Hallo zusammen, Ich versuche gerade eine Leistungselektronik per PWM anzusteuern (ohmsche Last). Nachdem ich mich ein wenig eingelesen habe, komme ich auf die Schaltung im Screenshot. Sieht irgendwie fast zu einfach aus, aber bevor ich das zusammen baue die Frage an die Experten: funktioniert das ? Habe ich was übersehen ? Links zu den Datasheets: MOSFET-Treiber: https://www.mouser.de/datasheet/2/240/media-3320896.pdf MOSFET: http://www.tmc.com.tw/data/upload/portal/20240316/TMC%20%20TM60N04D.pdf
DC schrieb: > Sieht irgendwie fast zu einfach aus, > aber bevor ich das zusammen baue die Frage an die Experten: funktioniert > das ? Nein. > Habe ich was übersehen ? Ja. U1 benötigt natürlich eine positive Versorgungsspannung. Sonst macht der im besten Fall garnix oder er geht sogar kaputt.
DC schrieb: > Sieht irgendwie fast zu einfach aus, Weil du die wichtigsten Sachen weggelassen hast. Wo kommt die Speisung für den Treiber her und in welcher Höhe? Ausserdem kann es sein, das du bei PWM den Treiber überlastest, wenn du keinen Gatevorwiderstand vorsiehst. Das ist ein Rechenspielchen zwischen maximalem Gatestrom des Treibers, dem RC Tiefpass von Gatekapazität und Gatewiderstand und der Frequenz der PWM. Ohne diese Daten sieht das alles sehr einfach aus :-P
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Danke für den Hinweis mit der Versorgungsspannung. Die liegt natürlich auch auf 24V.
DC schrieb: > Habe ich was übersehen ? Ja, die Angaben zum zu schaltenden Strom und zur PWM-Frequenz.
DC schrieb: > Die liegt natürlich auch auf 24V. Falsch. Der Mosfet erlaubt max. +- 20 V ggü. Source. Bei 10V ist Dein FET für einen niedrigeren Widerstand spezifiziert. Die 10V am Gate müssen aber erst erreicht werden, was Zeit kostet und damit Deine PWM verlangsamt. Bei 4.5V oder 5V hat er einen etwas höheren Widerstand, dafür wird dieser Pegel aber natürlich auch vom Treiber schneller erreicht. Wie Matthias schon schrieb ist das ein Rechenexempel und ein Justieren der verschiedenen Größen.
DC schrieb: > Max 2A, PWM Frequenz kann ich selbst bestimmen. Dann mach' das doch einfach erst mal! Hat nämlich u.U. Konsequenzen für die benötigte Hardwarebeschaltung. Falls dir das nicht klar ist...
Gerd E. schrieb: > DC schrieb: >> Die liegt natürlich auch auf 24V. > > Falsch. Der Mosfet erlaubt max. +- 20 V ggü. Source. > Es war schon schwierig ein Datenblatt für diesen MOSFET zu finden. Erst bei JLCPCB bin ich fündig geworden, dachte ich. Aber es war doch nur der Typ TMG020N10AD. https://jlcpcb.com/partdetail/TritechMOS-TMG020N10AD/C19189176 Wie kann man so etwas ohne Datenblatt verbauen wollen? Aber mal zu Gerd. Wenn der MOSFET eine Gate-Source Voltage von +/- 20 V verträgt, warum sollte er in der Schaltung des TO dies nicht vertragen? mfg Klaus
Klaus R. schrieb: > Es war schon schwierig ein Datenblatt für diesen MOSFET zu finden. Das Datenblatt hatte der TO im ersten Post verlinkt. > Aber mal zu Gerd. Wenn der MOSFET eine Gate-Source Voltage von +/- 20 V > verträgt, warum sollte er in der Schaltung des TO dies nicht vertragen? Wenn Du die Versorgung des Gate-Treibers auf 24V legst, gibt der Gate-Treiber auch wieder 24V (minus nen paar Millivolt) aus. Und 24V sind eben zu viel am Gate wenn der FET dort nur 20V erlaubt.
Vgss Problem verstanden. Also ist die Lösung eine niedrigere Versorgungsspannung für den Treiber. Mit 5V könnte ich den RPi pico ansteuern, würde doppelt Sinn machen. Irgend eine Empfehlung, wie ich von 24V auf 5V komme ?
DC schrieb: > Vgss Problem verstanden. > > Also ist die Lösung eine niedrigere Versorgungsspannung für den Treiber. > Mit 5V könnte ich den RPi pico ansteuern, würde doppelt Sinn machen. > Irgend eine Empfehlung, wie ich von 24V auf 5V komme ? Das wäre kompletter Schwachsinn, zumindest bis du dich für eine konkrete PWM-Frequenz entschieden hast. Wenn die gering genug ist, kannst du nämlich den U1 komplett sparen und brauchst bloß noch einen FET. Es fängt also damit an, dass du dich auf irgendwas festlegen musst. Das fällt Trollen natürlich schwer. Dann damit ist der Troll-Thread sofort beendet...
Es werden relativ träge Heizflächen angesteuert. 1kHz ist vmtl schon zu hoch. Ich werde das an einem Muster, bei dem die Steuerung Mist (im Sinne von Funktionalität) ist, der Rest der HW aber gut, mal abgreifen. Dort habe ich auch den MOSFET her.
DC schrieb: > Also ist die Lösung eine niedrigere Versorgungsspannung für den Treiber. > Mit 5V könnte ich den RPi pico ansteuern, würde doppelt Sinn machen. > Irgend eine Empfehlung, wie ich von 24V auf 5V komme ? Spannungsregler. Bei der hohen Differenz bietet sich ein Schaltregler an. Bedenke bei der Auswahl dass der Mosfet-Treiber kurzzeitig 1,5A pro Kanal ausgeben kann, die also auch geliefert bekommen muss. Zum einen also mit genug & guten Kondensatoren puffern, z.B. Kombination aus Keramik und Polymer. Zum anderen muss der Spannungsregler den Strom aber schon auch abkönnen. Die Frage ist hier nur wie viel. Mit PWM-Frequenz, Total Gate Charge und Gate-Widerstand könnte man das berechnen, dafür müsste man sich da aber auf konkrete Werte festlegen. Oder halt einfach überdimensionieren. Wieviel Anhnung hast Du von Schaltreglern, traust Du Dir da ein Layout zu? Sonst nimm was fertig integriertes, z.B. RBT20W24S05 oder RPMB5.0-3.0.
DC schrieb: > Es werden relativ träge Heizflächen angesteuert. 1kHz ist vmtl schon zu > hoch. Definitiv. Da würden einige 10Hz mehr als locker reichen. Damit ist U1 komplett überflüssig und als FETs brauchst du welche, die mit 3,3V LL 2A schalten können. Da gibt es viele.
Meine alte Weller Lötstation taktete ihr PWM Signal mit ungefähr 5 Hz. Man konnte das gut an der Status-LED sehen. Mikrowellen-Geräte in der Küche takten mit weniger als 1 Hz.
Ob S. schrieb: > Damit ist U1 komplett überflüssig und als FETs brauchst du welche, die > mit 3,3V LL 2A schalten können. Da gibt es viele. Ach so: natürlich sind aus diesen "vielen" wiederum nur die geeignet, die Vds >24V abkönnen. Aber selbst mit dieser Einschränkung bleiben immer noch viele über. Das ist einfach Wald-und-Wiesen-Kram ohne jeden besonderen Anspruch.
DC schrieb: > Es werden relativ träge Heizflächen angesteuert. 1kHz ist vmtl schon zu > hoch. 100 Hz wären ziemlich sicher auch noch mehr als hoch genug. Das würde deine Schaltverluste gegenüber 1kHz um einen Faktor 10 verringern. Warum brauchst du überhaupt den Treiber? Je nach dem, was "träge" in Zahlen heißt, reichen wahrscheinlich sogar 10Hz aus. Die Temperaturwelligkeit kannst du aus Heizleistung, Frequenz und Wärmekapazität ausrechnen.
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DC schrieb: > MOSFET: > http://www.tmc.com.tw/data/upload/portal/20240316/TMC%20%20TM60N04D.pdf Bitdefender warnt. Eine verdächtige Seite wurde zu Ihrem Schutz blockiert https://www.tmc.com.tw/data/upload/portal/20240316/TMC%20%20TM60N04D.pdf Ihre Verbindung mit dieser Webseite ist aufgrund eines nicht vertrauenswürdigen Sicherheitszertifikats nicht sicher. Phishing-Seiten verwenden häufig gefälschte Zertifikate, die diese Warnmeldung auslösen. Ziel ist es, Zugriff auf Ihre sensiblen Daten zu erlangen. mfg Klaus
Gerd E. schrieb: > Wenn Du die Versorgung des Gate-Treibers auf 24V legst, gibt der > Gate-Treiber auch wieder 24V (minus nen paar Millivolt) aus. Und 24V > sind eben zu viel am Gate wenn der FET dort nur 20V erlaubt. Jau, das hast Du recht. Den Treiber hatte ich mir nicht angeschaut. Aber der Mosfet ist bestimmt schon mit der Hälfte der Spannung genügend geöffnet. mfg Klaus
Ganz ohne Treiberbaustein und für niedrige PWM geht auch die Nummer mit dem P-Kanal MOSFet. Mit ein paar einfachen Bauteilen ist man dabei. Die Z-Diode dimensioniert man z.B. auf 10 oder 12V.
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Matthias S. schrieb: > Ganz ohne Treiberbaustein und für niedrige PWM geht auch die Nummer mit > dem P-Kanal MOSFet. Mit ein paar einfachen Bauteilen ist man dabei. Die > Z-Diode dimensioniert man z.B. auf 10 oder 12V. Naja, der P-FET macht es wieder komplizierter. Warum nicht ein simpler N-FET der direkt mit den 3.3V vom Mikrocontroller am Gate klar kommt? Also z.B. AO3400A. Hätte der TO gleich gesagt dass es um 10 - 100 Hz PWM bei 2A geht hätte man sich den Aufwand sparen können.
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Gerd E. schrieb: > Naja, der P-FET macht es wieder komplizierter. Eigenartig, warum das viele immer wieder denken. Da ist nichts kompliziertes bei.
DC schrieb: > Es werden relativ träge Heizflächen angesteuert. 1kHz ist vmtl schon zu > hoch. Mindestens Faktor Eintausend, eher sogar 10.000 zu hoch. Bei 1kHz wäre aber nett, dass man hören kann, wie geheizt wird. Nemopuk schrieb: > Mikrowellen-Geräte in der > Küche takten mit weniger als 1 Hz. Meine mit mechanischer Uhr hat 30 Sekunden, also bei halber Leistung 15s Ein / 15s Aus. Schaut man sich Kochplatten an, Glaskochfeld, werden auch diese mit mehreren Sekunden Pause getaktet. Klaus R. schrieb: >> Und 24V >> sind eben zu viel am Gate wenn der FET dort nur 20V erlaubt. > > Jau, das hast Du recht. Den Treiber hatte ich mir nicht angeschaut. Aber > der Mosfet ist bestimmt schon mit der Hälfte der Spannung genügend > geöffnet. Dessen Datenblatt sagt max. 9 mOhm @ 10 Volt. Da bietet sich wohl an, den Treiber über einen 7812 samt Elko zu versorgen. Da das Gebilde langsam sein darf / soll, ist der spezielle Treiber eh Luxus und man sollte schauen, LL-FETs direkt vom µC zu steuern. Matthias S. schrieb: >> Naja, der P-FET macht es wieder komplizierter. > Eigenartig, warum das viele immer wieder denken. Da ist nichts > kompliziertes bei. Es sind zusätzliche Bauteile (samt der überflüssigen Z-Diode) und einen P-FET mit niedrigem RDS(on) findet sich auch nicht an jeder Straßenecke. Die Idee ging mir auch durch den Kopf, aber ich habe sie aus diesem Grund nicht geschrieben!
Es wird gerade viel spekuliert hier… Die Platine oben ist die Original-Steuerung. Der 3er Anschluss oben ist 24V (Mitte nicht belegt) Darunter der 2er ist die anzusteuernde Heizung. Rechts der 2er ist ein Sensor, dessen Funktion ich noch nicht herausgefunden habe. Es ist vmtl ein Überhitzungsschutz oder ein Wärmesensor (Widerstand). Unten der 2er ist der Lüfter. Die Kontaktreihe rechts geht auf eine 7-Segment Anzeige mit 4 Stellen und ein paar Symbolen. Leider sind einige Beschriftungen entfernt worden. Diese Steuerung möchte ich ersetzen durch einen intelligenten Controller, der sich über eine HomeAssistant Zentrale steuern lässt (MQTT oder HTML). Zum Heizbett habe ich keine technischen Daten und es gibt keine Aufdrucke um das Produkt identifizieren zu können. Ich versuche morgen, das mit einem Oszi aufzudröseln.
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DC schrieb: > Diese Steuerung möchte ich ersetzen Siehst du: Da werden die MOSFET Q2 und Q3 auch einfach direkt vom Mikrocontroller U3 angesteuert.
Wie versprochen habe ich heute die Schaltung mal versucht, etwas auseinander zu nehmen: PWM läuft mit 10 Hz MOSFET wird direkt mit 3,3V vom Controller angesteuert. Die Schaltung schaut so aus wie im Anhang. Nice. Bleiben jetzt noch 2 Fragen übrig: - eine Empfehlung für eine vergleichbare Ansteuerung eines Lüfters (24V, 100mA) - Eure Meinung zur Struktur für 4 Geräte Variante 1: zentrale Platine, die alles steuert incl. Leistungselektronik Variante 2: zentrale Steuerplatine, 4x dezentrale Leistungselektronik Hintergrund: Es sollen 4 Systeme angesteuert werden. Jedes System hat ein Heizbett, einen Lüfter und Sensoren via Qwiic angesteuert. Variante 1 wäre, alles auf eine Platine zu packen und für jedes Gerät die endständige Verkabelung direkt anschließen. Variante 2 wäre für jedes Gerät eine 24V Versorgungsleitung und die 3,3V Signale über ein separates Kabel (vmtl. zweckentfremdetes Ethernet-Kabel wg. Abschirmung) und eine Leistungsplatine in jedem der 4 Geräte mit den MOSFETs.
Der MOSFET ist dafür ungeeignet, da erst ab 4,5V Steuerspannung spezifiziert. Nimm IRLML6344. R1 und R3 sind zu hochohmig. Verringere sie auf 47 Ohm. Wie man den Lüfter am besten Steuert, hängt stark vom konkreten Lüfter ab. Die Frage nach zentraler oder verteilter Steuerung musst du selbst entscheiden. Beides kann funktionieren.
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Gerd E. schrieb: > Warum nicht ein simpler N-FET der direkt mit den 3.3V vom > Mikrocontroller am Gate klar kommt? Also z.B. AO3400A. Hätte ich ja auch gesagt. DC schrieb: > Zum Heizbett Extern über Kabel angeschlossen? Dann fehlt ein Schutz vor Kurzschluß.
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