Hallo, Im Bereich der fertigen LED Leuchtmittel gibt es ja verschiedene Farbtemperaturen, z.B. 3000K, 2700K, 2200K etc. Gibt es seitens der Hersteller der LEDs (nicht Hersteller der Leuchtmittel) irgendwie eine "Norm", mit welchen Farbtemperaturen weiße LEDs produziert werden?
Stefan M. schrieb: > Im Bereich der fertigen LED Leuchtmittel gibt es ja verschiedene > Farbtemperaturen, z.B. 3000K, 2700K, 2200K etc. > > Gibt es seitens der Hersteller der LEDs (nicht Hersteller der > Leuchtmittel) irgendwie eine "Norm", mit welchen Farbtemperaturen weiße > LEDs produziert werden? Da es ja keine von Natur aus weisse LEDs gibt, wird für weissen "Output" zusätzlich einen Leuchtstoff verwendet. Je nach Leucht- stoff gibt es dann auch unterschiedliche Farben. Selbst LEDs mit der gleichen Typenbezeichnung können leicht unterschiedliche Farben haben. Deshalb kann es auch keine "Norm" für die Licht- farben geben.
Harald W. schrieb: > Deshalb kann es auch keine "Norm" für die Licht- > farben geben. Ich denke aber schon, dass die Herstellungsprozesse mittlerweile präzise genug sind. Man kann ja (wie gesagt) weisse LEDs nach Farbtemperatur kaufen. Der Unterschied ist ja durchaus enorm zwischen z.B. 3000K (für mein Empfinden eher kaltes Licht) und 2700K (für mich angenehmer, aber noch nicht wirklich "warm"). Neulich habe ich ein Leuchtmittel mit 2200K gekauft (E27). In der Wandlampe wunderschön gemütlich warm... Daher die Frage, ob es sowas wie eine Absprache gibt, welche Farbtemperaturen von den Herstellern produziert werden? So war das gemeint.
Hallo Soweit mir bekannt, zumindest, wenn man den Begriff "Norm" streng nimmt: Nein. Von den namhaften Herstellern gibt es aber immer Datenblätter, in den auch die Farbtemperatur und oft sogar die spektrale Verteilung des Lichts, es geht ja um "weißes" Licht, das immer aus einem Spektrum "aller" sichtbaren Wellenlängen besteht, angegeben wird und es Diagramme dazu gibt. Leider ist es unmöglich ein perfektes Spektrum zu erzeugen - wie gut das Licht ist, wird mit den Ra Wert angegeben, in der Praxis bedeutet hohes Ra hohe Preise und "schlechter" Wirkungsgrad. Tatsache ist auch, dass viele LEDs nicht beschriftet sind - einer "klassischen" LED (aber auch so manche dezidierte Beleuchtungs LED auch der besseren Klasse) ein Datenblatt und Hersteller zuzuordnen ist oft unmöglich. Daher hat die Bezeichnung der (in etwa...!) Lichtfarbe zumindest bei "Nonmae" Wurfware schon einen gewissen (wenn auch begrenzten) Sinn. Es mag sein, das ein Hersteller in einer bestimmten Serie (aber nicht mal übergreifend für alle LED die er herstellt) Normen für "Kaltweis", "Warmweiß" "Planzenlicht",... hat" Diese Bezeichnungen stammen aber mehr aus der Werbeabteilung und machen den Entwicklern und Theoretikern eigentlich nur Bauchschmerzen, da diese Bezeichnungen auf das Empfinden von irgendwelchen einzelnen Leuten und deren"Gefühl" stammt.
Roland E. schrieb: > Der genaue Farbindex steht im Datenblatt der LED. Genau, aber der Hersteller muss sich ja was dabei gedacht haben, genau DIESE Farbtemperatur herzustellen...
Stefan M. schrieb: > Gibt es seitens der Hersteller der LEDs (nicht Hersteller der > Leuchtmittel) irgendwie eine "Norm", mit welchen Farbtemperaturen weiße > LEDs produziert werden? Nein, das geht vom Herstellungsprozess her nicht! Es werden ja meist blaue LEDs verwendet, die einen Farbstoff anstrahlen, der verschiedene Spektralfarben erzeugt und das Auge macht daraus "weiß". Damit der Farbunterschied beim Verwenden mehrerer LEDs nahe beieinander dem Auge nicht auffällt, selektiert der Hersteller die LEDs und du kannst LEDs mit gleichem "Binning" (gleiche Farbtemperatur oder auch LED-Wellenlänge bei einfarbigen) kaufen, die das Auge nicht unterscheiden kann. Siehe hier: https://www.beleuchtungdirekt.de/blog/was-ist-led-binning
Stefan M. schrieb: > Daher die Frage, ob es sowas wie eine Absprache gibt, welche > Farbtemperaturen von den Herstellern produziert werden? > So war das gemeint. Was meinst Du mit "Absprache"? Es wird das produziert, was die Kunden einem abkaufen. Und was die Konkurrenz herstellt, ist einem Hersteller ziemlich egal.
Unter Garantie nicht. Wer jemals in die Versuchtung kam, zwei beliebige Leuchtmittel mit LED mit angeblich gleicher Farbtemperatur aber verschiedener Auführung, Hersteller, Herstellungszeit zu vergleichen hat gesehen das da irgendwas rauskommt, aber niemals das gleiche. Selbst, wenn man zur nie benutzten "Birne" von letztes Jahr noch eine identische neue dazukauft sind die anders. Wenn die alte Lampe schon die eine oder andere Stunde runter hat wird's noch besser: dann muss man den ganzen Raum neu machen, selbst wenn man den Ersatz aus seinem Lager holen könnte! Das beste Attribut, das man zwei verschiedenen Lampen geben kann auch wenn gleiche Leistung, Lumen und Farbtemperatur draufstehen ist "die sind beide hell".
Harald W. schrieb: > Was meinst Du mit "Absprache"? Es wird das produziert, > was die Kunden einem abkaufen. Und was die Konkurrenz > herstellt, ist einem Hersteller ziemlich egal. Stimmt sicher auch, aber warum gibt es überall die gleichen Lichtfarben egal ob Osram, Philips etc. Ich habe im Laden noch keine weiße LED oder Leuchtmittel gesehen, das z.B. 3150K hat. Warum? Gibt (gab) es ein Gremium oder eine Absprache, welche Farbtemperaturen produziert werden (sollen)? Wenn es so eine Absprache nicht gab (kann ja gut möglich sein), warum gibt es dennoch überall nur die gleiche "Normreihe" von Lichfarben zu kaufen?
Stefan M. schrieb: > Ich habe im Laden noch keine weiße LED oder Leuchtmittel gesehen, das > z.B. 3150K hat. Warum haben so viele LEDs 806 Lumen? Weil die doofen alten Kunden irgendwo gelesen haben das eine 60W-Lampe 806 Lumen hat. Und 60w hatten wir immer, die kaufen wir wieder. Baust du 800, hast du weniger wie die anderen also "billigen Schrott". Baust du 850, ist das "ja viel mehr, das braucht zu viel Strom und ist auch viel zu hell".
Stefan M. schrieb: >> Der genaue Farbindex steht im Datenblatt der LED. > > Genau, aber der Hersteller muss sich ja was dabei gedacht haben, > genau DIESE Farbtemperatur herzustellen... Normalerweise stellen Hersteller viele unterschiedliche LEDs mit unterschiedlichen Farbtemperaturen her. Selbst bei der Sonne schwankt die Farbtemperatur zwischen einigen Hundert und einigen zehntausend Grad. Auch Glühlampen haben unter- schiedliche Farbtemperaturen, nur hat sich früher kein Mensch dafür interessiert. Übrigens gibt es ja auch Messgeräte, die die Farbtemperatur anzeigen. Näheres zu diesem Thema findet man auch hier: "https://de.wikipedia.org/wiki/Farbtemperatur"
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Jens M. schrieb: > Warum haben so viele LEDs 806 Lumen? > Weil die doofen alten Kunden irgendwo gelesen haben das eine 60W-Lampe > 806 Lumen hat. Und 60w hatten wir immer, die kaufen wir wieder. > Baust du 800, hast du weniger wie die anderen also "billigen Schrott". > Baust du 850, ist das "ja viel mehr, das braucht zu viel Strom und ist > auch viel zu hell". Wäre ein Ansatz. Ist der Grund evtl. ein Vergleich mit Lichtfarben von Leuchtstofflampen oder "richtigen" Glühlampen? Mit LEDs wäre ja leicht viel mehr Auswahl möglich, wenn man mal nicht beachtet, welche unüberschaubare Produktvielfalt entstehen würde.
Stefan M. schrieb: >> Der genaue Farbindex steht im Datenblatt der LED. > > Genau, aber der Hersteller muss sich ja was dabei gedacht haben, genau > DIESE Farbtemperatur herzustellen... Vielleicht hat er auch nur einfach beim Nachbarn abgeschrieben. :-)
Stefan M. schrieb: > Genau, aber der Hersteller muss sich ja was dabei gedacht haben, genau > DIESE Farbtemperatur herzustellen.. Nachfrage der Produzenten von Leuchten. Und die je nach Gebiet, Kundenstamm, Konkurrenz,... halt welche Lichtspektren deren zahlungskräftige Endkunde braucht (Echte hochwertige Planzenlichter, Aqarienbeleuchtung bei "Profis", Fotografie und Video, Qualitätskontrolle von Druckergebnissen usw.) bzw. welche Leuchten haben sich bisher im Massenmarkt bei den Discountern in beim Export nach Europa und USA am besten mit dem größten Gewinn verkauft - dementsprechend wird beim wirklichen LED (DIE Halbleiter) Hersteller angefragt bzw. aus deren Sortiment ausgewählt - verkauft sich ein bestimmtes Farbspektrum schlecht wird diese LED eingestellt bzw. als "Sonderlocke" wird es für die "zwei" Leuchtenproduzenten die diese unbedingt benötigen halt richtig teuer - was die (deren) echten Endkunden die aber unbedingt ihr "Speziallicht" brauchen sehr bedingt freut - aus teuer und (fast) Einzelanfertigung wird Extrem teuer, lange Wartezeiten, Monopolstellung (aber nicht durch Verdrängung und Verdrängungskapatilismus, sondern weil sich das niemand anders antut) des einen Lechtenanbieters... Und auch: Was kann der Zulieferer der LED Hersteller (für die Leuchtstoffe "Phosphormischung") zurzeit überhaupt liefer - den auch der ist wiederum auf irgendwelche Grundstoffe (und funktionierende spezialisierte Maschinen in der Produktion - wenn da mal was Größeres und spezielles ausfällt,... gute Nacht!) angewiesen. HighTec ist auf viele extrem spezialisierte (manchmal nur sehr wenige weltweit, trotz vieler Namen und Labels) Zulieferer angewiesen - wehe, wenn da mal was schief läuft. Vor jetzt schon so einigen Jahren gab es auch für Geld und gute Worte längere Zeit "keine" neuen Festplatten aus aktueller Produktion (Weil schlich und wörtlich abgebrannt) mehr - trotz dutzenden "verschiedenen" Anbietern und Markennamen...
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Stefan M. schrieb: > Gibt es seitens der Hersteller der LEDs > irgendwie eine "Norm", mit welchen Farbtemperaturen weiße > LEDs produziert werden? 2700K entspricht ungefähr einer alten Glühbirne, 3000K annäherungsweise einer Halogenbirne. Gefertigt wird, was nachgefragt wird. Mit Binning werden die produktionsbedingt unvermeidbaren Spektral- und Effizienzabweichungen zwischen den einzelnen LEDs noch weiter reduziert. Ich habe mir letztes Jahr ein Spektrometer gebaut, um LEDs einzeln vermessen zu können. LG, Sebastian
Sebastian W. schrieb: > Ich habe mir letztes Jahr ein Spektrometer gebaut, um LEDs einzeln > vermessen zu können. Welchen Sensor hast du da verwendet?
Hallo Stefan, Stefan M. schrieb: > Roland E. schrieb: >> Der genaue Farbindex steht im Datenblatt der LED. > > Genau, aber der Hersteller muss sich ja was dabei gedacht haben, genau > DIESE Farbtemperatur herzustellen... Hast du dir mal ein Datenblatt einer beliebigen weißen LED angesehen? Offenbar nicht, sonst wüsstest du, dass die nach Farbtemperatur und zum Teil auch noch nach Wirkungsgrad selektiert werden. D.h. es gibt ein und den selben LED-Typ mit unterschiedlichen, realen Eigenschaften, weil der Output der Produktion Schwankungen unterworfen ist. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Helmut -. schrieb: >> Ich habe mir letztes Jahr ein Spektrometer gebaut, um LEDs einzeln >> vermessen zu können. > > Welchen Sensor hast du da verwendet? Das geht auch per Auge, wenn man auf eine CD leuchtet.
Darius schrieb: > Was kann der Zulieferer der LED Hersteller (für die Leuchtstoffe > "Phosphormischung") zurzeit überhaupt liefern? Ja, es gibt zwar viele Hersteller von LEDs, aber möglicherweise nur wenige Hersteller von Leuchtstoffen, bei denen alle Hersteller von LEDs einkaufen. Dann haben alle Hersteller eben auch die gleichen Leuchtstoffe mit dem gleichen Farbtemperaturwert.
Stefan M. schrieb: > Ist der Grund evtl. ein Vergleich mit Lichtfarben von Leuchtstofflampen > oder "richtigen" Glühlampen? Natürlich. In der Übergangszeit musste man ja "identische" Lampen liefern, also schrieb man auf die LEDs drauf, mit was sie zu vergleichen sind (sein sollen). Und diese Ersatzwerte haben sich etabliert, das Volk kennt sie. Stefan M. schrieb: > Mit LEDs wäre ja leicht viel mehr Auswahl möglich, wenn man mal nicht > beachtet, welche unüberschaubare Produktvielfalt entstehen würde. Das ist natürlich ein Argument. Aber gerade bei der Farbe will man ja relativ einheitlich (auch um nicht 450 Varainten lagern zu müssen), daher werden gerne die LEDs so gemischt, das die Lampen im Mittel die "3000K" haben, aber in echt muss man sehen, das es da lt. DaBla der LED dann auch gern mal "2800-3200K" heißt. Daher mein Rant oben, das selbst gleiche Lampen aus anderer Produktion sichtbar anders leuchten. Harald W. schrieb: > Dann haben alle Hersteller eben auch die gleichen > Leuchtstoffe mit dem gleichen Farbtemperaturwert. Da kommt es eher auf die jeweilige Verdünnung und Schichtstärke an. Das Zeug besteht ja grob aus Wirkstoff und Träger, und der Wirkstoff kostet. Mehr Trägerlack/Gummi/Kleber/Wasauchimmer macht den Kram billiger und wirkt sich direkt auf die Effizienz und das Spektrum aus. Kann man auch gut sehen, wenn man verschiedene LEDs (ausgeschaltet!) anschaut und die Schicht vergleicht. Blassgelb zu Vollgelb, kann man den Chip sehen oder nicht usw.
Stefan M. schrieb: > Ich habe im Laden noch keine weiße LED oder Leuchtmittel gesehen, das > z.B. 3150K hat. > Warum? Weil die "Töpfchen", in die die LEDs nach ihrer Farbart (Chromatizität) einsortiert werden, nicht so fein sind. Die Lichtausbeute muss auch noch passen, sonst kann bei Austausch einer LED plötzlich eine helle neben einer schwach leuchtenden sitzen. Und Farbtemperatur ist nur ein Wert fürs Auge, dass sich die LED direkt anguckt. Wenn sie für Beleuchtung eingesetzt wird, muss der CRI auch noch passen. Guck dir in einem typischen Datenblatt von einer Power-LED die Einteilung an (S.43-51, Farbtemperaturen auf S.51)) https://led-tech-shop.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/3/XLamp-XPG4.pdf
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