Hallo, Ich will ein BKW mit 4x450Wp bauen (natürlich auf 800VA gedrosselt...). Die Module werden auf dem Flachdach des kleinen Mehrfamilienhauses sein (es gibt schon Präzedenzfälle im Haus). Das Problem: meine Aussensteckdose ist im EG, das Haus hat noch 2 Stockwerke. Das ergibt eine "Entfernung" von ungefähr 35m von der Steckdose bis zu den Modulen. Ich habe mir 3 Lösungen ausgedacht: A. WR (2000VA, 4 MPPT, e.g. Deye SUN-M200G4-EU-Q0) auf dem Dach, unter einem Modul, und 35m H05RN-F 3G2,5 bis zur Steckdose. Nachteil: WLAN Empfang auf dem Dach. Darüber hinaus bin ich mir nicht sicher, ob so eine **lange "freie" Gummileitung** (von mir aus auch im UV-beständigen Flexrohr) aufm Dach sein **darf** (VDE Normen?). Die Nachbarn habe die WR aufm Dach, allerding mit Gummileitungen von ca. 15-20m. B. WR (auch mit 4 MPPT) bei mir im EG, dafür 4 x 35m DC Leitungen (6mm2). Bei einem Impp von 10A und Vmpp von 44V (Trina TSM450NEG9R.28), berechnet die KI einen Spannungsabfall von 2V, also ca. 4,5%. Das ist angeblich viel, sollte unter 3% sein. PRO: man könnte, falls man viel Überschuss feststellt, irgendwann den WR mit einem EcoFlow Stream Ultra (4 MPPT, max 500W / MPPT). C. WR mit 1800VA und 2 MPPT (e.g. APsystems EZ1D 1800W) bei mir im EG, dafür 2 x 35m DC Leitungen - sprich 2 Strings a 2 Modulen. Der relative Spannungsabfall wäre jetzt 2,28%, also im Rahmen. In dem Fall wären 1000W pro String, zu viel für ein EcoFlow Stream. Ich hätte schon gerne 4 MPPTs und 4 "Strings" (also A oder B), da rum herum ein paar Bäume sind, die Verschattung verursachen könnten. Bitte, was meint ihr?
Nimm B. Die paar Prozent sind in der Realität egal und du kommst immer an den WR dran.
Nimm "B" denn der WR gibt maximal 800Watt aus, die Verluste sind dann auf der Eingangsseite und spielen bei >800W von den PV Platten keine Rolle mehr. Und Solarleitung ist per Definition UV beständig was man von den allermeisten 230Volt Leitungen nicht sagen kann.
Mircea schrieb: > Nachteil: WLAN Empfang auf dem Dach. Du meinst sicherlich: kein WLAN Empfang ;-) Brauchst Du den denn unbedingt? Einmal konfiguriert sollte der Inverter doch still seine Arbeit erledigen. Die Leistung kann man auch am Einspeisepunkt messen. Bei langen DC-Leitungen mit diesen Spannungen/Strömen würden mich potentielle Lichtbögen abschrecken. Die Verluste finde ich nicht so gravierend. Bei 230 VAC sind die Ströme viel geringer und eine Unterbrechung führt zum Abschalten des Inverters. Ich würde prüfen, ob im Fehlerfall irgendetwas abfackeln könnte und entsprechend entscheiden.
Mi N. schrieb: > Bei langen DC-Leitungen mit diesen Spannungen/Strömen würden mich > potentielle Lichtbögen abschrecken. wo sollen da hohe Spannungen / Ströme herkommen? So wie ich es verstehe will er jede PV-Zelle einzeln nach unten führen, der WR hat 4 Eingänge Somit fließen da max 50V / 10A - eher weniger Ich habe es bei mir bei der Garagenanlage ähnlich gemacht, als Zuleitung für je 2 Platten Ölflex 5x6mm² Aber selbst 2,5mm² wäre ausreichend, der Strom wird auch wesentlich geringer sein wenn der WR auf 800W begrenzt wird
Mircea schrieb: > Bitte, was meint ihr? Lass es. Wer für 800W BKW 4 x 6mm2 Doppelader 35m verlegen will, also 280m für 250€, der hat eh jedes Mass verloren. Die 4.5% vom 40€ PV Modul sind gerade mal 2€. Man investiert das Geld lieber in grössere Module, und nimmt 1.5mm2 Kabel, die reichen für 10A. WR auf dem Dach, für 800W reichen 1.5mm2, Absicherung dieser Leitung aber 10A, nicht 16A, wegen der Länge. Gummileitung hält nicht lange, also Gummileitung im Rohr, ich empfehle Edelstahlwellrohr auf der Strecke oben auf dem Dach in Sonnenlicht, ansonsten PVC. Und ob du dann per WLAN deine schöne Ertragskurve ansehen kannst: Scheiss drauf. Es nur Spielzeug. Guckst du nach 1 Monat sowieso nicht mehr hin. Mircea schrieb: > WR (2000VA, 4 MPPT Mircea schrieb: > natürlich auf 800VA gedrosselt Natürlich. Natürlich bist genau du derjenige dem die 800W scheissegal sind und der es 'versehentlich' auf 2kW laufen lässt.
Heinz R. schrieb: > Somit fließen da max 50V / 10A - eher weniger Meines Erachtens reichen 50 VDC für einen Lichtbogen aus. Ich würde diesbezüglich keine Bedenken haben, wenn alles sauber kontaktiert ist. Nur bei einem Fehler und einem brennenden Hausdach könnte der Schaden groß werden. Vielleicht trennst Du mal Deine Zuleitung zum PV-Modul bei vollem Sonnenschein und berichtest darüber. Da ich selber gerade plane, hätte ich die Möglichkeit, Wechselrichter mit Pufferspeicher auf den (Holz-)Dachboden zu stellen. Das lasse ich aber schön bleiben ;-) Michael B. schrieb: > für 800W BKW 4 x 6mm2 Doppelader 35m verlegen will, also 280m für > 250€, Ja, wirtschaflich ist das voll daneben.
Mi N. schrieb: > Meines Erachtens reichen 50 VDC für einen Lichtbogen aus. Das sind eher 50V abzügich dem was der MPTT des Wechselrichters als notendige Spannung für den optimalen Betriebspunkt erachtet. Das Auftreten eines doppelten Fehlers will ich jetzt mal außen vor lassen.
Armin X. schrieb: > Das sind eher 50V abzügich dem was der MPTT des Wechselrichters als > notendige Spannung für den optimalen Betriebspunkt erachtet. Gut, das ist ein Argument. Vielleicht ist ein Inverter, der nicht schon ab 16 V arbeitet, diesbezüglich eine 'bessere' Lösung. Aber es interessiert mich schon, was passiert, wenn man im laufenden Betrieb von einem PV-Modul einen Stecker löst und ob da etwas wegschmoren kann.
Mi N. schrieb: > Meines Erachtens reichen 50 VDC für einen Lichtbogen aus. Ich würde > diesbezüglich keine Bedenken haben, wenn alles sauber kontaktiert ist. Dir ist klar das die verwendeten Kabel, Stecker usw genau die Gleichen sind wie bei String-Anlagen die oft mit 500-1000V arbeiten? Mi N. schrieb: > Vielleicht trennst Du mal Deine Zuleitung zum PV-Modul bei vollem > Sonnenschein und berichtest darüber. Mein Akku hier hat auch ca. 50V - abgesichert unter anderem über NH-Sicherungen - da gibt es beim Trennen keinen Lichtbogen Man muss halt schnell genug ziehen
Mit 50V 10A DC bekommt man einen Lichtbogen hin - er reißt aber wegen Dr Kleinen Spannung sehr schnell wieder ab. Entweder weil die Kontakte schnell weiter auseinander gezogen werden (was beim Steckerziehen fast unvermeidlich ist) oder durch minimalen Abbrand der Lichtbogenfußpunkte. Bei String-Anlagen mit 800V sieht das ganz anders aus. Meine Frau unterrichtet Dachdecker. Die müssen sich ja auch mit PV auseinandersetzen und z.B. bei Reparaturen am Dach ein Modul elektrisch trennen. Ich habe ihr mal einen kleinen Versuch mit einem MC4-Stecker der bei 10A und 200V gezogen wird gebaut. Von Isolierhülse und Kontakten bleibt nicht viel übrig. Das ganze dann so aufzubauen daß sie es mit zur Schule nehmen kann ist aber bis jetzt an meiner Faulheit gescheitert. Stromquelle war ein Plasmaschneider.
Heinz R. schrieb: > da gibt es beim Trennen keinen Lichtbogen > Man muss halt schnell genug ziehen Wie gerade geschrieben: Es gibt einen Lichtbogen, er verlischt aber sofort wieder.
Mi N. schrieb: > Du meinst sicherlich: kein WLAN Empfang ;-) > Brauchst Du den denn unbedingt? Einmal konfiguriert sollte der Inverter > doch still seine Arbeit erledigen. Die Leistung kann man auch am > Einspeisepunkt messen. Ja, sorry, ich meinte natürlich "kein WLAN Empfang". Wann das Dach optimal wäre (ohne Verschattung), dann hättest du Recht: Drosselung einstellen und ab aufs Dach. Und ein Shelly/Tasmota dazwischen für die Etragskruve. Aber bei der Verschattung möchte ich schon die Platten/MPPTs "überwachen", um eine gute endgültige Platzierung zu erreichen.
Jörg K. schrieb: > Ich habe ihr mal einen kleinen Versuch mit einem MC4-Stecker > der bei 10A und 200V gezogen wird gebaut. Von Isolierhülse und Kontakten > bleibt nicht viel übrig. ich habe selber schon MC4-Stecker gecrimpt Mir käme so was im Bereich 800-1000V niemals aufs Dach erst recht nicht wenn das dann der Zimmermann mal kurz mit seinem Leatherman crimpt
Mircea schrieb: > B. WR (auch mit 4 MPPT) bei mir im EG, dafür 4 x 35m DC Leitungen > (6mm2). Bei einem Impp von 10A und Vmpp von 44V (Trina TSM450NEG9R.28), > berechnet die KI einen Spannungsabfall von 2V, also ca. 4,5%. Das ist > angeblich viel, sollte unter 3% sein. Ob 4,5% Spannungsabfall viel sind, liegt im Auge des Betrachters. Welche Gründe gibt es dafür, dass der angeblich unter 3% liegen soll? Es kommt immer darauf an, wie der Empfänger auf eine verminderte Spannung reagiert. Eine Glühlampe - aus der Zeit stammt dein 3% Wert vermutlich - reagiert auf reduzierte Spannung relativ empfindlich mit einer Reduzierung des Wirkungsgrades, d.h. die Helligkeit geht relativ kräftig runter. Einem Wechselrichter ist es ziemlich egal, ob er 44V oder 42V an seinen Eingang bekommt. Bei reduzierter Einstrahlung muss er sowieso mit geringerer Spannung leben. Zu deinem Trost: Die 4,5% Spannungsabfall hättest du nur bei voller Sonneneinstrahlung, bei weniger Licht geht der Spannungsabfall ebenfalls zurück. Die Leistung geht dir natürlich verloren. Bei PV ist es ein simples Rechenexempel, ob sich der Mehraufwand zur Verringerung der Verluste (z.B. 10mm² Kabel) gegen den zusätzlichen Ertrag rechnet.
Rainer W. schrieb: > Bei PV ist es ein simples > Rechenexempel, ob sich der Mehraufwand zur Verringerung der Verluste > (z.B. 10mm² Kabel) gegen den zusätzlichen Ertrag rechnet. o ganz einfach zu rechnen ist das in dem Fall nicht - oder aber doch sehr einfach Der WR wird ja angeblich auf 800W begrenzt Somit sind sämtliche Verluste sobald die Zellen mehr als 800 + X Watt liefern total egal Jetzt kommt der Winter, mit ach und Krach werden die 800W erreicht sind dann bei kalten Temperaturen ca. 40V - somit ca. 5A Auf diese 5A musst das Kabel auslegen, die Verluste berechnen da reicht 1,5mm² locker aus
Rainer W. schrieb: > Welche Gründe gibt es dafür, dass der angeblich unter 3% liegen soll? Er überträgt Vorschriften für die 230V~ Hausinstallation im ahnungslosen Analogieschluss auf seine 44V DC Leitung.
Michael B. schrieb: > Rainer W. schrieb: >> Welche Gründe gibt es dafür, dass der angeblich unter 3% liegen soll? > > Er überträgt Vorschriften für die 230V~ Hausinstallation im ahnungslosen > Analogieschluss auf seine 44V DC Leitung. Naja, anscheinend ist es eine **Empfehlung** im NEC der Amis [1]: "NEC doesn’t require the calculation of voltage drop because it’s not a safety issue. However, it does recommend a maximum voltage drop of 3%. It is recommended to have up to 2% voltage drop at the DC side while only 1% is accepted at the AC side of the system for a total of 3% in voltage drop for the entire system." Ich frage mich, ob der VDE eine ähnliche Empfehlung im DC-Bereich ausgesprochen hat... [1] https://www.e-education.psu.edu/ae868/node/967
ich frage mich wer diese Zahlen festlegt warum sind 2% gut, 3 % schlecht - ohne auf die konkrete Situation einzugehen?
Michael B. schrieb: > Wer für 800W BKW 4 x 6mm2 Doppelader 35m verlegen will, also 280m für > 250€, der hat eh jedes Mass verloren. Ja, ich gebe es zu, günstig ist das nicht. Deswegen habe ich die Lösung C vorgeschlagen. Und... 35m H07RN-F 3G3,5 sind "nur" 110 Euro :) > Die 4.5% vom 40€ PV Modul sind gerade mal 2€. Man investiert das Geld > lieber in grössere Module, und nimmt 1.5mm2 Kabel, die reichen für 10A. > > WR auf dem Dach, für 800W reichen 1.5mm2, Absicherung dieser Leitung > aber 10A, nicht 16A, wegen der Länge. Gummileitung hält nicht lange, > also Gummileitung im Rohr, ich empfehle Edelstahlwellrohr auf der > Strecke oben auf dem Dach in Sonnenlicht, ansonsten PVC. Und ob du dann > per WLAN deine schöne Ertragskurve ansehen kannst: Scheiss drauf. Es nur > Spielzeug. Guckst du nach 1 Monat sowieso nicht mehr hin. Danke für den Tipp mit dem Edelstahlwellrohr! Was ein B10 LS angeht: die Aussensteckdose ist auf dem Stromkreis mit dem Wohnzimmer und mit dem Arbeitszimmer. Diesen Stromkreis auf 2300W zu begrenzen ist ein bisschen suboptimal. Ein neues Kabel mit einem neuen B10 Stromkreis ist ausser Frage, da die UV "am anderen Ende" der Wohnung ist. Von daher finde ich 3.5mm2 besser. Idealerweise sollte man die Schleifenimpedanz am WR-Ende der Gummileitung messen, um sicherzustellen, dass die Abschaltzeit eingehalten wird, richtig? Was WLAN angeht, habe ich schon geantwortet. > Natürlich bist genau du derjenige dem die 800W scheissegal sind und der > es 'versehentlich' auf 2kW laufen lässt. Wieso diese Annahme, bitte?
Also was ich dazu gerade sagen kann ... lange und zu dünne Kabel sind scheiße. xD Ich habe im Moment mit meiner Spiel-PV 865Wp Modulleistung bei 27,5V MPP-Spannung. Die sind im Moment über ca. 8 Meter 2x 2,5mm² mit meinem Laderegler verbunden, und es fließen 21A. Allerdings wird der MPP vom Laderegler (mit MPP-Tracker) bei 21,0..20,6V gefunden - etwa 6..7V weniger als erwartet. Ich finde es gar nicht so abwegig, daß da im Moment 120..140W im Kabel hängenbleiben und das ist natürlich großer Mist.
Ben B. schrieb: > Laderegler (mit MPP-Tracker) bei 21,0..20,6V gefunden - etwa 6..7V > weniger als erwartet. Ich finde es gar nicht so abwegig, daß da im Völliger Unsinn. Die 27,7V MPP aus dem Datenblatt deines Solarpanels gelten nur bei einer bestimmten Außentemperatur. Garantiert nicht bei den mindestens 40°C (vermutlich eher deutlich mehr) die dein Modul heute hat. Schau dir mal die Temperaturkennlinie einer Siliziumdiode an.
Dann sinds eben "nur" die Hälfte an Verlusten. Das Kabel wird jedenfalls deutlich merklich warm, so daß ich da auf jeden Fall Optimierungspotential habe.
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