Hallo zusammen, ich habe kürzlich einen Strangkühlkörper (Typ SK 85/75/SA) bei reichelt bestellt – dieser ist in sich gekrümmt angekommen. Die Ersatzlieferung ist genauso stark verformt. Wenn man die Kühlkörper aufeinanderlegt, ergibt sich ein durchgehender Spalt im Bereich von etwa 1-2 mm. Verpackung war okay, keine sichtbaren Transportschäden – der Verzug scheint also schon bei der Herstellung vorhanden zu sein. Jetzt die Frage an euch: - Ist so ein Verzug bei Strangkühlkörpern üblich (z. B. durch Spannungen beim Abkühlen nach dem Strangpressen)? - Oder handelt es sich um einen klaren Fertigungsfehler? - Gibt es Hersteller oder Lieferanten, bei denen ihr durchgehend plane und verwindungsfreie Kühlkörper bekommen habt? Für meine Anwendung muss die Auflagefläche möglichst eben sein – Nacharbeiten wäre extrem aufwendig. Bin gespannt, wie eure Erfahrungen dazu sind! Gruß, Denny
Fischer gibt die erlaubte Durchbiegung leider nicht an. Bei größeren Kühlkörpern von Wechselrichtern z.B. sind die Auflageflächen der Halbleiter auch grundsätzlich überfräst, scheint also nötig zu sein.
Denny A. schrieb: > ich habe kürzlich einen Strangkühlkörper (Typ SK 85/75/SA) bei reichelt > bestellt – dieser ist in sich gekrümmt angekommen. Hallo Deny, schicke das Foto doch mal zu Fischer und bitte um Stellungnahme. Ist ja auch in deren Interesse, dass die Kunden zufrieden sind bzw. sie sollten erläutern können, mit was man zufrieden sein muss.
Dieter W. schrieb: > Bei größeren Kühlkörpern von Wechselrichtern z.B. sind die > Auflageflächen der Halbleiter auch grundsätzlich überfräst, scheint also > nötig zu sein. Aber so wie auf dem Bild kommt es mir schon zu heftig krumm vor.
Beitrag #7902099 wurde vom Autor gelöscht.
In der Produktion kommt der KK aus der Strangpresse mit gleichförmiger Temperatur und vermutlich gerade. An der Luft kühlen sich beide Seiten unterschiedlich stark ab. Die Seite mit den Rippen enthält sehr viel mehr Material, ohne Luftzug dauert das also länger bis sie abkühlt. Damit zieht sich zuerst die flache Seite zusammen, dann die Rippenseite. Das ergibt dann wohl den "Bogen". In einer guten Produktion sollte das nicht vorkommen: entweder man zwangskühlt die Rippenseite so, daß beide sich gleichmäßig zusammenziehen oder das Extrusionswerkzeug erhält eine "Vorkrümmung" die zu dem Ausdehnungsverhalten des Alu paßt. Würde mich wundern wenn das ein Fischer Original wäre.
Thomas R. schrieb: > Würde mich wundern wenn das ein Fischer Original wäre. Das ist ein schlimmer (?) Verdacht... Lt. Reichelt Original: https://www.reichelt.de/de/de/shop/suche/SK%2085/75/SA?GROUPINDEX=0&search=SK+85%2F75%2FSA Aber der sgn. Hinweis ist interessant. Stand der schon immer dabei? Und was bedeutet "innerhalb der Toleranzen", die nicht angegeben sind. bei Fischer habe ich nichts dergleichen gefunden.
Denny A. schrieb: > muss die Auflagefläche möglichst eben sein Naja, "möglichst eben" ist wie "möglichst guter Transistor". Das gibt halt nix ohne Spezifikation. > Nacharbeiten wäre extrem aufwendig. Sicher? Gebohrt werden muss der Kühlkörper ja sowieso. - Ist es Serie, kann die CNC das auch planen. Kaum Mehrkosten. - Einzelstück / von Hand: Granitplatte (Fensterbank im Baumarkt auf Maß sägen lassen) mit aufgeklebten (Marken-)Schleifpapier und Schleifspray oder WD40. Ist in wenigen Minuten plan.
Denny A. schrieb: > Wenn man die Kühlkörper aufeinanderlegt, > ergibt sich ein durchgehender Spalt im Bereich von etwa 1-2 mm. Also grob 0,5mm bis 1mm pro Kühlkörper. In einem bei SK 85 verlinkten Dokument (https://www.fischerelektronik.de/web_fischer/de_DE/K%C3%BChlk%C3%B6rper/A01/Standardstrangk%C3%BChlk%C3%B6rper/PR/SK85_/search.xhtml#) habe ich folgendes für SK 47 (oder allgemein?) gefunden >> Hinweise für Bemaßungen, gezeigt am SK 47 - Allgemeines: >> >> Die Durchbiegung kann konkav 0,8 mm, konvex 0,2 mm betragen. Wenn die Zahlen auch für SK 85 gelten, dann könnten deine Kühlkörper in der Toleranz von konkav 0,8 mm sein. Frag mal freundlich bei Fischer an wie groß die Durchbiegung bei SK 85 sein darf. > Für meine Anwendung muss die Auflagefläche möglichst eben sein – Dann frag auch direkt ob sie Produkte mit kleineren Toleranzen haben.
Michael schrieb: > Naja, "möglichst eben" ist wie "möglichst guter Transistor". Das gibt > halt nix ohne Spezifikation. Besonders schwierig wirds immer mit der Forderung "möglichst genau". Das bedeutet üblicherweise: "sehr hohe Kosten". Die leistet sich normalerweise nur die PTB, die schon über 100 Jahre "möglichst genau" misst.
In den "Technische Erläuterungen" von Fischer steht dazu noch: "Wichtige Hinweise: Für bestimmte elektronische Bauteile, besonders großflächige Module, IGBT etc., sind für deren Montage, besondere Anforderungen an die Ebenheit der Montagefläche von Kühlkörpern etc. vom Bauteilehersteller vorgegeben, die nicht von den Standardtoleranzen abgedeckt werden. Um den Anforderungen zu entsprechen, ist diese Ebenheit nur durch Planfräsen der Montageflächen zu erreichen".
Habe einige SK 85/75/SA von Reichelt. Mindestens 10 Jahre alt. Leider löst sich die Schrift der Reichelt-Aufkleber schnell in Wohlgefallen, auf. Die sind alle plan, passt. Und habe hier noch nagelneue (alte) von Conrad. Typ 8214/100/N “Pada Engineering“ Baugleich mit SK 85/100/SA von Fischer Auch 10 Jahre alt. Datenblatt finde ich nicht mehr und Conrad liefert den auch nicht mehr. Ist mehr als 0,4mm konkav. Oben anbei mal die gescannte Seite von Conrad. Seltsam ist auch die Differenz im Wärmewiderstand. Fischer schreibt 0,85K/W, PADA schreibt 1,18K/W Alles getestet mit planer Glasplatte und Fensterbank. Fühlerlehre war Druckerpapier. Gruß Thomas
Leider werden viele Teile heute zu heiß gefräst und sind dann nicht mehr ganz plan. Ich habe das auch bei vielen Umrichtern erlebt. Das ist wohl der Grund, wieso wir da so viel Wärmeleitpaste drauf machen sollen. Wäre gut, wenn man das denen mal um die Ohren haut. Ich habe die immer plan gefeilt, bevor ich die eingebaut hatte. Zumindest alle die ich ersetzt hatte, sind nicht wieder kaputt gegangen.
Thomas B. schrieb: > Habe einige SK 85/75/SA von Reichelt. > Mindestens 10 Jahre alt. > Leider löst sich die Schrift der Reichelt-Aufkleber > schnell in Wohlgefallen, auf. > Die sind alle plan, passt. > Und habe hier noch nagelneue (alte) von Conrad. > Typ 8214/100/N “Pada Engineering“ > Baugleich mit SK 85/100/SA von Fischer Ich habe auch noch einen mindestens 10 Jahre alten SK85/100/SA von Fischer und dieser ist komplett plan. Deshalb bin ich ja so verwundert über den Qualitätsverlust. Wahrscheinlich sind die Maschinen über die Jahre verschlissen.
Denny A. schrieb: > Ich habe auch noch einen mindestens 10 Jahre alten SK85/100/SA von > Fischer und dieser ist komplett plan. > Deshalb bin ich ja so verwundert über den Qualitätsverlust. > Wahrscheinlich sind die Maschinen über die Jahre verschlissen. Ich habe auch noch viel "antikes" Material liegen, dass nahe an plangeschliffenes Material heran kommt. Ich glaube bei den verzogenen Neuprodukten aber nicht an Verschleiss, sondern anderen Einsparungen bei der Produktion wie zu schnellem Durchlauf, insb. in der Abkühlphase. edit: es wäre interessant, ob man über die eher industriell ausgerichteten Distries bestellt, eine bessere Qualität erhält.
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Bearbeitet durch User
> edit: es wäre interessant, ob man über die eher industriell > ausgerichteten Distries bestellt, eine bessere Qualität erhält. Meine erste Bestellung war bei TME, wo es zu Qualitätsproblemen kam. Bei Reichelt habe ich den Kühlkörper hauptsächlich gekauft, um ein Chargenproblem auszuschließen. Reichelt hat das Problem innerhalb weniger Stunden gelöst, während TME viele E-Mails und etwa anderthalb Wochen benötigte.
Denny A. schrieb: > Reichelt hat das Problem innerhalb > weniger Stunden gelöst, .. indem sie Dir einen mobilen Frässervice geschickt haben? Denny A. schrieb: > Die Ersatzlieferung ist genauso stark verformt. .. klingt nicht nach "gelöst".
Manfred P. schrieb: > Denny A. schrieb: >> Reichelt hat das Problem innerhalb >> weniger Stunden gelöst, > > .. indem sie Dir einen mobilen Frässervice geschickt haben? > > Denny A. schrieb: >> Die Ersatzlieferung ist genauso stark verformt. > > .. klingt nicht nach "gelöst". Ich meinte aus finanzieller Sicht gelöst.
Topfe und Pfannen sind auch so "vorgespannt" wenn sie erhitzt werden liegen Sie dann plan auf. ;-) Ne Spaß beiseite ich denke die haben den Produktionsschritt mit dem Planschleifen wegrationalisiert. Aber bei der Länge von 160mm jetzt 0,5 bis 1mm Durchbiegung ist %tual nicht ganz so schlimm, und wenn dein Transistor so breit sein sollte dann gibt sich das durch die große Schraube beim Festziehen dass der Kühlkörper wieder gerade wird. Da das aber aus Alu ist, ist das auch kein großer Aufwand das kurz über nen Bandschleifer zu lassen.
Wenn du zum besichtigen zwei Kühlkörper übereinander legst, dann siehst du einen Lichtspalt der doppelt so groß ist wie das bei einzelnen zu messen wäre . Lichtspalte erscheinen immer größer. Besorge dir eine Fühlerlehre und prüfe mal den Spalt und halbiere ihn dann. Bei Strangpressprofilen redet man von 0,3mm auf einen Meter Länge wenn es gut ist, gibt aber auch schlechteres. Ob das jetzt ein Problem ist hängt davon ab was du darauf schrauben willst. Einer Batterie 2N3055 ist das egal. Im übrigen ist die Silikon Wärmeleitpaste exakt dafür da um Unebenheiten zu überbrücken. Und ja, solche asymmetrischen Profile sind im Verzug stärker als zb. so ein X Profil mit dem man etwas bauen kann. MfG
Denny A. schrieb: > Für meine Anwendung muss die Auflagefläche möglichst eben sein – > Nacharbeiten wäre extrem aufwendig. "möglichst eben" will keiner bezahlen, schon gar nicht in der Serie, wenn für die meisten Anwendungen ein paar zehntel Millimeter über die Kühlkörperbreite völlig egal sind. Und die Oberflächenrauigkeit durch den Herstellungsprozess hast du sowieso. Je nach dem, was deine WIRKLICHEN Anforderungen an die Planheit sind, reicht vielleicht schon, die Fläche einmal über zu fräsen. Welche genaue Spezifikation musst du überhaupt einhalten? Höhere Anforderungen als bei der Gegenfläche machen selten Sinn und zur Vermeidung des Wärmeübergangs Luft-Metall brauchst du normalerweise sowieso Wärmeleitpaste o.ä.
Wie gut oder schlecht sind eigentlich diese gummiartigen Pads im Vergleich zu Wärmeleitpaste?
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