Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Lehrmaterial


von Stefan (nerdyscout)


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Hallo zusammen,

seit kurzem bin ich als Ausbilder für den Beruf Elektroniker*in 
Geräte&Systeme tätig und daher gerade auf der Suche nach Lehrmitteln.

Zu meiner eigenen Lehrzeit gab es von HPI Messplatinen und Lehrbücher 
mit diversen Aufgaben welche man selbstständig bearbeiten konnte.
Die Bücher sind reichlich in die Jahre gekommen aber noch immer 
verfügbar, jedoch ohne die Platinen nutzlos.
https://www.ebay.de/itm/256986058194?_skw=hpi+buch&itmmeta=01JYH1ZTQJ0S8TXG21800SY7C8&hash=item3bd5900dd2:g:s8EAAOSwwIloV~fP&itmprp=enc%3AAQAKAAAAwFkggFvd1GGDu0w3yXCmi1fWiBJbUBQSxKkrFe7deCz5%2B9RYOp7hvytADdXemf2A8upyjpwuGKVr9eWbmCJVjdW%2Bm54DUf5w36T5k%2FW8xhHwfrWV1uPZDn8l9AZXipwUvFZWYti6C%2FDpoQbeqo%2Fb1cKhEDGNsfHI9uv%2Bt5LxBcn8BXUjHmnMhz52hC63kHMLVFF9op%2Fm59HmUje2OBeYdaXeOJJRuPe2k3xH4zKFoV7HGbVq6hac6Ywt3jbyZsofCA%3D%3D%7Ctkp%3ABk9SR_yr_6H0ZQ

Ähnlich hat Christiani ein Angebot von Aufgaben (welche ich leider nicht 
kenne) begleitend zu einem Hardware Baukasten. Jedoch stört mich genau 
dieser Baukasten da ich meine Leute gerne dazu bringen würde mit echten 
Bauteilen zu arbeiten.

Mit x2e 
(https://x2e-ees.de/wp-content/uploads/2021/05/X2E-EES_Produktflyer_052021.pdf) 
hatte ich mal geliebäugelt, aber dieses wird laut Hersteller nicht 
weiter vertrieben.

Kennt ihr eine gute Aufgabensammlung, begleitet von praxisnahen Übungen, 
für die Berufsausbildung?

Mir scheint jeder nimmt heute nur noch irgendwelche Arduino Breakout 
boards, aber stellt gar nicht mehr in Frage wie die enthaltene 
Teilschaltung wirklich funktioniert.

Ich wäre in der Lage vor Ort selbst Platinen zu fertigen, mir auch 
Schaltungen auszudenken etc... aber ein didaktisch durchdachtes Konzept 
mit sinnvollen Aufgaben zu erstellen tue ich mich schwer. Daher hoffe 
ich auf eure Hilfe wo ich gutes Schulungsmaterial finden kann.
danke

von Ulf P. (bastler2004)


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von Jörg R. (solar77)


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Stefan schrieb:
> seit kurzem bin ich als Ausbilder für den Beruf Elektroniker*in
> Geräte&Systeme tätig und daher gerade auf der Suche nach Lehrmitteln.

Ein bisschen spät sich erst jetzt darum zu kümmern..oder?

Ich bin erstmal skeptisch was die Ernsthaftigkeit des Threads angeht. 
Als Ausbilder solltest du wissen wo es entsprechendes Material gibt. Was 
ein Oszi bzw. ein DMM ist weißt du aber schon..und wo es so etwas gibt?🤔

Das was du bei der Titelzeile an sinnvoller Beschreibung sparst hängst 
du unnötigerweise an den eBay-Link dran. Das geht deutlich kürzer:

https://www.ebay.de/itm/256986058194

von Nemopuk (nemopuk)


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In der Berufsschule meines Sohnes setzen sie auf Produkte von Funduino. 
Deren Begleithefte machen auf mich einen guten Eindruck, und die Preise 
sind verglichen mit anderen technischen Lehrmitteln erfreulich günstig.

von Stefan (nerdyscout)


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Ulf P. schrieb:
> mal hier fragen?
> 
http://tuttas-jensen.de/produkte/trainingssysteme/hpi-platinen/index.html?a=90&level=1

danke, hatte ich ebenfalls schon gemacht. Dort gibt es nur noch 
unvollständige Restposten an Platinen und keine Bücher, diese müsste ich 
mir gebraucht besorgen.
Die HPI Sachen fand ich immer sehr gut, aber sind eben auch aus den 
80ern und ich hoffe das ihr mir was aktuelleres empfehlen könnt. Das x2e 
wäre sowas gewesen, aber gibt es halt auch nicht mehr.

von Nemopuk (nemopuk)


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Stefan schrieb:
> seit kurzem bin ich als Ausbilder ... tätig

> ein didaktisch durchdachtes Konzept mit sinnvollen Aufgaben zu erstellen
> tue ich mich schwer.

Ist das nicht eine der primären Aufgaben eines Ausbilders? Ich meibe das 
nicht böse, würde es nur gerne wissen.

von Stefan (nerdyscout)


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Nemopuk schrieb:
> Stefan schrieb:
>> seit kurzem bin ich als Ausbilder ... tätig
>
>> ein didaktisch durchdachtes Konzept mit sinnvollen Aufgaben zu erstellen
>> tue ich mich schwer.
>
> Ist das nicht eine der primären Aufgaben eines Ausbilders? Ich meine das
> nicht böse, würde es nur gerne wissen.

zum Teil stimmt das natürlich, ich möchte das aber bitte etwas 
differenzieren:
Ausbildung im dualen System bedeutet die Auszubildenden sind 1-2 
Tag/Woche in der Schule und lernen, neben allgemeinbildenden Fächern 
(Gemeinschaftskunde, Religion, ...) berufsspezifische Theorie und auch 
ganz wenig praktische Dinge. Berufsschullehrer sind üblicherweise 
studiert, aber auch Quereinsteiger sind möglich.
Ausbilder im Betrieb kann jeder werden der die fachspezifischen Inhalte 
kennt (=selbst eine Lehre gemacht hat) und die Ausbildereignungsprüfung 
ablegt. Dies ist ein Abendkurs mit abschliessender Prüfung. Natürlich 
ist hier auch Teil wie man eine Ausbildung strukturiert plant und 
durchführt Bestandteil, doch der pädagogische Background ist eben 
deutlich geringer.

Wie ich in meinem Eingangsbeitrag versuchte zusammenzufassen hatte ich 
mich mit unterschiedlichen Verlagen/Lehrmittelerzeugern auseinander 
gesetzt. Ich halte es nicht für zielführend das Rad stets neu zu 
erfinden und immerzu eigene Aufgaben aus den Fingern zu saugen. 
Besonders wenn es bewährte Konzepte gibt sollte man doch auf diese 
zurückgreifen und vielmehr seine Kraft darauf konzentrieren dieses 
Wissen best möglichst zu vermitteln.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Stefan schrieb:
> Die HPI Sachen fand ich immer sehr gut, aber sind eben auch aus den
> 80ern und ich hoffe das ihr mir was aktuelleres empfehlen könnt.

Der Strom fließt immer noch nach den selben Gesetzen, wie in den 80ern. 
Ich habe dazumal auch die 3 Grundkurse des HPI absolviert.
Nach den Grundlagen kann man dann ja immernoch mit Arduino und Co 
weitermachen.

von Thomas Z. (usbman)


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wie wäre denn sowas wie das x2E System nachzubauen? 19'' ist zwar nicht 
billig, aber mit der Zeit könnte da ein ganz nettes System entstehen so 
mit NF Generator, Frequenzzählern, Netzeilen usw. Diese Einschübe kannst 
du dann selbst entwerfen.

Teil der Ausbildung ist ja immer auch der Aufbau und Test von Systemen. 
Dazu noch Breadboards für Versuche.

Im ersten Schritt halt ein 19'' Rahmen und eine 19 Kasette für +-15V mit 
einem passenden Open Frame NT. Für 3 Systeme sollen sollte für den 
Einstieg 1000 Euro reichen. 19'' Technik wird oft ausgemustert, da gibts 
auch billig gebrauchtes Zeug.
Solche Einschübe lassen sich auch gut in Kästen aus Spanplatten 
einbauen, dann hast du schon Tischaufbauten.
Das braucht von deiner Seite halt etwas Vorarbeit.

von Nemopuk (nemopuk)


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Thomas Z. schrieb:
> da gibts auch billig gebrauchtes Zeug.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man einen langfristigen Lehrplan auf 
kurzzeitig verfügbare Restposten aufbauen will.

von Thomas B. (thomas2)


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Stefan schrieb:
> Zu meiner eigenen Lehrzeit gab es von HPI Messplatinen und Lehrbücher
> mit diversen Aufgaben welche man selbstständig bearbeiten konnte.
> Die Bücher sind reichlich in die Jahre gekommen aber noch immer
> verfügbar, jedoch ohne die Platinen nutzlos.
> https://www.ebay.de/itm/256986058194

Die verlinkten Bücher sind die HPI Lehrbücher. Zumindest die, die ich 
kenne, haben keine praktischen Aufgaben und haben keinen Bezug zu den 
Platinen. Was du suchst, sind vermutlich die HPI Arbeitsblätter, die 
sind aber weitaus schlechter zu bekommen.

Auch von anderen Lehrmittelherstellern wie Lucas-Nülle gab es früher 
ordnerweise Unterlagen mit vorgegebenen Messprotokollen zum Ausfüllen. 
Dass es sowas heute nicht mehr gibt, hat seine Gründe. Allein schon weil 
es die vielen spezialisierten Elektroniker-Berufe nicht mehr gibt, 
besteht da zu wenig Bedarf. Vor allem hat sich aber auch die vorgesehene 
Lehrmethodik geändert, die Auszubildenden sollen heute selbständig 
einfache praktische Aufgaben lösen, die vorgegebenen Versuchsanleitungen 
und Messprotokolle passen da nicht so wirklich rein. Die praktischen 
Aufgaben sind wiederum stark abhängig vom Betrieb, so dass es da kaum 
Medien dazu gibt. Es gab mal ein Buch, dass die Umsetzung des 
handlungsorientierten Unterrichts am Beispiel eines 
Gabelstapler-Ladegeräts beschrieben hat. Ohne das gleiche 
Gabelstapler-Ladegerät zu haben, konnte man damit aber wenig anfangen.

> Ähnlich hat Christiani ein Angebot von Aufgaben (welche ich leider nicht
> kenne) begleitend zu einem Hardware Baukasten. Jedoch stört mich genau
> dieser Baukasten da ich meine Leute gerne dazu bringen würde mit echten
> Bauteilen zu arbeiten.

Es gibt auch von anderen Lehrmittel-Herstellern wie Lucas-Nülle, Leybold 
und Elabo/ETS Elektronik-Experimentiermaterial bestehend aus 
eingehäusten Bauteilen und Steckbrettern, meistens im 19-mm-System und 
teils auch untereinander kompatibel. Ich sehe darin den Vorteil, dass 
man mit einem entsprechenden Vorrat von Bauteilen zumindest beliebige 
Schaltungen aufbauen kann. Nur auf einer vorgegebenen Platine mit 
vogegebener Schaltung an vorgegebenen Messpunkten zu messen ist weit 
weniger flexibel, da können die Auszubildenden z. B. nicht mal nen 
selbst berechneten Vorwiderstand ausprobieren, sondern nur zwischen drei 
vorgegebenen wählen.

Diese Stecksysteme sind an Berufsschulen üblich und es gibt natürlich 
auch Unterlagen dazu, aber vergleichbar mit den HPI-Kursen ist das 
nicht. Ich weiß auch nicht, ob diese Stecksysteme im Betrieb sinnvoll 
sind, da ist mehr Zeit und ihr könnt die Schaltungen genauso mit 
Breadboards aufbauen oder auf Lochraster löten, was die Auszubildenen ja 
eh lernen sollen.

Und die nächste Frage ist, was du da im Betrieb überhaupt genau 
ausbilden willst. Die ganze Theorie mit Transistor- und OPV-Schaltungen 
etc. wird ja eigentlich in der Schule behandelt. Es gibt 
Ausbildungsbetriebe, die es parallel dazu im Betrieb nochmal machen, 
aber ein "Muss" ist das keinesfalls. Letztlich langeweilen sich die 
Azubis dann in der Schule.

: Bearbeitet durch User
von Mathias H. (mathias)


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von Frank D. (Firma: LAPD) (frank_s634)


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Was lernt man eigentlich wenn man diesen 
Ausbildereignungsprüfung/Ausbilderschein macht?

von Christian M. (likeme)


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Frank D. schrieb:
> Was lernt man eigentlich wenn man diesen
> Ausbildereignungsprüfung/Ausbilderschein macht?

unendliche Nachsicht ;-)

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