Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik KiCAD PCB Design review


von Roland (rolanddeschain)



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Hallo zusammen,

zuerst: also Neuling hoffe ich, dass ich hier richtig bin, ansonsten 
bitte gerne Bescheid geben falls das hier eine Themenverfehlung ist.

Zur eigentlichen Frage:

Ich will 24VDC Koppelrelais via GPIO Ausgänge von einen Raspberry PICO 
schalten. Nachdem ich nichts zufriedenstellendes "fertiges" gefunden 
habe und eh neugierig war, hab ich beschlossen mich mit KiCAD zu 
beschäftigen und da die Schaltung und Platine zu planen. Bevor ich bei 
JLCPCB bestelle, wollte ich einfach hier kurz nachfragen, ob ein kleiner 
Review möglich wäre um gröbere Schnitzer gleich vorweg auszumerzen :-)
Im Anhang hab ich mal relevante Screenshots hochgeladen. Hier noch 
einige Details als Zusatzinformation:
- geplante Ansteuerung erfolgt über I2C bus (Klemme J3), der PICO ist 
hier Slave, nötige Pullups sind beim Master angedacht.
- Eingänge (J6-J8) sind einfache Taster die 24VDC vom selben Netzteil 
wie der Anschluss J1 schalten.
- Am den Ausgängen (J9-J11) sind die Relais angeschlossen. Das sind 
Finder Koppelrelais mit dem zugehörigen EMV-Modul, daher ist keine 
Freilaufdiode bei den Ausgängen notwendig.
- Das ganze könnte man sicher kleiner gestalten, aber ich muss erst mal 
schauen wie es mir - und meinen Augen - mit der momentanen Konfiguration 
beim Bestücken gehen wird :-)

Wie gesagt, erstes Projekt mit KiCAD, entsprechend wird wahrscheinlich 
auch das Design für Profis hier wirken - drum wäre ich für Tips und 
Anmerkungen sehr dankbar!

von Andreas M. (amesser)


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Die Leiterbahnen würde ich wesentlich breiter machen, die Dukos auch. 
Die Strukturen nicht kleiner als nötig, macht nur die Fertigung teurer.

Die Mosfets sehen komisch aus, da scheint mir Source & Drain vertauscht.

: Bearbeitet durch User
von Robert M. (r_mu)


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Relais mit Optokoppler ansteuern ist doppelt gemoppelt.

von Udo K. (udok)


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Q6 - Q9 verkehrt herum?  V_GS_max beachtet?  Wozu die Optokoppler? Wozu 
R17 - R20?

von Andreas M. (amesser)


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Robert M. schrieb:
> Relais mit Optokoppler ansteuern ist doppelt gemoppelt.

Jup, der RP2040 kann die OPTOs direkt treiben.

von Marek N. (db1bmn)


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Steckverbinder J6...J8 vertikal spiegeln entwirrt die Spaghetti.

von Andreas M. (amesser)


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Ich würde den Optos an den Eingängen noch eine Verpolschutzdiode 
spendieren.

von Andreas M. (amesser)


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Andreas M. schrieb:
> Die Leiterbahnen würde ich wesentlich breiter machen, die Dukos auch.
> Die Strukturen nicht kleiner als nötig, macht nur die Fertigung teurer.

Um mich auf mich selbst zu beziehen, am einfachsten wäre es im ersten 
Schritt mal im Kicad in den Platineneigenschafften sinnvolle Werte für 
die Beschränkungen einzustellen.

von Roland (rolanddeschain)


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Danke für die Antworten!

- tatsächlich sind Q6 - Q9 verkehrt, keine Ahnung wann/wie das passiert 
ist, aber zeigt mir wie blind man(=ich) im Laufe der Zeit wird
- Optokoppler sind nicht notwendig, das stimmt - aber ich wollte eine 
strikte Trennung von den 24VDC haben...wenn auch nur fürs eigene 
Gewissen.
- R17 - R20: Die Gate-Widerstände sind für das Entladen von Kapazitäten 
im MOSFET gedacht. Aber da bin ich mir jetzt selber unsicher ob ich da 
nicht falsch liege mit der Notwendigkeit. Ich habe nur in verschiedenen 
Beiträgen gelesen, dass es empfehlenswert ist einen zu verwenden.
- V_GS_max: Das sollte eigentlich bei allen gewählten MOSFETs passen, 
werd ich aber auch nochmal nachprüfen um nichts zu übersehen.
- Einschränkungen bei Platineneigenschaften: Diese sind direkt für 
JLCPCB eingestellt. Ich hab im Moment nur für +5V und +24V Netz eine 
höhere Breite (0.4mm, ansonsten 0.2mm) verwendet. Welche Werte sind denn 
empfehlenswert?

von Arno M. (morri65)


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Ich habe immer mehr das Gefühl, dass 99% der produzierten Optokoppler in 
Bastlerprojekten drin stecken. Und davon mehr als 90% um Relais 
anzusteuern. Das bedeutet, dass ca. 90% aller Optokoppler völlig unnütz 
verwenden werden.
Ich verstehe allerdings nicht warum das so ist.

von Mark S. (voltwide)


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Arno M. schrieb:
> Ich habe immer mehr das Gefühl, dass 99% der produzierten Optokoppler in
> Bastlerprojekten drin stecken. Und davon mehr als 90% um Relais
> anzusteuern. Das bedeutet, dass ca. 90% aller Optokoppler völlig unnütz
> verwenden werden.
Demnach müßte es vielmehr Bastler geben auf der Welt als Schaltnetzteile 
aller Art inklusiver sämtlicher Wandwarzen insgesamt.
Mit Verlaub, dies scheint mir ein klein wenig übertrieben.
Fände ich aber garnicht mal schlecht wenn es denn so wäre.

: Bearbeitet durch User
von Johnny B. (johnnyb)


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Arno M. schrieb:
> ca. 90% aller Optokoppler völlig unnütz
> verwenden werden.
> Ich verstehe allerdings nicht warum das so ist.

Zu viele Theoretiker die als Dozenten arbeiten.

von Robert M. (r_mu)


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Andreas M. schrieb:
> Robert M. schrieb:
>> Relais mit Optokoppler ansteuern ist doppelt gemoppelt.
>
> Jup, der RP2040 kann die OPTOs direkt treiben.

Also einen Optokoppler statt dem Transistor verwenden um den Optokoppler 
zu treiben? </s>

von Andreas M. (amesser)


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Robert M. schrieb:
> Also einen Optokoppler statt dem Transistor verwenden um den Optokoppler
> zu treiben? </s>

Nein, den Transistor weglassen und den Optokoppler direkt mit dem RP2040 
Pin treiben.

von Udo K. (udok)


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Roland hat 17 mA pro Optokoppler vorgesehen.  Das wird knapp mit dem RP 
wenn  alle 12 gleichzeitig an sind...  aber da er die Mosfets auch 
ausserhalb der V_GS_max Spezifikation betreibt... kann man schauen was 
als erstes kaputt geht.

: Bearbeitet durch User
von Roland (rolanddeschain)


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Udo K. schrieb:
> Roland hat 17 mA pro Optokoppler vorgesehen.  Das wird knapp mit dem RP
> wenn  alle 12 gleichzeitig an sind...  aber da er die Mosfets auch
> ausserhalb der V_GS_max Spezifikation betreibt... kann man schauen was
> als erstes kaputt geht.

Ähm, du meinst den TSM2309?
VGS_max= +-20V und in der Schaltung liegt der auf 24V.
Oder hab ich noch weiter Fehler drinnen, bzw einen generellen 
Denkfehler?

Weil wir schon bei Denkfehler sind:

(5V-1.2V) / 200Ohm = 0.019A -> Du schreibst 17mA, hab ich da auch was 
übersehen?

: Bearbeitet durch User
von Udo K. (udok)


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Meine Schätzung war: (5V - 1.3V - 0.2V_Mosfet) / 200 = 17.5 mA

von Andras H. (andras_h)


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Ich sehe zu wenig Entstörkondensatoren. Das ist mir komisch.
1uF, 100nF und 10pF sind meiner Meinung nach üblich.

von Michael (bastler2)


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Roland schrieb:
> Oder hab ich noch weiter Fehler drinnen

- Q1 ist so wirkungslos.
  Vermutlich sollte das ein Verpolschutz werden?
  Wenn ja, Drain kommt an die Eingangsklemme, Source wird die interne
  5V Versorgung, und das Gate an Masse.

- Der 3.3V-Ausgang vom Pico ist nicht mit dem 3.3V Netz verbunden.
  Alle Pullup-Widerstände (R65 etc.) hängen in der Luft.

von Andreas M. (amesser)


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Udo K. schrieb:
> Roland hat 17 mA pro Optokoppler vorgesehen.  Das wird knapp mit dem RP
> wenn  alle 12 gleichzeitig an sind...

Die 17mA sind doch aber völlig übertrieben. Auf der anderen Seite ist 
ein 10k Widerstand, d.h. es sind 2.4mA Dauerstrom notwendig. (Um genau 
zu sein sogar nur ca. 1.2mA, dann ist der Mosfest voll duchgesteuert.) 
Angenommen einer CTR von 50% (Minimum des LTV) sollen ca. 5mA auf der 
Treiberseite locker reichen.

von Udo K. (udok)


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Ja klar sind die 17 mA zu viel, aber soll ich ihm jetzt das Datenblatt 
vorkauen?  Der Roland braucht ein Youtube Video, oder eben das Forum 
hier.

von Nemopuk (nemopuk)


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Die 17 mA sollen sicherstellen, dass die Optokoppler schnell genug 
verschleißen. Außerdem war noch Strom übrig. 😁

: Bearbeitet durch User
von Roland (rolanddeschain)


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Michael schrieb:
> Roland schrieb:
>> Oder hab ich noch weiter Fehler drinnen
>
> - Q1 ist so wirkungslos.
>   Vermutlich sollte das ein Verpolschutz werden?
>   Wenn ja, Drain kommt an die Eingangsklemme, Source wird die interne
>   5V Versorgung, und das Gate an Masse.
>
> - Der 3.3V-Ausgang vom Pico ist nicht mit dem 3.3V Netz verbunden.
>   Alle Pullup-Widerstände (R65 etc.) hängen in der Luft.


Danke dir, Q1 hat den Sinn dass wenn der PICO gleichzeitig via USB 
versorgt wird und über die Pins, dass es keine Probleme bei 
Spannungsunterschieden gibt (i.e. MOSFET sperrt). War eigentlich direkt 
von der PICO-Doku übernommen, aber dann den MOSFET falsch platziert 
gehabt.

von Roland (rolanddeschain)


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Udo K. schrieb:
> Ja klar sind die 17 mA zu viel, aber soll ich ihm jetzt das Datenblatt
> vorkauen?  Der Roland braucht ein Youtube Video, oder eben das Forum
> hier.

Also ich bin eigentlich nach Datenblatt und dem Artikel hier 
vorgegangen:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Optokoppler
Sicherheitsfaktor habe ich mit 4 gewählt, sollte laut dem Artikel 
eigentlich für Langlebigkeit sorgen. Aber schon klar, ich hab keine 
Geschwindigkeitsanforderungen, wenn also wirds sicher mit weniger auf 
funktionieren.

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