Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur Funksteckdose


von Gerald B. (gerald_b)


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Letztens kam meine Freundin und beschwerte sich, das ihre 
Arbeitsplattenbeleuchtung in der Küche nicht mehr geht. Meine Frage, ob 
sie mal testweise die Funksteckdose rausgemacht hat und die Lampe direkt 
angesteckt hätte, verneinte sie.
Bingo, nicht die von mir gebaute Beleuchtung, sondern die Funksteckdose 
war ausgefallen.
Die Kontroll-LED bestätigte aber, das die Steckdose auf das Funksignal 
reagiert.
Das Innenleben ist recht simpel, allerdings sind auf der Unterseite noch 
diverse SMDs bestückt.
Für das nicht Durchschalten des Ausganges gibt es 2 Möglichkeiten:
- der Relaiskontakt ist ausgebrannt (Schaltnetzteil an Silberkontakten, 
lt. DB) ist möglich.
Oder der 0,33µ Folienkondesator, der das Kondensatornetzteil bildet, hat 
Kapazitätsschwund, so das das Relais nicht mehr anzieht.
Da eine Pollinbestellung anstand, mal geguckt, was Max so an passenden 
Ersatzteilen hat.
Den 0,33µ FoKo gab es im Angebot für 6 Cent, Als Relais passt das 
Zettler AZ943-1CH-24DE für 1,09€ vom Footprint her, wenn man den Pin für 
den Öffner abzwickt.
Die Fehlersuche gestaltete sich simpel. An beide Spulenkontakte 2 Drähte 
angelötet und rausgeführt an den Vielfachmesser, dann den Ausgang per 
Funk aktivieren und die Spulenspannung ablesen (Voricht, Netzpotential!)
Dort lagen nur etwa 14V an, laut verbautem Relais sollten dort 24V sein. 
Also isses der FoKo, der tot ist. Wären dort 24V, dann wäre es das 
Relais.
Der bestellte Ersatzkondensator passt perfekt. Pinabstand ist gleich, 
Höhe und Breite sind geringfügig größer, lassen aber ins Gehäuse.
Nach dem Tausch nochmals die Spulenspannung gemessen - es sind genau die 
erwarteten 24V.
Drähte wieder abgelötet und alles wieder geschlossen. Der Verbraucher 
wird wieder durchgeschaltet, OP geglückt :-)
Da diese Funksteckdosen sich alle sehr ähnlich sehen, ist davon 
auszugehen, das das Innenleben identisch ausfällt.

: Verschoben durch Moderator
von Rainer W. (rawi)


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Gerald B. schrieb:
> Die Kontroll-LED bestätigte aber, das die Steckdose auf das Funksignal
> reagiert.

Die nächste Frage wäre, ob das Relais beim Schalten klackert, d.h. ob 
die Ansteuerung oder die Kontakte vom Relais das Problem sind. Die LED 
sitzt vermutlich an der Ansteuerseite.

von Flip B. (frickelfreak)


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Rainer W. schrieb:
> Die nächste Frage wäre, ob das Relais beim Schalten klackert, d.h. ob
> die Ansteuerung oder die Kontakte vom Relais das Problem sind. Die LED
> sitzt vermutlich an der Ansteuerseite.

Du hast den Beitrag des TO  gelesen?

von Rainer W. (rawi)


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Flip B. schrieb:
> Du hast den Beitrag des TO  gelesen?

Da wird von der LED gesprochen und dann etwas strukturlos zwei 
Möglichkeiten diskutiert, einschließlich Diskussion der Preise 
irgendwelcher Ersatztteile. Die Lösung ist da auch versteckt - du hast 
Recht.
Was ein defektes Kondensatornetzteil allerdings mit Mikrocontrollern zu 
tun hat, ist mir immer noch nicht klar.

Beitrag #7894536 wurde vom Autor gelöscht.
von Teo D. (teoderix)


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Gerald B. schrieb:
> Da diese Funksteckdosen sich alle sehr ähnlich sehen, ist davon
> auszugehen, das das Innenleben identisch ausfällt.

Nö, bei mir hat die Fehlersuche, sicher ein paar Min. länger gedauert.
Das sind LM78l05 verbaut. Tat unzuverlässig. Regler im "Leerlauf" 5,1V, 
erst unter Last des Relais, brach die Spannung ein.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Teo D. schrieb:
> Nö, bei mir hat die Fehlersuche, sicher ein paar Min. länger gedauert.
> Das sind LM78l05 verbaut. Tat unzuverlässig. Regler im "Leerlauf" 5,1V,
> erst unter Last des Relais, brach die Spannung ein.

Was bei Pollin so rumgeistert (Daytools und Co.) sieht sich alles 
verdammt ähnlich. Auch die LED ist immer an der selben Stelle.
Da der Controller stabil gearbeitet hat, habe ich dafür keine Zeit 
verschwendet. Neben den 3 kleinen Elkos unterhalb des X2-Cs ist auf der 
Rückseite in SMD eine kleine Graezbrücke und vermutlich eine Z-Diode. 
(MELF Glasgehäuse mit blauem Ring)

von Teo D. (teoderix)


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Sicher sind da einige identisch.
Ich hab zwei unterschiedliche Sätze ,innen wie außen 
(Pollin/Discounter). Einer mit echtem on/off, der Andere toggelt nur. 
Aber etwas an den Löt-Jumper "gespielt", tun nun 6 an einer FB... OK, 
etwas gewöhnungsbedürftig aber wenn man zwei Kanäle nur selten nutzt, 
schon KO.

Beitrag #7894722 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Georg M. (g_m)


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Was ist mit dem Folienkondensator passiert? Ist das Polypropylen 
ausgetrocknet?
Wie viele nF zeigt das Multimeter an?

von Ham (herr)


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Georg M. schrieb:
> Was ist mit dem Folienkondensator passiert? Ist das Polypropylen
> ausgetrocknet?

Transienten. Bei Durschlag verlieren auch die Selbstheilenden Kapazität.

https://www.elektronikpraxis.de/ausfaelle-von-x2-und-y2-kondensatoren-unter-der-lupe-a-408422/

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Ich hab zwar einen Elkotester, der löst aber nur bis 1µ auf. Mein 
China-Transistortester misst bei Cs nur Hausnummern. Mal gucken, ob 
meine China DVM-Pinzette damit umgehen kann. Dann messe ich mal einen 
der neuen Grünen und den ausgelöteten Gelben. Würde mich auch mal 
interessieren, wieviel Toleranz das Schaltungsdesign hat.
Laut DB hat das verbaute BRD-SS-124LM von AFE 1600 Ohm 
Wicklungswiderstand, das macht 15 mA. Bei gemessenen 14V rechne ich so 
rund mit 1/3 bis der Hälfte Restkapazität.

von Ham (herr)


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Rainer W. schrieb:
> Was ein defektes Kondensatornetzteil allerdings mit Mikrocontrollern zu
> tun hat, ist mir immer noch nicht klar.

Auf der Startseite steht ein Beitrag, sofern nichts anders bestimmt. Ist 
halt so, ergo akzeptieren oder ignorieren & wer nicht will muß nicht.

Das Unterforum Analogtechnik passt IMHO bestens. Was darfs sein?

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.3

https://www.tdk-electronics.tdk.com/de/190976/tech-library/artikel/applications-cases/applications-cases/alles-aus-einer-hand-fuer-kapazitive-stromversorgungen/1381218

https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/cpowsup.htm

: Bearbeitet durch User
von Ham (herr)


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Neugierfoto
Pollin ca. ~15 J. codiert, voll OK, zwei TriWing entsorgt.

von Gerald B. (gerald_b)


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Meine hat auch Triwing Schrauben. Aber für derlei Fälle hat man ja den 
Security Bitsatz :-)
Elekrisch scheint die Schaltung auf deinem Board identisch zu sein. 
Besonders interessant ist das Mäuseklavier bei dir. Das habe ich nämlich 
nicht.

von Ham (herr)


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Gerald B. schrieb:
> Besonders interessant ist das Mäuseklavier

War ein Dreier-Set mit zwei FB ebenfalls mit Schieber zum Codieren.

von Gerald B. (gerald_b)


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Nachtrag:
Mein MS8910 Pinzetten-DVM gibt einen neuen 330n C mit 305-311n an, je 
nach Exemplar. Man wurschtelt sich also an der unteren Toleranzgrenze 
durch, der Wert ist plausibel.
Der verschlissene FoKo zeigt mir 145n an, knapp 50%. Auch das ist 
plausibel.

von Sigi S. (sermon)


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Klassiker Kondensatornetzteil.
Ich messe da schon gar nicht mehr😄👍

von Ove M. (Firma: ;-) gibt es auch) (hasenstall)


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Sigi S. schrieb:
> Klassiker Kondensatornetzteil.
> Ich messe da schon gar nicht mehr😄👍

Genau so ist es! In der Regel lassen sich die Steckdosen zuerst noch 
einschalten, dann aber nicht mehr ausschalten. Das liegt daran, dass das 
Relays soviel Energie aufnimmt, dass es mit einem alten C nicht mehr 
reicht, den Receiver zu betreiben oder den MC ausreichend zu versorgen.
Dann einen neuen C rein und schon geht alles wieder.

von Ham (herr)


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Ham schrieb:
> Neugierfoto

[Nachtragswarnung]: Neugier macht die Katze tot, nicht nachmachen!

k.A. warums nach dem Zusammenbau tot war, ist nun entsorgt.

Zum Glück wars ein Dreierset, habe wenig Zeit, kommt wg. Umzug direkt 
zum E-Schrott. Wer dreifach kauft, weiß warum - spart Restlebenszeit ;)

: Bearbeitet durch User
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