Hallo, ich habe neue Fenster mit elektrischen Rollläden und Fensterkontakten (geschlossen/offen über Reedkontakt) einbauen lassen, nun stelle ich mir die Frage, mit welchem Kabel ich die Sensoren bis in den Verteiler (zentral) verlängere. Die Rollladenleitung (230 V) sowie der Reed-Sensor (12 V / 24 V) laufen parallel in getrennten Leerrohren (da die Sensorleitung nicht für 230 V geeignet ist) neben dem Fenster nach unten in den Keller. Dort muss ich beide Leitungen verlängern und bis in den zentralen Verteiler führen. Zur Leitungsführung verwende ich eine Gitterrinne, in welcher die beiden Kabel (bzw. die aller Rollläden und Sensoren) zusammen geführt werden. Die Rollladenantriebe werde ich einfach mit NYM-J weiterführen. Da die Kabel der Fensterkontakte ja in der Gitterrinne zusammen mit den 230 V Rollläden liegen, muss diese Leitung ja auch für Nennspannung 300 V/500 V und Prüfspannung > 2kV zugelassen sein. Daher könnte man natürlich auch hier ein NYM-J verwenden. Die Rollladenmotoren sind ja durch ihre recht hohen Spannungsspitzen im Abschaltmoment bekannt. Ich habe nun die Befürchtung, dass diese auf Grund der teils parallelen Verlegung über bis zu 20 m auf die hochohmig abgefragten Sensoren einsprechen und es damit Fehlinterpretationen zum Zustand der Fenster kommt. Macht es Sinn eine geschirmte Leitung wie YSLY-CY zu verwenden und den Schirm einseitig in der Verteilung auf PE zu legen oder sollte man sogar eine verdrillte Leitung nutzen? Oder mache ich mir an der Stelle einfach zu viele Gedanken und das Thema ist vollkommen unproblematisch? Viele Grüße und danke für euer Wissen :)
Praktischerweise sind die meisten geschirmten Kabel auch verdrillt, was mir die Entscheidung leicht machen würde. Beides zusammen ist auf jeden Fall besser als nichts davon.
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Sascha S. schrieb: > Die Rollladenmotoren sind ja durch ihre recht hohen Spannungsspitzen im > Abschaltmoment bekannt. Ich habe nun die Befürchtung, dass diese auf > Grund der teils parallelen Verlegung über bis zu 20 m auf die hochohmig > abgefragten Sensoren einsprechen und es damit Fehlinterpretationen zum > Zustand der Fenster kommt. Rolladen wird man ja wohl nur bei geschlossenen Fenstern betätigen. Ist Dein "Sensor" bei geschlossenen Fenster auch geschlossen? Dann hast Du einen Widerstand von 0 Ohm und da kann nichts "einsprechen".
Harald W. schrieb: > Sascha S. schrieb: > >> Die Rollladenmotoren sind ja durch ihre recht hohen Spannungsspitzen im >> Abschaltmoment bekannt. Ich habe nun die Befürchtung, dass diese auf >> Grund der teils parallelen Verlegung über bis zu 20 m auf die hochohmig >> abgefragten Sensoren einsprechen und es damit Fehlinterpretationen zum >> Zustand der Fenster kommt. > > Rolladen wird man ja wohl nur bei geschlossenen Fenstern betätigen. > Ist Dein "Sensor" bei geschlossenen Fenster auch geschlossen? Dann > hast Du einen Widerstand von 0 Ohm und da kann nichts "einsprechen". Hallo Harald, so rum habe ich noch gar nicht gedacht. :D Du wirst wohl recht haben, dass bei 99 % der Rollladenbewegungen das Fenster verschlossen ist (zur Info Kipp gilt auch als offen). Jedoch gibt es mit Sicherheit auch mal den Fall, dass man zuerst das Fenster öffnet, da man schon davor steht und im Anschluss zum Schalter geht und den Rollladen hoch fährt. Eine feste Bedienreihenfolge will ich mir da nicht ans Bein binden. Zudem ist der Sensor auch an Hebe-Schiebe-Türen verbaut, hier fährt man den Rollladen ja tagsüber bei zugeschobener aber nicht verriegelter Türe schon mal aus Sonnenschutzgründen ein Stück weiter nach unten/oben. Grüße
Sven L. schrieb: > Üblicherweise verwendet man J-Y(St)Y für solche Anwendungen. Hallo, das J-Y(St)Y hat eine Prüfspannung von 800 V. NYM-J hat eine Prüfspannung von 2 kV. Darf das J-Y(St)Y wirklich zusammen mit dem NYM-J in einer Gitterrinne liegen? Muss das Kabel nicht auch mindestens die 2 kV Prüfspannung besitzen? KNX z.B. hat je extra eine Prüfspannung von 4 kV, dass dieses zusammen mit Energieleitungen in alles Überspannungsbereichen verlegt werden darf. Oder liege ich da einfach falsch? Grüße
Sascha S. schrieb: > Die Rollladenmotoren sind ja durch ihre recht hohen Spannungsspitzen im > Abschaltmoment bekannt. Spannungspitzen entstehen nur, wenn man den Strom schlagartig abschaltet und ihm keinen alternativen Weg anbietet - sagt das Induktionsgesetz - und daran sind auch Motoren gebunden.
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Sascha S. schrieb: > Gitterrinne Sascha S. schrieb: > Darf das J-Y(St)Y wirklich zusammen mit dem NYM-J in einer Gitterrinne > liegen? Muss das Kabel nicht auch mindestens die 2 kV Prüfspannung > besitzen? Soweit ich mich erinnere darf nach VDE J-Y unn NYM auf Kabelträgern mit einem Mindestabstand von 10mm verlegt werden. In Kabelkanälen muss ein Trennsteg eingesetzt werden. Wie das in der Praxis aussieht steht auf einem anderen Blatt. Aus der Praxis kann ich nur berichten, dass ich J-Y (St) als Melde Leitungen zwischen NYM 6m² in großen Klimasystemen gesehen habe, wo es keine Probleme mit Störungen gab ..
Sascha S. schrieb: > Die Rollladenleitung (230 V) sowie der Reed-Sensor (12 V / 24 V) laufen > parallel in getrennten Leerrohren (da die Sensorleitung nicht für 230 V > geeignet ist) neben dem Fenster nach unten in den Keller. Dort muss ich > beide Leitungen verlängern und bis in den zentralen Verteiler führen. > Zur Leitungsführung verwende ich eine Gitterrinne, in welcher die beiden > Kabel (bzw. die aller Rollläden und Sensoren) zusammen geführt werden. Wow. Da baut ja einer genau so, wie ich es (soweit angemessen) immer empfehle. Ja, die 230V Leitung (mit mindestens 4 Adern, meist 5) produziert Störungen. Die Kabelrinne (aus Metall) ist am Potentialausgleich. Die Steuerleitung (einfache CAT5) binde ich unter oder seitlich an die Rinne mit Kabelbindern. Denn richtig: liegt sie mit in der Rinne, muss sie 500V isolieren. Dafur gibt es KNX Steuerleitungen. Aber wann hat man die schon. Alternative: in der Kabelrinne durch eine (metallische) Trennwand 2 Compartments schaffen. Dann liegen die Leitungen auch weit genug voneinander entfernt entfernt damit keine Störungen einkoppeln. Ich hab aber auch schon eine Konstruktion unter Verwendung von N und der übrigen 5. Ader gemacht, weil 4-adrig nicht billiger zu bekommen war, die 5. Ader quasi gratis. Man muss die Steuerleitung dann nur als 230V Leitung behandeln. Ist im Sicherungskasten dann ein Koppelrelais.
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Sascha S. schrieb: > Die Rollladenantriebe werde ich einfach mit NYM-J weiterführen. Da die > Kabel der Fensterkontakte ja in der Gitterrinne zusammen mit den 230 V > Rollläden liegen, muss diese Leitung ja auch für Nennspannung 300 V/500 > V und Prüfspannung > 2kV zugelassen sein. Also ich hab im Keller eine Kabelrinne installiert für die Verkabelung. Dafür gibt es Trennstege, die man reinschrauben kann um einen getrennten Kanal für Netzspannung und Informationstechnikkabel zu erhalten. So habe ich eine Trennung zwischen den Netzwerkkabeln und den Stromleitungen. Schön mit Kabelbindern zusammengebunden gibt's da normativ nichts zu beanstanden.
Hallo, der Einsatz von Trennstegen ist klar die Königslösung, aber kostet natürlich auch ein paar Euro. Spätestens bei Kreuzungen oder T-Abzweigen kommen die Kabel dann wieder zusammen. Zumindest dürften sich auf diesen kurzen Wegen keine Störungen übertragen. Mit Kabelbindern etwas "daran hängen" möchte ich eigentlich nicht. Das sieht nicht so pralle aus. Bei Hornbach (einfach als öffentliche Quelle) kostet: - EIB/KNX 0,45 EUR/m - J-Y(St)Y 2x2x0,8 0,50 EUR/m Daher wäre eine Lösung einfach das KNX nehmen, welches bei Hornbach sogar günstiger (und auch günstiger als bei meinem Großhändler) als das Standard J-Y(St)Y ist... und mit NYM zusammen verlegt werden darf (Prüfspannung 4 kV). Nachteil dabei, Verwechslungsgefahr mit den normalen KNX... Grüße
Sascha S. schrieb: > Nachteil dabei, Verwechslungsgefahr mit den normalen KNX... Nur, wenn du normales KNX verwendest zur Gebäudesteuerung. Dann stellt sich aber die Frage: warum dann nicht auch hier? Es gibt doch sicher KNX Fenstersensoren.
Sascha S. schrieb: > Spätestens bei Kreuzungen oder T-Abzweigen kommen die Kabel dann wieder > zusammen Natürlich nicht wenn man es richtig macht Christian B. schrieb: > Es gibt doch sicher KNX Fenstersensoren. Vermutlich günstige 44.95 pro Kontakt (uups, nein, gerade nachgeguckt, 65, 72 und 116€). Und die Software ETS lite reicht nicht, man braucht ETS Home für 350€ und Cloudzwang. Besser kann ein Hersteller nicht dokumentieren dass sein Produkt nicht gekauft werden soll.
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Christian B. schrieb: > Sascha S. schrieb: >> Nachteil dabei, Verwechslungsgefahr mit den normalen KNX... > > Nur, wenn du normales KNX verwendest zur Gebäudesteuerung. Dann stellt > sich aber die Frage: warum dann nicht auch hier? Es gibt doch sicher KNX > Fenstersensoren. KNX ist als normales Bediensystem am entstehen. Daher auch die theoretische Gefahr der Verwechselung. Naja, wenn ich meinem Fensterbauer etwas von Sensoren und KNX erzähle, dann schaut mich einer mit großen Augen an... Ich weiß auch gar nicht ob es verdeckt verbaute KNX Sensoren gibt. Da kenne ich mich nicht aus. Grüße
Christian B. schrieb: > Sascha S. schrieb: >> Nachteil dabei, Verwechslungsgefahr mit den normalen KNX... > > Nur, wenn du normales KNX verwendest zur Gebäudesteuerung. Und wenn Anfang und Ende der Leitungen nicht gekennzeichnet und dokumentiert sind. Aber dann bekommt man mit mehr als 3 Leitungen sowieso Probleme.
Hi! Keine Wissenschaft draus machen und das nehmen was im Datenblatt des Sensorherstellers empfohlen wird. INS fenster fest integrierte Sensoren mit KNX Funktionalität will man vermutlich nicht haben, außer man steht drauf alle 10 Jahre neue Fenster einzubauen. Erfahrungsgemäß gibts keine mechanisch exakt passenden Ersatzteile oder das ET ist die 5. neue Generation deren Protokoll inkompatibel zum Rest des Hauses ist. Bestes Beispiel Dachfenster von Velux und deren Elektrozubehör. Universalsensor, Kabel in ne Klemmdose neben dem Fenster wo ggf KNX Module reinpassen, fertig. Andere Fensterseite Klemmdose mit 5 Adern "L N PE auf ab" fürn Rolladen, die Phase für irgendwann mal nachzurüstende Funkempfänger. VG
Michael B. schrieb: > Besser kann ein Hersteller nicht dokumentieren dass sein Produkt nicht > gekauft werden soll. Deshalb hab ich mich für Homematic IPwired entschieden, gesteuert von Home Assistant @RaspberryPi5. Da kann ich die billigen 6Euro Zigbee Fensterkontakte von Ikea kaufen und nutzen. Muss man zwar alle 3 Monate die Akkus nachladen / austauschen, aber irgendwas ist ja immer. Jedenfalls wächst das System so mit seinen Anforderungen und Kenntnissen. Aber das eine Semester Gebäudeautomation im Studium, damals noch mit EIB, war der Schlüssel, überhaupt in die Hausautomation einzusteigen und die Verkabelung schon vor 15 Jahren so auszulegen, dass der Umstieg auf ein Smarthome System letztes Jahr in 2 Tagen erledigt war. Dabei hab ich sogar Kabel bis an die Oberseite der Fenster gelegt, aber da die Fenster Bestand waren, wollte ich die Wände dahin nicht aufreißen und dort irgendwas installieren. Mit den Zigbee Dingern hat sich meine Frau arrangiert, sodass dafür auch keine Notwendigkeit existiert. Matthias B. schrieb: > INS fenster fest integrierte Sensoren mit KNX Funktionalität will man > vermutlich nicht haben, außer man steht drauf alle 10 Jahre neue Fenster > einzubauen. wieso sollte man das tun? KNX, bzw früher EIB war und ist für Industriegebäude entwickelt. Die Teile sind teuer, halten dafür aber ewig. In meiner Firma wurde 2007 ein neues Gebäude gebaut. Dort sind solche Kontakte in den Fenstern integriert, für den Hüllschutz. Heuer haben wir 2025. Ausgetauschte Sensoren oder gar Fenster seither: 0. Sascha S. schrieb: > Ich weiß auch gar nicht ob es verdeckt verbaute KNX Sensoren gibt. natürlich gibt es das. Sascha S. schrieb: > Da > kenne ich mich nicht aus. Das ist nicht schlimm, man kann das lernen.
Christian B. schrieb: > wieso sollte man das tun? KNX, bzw früher EIB war und ist für > Industriegebäude entwickelt. Die Teile sind teuer, halten dafür aber > ewig. In meiner Firma wurde 2007 ein neues Gebäude gebaut. Dort sind > solche Kontakte in den Fenstern integriert, für den Hüllschutz. Heuer > haben wir 2025. Ausgetauschte Sensoren oder gar Fenster seither: 0. Wir haben Objekte mit insgesamt 45000 Jalousien in der Wartung. Und ja, KNX hält lange, aber nicht ewig. Jetzt pünktlich nach 15 Jahren sterben hier die Aktoren und Bedienelemente in einer Anzahl, das wir immer welche am Lager haben. Und da sind Verkabelungsfehler nach Umbau noch nicht mitgezählt... . VG
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