätsprofil des Frequenzverlaufs auf. So ähnlich, wie beim Menschen die Anzahl der Geschmackszellen unterschiedlich auf der Zunge verteilt sind, so verhält es sich auch mit diesen Gehörzellen. Hat jemand weniger Zellen als der Durchschnitt über die Schnecke verteilt, dann löst er das Spektrum schlechter auf. Das ist nachteilig für die Musikalität der Person. Ähnlich verhält es sich, wenn die Zellen ungleichmäßiger verteilt sind. Es gibt auch die Effekte, dass mehrere Zellen zusammen auf eine Nervenzelle feuern, was auch wieder nachteilig für die Selektivität (Tonhöhe) ist. Die Kunst beim Einbau dieser Implantate ist, dass man die Nervenzellen für die Spektrale Übertragung möglichst gut trifft, so dass eine gleichmäßige und breite Verteilung ähnlich an der Schnecke erreicht wird. Die Ausgänge des µC lassen sich umkonfigurieren, so dass Reihenfolgefehler bei den angezapften Nerven korrigiert werden können.
Dieter D. schrieb: > Lotta . schrieb: >> irritieren oder als "Befehlsempfänger" ausnutzen. > > Das sind immer noch zu wenige für dieses hochtrabende Ziel mit solchen > Implantaten. > > Von Seiten der Funktion übernimmt das Gerät die Fourierzerlegung der > Schallsignale. An der Schnecke sitzen die Nerven und nehmen genau dieses > Intensitätsprofil des Frequenzverlaufs auf. > Hey! Das sage doch einer, das unser Dieter wieder mal schwurbelt! :-P Genau das ist das Problem. Die Prothese steuert die Nerven anders an als die Schnecke. Würde man dies in den Griff bekommen, bräuchte man nicht umzulernen. ich hab zB überhaupt keine Schnecke, da meine Ohren wegen der Mißbildung total "Leer" sind. Deshalb mußte der Kram ja auch weiter hinten im Gehirn angeschlossen werden. > So ähnlich, wie beim Menschen die Anzahl der Geschmackszellen > unterschiedlich auf der Zunge verteilt sind, so verhält es sich auch mit > diesen Gehörzellen. > > Hat jemand weniger Zellen als der Durchschnitt über die Schnecke > verteilt, dann löst er das Spektrum schlechter auf. Das ist nachteilig > für die Musikalität der Person. Ähnlich verhält es sich, wenn die Zellen > ungleichmäßiger verteilt sind. Es gibt auch die Effekte, dass mehrere > Zellen zusammen auf eine Nervenzelle feuern, was auch wieder nachteilig > für die Selektivität (Tonhöhe) ist. > Hey! Wo hast Du das alles her?!? Sag, mit wem hat sich tron damals im Park an der Ausfahrt der U-Bahn in die Reparaturwerkstatt getroffen? > Die Kunst beim Einbau dieser Implantate ist, dass man die Nervenzellen > für die Spektrale Übertragung möglichst gut trifft, so dass eine > gleichmäßige und breite Verteilung ähnlich an der Schnecke erreicht > wird. Die Ausgänge des µC lassen sich umkonfigurieren, so dass > Reihenfolgefehler bei den angezapften Nerven korrigiert werden können. mfg
Axel meinte: > Die Menschen bei Advanced Bionics haben sicherlich eine erhebliche > Anzahl an Mann-Jahren aufgewendet, um den gegenwärtigen Zustand zu > erreichen - meine eigenen Anstrengungen werden dem nicht nahe kommen - > es sei denn in mir vereinigten sich Daniel Düsentrieb und Primus von > Quack. > Aber ich denke, daß ich für mich ein tieferes Verständnis für die > Funktionsweise des CI erreiche, wenn ich zumindest einige > Funktionsweisen elektronisch/digital nachbauen kann. Sag mal, wenn Du zum Arzt zur Nachjustage gehst, wie schaltet sich der auf die Außenstation auf? Über ne extra Steckverbindung, drahtlos oder über die Spule, die sonst zur Inneneinheit geht? Ich trage als Außeneinheit ein Halsband, da sind die beiden Mikros und die Außentechnik drinne. Abends leg ich das Halsband auf das drahtlose Ladegerät, das sich dann über GSM mit dem Entwicklunsbüro in Verbindung setzt und Daten austauscht. Alle halbe Jahre ungefähr muß ich ins Internat für ein paar Tage, da wird dann an der Hardware herumgefummelt. Die Inneneinheit läßt man wohl in Ruhe, denn ich muß nichts nachlernen. > Daher meine ursprüngliche Frage nach einer geeigneten > Hardware-Plattform. Ich scheib morgen mal den Werdegang der Ausbildung im Internat von uns 5 am Experiment teilnehmenden Mädels, das ist absolut interessant. mfg
Lotta . schrieb: > Hey! Wo hast Du das alles her?!? An der TUM gab es bei den Sonderveranstaltungen fachliche Vorträge der Preisträger und auch vom VDE zu Themen der Medizintechnik. Das hatte mich besonders interessiert für den Fall, dass ein Test mit Druckflaschen trotz aller Sorgfalt von Feuerlöschern schief gehen sollte und die Ohren weg sein sollten. Lotta . schrieb: > Sag, mit wem Da muss ich gänzlich passen. Es beschränkte sich auf eine Fahrt von Karlsruhe nach Bonn/Köln. Kann sein, dass sogar noch die Kopie der Fahrkarte in einem Ordner schlummert.
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Axel: Ich stell mir die Hardware so vor: Die Außeneinheit muß ein 32 Bit Prozessor sein. Mit genügend Power, aber wenig Stromverbrauch, viel RAM und ROM. Denn die Außeneinheit macht ja die gesamte Arbeit, die Spektrografie, das OMS (operation and maintaining Systen), also die Schnittstelle zum Arzt und die Zusammenstellung der Chunks, die dann mittels Protokoll zur Inneneinheit versandt werden. Von der Authentisierung und dem ganzem Verschlüsselungs- kram mal ganz abgesehen. Auf dem Prozessor müßte dazu ein RTOS laufen um die Funktionen in Echtzeit auszuführen. Die Inneneinheit hätte 8 oder 32 bit, einen Puffer fürs Protokoll, nen Parser für die Chunks, DA-Wandler und eventuell ne Tabelle zur Nervenadressierung zu verwalten. Absolutes Stromsparen ist da Pflicht. Beides müßte natürlich dann mittels RFID-Interface verbunden sein. mfg
> Die Außeneinheit muß ein 32 Bit Prozessor sein. > Mit genügend Power, aber wenig Stromverbrauch, viel RAM und ROM. > Denn die Außeneinheit macht ja die gesamte Arbeit, > die Spektrografie, das OMS (operation and maintaining Systen), > also die Schnittstelle zum Arzt und die Zusammenstellung > der Chunks, die dann mittels Protokoll zur Inneneinheit > versandt werden. > Auf dem Prozessor müßte dazu ein RTOS laufen um die > Funktionen in Echtzeit auszuführen. Nö, bare-metal kein OS, das ist ne geradlinige Datenverarbeitungs-pipeline, ein OS ist da eher Garant für ausufernde Software-Test-Szenarien. Unvorhersehbarer User-Input wie beim Therac-25 gibt es auch nicht. Soundqualität steigt auch nicht mit der Abtastbreite, 16 bits genügen völlig, man will ja noch ne FFT drüber machen. (BTW: nur die besseren Scopes samplen mit 12 bit und mehr). Letzlich eine Art Megaphon und da werkelt auch kein Prozessor drin rum. Latenz ist wichtig, damit das Ganze Lippensynchron läuft, also max 10 ms für die Verarbeitung. Das Ganze ist Medizintechnik, da will man sowenig Komplexität wie möglich. KISS-Prinzip und so, sonst testet man Hunderte Jahre um ausreichend Fehlerarm zu werden.
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Bradward B. schrieb: > Soundqualität steigt auch nicht mit der Abtastbreite Da ist i.d.R. nur der Rauschabstand besser. Wobei bei so Klassik mit hoher Lautstärkedynamik 18-20 Bit schon etwas besser wären. Ein anderes Problem ist auch noch der Headroom, den man braucht, um Übersteuerung zu vermeiden. Für die Verschlüsselung könnte man noch extra ASICs einsetzen.
Hab mal rausgesucht, welcher DSP in Ear-plugs drinsteckt und bin auf diesen verwiesen wurden: https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/adsp-2101_2103_2105_2115.pdf 16bit, 25 MIPS - selbst bei Abtastraten von 48kHz hat man hunderte Takte auf der optimierten Hardware. Und das ist ein Beispiel aus den Neunzigern. > Wobei bei so Klassik mit > hoher Lautstärkedynamik 18-20 Bit schon etwas besser wären. IMHO kann man mit einem ADC mit variabler Verstärkung und/oder nichtlinearen (bspw. logarithmischer) Kennlinie die Dynamik besser auf die Hörgewohnheiten abbilden. Also "viele bits" für leise Passagen und "wenige bits obendrauf" für die lauten Bereiche. So hat man es schon vor 50 Jahren gemacht: https://de.wikipedia.org/wiki/A-law https://www.avguide.ch/magazin/dynamik-in-der-audio-praxis-wie-viel-dynamik-braucht-es https://de.wikipedia.org/wiki/Maskierungseffekt
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Bradward B. schrieb: > IMHO kann man mit einem ADC mit variabler Verstärkung und/oder > nichtlinearen (bspw. logarithmischer) Kennlinie die Dynamik besser auf > die Hörgewohnheiten abbilden. Also "viele bits" für leise Passagen und > "wenige bits obendrauf" für die lauten Bereiche. Klappt ja bei MP3 mit VBR auch sehr gut. 2 Sachen könnte man noch anmerken: a) Lernen spielt auch eine wichtige Rolle, z.B. beim Akkorde erkennen, oder beim Erkennen von einfachen Audiosamples oder von Musikausschnitten. b) Die Wahrnehmung an sich ist ziemlich ökonomisch aufgebaut, das merkt man aber kaum.
> IMHO kann man mit einem ADC mit variabler Verstärkung und/oder
Kleine Korrektur, statt ADC ist im Bezug zu variabler Verstärkung OPA
((Amplifier(Verstärker)), nicht Converter gemeint.
Oder mehrere OPV (bspw. einer auf Gain=1, der andere auf Gain=100) die
man abhängig von der aktuellen Spitzenamplitude vor den ADC schaltet.
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Moin, Wie verhält sich CI in lauten Räumen (Gasthaus)? Kann man da seinen Gegenüber noch heraus isolieren und verstehen? Sogar als Normalmensch hat man da oft seine Schwierigkeiten. Was passiert eigentlich bei Musik? Hört sich das grauenvoll an, oder interveniert die CI SW gnädig um nicht aus den Rahmen zu fallen? Ich finde den Thread super interessant und faszinierend. Gruß, Gerhard
> Klappt ja bei MP3 mit VBR auch sehr gut. VBR ... variable Bit Rate ( https://de.wikipedia.org/wiki/Bitrate#Variable_Bitrate ) Ja bei MP3 als Audio-Komprimierung ist auch von Ausnutzung des Maskierungseffektes die Rede. Wobei man da wohl zwischen "normalen" Gehör und Hörschädigung im Bereich hoher Töne Unterscheiden muß. Da gab es einen Bericht über einen Hörtest (es sollte erkannt werden, ob die gehörte Musik MP3 oder unkomprimiert ist) unter professionellen Musiker (u.a. Solisten Symphonieorchester) und gerade der "halb-taube" Punk-Rocker konnte anhand des Höreindruckes von "Flanging-Effekten" (???) zwischen komprimiert und unkomprimiert gut unterscheiden. " ... Zuletzt war er bei 128-kBit-Kodierungen auf eine Trefferquote von 90 Prozent gekommen, und das trotz eines Handicaps: `Seit einem Explosionsunfall höre ich links nur noch bis 8 kHz, und rechts hatte ich bis vor kurzem einen hartnäckigen Tinnitus. Trotzdem bekomme ich die typischen Flanging-Effekte der MP3-Filterbänke mit, und das sogar besser als meine Freunde - vielleicht sogar wegen meines Hörschadens.´ Da ist was dran: Das psychoakustische Modell der MP3-Kodierung geht von einem Normalhörenden aus. Jemand, der nur Frequenzen bis 8 kHz wahrnimmt, wird einen hellen Becken- oder Triangelschlag nicht hören - wohl aber die Regelungsgeräusche der Filter in den unteren Frequenzbereichen, wenn nämlich die eigentlich vom hochfrequenten Klang verdeckten Anteile herausgerechnet werden. Steilflankige Kerbfilter, wie sie im MP3-Decodern verwendet werden, erzeugen bei schnellem `Durchstimmen´ tatsächlich einen Flanging- oder `Jet´-Effekt. Nicht das perfekte, sondern das stark vom Normalhörenden abweichende Ohr scheint also besonders empfindlich für die MP3-Artefakte zu sein." https://www.heise.de/news/Gut-kodierte-MP3-Dateien-klingen-wie-Audio-CD-20752.html https://www.heisegroup.de/presse/MP3-Nachfolger-im-Qualitaetstest-1610855.html
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Gerhard O. schrieb: > Wie verhält sich CI in lauten Räumen (Gasthaus)? Kann man da seinen > Gegenüber noch heraus isolieren und verstehen? Sogar als Normalmensch > hat man da oft seine Schwierigkeiten. > > Was passiert eigentlich bei Musik? Hört sich das grauenvoll an, oder > interveniert die CI SW gnädig um nicht aus den Rahmen zu fallen? Hallo Gerhard, Die besseren CI's haben eine adaptive Mikrofon-Richtcharakteristik eingebaut. Wenn ein Sprecher in unmittelbarer Nähe erkannt wird, dann wird die Mikrofonkeule (mind. 4 Mikrofone) auf den Sprecher ausgerichtet. Das ist oft zugekaufte Technologie der grossern Hörgerätehersteller, für die kleinen CI Firmen wäre das aufwendig selber zu entwickeln. Die Verständigung im Gasthaus (oder bei der Cocktail Party) ist trotzdem schwierig. Fernsehen und Telefonieren geht dank direkter Funkverbindung (keine akustischen Störungen) recht gut. Musik hat keinen eigenen Modus. Vom CI wird nur die Akustik übertragen und keine sprachspezifische Verarbeitung gemacht (ausser Bandbreitenbegrenzung). Ich habe mal mit einer ehemaligen Musikerin mit CI Tests gemacht, die bei Silbenerkennung, Tonhöhenunterscheidung und Lautstärkendetektion deutlich besser als der Durchschnitt war. Sie hat Musik mit CI nicht als unangenehm empfunden. Gerade bei akustischen Tests wird oft anhand von Artefakten in der Signalverarbeitung erstaunliches geleistet. Die Frequenzerkennung ist etwa deutlich besser man mit 8-20 Elektroden erwarten würde. Die Zufriedenheit mit dem CI ist stark unterschiedlich. Vorraussetzung ist ein funktionierender Hörnerv. Wichtig ist eine gut verlaufende OP, bei der die Elektroden tief in der Cochlear plaziert werden und keine Elektroden kaputt gemacht werden (die Drähte sind sehr fein) - das macht heute meist keine Probleme. Dann kommt die Anpassung, da werden Fehler gemacht, weil ein seit Jahren praktisch tauber Mensch nicht mehr weiss wie laut und schrill (Schwerhörige hören keine hohen Frequenzen!) die Welt ist, und daher das CI zu leise eingstellt oder nicht verwendet. Dann kommt der entscheidende Teil: Der CI Träger muss aktiv lernen mit dem CI zu verstehen. Kleinkinder haben damit kein Problem, sie haben meist Sprachverständnis das an das eines Normalhörenden rankommt. Generell gilt: Umso motivierter und geistig aktiver der CI Träger ist, umso besser der Erfolg. Grüsse, Udo
Lotta . schrieb: > Ich stell mir die Hardware so vor: > Die Außeneinheit muß ein 32 Bit Prozessor sein. > Mit genügend Power, aber wenig Stromverbrauch, viel RAM und ROM. > Denn die Außeneinheit macht ja die gesamte Arbeit, > die Spektrografie, das OMS (operation and maintaining Systen), > also die Schnittstelle zum Arzt und die Zusammenstellung > der Chunks, die dann mittels Protokoll zur Inneneinheit > versandt werden. > Von der Authentisierung und dem ganzem Verschlüsselungs- > kram mal ganz abgesehen. > Auf dem Prozessor müßte dazu ein RTOS laufen um die > Funktionen in Echtzeit auszuführen. > > Die Inneneinheit hätte 8 oder 32 bit, einen Puffer fürs Protokoll, > nen Parser für die Chunks, DA-Wandler und eventuell ne Tabelle zur > Nervenadressierung zu verwalten. Absolutes Stromsparen ist > da Pflicht. > Beides müßte natürlich dann mittels RFID-Interface verbunden sein. 32 Bit Prozessoren werden für die Sprachverarbeitung nicht verwendet. In der Ausseneinheit ist ein ASIC ohne viel RAM oder ROM. Eine FFT wird nicht verwendet, die Signalverarbeitung arbeitet im Zeitbereich. Das Implantat hat einen weiteren ASIC. Parser gibt es keinen, auch keine aufwändige DA Wandlung - die Intensität der Nervenreizung wird hauptsächlich über die Frequenz der Pulse gesteuert. Das Implantat hat keinen Akku, die Stromversorgung geht mit gekoppelten Spulen. RFID wird nicht verwendet. Verschlüsselung auch nicht.
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Gerhard O. schrieb: > Wie verhält sich CI in lauten Räumen (Gasthaus)? Kann man da seinen > Gegenüber noch heraus isolieren und verstehen? Sogar als Normalmensch > hat man da oft seine Schwierigkeiten. Als Hörgeräte Nutzer ist das alles das kleinere Problem, aber im Auto ist es katastrophal jemanden zu verstehen auch bei ausgeschalteter Musik. Zumal auch der Blickkontakt fehlt und meine Frau auch leiser redet, wenn das Kind schläft.
Die selektive Wahrnehmung hat auch einen Lernhintergrund in Richtung Mustererkennung und Pop-out-Effekt. Bei den Discos früher musste man halt auch oft schreien bzw. sehr laut reden, wenn man sich unterhalten wollte, je nachdem in welchem Bereich man gerade ist. Wenn man in eine Fachgruppe kommt, wo man fachtechnisch fremd ist, versteht man meist nicht gleich gut, worüber sich die Leute da genau unterhalten. Bei den MP3 bracht man gute Lautsprecher (möglichst lineare Abbildung) um besser die Artefakte zu hören. Musikalische Erfahrung hilft auch noch mal, weil man ja analytisches Hinhören öfter macht. Dazu kommt noch der Übergang in die Digitaltechnik, der seine Tücken hat, die man auch in ähnlicher Weise bei den MP3 erkennen kann. Man wird halt sensibler hinsichtlich gewisser Erscheinungen. Früher hieß es ja auch, die neuen digitalen Synthesizer können genauso gut analoge Klänge herstellen, wie die originalen Analogen. Das ist aber auch nur auf den ersten "Blick" so. Man kann sich aber bei bestimmten Musikstücken mit Synthesizer oft täuschen. Das heißt wiederum, in einer Musikmischung fällt der Unterschied auch nicht unbedingt groß aus. Alan Wilder meinte mal in einem Interview zu Depeche Mode, dass sie viel bzw. teilweise ausschließlich mit dem Synclavier gearbeitet hatten. https://de.wikipedia.org/wiki/Synclavier
> 32 Bit Prozessoren werden für die Sprachverarbeitung nicht verwendet. In > der Ausseneinheit ist ein ASIC ohne viel RAM oder ROM. IMHO gibt es auch bei Implants einen Anwendungs-/Zielgruppen-Wechsel. Zu Anfangszeiten war es tatsächlich eine "Prothese" also Ersatz eines Körperteils (Schallweiterleitung-/aufnahme für den Hörnerv(Nervus vestibulocochlearis)). Irritierenderweise wurden diese Prothesen von manchen Tauben (Gehörlosenkultur) abgelehnt. https://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rlosenkultur Heute hat man den Eindruck, das als CI auch "Hörgeräte mit Komfort-Funktionen" (bspw. Nutzung als MP3-Player, Bloototh im Ohr als Schnittstelle zum Fernseher) vermarktet werden. Die Komfortfunktionen sind wohl dann die "zugekaufte Technologien" von denen oben gesprochen wird.
Bradward B. schrieb: > Irritierenderweise wurden diese Prothesen von > manchen Tauben (Gehörlosenkultur) abgelehnt. Was irritiert Dich daran? Immerhin bleibt bei der Operation ein Risiko. Von meinem Freund mit dem CI weiß ich etwa, dass zunächst der Gleichgewichtssinn gestört ist, in seltenen Fällen das Schwindelgefühl dauerhaft bleiben kann. Zudem bestehen bei "älteren" Gehörlosen wenig Aussichten, dass sie die Lautsprache lernen. Weshalb man bei Kindern das CI möglichst früh einsetzt, denn diese können die Sprache noch lernen. Es ist in der Vergangenheit vorgekommen, dass gehörlose Eltern die Versorgung ihres gehörlosen Kindes mit einen CI abgelehnt haben. Dort hat ein Krankenhaus das Jugendamt informiert und dieses hat versucht, die fehlende Zustimmung der Eltern durch das Familiengericht ersetzen zu lassen bzw. familiengerichtliche Maßnahmen gem. §§ 1666, 1666a BGB zu ergreifen, weil das Kindeswohl gefährdet sei. https://www.kestner.de/wp-content/uploads/2021/01/Amtsgericht-Goslar_Beschluss_20190129.pdf Das Amtsgericht Goslar sah hierzu keine Veranlassung. Die Entscheidung ist auch bezüglich der grundsätzlichen Fragen zum CI lesenswert.
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Bradward B. schrieb: > Irritierenderweise wurden diese Prothesen von > manchen Tauben (Gehörlosenkultur) abgelehnt. Weil es eben diese Kultur spaltet, weil man ja dann auf eine normale Regelschule gehen kann. (Zumal die Leute mit CI auch abgegrenzt werden) Ich kenne die NRW Gehörlosenkultur. Es gibt z.B. NUR eine einzige Realschule in NRW! Wenn du auf Gymnasium willst dann gibt es deutschlandweit NUR 2! Abitur kannst du nur in Essen machen. Natürlich gibt es auch Internate. (Zumindest Stand 2012) Hauptschulen gibt es in Köln, Aachen, Düsseldorf, Münster, Siegen, Essen Nennt sich dann Förderschule für Hören & Kommunikation da gibt es den LWL oder LVR Verband.
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Rainer S. schrieb: > Bradward B. schrieb: >> Irritierenderweise wurden diese Prothesen von >> manchen Tauben (Gehörlosenkultur) abgelehnt. > > Weil es eben diese Kultur spaltet, weil man ja dann auf eine normale > Regelschule gehen kann. (Zumal die Leute mit CI auch abgegrenzt werden) Die haben halt ihre Clique, der sie dann nicht mehr angehören. Und unter Normalhörenden Fuß zu fassen, ist als Schwerhöriger auch schwierig. Da läßt man besser alles so wie es ist. Gehörlose und Schwerhörige sind (zumindest die ich so kenne) völlig unterschiedliche Gruppen. Und vom Risiko einer solchen OP mal ganz abgesehen ....
Andreas B. schrieb: > Und vom Risiko einer solchen OP mal ganz abgesehen .... Ich hatte früher Gleichgewichtsstörungen. Ist nicht wirklich toll. Es ist ja normal schon schlimm genug, wenn einem als Kind beim Autofahren schlecht wird. Das fing an nach einer typischen Kinderkrankheit an, ich glaube das waren Röteln (und wohl auch noch eine Mittelohr-Entzündung dazu). (da war ich glaube ich so um die 10 Jahre alt) Jede nachfolgende Erkältung oder oder Grippe wurden zum Problem. Irgendwas verschob sich bei Änderung von Druckverhältnissen durch Nase ausschnauben oder Ähnlichem, oder einfach so, wie das bei Erkältungen so ist, im Innenohr, das konnte ich direkt wahrnehmen. Verstopfe Tuben, verstopfte Nase.., ja nicht Niesen.. (fühlte und hörte sich so ähnlich an, wie unter Wasser tauchen, nur ohne Wasser) An den ersten Vorfall kann ich mich noch gut erinnern. Ich stand in der Kirche, plötzlich fingen die Fenster hinten an zur Seite zu drehen bzw. zu kippen. Erst langsam, dann immer schneller, dann wurde mir schlecht, und ich musste für kleine Kormorane rausrennen.. Zum Glück hat sich diese Problem gelegt, so etwa seit ich 25 bin. Hier und da kam diese unheimliche Verschiebung (s.o.) schon noch vor, aber mehrmaliges Nase zu und Druck auf die Ohren machen, konnten den "Kreiseldruck" auflösen, oder (Drucktechnisch) so in der Balance halten, dass eben dieser "Kreiselanfall" nicht durchstartet, auch wenn er kurz Hallo sagt.
Andreas B. schrieb: > Gehörlose und Schwerhörige sind (zumindest die ich so kenne) völlig > unterschiedliche Gruppen. Es gibt folgendee Gruppen: leichtgradig Schwerhörig (20-40db) <- Nur Hörgeräteträger mittelgradig Schwerhörig (40-60db) <- 50/50 hochgradig Schwerhörig (60-80 db) <- Überwiegend CI-Träger Gehörlos (>90db) <- Das sind das die CI-Träger
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Ich warte noch immer auf den angekündigten Bericht von Lotta, wie sie das Hören gelernt hat, und ich bin da richtig gespannt drauf. Soll jetzt keinen Druck erzeugen, liebe Lotta, lasse dir Zeit, aber das interessiert mich wirklich, ohne davon betroffen zu sein. Dieser Thread ist echt interessant.
Rainer S. schrieb: > Es gibt folgendee Gruppen: > leichtgradig Schwerhörig (20-40db) <- Nur Hörgeräteträger > mittelgradig Schwerhörig (40-60db) <- 50/50 > hochgradig Schwerhörig (60-80 db) <- Überwiegend CI-Träger > Gehörlos (>90db) <- Das sind das die CI-Träger Wenn das Innenohr funktioniert, kann auch ein Knochenleitungsimplantat oder ein (passives) Mittelohrimplantat eine gute Alternative sein. Hier gibts Info dazu: https://www.medel.com/de-at/hearing-solutions/passive-middle-ear-implants https://www.medel.com/de-at/hearing-solutions/bone-conduction-system https://www.medel.com/de-at/hearing-solutions/vibrant-soundbridge
Thomas S. schrieb: > Ich warte noch immer auf den angekündigten Bericht von Lotta, wie sie > das Hören gelernt hat, und ich bin da richtig gespannt drauf. Soll jetzt > keinen Druck erzeugen, liebe Lotta, lasse dir Zeit, aber das > interessiert mich wirklich, ohne davon betroffen zu sein. Dieser Thread > ist echt interessant. Da schließe ich mich an. Interessiert mich ebenfalls sehr. Wie berichtet ist ein Freund von mir betroffen und er hat große Schwierigkeiten beim Verstehen mit dem CI.
hey,Hey!! Ein bombastisch geiler Thread!! Die Spezialisten geben sich die Hände -- Und sogar unsere Trolle halten sich zurück! Ob wir es schaffen das deutschsprachige Referenzboard für Elektronik zu werden? :-))))) Meine Mutter mußte ins Krankenhaus eigeliefert werden, ihre menigitisch bedingte linksseitige Lähmung will nur ganz langsam weggehen. Deshalb dauert es zz. ein bissel bei mir. Die Schule, unser Hof, Der Ersatz der Mutter in der Firma kosten einfach ihen Tribut! Sorry!! Und schlafen muß ich ja auch... Ich weiss natürlich, das der ganze Kram mit Kundenwunschschaltkreisen gemacht wird, und dabei Wirtschaflichkeit aka Maximalprofit an erster Stelle steht -- aber wollte der Axel nicht zum Lernen soetwas nachbauen? Da geht es dann natürlich nur mit erreichbaren Prozessoren, deshalb mein Brainstorming. Nun zu mir: Durch meine Eltern wurde es mir an ermöglicht, an einem Experiment einer schweizer Firma teilzunehmen. Es ging darum, trotz meiner Mißbildung, mir das Hören zu ermöglichen. Meine Mißbildung enstand duch meine Entwicklung bei ner laufenden Meningitis meiner Mutter während der Schwangerschaft. --- Ich war damals 15 Jahre alt und von Geburt an taubstumm. Da ich ja auch im Mutterleib gehörmäßig abgeschnitten war, habe ich keine Muttersprache und lerne also seit 6 Jahren Hören / sprechen. Deshalb kann ich natürlich auch keine Vergleiche ziehen, da es ja bei mir kein "Vorher" gibt. Gut, OMs, ich werde jetzt jeden Abend versuchen, zu erzählen, wie es mir ergangen ist. Ich bitte zu beachten, das ich dabei weder Namen noch Orte nennen kann, da ich und meine Family entsprechende Schriftstücke unterschrieben hab. mfg
Wie ich schon schrieb: Thomas S. schrieb: > Soll jetzt > keinen Druck erzeugen, liebe Lotta, lasse dir Zeit, aber das > interessiert mich wirklich, ohne davon betroffen zu sein. Dieser Thread > ist echt interessant. Dein Privatleben hat uneingeschränkt Vorrang.
Thomas S. schrieb: > Wie ich schon schrieb: > > Thomas S. schrieb: >> Soll jetzt >> keinen Druck erzeugen, liebe Lotta, lasse dir Zeit, aber das >> interessiert mich wirklich, ohne davon betroffen zu sein. Dieser Thread >> ist echt interessant. > > Dein Privatleben hat uneingeschränkt Vorrang. Ich weiß, Thomas. Aber die in diesem Thread schreibenden OM's haben es nicht verdient, "geghostet" zu werden. Deshalb bitte ich ja auch um Entschuldigung, wenn es mal hakt. mfg
Gerade wegen dem was Du nanntes, empfehle ich mehrfach zu überlegen, was man auch über das Hoertraining schreibt.
Dieter D. schrieb: > Gerade wegen dem was Du nanntes, empfehle ich mehrfach zu überlegen, was > man auch über das Hoertraining schreibt. Genau. Ich werd auch "Jan Gaspards" echten Namen nicht nennen, aber den Namen der "Elea Eluanda" Sprecherin werd ich nennen, denn die Stimme Eleas hat mir über das erste schwierige Jahr geholfen. mfg
Thomas S. schrieb: > Wie ich schon schrieb: > > Thomas S. schrieb: >> Soll jetzt >> keinen Druck erzeugen, liebe Lotta, lasse dir Zeit, aber das >> interessiert mich wirklich, ohne davon betroffen zu sein. Dieser Thread >> ist echt interessant. > > Dein Privatleben hat uneingeschränkt Vorrang. Absolut! Es darf sich auf Erfahrungsberichte mit dem CI beschränken, hierauf kommt es an. Und auch das nur, soweit Lotta mag. Lotta . schrieb: > Ich war damals 15 Jahre alt und von Geburt an taubstumm. > Da ich ja auch im Mutterleib gehörmäßig abgeschnitten war, > habe ich keine Muttersprache und lerne also seit 6 Jahren > Hören / sprechen. Schon das ist interessant. Heißt es nicht, ein CI solle einem Kind so früh wie möglich eingesetzt werden, möglichst noch im ersten(!) Lebensjahr? Die Eloquenz von Lotta ist unter diesen Umständen erstaunlich und außerordentlich bemerkenswert.
Rainer S. schrieb: > Andreas B. schrieb: >> Gehörlose und Schwerhörige sind (zumindest die ich so kenne) völlig >> unterschiedliche Gruppen. > > Es gibt folgendee Gruppen: > leichtgradig Schwerhörig (20-40db) <- Nur Hörgeräteträger > mittelgradig Schwerhörig (40-60db) <- 50/50 > hochgradig Schwerhörig (60-80 db) <- Überwiegend CI-Träger > Gehörlos (>90db) <- Das sind das die CI-Träger Ich meinte Gruppen im sozialen Sinne. Gehörlose sind unter sich. Schwerhörige auch. Und da gibt es wenig Verbindungen.
Lotta . schrieb: > Da ich ja auch im Mutterleib gehörmäßig abgeschnitten war, > habe ich keine Muttersprache und lerne also seit 6 Jahren > Hören / sprechen. Nun, die Muttersprache beschränkt sich nicht nur auf das Hören und Sprechen. Schriftlich beherrschst du sie immerhin perfekt, was ja auch schon eine grosse Leistung ist. Ist dir eigentlich Helen Keller ein Begriff? Ich finde es wirklich super, dass du uns an deiner Geschichte teilhaben lässt. Ich hoffe, dass dieser Thread weiterhin so harmonisch verläuft.
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Rainer S. schrieb: > Andreas B. schrieb: >> Gehörlose und Schwerhörige sind (zumindest die ich so kenne) völlig >> unterschiedliche Gruppen. > > Es gibt folgendee Gruppen: > leichtgradig Schwerhörig (20-40db) <- Nur Hörgeräteträger > mittelgradig Schwerhörig (40-60db) <- 50/50 > hochgradig Schwerhörig (60-80 db) <- Überwiegend CI-Träger > Gehörlos (>90db) <- Das sind das die CI-Träger Hm, das entspricht auch meinem Eindruck, das die Implatate auch den Höreingeschränkten verordnet werden. Hat es eine offiziele Quelle für die Statistik oben (bspw.: Krankenkasse) ?! IMHO geht es hier weniger um "Schwerhörig" als um (altersbedingten) Hörverlust und damit die Frage, ob CI den Tauben vorbehalten sein sein sollte und Hörverlust mit "gering invasiven" Methoden behandelt wird. Oder Hörverlust einfach als Alterserscheinung zu akzeptieren. >> Irritierenderweise wurden diese Prothesen von >> manchen Tauben (Gehörlosenkultur) abgelehnt. > Was irritiert Dich daran? Immerhin bleibt bei der Operation ein Risiko. Darum geht es den hier gemeinten CI radikal ablehnenden Tauben nicht. Die Taubheit an sich ist auch ein Risiko (bspw. sich nähernde Gefahr nicht hören können, Alarmtöne, Anweisungen per Lautsprecher verstehen) und CI-Einsatz zählt inzwischen zu den Routineeingriffen. Irritierend ist (für Hörende) das eben Gruppen innerhalb der Tauben sichtbar wurden, die andere Taube, die sich für die OP entschieden massiv angefeindet wurden. Das Thema "Eltern bestimmen welche Behandlung/Untersuchung ihre Kinder bekommen/nicht bekommem" istnicht CI spezifisch und möchte ich daher in diesem thread nicht weiter diskutieren.
Bradward B. schrieb: >> Rainer S. schrieb: >> Es gibt folgende Gruppen: >> leichtgradig Schwerhörig (20-40db) <- Nur Hörgeräteträger >> mittelgradig Schwerhörig (40-60db) <- 50/50 >> hochgradig Schwerhörig (60-80 db) <- Überwiegend CI-Träger >> Gehörlos (>90db) <- Das sind die CI-Träger > > Hm, das entspricht auch meinem Eindruck, das die Implatate auch den > Höreingeschränkten verordnet werden. Hat es eine offiziele Quelle für > die Statistik oben (bspw.: Krankenkasse) ?! Hätte dazu schreiben sollen das es sich um meine Erfahrung handelt. Da ich um die 1000 Schwerhörige in meinen Alter(30 Jahre alt also die meisten von Geburt an den Hörverlust haben) in NRW "kenne".
Thomas S. schrieb: > Lotta . schrieb: >> Da ich ja auch im Mutterleib gehörmäßig abgeschnitten war, >> habe ich keine Muttersprache und lerne also seit 6 Jahren >> Hören / sprechen. > > Nun, die Muttersprache beschränkt sich nicht nur auf das Hören und > Sprechen. Schriftlich beherrschst du sie immerhin perfekt, was ja auch > schon eine grosse Leistung ist. Ist dir eigentlich Helen Keller ein > Begriff? > Ja. Du kannst nur Deine Träume verwirklichen, wenn Deine Angehörigen unerschütterlich hinter Dir stehen. In unserer Gesellschaft kommt es leider nicht auf Intelligenz an, sondern ob Du von den richtigen Leuten gesehen und gefördert wirst. Wiviele Fußballstars hat unsere Welt verpaßt, weil sie nicht erkannt und gefördert wurden? Schreiben und Lesen habe ich hauptsächlich mit meiner Nanny gelernt, eine "Haeckse" im wahsten Sinne des Wortes, die Vater eingestellt hat, weil sie beim vorigen Arbeitgeber wegen Hackens rausgeflogen ist. Ein absoluter Glücksgriff, wie wir heut natürlich wissen. > Ich hoffe, dass dieser Thread weiterhin so harmonisch verläuft. Das wäre wirklich fein. Ich scheib hier, weil mein inzwischen gestorbener Opa mich damals hier raufgeschleppt hat. Ein Glücksgriff, wie ich heute weiß. :-P mfg
Es gibt ein schönes Gedicht von Georg Oswald Cott, das geht so:
1 | Unhörbar |
2 | hörbar |
3 | für mich unüberhörbar |
4 | |
5 | solange ich dich |
6 | an deinem Schritt |
7 | erkenne |
8 | Georg Oswald Cott |
https://www.braunschweig.de/literaturzentrum/projekte/georg-oswald-cott.php
Ich weiß noch als meine damalige Freundin mit 20(Hatte mit mindestens schon als sie 3 Jahre alt das CI) ein neues CI brauchte, weil die interne Einheit veraltet/kaputt(weiß ich nicht mehr) war. Das Hören und Verstehen damit neu anlernen musste. Es gab Startschwierigkeiten, aber nach ein paar Wochen war es schon gut integriert. Sie meinte nur, dass das Neue komisch klingt. Denke das ist aber eine Sache der Gewohnheit.
Ich habe inzwischen "meinem" Professor, der die technische Betreuung von dem Projekt macht, angeschrieben, was ich hier posten darf, danke, Dieter. Ich hab nun am 04.07.2025 mit ihm nen Termin am Telefon (da besteht er drauf! :-O) mfg
Lotta . schrieb: > angeschrieben Das ist gut und richtig. Lotta . schrieb: > Termin am Telefon Wenn telefonieren mit den Geraeten geht, ist das schon mal ein gutes Ergebnis. Bei einigen Leuten raetseln sogar noch gut Hoerende, der letzte Hoertest war im April 2025, bei einzelnen Woertern. Wobei es einiges an Infos im Netz gibt: Fuer die Grundlagen: https://www.med.uni-magdeburg.de/unimagdeburg_mm/Bilder/Kliniken/KHNO/cochlear+implant/technik_leitfaden+cochlear+implant-p-8859.pdf Wenn es tiefer in die Details gehen soll: https://opus-htw-aalen.bsz-bw.de/files/2501/20230425_Veits_Luisa.pdf https://www.dga-ev.com/fileadmin/dga2018/site/data/final/0057.pdf Es gibt auch Fachforen dazu: https://dcig-forum.de/forum/index.php?thread/3183-frequenzbereich-abdeckung-des-ci-s/
Am Dienstag 25.6.25 gab es einen kleinen Fortschritt bei mir: Die Fäden wurden gezogen - die Operation war ja am 12.6.25. Die Wunde ist gut verheilt, es tauchten auch keine Schwindelgefühle auf - sichtbar ist nur noch ein roter Strich hinter dem Ohr, der aber vermutlich innerhalb der nächsten Monate auch verschwinden wird. Es war eine ziemliche Erleichterung, sich nach der OP endlich die Haare waschen zu können. Auch leichte (Hantel-)Übungen darf ich wieder machen. Die Einschränkung diente dazu, den Sitz des Implantats nicht zu bereinträchtigen - bei allen Übungen (insbesondere Schwingstab) hätte die Möglichkeit bestanden. daß sich die Position des Implantats hätte verändern können. Der nächste Schritt wird nun am 8.7.25 erfolgen: die ERSTAKTIVIERUNG. Gerüchteweise soll dann ein neuer "Lebensabschnitt" erfolgen. Für die Kostenübernahme durch die Krankenlasse forderte der externe Gutachter noch einen "APHAB" - wird bei wikipedia erläutert und rief im Uniklinikum leichtes Stirnrunzeln hervor. Nach diesem Test hätte ich mich eigentlich wie das berühmte "arme Schwein" fühlen müssen. Tatsächlich jedoch hatte ich von meiner Situation keinesfalls diesen Eindruck. Der APHAB fragt nach Situationen, denen ich mich gar nicht oft aussetze: z. B.: Wie höre ich in hohen hallenden Räumen. In einem Treppenhaus z. B. ist mein Hörvermögen tatsächlich mies - aber wer verbringt sien Leben schon in Treppenhäusern?
Axel S. schrieb: > In einem > Treppenhaus z. B. ist mein Hörvermögen tatsächlich mies - aber wer > verbringt sien Leben schon in Treppenhäusern? Es geht nur um einen Versuch der Verobjektivierung des subjektiven Geschehens. Ist so ähnlich, wie Wein beurteilen bzw. dessen Qualitäten zu kommunizieren, und eben nicht so einfach. Es gab mal eine Sample-CD mit Musikinstrumenten (Bass Drum, Snare, Bass und andere), die in verschieden verhallten Räumen aufgenommen wurden. Fand ich recht interessant. Darüberhinaus: Bagatellisierung ist auch bei Schlaganfall-Patienten beliebt: wer braucht schon einen 2. Arm? ;)
Axel S. schrieb: > Der nächste Schritt wird nun am 8.7.25 erfolgen: die ERSTAKTIVIERUNG. > Gerüchteweise soll dann ein neuer "Lebensabschnitt" erfolgen. Welche Hörübungen Du dann machen musst, wäre durchaus für viele interessant. Die Seite hat meiner Ansicht nach viel interessantes Material: https://www.medel.com/de/support/rehabilitation/rehabilitation-downloads Dort ist ein Hinweis auf den täglichen Zeitaufwand: https://family-news.cochlear.com/de-de/hilfreiche-tipps-fuer-das-hoeren-lernen-mit-ci/ Es gibt viele Seiten mit Hörübungen, aber ich habe den Eindruck, dass darunter auch viele sind, deren Ziel vielmehr das Verkaufen von Produkten (Hörproben) zu sein scheint. Ein Musikinstrument spielen dürfte auch förderlich sein. Als erste Hörprobe zu Hause würde ich einen Sinusgenerator mit Drehknopf anwerfen um zu schauen, ob ich fallende oder steigende Tönhöhe über den gesamten Hörbereich auch so wahrnehme, als durchgehend fallend oder steigend. Es gibt auch Apps fürs Smartphone, die im Prinzip das gleiche machen.
Dieter D. schrieb: > Lotta . schrieb: >> angeschrieben > > Das ist gut und richtig. > > Lotta . schrieb: >> Termin am Telefon > > Wenn telefonieren mit den Geraeten geht, ist das schon mal ein gutes > Ergebnis. Bei einigen Leuten raetseln sogar noch gut Hoerende, der > letzte Hoertest war im April 2025, bei einzelnen Woertern. > Er weiß, das ich gern Experimente mag. Er weiß, das ich mit der telefoniererei noch harte Probs habe. :-O Er weiß, das ich hier auf diesem Board schreibe. Er hat es nämlich damals im Internat selbst herausgefunden. ;-P Er ist ein äußerst warmherziger Typ und hat damals mein Eignungs-Einstiegsgespräch geführt. Na wollen wir mal sehen. mfg
Lotta . schrieb: > Er weiß, das ich mit der telefoniererei > noch harte Probs habe. :-O Wie meinst du das jetzt? ;) Btw.: Hast du schon mal hinsichtlich des Hörens selbst auf den Anfrufbeantworter gesprochen, und das abgehört?
Die Erstaktivierung wird kommende Woche stattfinden. Mal sehen, welche Art von Übungen dann vorgeschlagen wird. An Lotta: Am interessantesten (weil dicht an meiner Ursprungsfrage) war die technische Darstellung der Uni Magdeburg, herzlichen Dank dafür! Sehr skeptisch stehe ich podcasts und Hörbüchern gegnüber. Mag daran liegen, daß meine Lesegeschwindigkeit mit bummeligen 500 Wörtern pro Minuten dreimal höher ist als eine übliche Sprechgeschwindigkeit. Am Besten fand ich dagegen die Option, sich selber (damals) auf Band aufzunehmen und an seiner Sprechtechnik zu arbeiten - das ist vermutlich auf ähnlicher Schiene wie die "Prosodie" aus der von Lotta angegebenen Bachelorarbeit. Da Coaching ein wesentlicher Bestandteil meines Berufslebens war, ist meine sprachliche Kompetenz der beste Pfeil in meinem Köcher. Zum angeführten APHAB: Ich kann eigentlich keine "Objektivierbarkeit" erkennen, das übliche Testgüte-Trio aus Validität, Reliabilität und Objektivität wird nur ganz schwach - wenn überhaupt - bedient. Ich habe diesen Test dreimal ausgefüllt: einmal ganz intuitiv und spontan, einmal mit meiner Frau (Psychiaterin) und ein weiteres Mal in Zusammenarbeit mit einer Audiologin der Uniklinik. Alle drei Ergebnisse unterschieden sich und zwar deutlich.
Rbx schrieb: > Lotta . schrieb: >> Er weiß, das ich mit der telefoniererei >> noch harte Probs habe. :-O > > Wie meinst du das jetzt? ;) > > Btw.: Hast du schon mal hinsichtlich des Hörens selbst auf den > Anfrufbeantworter gesprochen, und das abgehört? Ich tue alles, übe in unserer Telefonanlage und Wechselsprechanlagen. Ich lerne mit nem Ingenieur meines Vaters zusammen Matlab, um mich in das Prinzip von Software-Radio einzuarbeiten. Dabei stehen wir beide schriftlich über Chat und mündlich über Wechselsprechen in Verbindung. Außerdem gehe ich noch immer zur Sprachheilschule. Mein Prob ist dabei auch eher psychisch: Telefonieren mit Leuten die ich kenne gehen schon ganz gut, Wenns fremde sind füllt sich mein Magen mit "Bleimuffen", ich bekomm also mächtige, abschnürende Angst, und ich mach Fehler, die bei Bekannten nicht auftreten. mfg
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Axel S. schrieb: > Die Erstaktivierung wird kommende Woche stattfinden. Mal sehen, welche > Art von Übungen dann vorgeschlagen wird. > An Lotta: > Am interessantesten (weil dicht an meiner Ursprungsfrage) war die > technische Darstellung der Uni Magdeburg, herzlichen Dank dafür! > Ich weiß!! Behandle Deine Wunden bitte mit Bepanthen! Das ist ein geiles Zeug, das ev. Entzündungen innerhalb von Stunden zurückdrückt. Die Tube sollte dann bitte NUR am Kopf, nicht woanders eingesetzt werden, um Verschleppungen von Viren zu verhindern. > Sehr skeptisch stehe ich podcasts und Hörbüchern gegnüber. Mag daran > liegen, daß meine Lesegeschwindigkeit mit bummeligen 500 Wörtern pro > Minuten dreimal höher ist als eine übliche Sprechgeschwindigkeit. Mir haben Hörspiele der Label Interplanar und Zauberstern sehr geholfen, Interplanar macht SciFI-Hörspiele, deren Geräusche absolut echt herüberkommen, und die meiner Verschwörungspraxis- Neigung sehr entgegenkamen, das macht das Hören und Sprechenlernen dann leichter. In "Mark Brandis-Raumkadett" von Interplanar ist sogar mein Charakter als Figur vorhanden! Oh man, die Szenen im Schwimmbad ... :-O Mein schlimmstes Erlebnis war übrigens das erstmalige Hören der eigenen Stimme ==> Babygreinen! :-O ;-((( > Am Besten fand ich dagegen die Option, sich selber (damals) auf Band > aufzunehmen und an seiner Sprechtechnik zu arbeiten - das ist vermutlich > auf ähnlicher Schiene wie die "Prosodie" aus der von Lotta angegebenen > Bachelorarbeit. > Da Coaching ein wesentlicher Bestandteil meines Berufslebens war, ist > meine sprachliche Kompetenz der beste Pfeil in meinem Köcher. > > Zum angeführten APHAB: > Ich kann eigentlich keine "Objektivierbarkeit" erkennen, das übliche > Testgüte-Trio aus Validität, Reliabilität und Objektivität wird nur ganz > schwach - wenn überhaupt - bedient. Ich habe diesen Test dreimal > ausgefüllt: > einmal ganz intuitiv und spontan, einmal mit meiner Frau (Psychiaterin) > und ein weiteres Mal in Zusammenarbeit mit einer Audiologin der > Uniklinik. > Alle drei Ergebnisse unterschieden sich und zwar deutlich. Da weiß ich noch nicht, ob ich darüber posten darf, das muß der Professpr entscheiden. Meine absolute Hochachtung geht an Axel S.! Lotta.
Lotta . schrieb: > Mein Prob ist dabei auch eher psychisch: Das ist dann tatsächlich problematisch, weil es den Lernerfolg behindert. Angst ist kein guter Lehrmeister. Alternative: such dir Sachen raus, die Spaß machen, und schau, ob irgendwo Generalisierungsmöglichkeiten drin sind. Hast du auch schon mal CB-Funk ausprobiert? Auf dieser Seite kann man Morse-Code lernen: https://stendec.io/morse/koch.html Wie gut geht das?
Axel S. schrieb: > Ich kann eigentlich keine "Objektivierbarkeit" erkennen, Hatte ich eigentlich schon mal erzählt, dass in der Psychologie die Seele hinausgeworfen wird bzw. rausgeschmissen, um sie anschließend wissenschaftlich zu erforschen?
Rbx schrieb: > Lotta . schrieb: >> Mein Prob ist dabei auch eher psychisch: > > Das ist dann tatsächlich problematisch, weil es den Lernerfolg > behindert. > Angst ist kein guter Lehrmeister. > Da hst Du Recht. Da ich aber jetzt 5 Jahre am Lernen bin, hoffe ich, daß Routine irgendwann dagegenhalten kann. > Alternative: such dir Sachen raus, die Spaß machen, und schau, ob > irgendwo Generalisierungsmöglichkeiten drin sind. > > Hast du auch schon mal CB-Funk ausprobiert? > Ja. Aber da der nächst Ort 10 Km entfernt ist, kann man da meist das wunderbare Rauschen begutachten. :-P Die Digitalisierung hat einfach alles dahergebrachte geschrottet. :-(( > Auf dieser Seite kann man Morse-Code lernen: > https://stendec.io/morse/koch.html > Wie gut geht das? Das müßte man sich näher ansehen. Ich hab zwar als Taube auf dem Dach mit nem Signalscheinwerfer blinken gelernt, das war natürlich viel langsamer... mfg
Lotta . schrieb: > Mein Prob ist dabei auch eher psychisch: > Telefonieren mit Leuten die ich kenne gehen schon ganz gut, > Wenns fremde sind füllt sich mein Magen mit "Bleimuffen", > ich bekomm also mächtige, abschnürende Angst, > und ich mach Fehler, die bei Bekannten nicht auftreten. Das betrifft auch viele Normalhörende. Liegt wohl in erster Linie daran, dass man bei schriftlicher Kommunikation Zeit zum Überlegen hat, während man am Telefon quasi unter ständigem Zeitdruck steht. Lotta . schrieb: > Mein schlimmstes Erlebnis war übrigens das erstmalige Hören der > eigenen Stimme Auch den Effekt kann Dir fast jeder bestätigen, der mal seine eigene Anrufbeantworter-Ansage gehört hat. Rbx schrieb: > Hast du auch schon mal CB-Funk ausprobiert? Du anscheinend schon länger nicht mehr, da ist schon seit vielen Jahren himmlische Ruhe. Auf polnischen Autos sieht man ab und zu noch CB-Antennen.
Hmmm schrieb: > Lotta . schrieb: >> Mein Prob ist dabei auch eher psychisch: >> Telefonieren mit Leuten die ich kenne gehen schon ganz gut, >> Wenns fremde sind füllt sich mein Magen mit "Bleimuffen", >> ich bekomm also mächtige, abschnürende Angst, >> und ich mach Fehler, die bei Bekannten nicht auftreten. > > Das betrifft auch viele Normalhörende. Liegt wohl in erster Linie daran, > dass man bei schriftlicher Kommunikation Zeit zum Überlegen hat, während > man am Telefon quasi unter ständigem Zeitdruck steht. Beim Telefonieren fällt zudem das Lippenlesen weg, dieses ist für Hörbehinderte zum Verstehen des Gespräches sehr wichtig.
Lotta . schrieb: > Das müßte man sich näher ansehen. Anhören ;) Ich nutze noch diese Seite: https://www.morseresource.com/morse/makemorse.php Das hilft insofern, schnelle Wechsel viel besser zu integrieren. Man kann das direkt ausprobieren: ) Schwierige schnelle Parts so lernen b) Vorher einen netten Text schreiben, und den ein paar mal durchhören, und dann loslegen.
von Axel S. (asa_2022) 29.06.2025 09:52 >Am interessantesten (weil dicht an meiner Ursprungsfrage) war die >technische Darstellung der Uni Magdeburg, herzlichen Dank dafür! Das Dokument finde ich auch sehr interessant. Es gibt dort einen Graph welcher Frequenzbereich welche Elektrode stimuliert. Leider kann man im Diagramm die Werte der Frequenzen nicht genau erkennen. Wie hört ein Cochlea-Implantat Träger eigentlich eine Frequenz die irgendwo im Zwischenbereich liegt? Wie hört sich ein Chirp-Signal an?
Es ist relativ mühsam, die durchschnittliche Frequenzeinstellung der Cochlea-Implantate im Internet zu finden. Die meisten medizinischen Artikel dazu sind hinter eine Paywall. Es gibt einige Untersuchungen zur Frequenzanpassung bei verschiedenen Personen. https://dbspl.nl/pubs/2004_JASA.pdf Die Frequenzen in Tabelle 2 wollen aber nicht so recht zum Diagramm des Artikels der Uni-Magdeburg passen. Diese hier scheinen besser:
1 | pitches = [189, 272, 386, 547, 771, 1087, 1533, 2161, 3047, 4295, 6060, 8550] |
Im Anhang das Hörbeispiel.
Genau dieses Problem ist ja gerad im Fluß und bei fast allen konkurrierenden Firmen in der Experimentier/Verbesserungsphase. Ist klar, das da keiner wirklich Daten rausrücken möchte. ich fass gerade mal meine "Berührung" mit "meinem" Entwicklungsbüro zusammen, und poste es dann hier, leider wars in den Tagen sehr heiß, die hatten da in ihren Räumen 50 Grad Celsius, so das wir mehere Anläufe machen mußten. :-P mfg
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