Hi Hier das Innenleben einer einfachen 2,4GHz-Antenne. Was ich hierbei nicht verstehe: Wofür ist diese Hülse in der Bildmitte? Die steckte über dem dünnen Draht der Antenne und ist aus Kunststoff.
HF technisch ergibt das jedenfalls keinen Sinn. Ich habe auch schon diese (ähnliche) Antennen zerlegt, da war sowas aber nicht zusätzlich verbaut. Der Kunstsoff verschlechtert den Wirkungsgrad und zieht die Resonanzfrequenz des Strahlers zu tieferen Freqenzen runter. Merkwürdig.
Das scheint eher ein Gegengewicht zu sein. https://de.wikipedia.org/wiki/Gegengewicht_(Funktechnik)#:~:text=Ein%20Gegengewicht%20(englisch%20Counterpoise)%20ist,und%20effiziente%20Abstrahlung%20zu%20erzielen. ;-)
Gegengewicht, eine 1/4 Wellenantenne funktioniert nur wenn es ein Gegengewicht gibt. Das Gegengewicht ist auch 1/4 Wellenlänge und mit dem Schirm des Kabels verbunden.
Günter L. schrieb: > Das Gegengewicht ist > auch 1/4 Wellenlänge und mit dem Schirm des Kabels > verbunden. In diesem Fall also die Blechhülse. Stefan M. schrieb: > Der Kunstsoff verschlechtert den Wirkungsgrad und zieht die > Resonanzfrequenz des Strahlers zu tieferen Freqenzen runter. Diese Antenne stammt von einer RC-Fernsteuerung (Spektrum DX7). Könnte damit die Frequenz etwas angepaßt worden sein? In richtigen WLan-Antennen habe ich so eine Hülse auch noch nicht gesehen.
von Peter N. schrieb: >In richtigen WLan-Antennen habe ich so eine Hülse auch noch nicht >gesehen. Wenn die Antenne direkt am Gerät ist, also ohne Kabel, dann ist das Metallgehäuse des Gerätes das Gegengewicht, oder die Massefläche der Platine ist das Gegengewicht.
Peter N. schrieb: > In richtigen WLan-Antennen habe ich so eine Hülse auch noch nicht > gesehen. Ich hingegen Schon in unzähligen. Günter L. schrieb: > Wenn die Antenne direkt am Gerät ist, also ohne Kabel, > dann ist das Metallgehäuse des Gerätes das Gegengewicht Sogar an solchen Modellen habe ich diese Antennen schon gesehen. Das Stichwort ist hier:"Sleeve Dipol".
Stefan M. schrieb: > Der Kunstsoff verschlechtert den Wirkungsgrad und zieht die > Resonanzfrequenz des Strahlers zu tieferen Freqenzen runter. > Merkwürdig. Die Permittivität wird sich von der von Luft unterscheiden, so dass sich die Antennenresonanz verschiebt. Und wenn die Antenne nicht mehr in der Resonanz ist, ist der Wirkungsgrad natürlich schlechter. Was ist daran merkwürdig?
> Sleeve Dipol
oder auch Sperrtopfantenne. Unter dem Namen findet man die eher für
niedrigere Frequenzbänder, 2m oder 70cm. Mit Bierdose sogar für
Kurzwelle.
die Plastikhülse auf der rechten seite sorgt bei der montage dafür, dass der dünne koaxleiter sich beim einschieben nicht zusammenfaltet.
Eine Sperrtopfantenne funktioniert aber anders. Eine Sperrtopfantenne ist eine endgespeiste 1/2-Wellenantenne. Der Sperrtopf transformiert die Impedanz auf die hohe Impedanz der endgespeisten 1/2-Wellenantenne hoch. Die Funktionsweise ist ähnlich einer J-Antenne. https://funkamateure-dresden-ov-s06.de/wp-content/uploads/2021/07/Sperrtopf.pdf http://www.winklerantennenbau.de/sperrtopf.htm
Die Bilder habe ich auch gefunden, ziemlich nichtssagend weil ohne Zeichnung der Innereien. Hier eine Zeichnung, in der der innere Aufbau wenigstens angedeutet ist. Sleeve ist ein umgekrempelter Ärmel, so wird das auch gefertigt. In der Mitte des Halbwellendipols ist die eigentliche Einspeisung, aber um mit dem Koaxkabel dahin zu gelangen wird von einer Seite eingespeist. Der Außenleiter des Koaxkabels ist umgekrempelt über das speisende Kabel geführt und bildet ein leerlaufendes Lambda/4 Stück. Das ist in erster Näherung am leerlaufenden Ende hochohmig. Jedenfalls hofft man das so, und erklärt es üblicherweise auch so. Als zwei ineinander verlaufende Koaxkabel. In Wikipedia ist es auch so gezeichnet https://de.wikipedia.org/wiki/Balun#Sperrtopf
:
Bearbeitet durch User
Christoph db1uq K. schrieb: > Die Bilder habe ich auch gefunden, ziemlich nichtssagend weil ohne > Zeichnung der Innereien. Da ist nur das Koaxkabel.
Nein, das sind zwei Koaxkabel ineinander. Der Außenleiter des inneren ist gleichzeitig der Innenleiter des äußeren. Das Bild von Wikipedia zeigt es auch so https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/dd/Dipolesleevebalun.png Früher ohne Vektoranalyzer konnte man nur den Sender auf bestes SWR in Bandmitte abgleichen, heute kann man wobbeln und auch den Empfang abgleichen. Ich denke, das wurde damals ohne große Berechnungen einfach ausprobiert, HF-Messtechnik war zu teuer, und HF-Berechnungssoftware gab es noch nicht.
:
Bearbeitet durch User
Günter L. schrieb: > Eine Sperrtopfantenne funktioniert aber anders. > Eine Sperrtopfantenne ist eine endgespeiste > 1/2-Wellenantenne. Der Sperrtopf transformiert > die Impedanz auf die hohe Impedanz der endgespeisten > 1/2-Wellenantenne hoch. Die Funktionsweise ist ähnlich > einer J-Antenne. > > https://funkamateure-dresden-ov-s06.de/wp-content/uploads/2021/07/Sperrtopf.pdf Ja genau, danke für den Link. Genau so eine Sperrtopfantenne habe ich gebaut und hier herum stehen. Der Unterschied zu J-Antenne ist, dass der Topf unten quasi wie ein Preselektor (Resonator) eine scharfe Resonanz erzeugt und damit die Grundfrequenz überbetont. Beim Sperrtopf strahlt tatsächlich nur der lambda/2 Strahler. Bei der J-Antenne strahlt das ganze Gebilde (3/4 Lambda) und damit ist sie weninger selektiv.
Sodele, jetzt aber ... Die Koryphäen der Amateurliteratur sind sich uneins. Meine Darstellung entspricht dem "Rothammel" und HB9ACC, während Hajo Pietsch "Sperrtopfantenne" eine "falsche Bezeichnung" nennt und stattdessen einen "koaxialen Vertikalstrahler". Hier die Auszüge aus den Büchern. noch die ISBN-Nummern: Rothammel 3-88692-033-4 HB9ACC 978-3-910159-35-8 HJ Pietsch 3-7723-6591-4
:
Bearbeitet durch User
Ist eine Mantelantenne (Sleveantenne) identisch mit einer Sperrtopfantenne? Statt dem unteren Rohr wird dabei einfach nur die umgestülpte Abschirmung des Koaxialkabels verwendet.
Peter N. schrieb: > Ist eine Mantelantenne (Sleveantenne) identisch mit einer > Sperrtopfantenne? Nein, niemals. Der Sperrtopf ist ein Resonanzgebilde. im Gegensatz zum Counterpoise des zurück gewickelten Schirmes. Ausserdem ist der Strahler Lambda/2 lang und nicht /4
:
Bearbeitet durch User
> Counterpoise warum so hochgestochen? "Ein Gegengewicht (englisch Counterpoise)..." https://de.wikipedia.org/wiki/Gegengewicht_(Funktechnik) so bezeichnet man ein (möglicherweise auch unabgestimmtes) Erdnetz. "Der Antennenstab ist idealerweise eine Viertel Wellenlänge (λ/4) lang. Am Gegengewicht „gespiegelt“ wird er elektrisch zu einer λ/2-Dipolantenne" Der Lambda/2-Strahler besteht aus zwei Lambda/4 Stücken, das ist immer ein Halbwellendipol. Der "Sperrtopf" oder wie man ihn sonst nennen will, ist eine viertel Wellenlänge lang. > Resonanzgebilde Sobald man Wellenlängen nennt, ist das eine resonante Schaltung. Nur ein unabgestimmtes Erdnetz hat keine definierte Resonanz. Aber der "zurückgewickelte Schirm" ist genau λ/4 lang. Egal ob das ein Rohr oder ein umgekrempelter Koaxkabel-Schirm ist.
Christoph db1uq K. schrieb: > Der Antennenstab ist idealerweise eine Viertel Wellenlänge (λ/4) lang. Wieso idealerweise? Er kann auch Lambda/2 sein, selbiger bringt sogar deutlich höheren Gewinn. Es kommt dabei nur auf den Fußpunktwiderstand an. Durch seine grössere Abstrahlfläche hat der /2 -Strahler sogar einen Gewinn von roundabout 3dB gegenüber dem /4-Strahler. Ein Lambda/4 ist niederohmig und somit leicht an ein 50ΩΩ Speisekabel anzupassen. Also simpel herzustellen. Das sehe ich als einzigen Vorteil. Ein Lambda/2 ist hochohmig im Speisepunkt und bedarf somit eines Transformators. Ist zu vergleichen mit einer EFHW für KW. Der Topf, welcher als Transformator dient, ist äusserst resonant, d.h. dass unerwünschte Frequenzen weitestgehend unterdrückt werden. Wer also in einem EMV-verseuchten Umfeld wohnt, ist mit einer Topfkreisantenne bestens bedient. Habe gerade mal ein Foto meiner alten Topfkreisantenne beigefügt.
Christoph db1uq K. schrieb: > Sodele, jetzt aber ... Die Koryphäen der Amateurliteratur sind sich > uneins. > > Meine Darstellung entspricht dem "Rothammel" und HB9ACC, während Hajo > Pietsch "Sperrtopfantenne" eine "falsche Bezeichnung" nennt und > stattdessen einen "koaxialen Vertikalstrahler". Hier die Auszüge aus den > Büchern. Ja und wo ist beim Pietsch'schen "koaxialem Vertikalstrahler" der Unterschied zur Rothammelschen "Sperrtopfantenne"? Da ist gar keiner. Die nach oben herausstehende Dipolhälfte (l/4) und der nach unten wirkende umgestülpte Schirm oder das Rohr (auch l/4) bilden einen gestreckten Halbwellendipol. Und zur Symmetrierung (oder auch Mantelwellensperre genannt) ist die Speiseleitung durch die eine Hälfte des Strahlers geführt. Kabelschirm und Rohr (oder umgestülpter Schirm) sind natürlich an der Speisestelle miteinander verbunden.
Sag ich doch, das ist alles dasselbe. Nur wenn man die J-Antenne oder Erdnetze und anderes ins Spiel bringt wird es mit der Erklärung komplizierter. Das Foto von Schorsch zeigt eine Einspeisung oberhalb des Fußpunkts, das dürfte eine andere Version sein. Da gibt es im Inneren eine Ankopplung an einen Resonanzkreis, wie sie auch andere Zeichnungen zeigen.
Christoph db1uq K. schrieb: > Das Foto von Schorsch zeigt eine Einspeisung oberhalb des Fußpunkts, das > dürfte eine andere Version sein. Da gibt es im Inneren eine Ankopplung > an einen Resonanzkreis, wie sie auch andere Zeichnungen zeigen. Nein, das ist keine andere Version! Das ist ein Topfkreis wo am Boden des Topfes der Strahler aufsitzt. Somit ist dieser Punkt der neutrale Punkt, null Potenzial und somit Schirm der Speiseleitung. ca. 9 cm über diesem Punkt ergeben sich 50 Ohm für eine 145MHz-Antenne und der im Inneren des Topfes befindliche Stab transformiert diesen Fußpunktwiderstand auf die erforderliche Höhe zur Speisung eines Halbwellenstrahlers.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.