Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Sanitärgewinde im 3D-Druck


von Matthias S. (da_user)


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Hi,

ich will mir eine Art Adapter konstruieren und bräuchte dazu einmal ein 
Gewinde in dass ein 1/2" Wasserhahn passt, und wo anders eben dieses als 
Aussengewinde.

Jetzt habe ich die Aussagen dass ein 1/2" Sanitärgewinde ein UNF sein 
soll, oder auch ein BSP oder eigentlich mittlerweile ein metrisches. 
Daten dazu finde ich aber nur in Form von Umrechnungstabellen der 
Durchmesser, nicht aber Steigung & Co.

Und dann kommt noch das Thema dazu, welches "PlugIn" man dazu am besten 
verwendet. Aus dem Bauch heraus würde ich das hier probieren:
https://github.com/mechadense/scad-lib-FDMscrews

Ach ja:
Zwecks Dichtigkeit & Co: Nebensächlich, wird für eine Matschküche. Wenns 
halbwegs funktioniert, kann das Ding nicht soviel rumsauen wie es die 
Nutzer tun ;-)

VG
da_user

von Helmut -. (dc3yc)


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Stellt sich die Frage, welches CAD-Programm du verwenden willst.

von Matthias S. (da_user)


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Oh, das wichtigste vergessen:

OpenSCAD

von Kilo S. (kilo_s)


Angehängte Dateien:

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Matthias S. schrieb:
> Ach ja:
> Zwecks Dichtigkeit & Co:

Ich hab für ein paar Freunde schon den ein oder anderen Adapter für 
Gartenschläuche gedruckt. Und auch Gießkannen Aufsätze für PET Flaschen.

Bisher waren die Teile dicht und halten noch.

von Rüdiger B. (rbruns)


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von Boris (skyperhh)


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Matthias S. schrieb:
> Jetzt habe ich die Aussagen dass ein 1/2" Sanitärgewinde ein UNF sein
> soll, oder auch ein BSP oder eigentlich mittlerweile ein metrisches.
> Daten dazu finde ich aber nur in Form von Umrechnungstabellen der
> Durchmesser, nicht aber Steigung & Co.

Bei Gewinden für Sanitärrohren in Europa ist es in der Regel ein 
"Whitworth-Gewinde" - auch als British standard pipe thread (BSP) 
bekannt. Im Wiki Artikel stehen die Werte (Durchmesser, Steigung etc.).

https://de.wikipedia.org/wiki/Whitworth-Gewinde

Gibt auch noch NPT Gewinde, kenn ich von vielen Produkten aus den 
USA....

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Also Whitworth-Gewinde Typ G ist das Gängigste für hiesigen Sanitärkram.

Ich bin mir nicht sicher ob das mit normalem FDM 3D-Druck gut genug 
wird. Außerdem etwas Aufwand den Druck so zu kalibrieren dass es passt.

Mein Vorschlag statt dessen: Kauf nen fertigen Gewinde-Fitting. Kostet 
nur 2-3 EUR. Sowas hier z.B. 
https://www.megahaustechnik.de/Messingfitting-reduziertes-Doppelnippel-AG-x-IG_1

Jetzt druckst Du ein Rohr was groß genug ist dass der Fitting lose 
reinpasst. Dann Klebst Du den Fitting in das gedruckte Rohr. Als Kleber 
irgendwas wasserdichtes nehmen was zu Deinem Filament-Material passt. 
Sanitär-Silikon kann funktionieren, meine erste Wahl wäre vermutlich ein 
MS-Polymer wie z.B. Sikaflex 554.

Wenn der Kleber fest ist den Wasserhahn in den Fitting schrauben, mit 
Teflonband abdichten.

von Peter G. (metalfranke)


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Hallo,

ich könnte einen 3/8 Zoll auf Gardena Adapter anbieten - den hab ich 
ebenfalls für eine Matschküche gedruckt. Das Gewinde auf 1/2 Zoll 
anzupassen sollte kein Problem sein, die Daten sind allerdings in 
Freecad.

Gruß Peter

von Matthias S. (da_user)


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Kilo S. schrieb:
> Bisher waren die Teile dicht und halten noch.

Cool, danke für die Info! Könnte also dichter werden, als ich gedacht 
habe. ;-)

Peter G. schrieb:
> ich könnte einen 3/8 Zoll auf Gardena Adapter anbieten - den hab ich
> ebenfalls für eine Matschküche gedruckt.

Danke, ich brauche da aber ein bisschen mehr. Der Wasserhahn soll in 
eine Holzplatte montiert werden und der Schlauch dann entsprechend quasi 
"Unterputz". Also brauche ich da eine Durchführung durch die Platte die 
ich da dran auch festschrauben kann.
So zumindest die Idee. Allzu viel habe ich in OpenSCAD ja auch noch 
nicht gemacht, aber Herausforderungen und so...

Ich habe mich mit euren bisherigen Infos und etwas (mauer) Hilfe von 
ChatGPT mal drangewagt da was mit der von mir oben verlinkten Biblo was 
zu machen:
https://github.com/mechadense/scad-lib-FDMscrews?tab=readme-ov-file

ChatGPT hat mit der Biblo nur Mist gemacht, aber immerhin die 
(hoffentlich einigermaßen) passenden Werte geliefert. Mit etwas Doku und 
Beispiele durchgucken kam folgender Code raus:
1
// Einbinden der Bibliothek
2
include <scad-lib-FDMscrews/lib-FDMscrews.scad>; // ggf. Pfad anpassen
3
4
// =======================
5
// Parameter
6
// =======================
7
muffen_laenge = 15;
8
wandstaerke = 3;
9
10
// G1/2" BSP-Gewindedaten
11
d0 = 20.955;     // Außendurchmesser (Wasserhahn-Gewinde)
12
pitch = 1.814;   // Steigung laut BSP
13
dr = pitch / 1.6; // Profilhöhe abgeschätzt
14
flat = 0.6;      // Flankenabflachung
15
16
// =======================
17
// Konstruktion der Muffe
18
// =======================
19
difference() {
20
    // Außenkörper der Muffe
21
    cylinder(h = muffen_laenge,
22
             r = d0 / 2 + wandstaerke,
23
             $fn = 100);
24
25
    translate([0,0,-1]) {
26
        // Innengewinde G1/2"
27
        screwByPitch(pitch = pitch,
28
                   d0 = d0,
29
                   dr = dr,
30
                   length = muffen_laenge + 2,
31
                   widen1=true, widen2=true);
32
    }
33
}

Blöderweise bleibt mir da mittig ne kurze Schraube stehen, wenn ich die 
Muffe länger mache, endet die dann irgendwann. Mache ich mit der Bib was 
falsch? Oder ist das evtl. Prinzipbedingt/Bug? Dann würde ich die mit 
einem einfachen Zylinder "differencen".

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Matthias S. schrieb:
> Cool, danke für die Info! Könnte also dichter werden, als ich gedacht
> habe. ;-)

Muss aber dazu sagen, ich drucke PLA mit nem Alten Modell (I3 Mega) das 
war echt gefummelt das halbwegs konstant hinzubekommen.

Bei den Durchführungsverbindern die ich gemacht habe zb. kommt es auch 
immer darauf an wie sauber und zerstörungsfrei man die Stützstrukturen 
hinterher entfernt bekommt.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Matthias S. schrieb:
> Blöderweise bleibt mir da mittig ne kurze Schraube stehen

In Zeile 2 "include" durch "use" ersetzen.

von Michael (bastler2)


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Gerd E. schrieb:
> Ich bin mir nicht sicher ob das mit normalem FDM 3D-Druck gut genug
> wird. Außerdem etwas Aufwand den Druck so zu kalibrieren dass es passt.

Das sollte problemlos gehen. Ich habe M30x1mm in ABS gedruckt, mit einem 
Drucker der auch nicht so der Bringer ist. Die Bauteile werden 
mechanisch belastet und machen keine Probleme.

Und 1/2-Zoll Rohrgewinde sind ja über 2mm Steigung.

Ganz wichtig: Gemütlich drucken, runter mit der Geschwindigkeit.

Was auch unabdingbar ist, eine kleine Kalibrierung-Serie. Höhe in Z 
kalibrieren, und mit X/Y einfach ausprobieren was am besten passt.

von Wolf17 (wolf17)


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Übersicht:
http://www.gewinde-norm.de/whitworth-rohrgewinde-fittings.htm

BSPT Kegeliges Whitworth-Rohrgewinde für Gewinderohre und Fittings,
DIN EN 10226-1 und DIN EN 10226-2, früher DIN 2999
Zylindrisches Innengewinde R und kegeliges (Kegel 1 :16) Außengewinde Rp
Maßdetails:
https://www.gewinde-normen.de/kegeliges-whitworth-rohrgewinde.html

Für nicht im Gewinde dichtende zylindrische Verbindungen (also z.B. mit 
Flachdichtung statt Gewindehanf) heißt es G:
Paralleles Whitworth-Rohrgewinde DIN ISO 228 (DIN 259) BSPP (British 
Standard Pipe Parallel)
https://www.gewinde-normen.de/whitworth-rohrgewinde.html

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Cool, danke für die Info! Könnte also dichter werden, als ich gedacht
> habe. ;-)

Nach meinen Erfahrungen kann ein Teil schon, wenn man den Druck gut 
drauf hat, ziemlich dicht werden. Aber das heisst nicht das wirklich 
jede einzelne Kammer dicht ist. Bei Wasser vermutlich kein Problem, aber 
nicht fuer irgendwelchen Lebensmittelkram der dann im inneren des Drucks 
vor sich hin schimmelt!

BTW: Dein Giessaufsatz ist cool! Schieb mal das SLT oder Step rueber. 
.-)

Vanye

von Kilo S. (kilo_s)


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Vanye R. schrieb:
> Dein Giessaufsatz ist cool! Schieb mal das SLT oder Step rueber. .-)


Die gibt's so online.

https://www.printables.com/model/199270-watering-bottle-cap?lang=de

Die Variante die ich benutze hab ich irgendwo auf Festplatte... Such ich 
euch später mal raus!

O.T
Dachgeschoss, jetzt schon 29°C. Vor heute Abend kommen wir nicht zurück 
in die Wohnung!

von Chris S. (schris)


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von Rene K. (xdraconix)


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Vanye R. schrieb:
> Nach meinen Erfahrungen kann ein Teil schon, wenn man den Druck gut
> drauf hat, ziemlich dicht werden.

Das Problem, bei dem Gießaufsatz hast du kein Druck. Auf einem Schlauch 
der am Wasserhahn hängt schon, und das nicht zu wenig.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Rene K. schrieb:
> Das Problem, bei dem Gießaufsatz hast du kein Druck. Auf einem Schlauch
> der am Wasserhahn hängt schon, und das nicht zu wenig.

Die durch den Wasserdruck auf den Hahn ausgeübte Kraft dürfte das
3D-Druck-Teil aushalten. Ein Problem sehe ich eher in den Matschköchen,
die wild am Hahn herumhantieren :)

Vielleicht wäre deswegen ein gewöhnlicher Küchenhahn (für die Montage
mittels Gewindestange und Mutter auf einer Spüle) die bessere Lösung.
Statt auf einer Edelstahlspüle kann der genauso gut auf der Holzplatte
montiert werden.

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