Hallo! Ich mache einen eigenen Beitrag auf, um meinen Faden "Physikprojekte" nicht zu belasten. Es geht um den Bau einer einfachen Diode. Gestoßen bin ich auf dieses Projekt hier: https://www.sauerampfer-online.de/zinkdiode/diode.html Benötigt werden ein verzinktes Stahlblech, Kupferdraht, einen Brenner und ein Oszilloskop. Das verzinkte Stahlblech wird mit dem Brenner nur auf einer Seite (!) zur Rotglut gebracht. Auf der anderen Seite sollte sich dann gelbliches bzw. weiß-poröses Zinkoxid bilden. Dieses kontaktiert man dann vorsichtig mit einem feinen Kupferdraht, fertig ist die Diode. Zum Testen schließt man die Diode und einen Vorwiderstand ans Oszilloskop im xy-Modus. Auf der x-Achse liegt dann die Spannung über die Diode, auf der y-Achse die Spannung über den Vorwiderstand = Strom durch die Diode. So weit so gut. Eine richtige Stelle auf dem verzinkten Stahlblech zu finden, ist ein ziemliches Geduldsspiel. Ich erhalte dann aber mit etwas Glück eine Kennlinie, die einer Diode zumindest ähnelt. Ich habe dann eine echte Diode auf diese Weise "vermessen" und bekomme eine doch eigenartige Kennlinie heraus. Kann mir jemand von den Profis vielleicht erklären, warum ich so eine von der idealen Diodenkennlinie doch recht stark abweichende Kennlinie erhalte? Danke im voraus...
Sehr interessantes Experiment thumbsup Die "Schleifen" im XY-Diagramm deuten auf eine kapazitive Komponente hin. Beulen/Knoten auf Oberwellen. Wie schaut dein Digramm aus, wenn du einfach nur einen Widerstand misst? - Müsste eine Diagonale sein. Hier gibts ein paar Beispiele, wie die Diagramme aussehen sollten: https://elexs.de/oszi3.htm
Marek, du bist der beste, vielen, vielen Dank. Es war wirklich die AC-Kopplung. Das habe ich total übersehen. Normalerweise ist bei mir immer die DC-Kopplung aktiviert. Ich hänge dann am Nachmittag gleich Bilder an.
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So, wie versprochen die Bilder. Zuerst einmal eine echte/kommerzielle Diode. Nun erhalte ich genau die zu erwartende Kennlinie. Man müsste sie aufgrund der Messmethode (siehe Schaltplan) nur noch spiegeln. Und auch mein verzinktes Stahlblech zeigt nun eine annähernde Diodenkennlinie bzw. eher eine Zenerdiodenkennlinie. Den Versuch kann ich aber allen empfehlen. Kostenpunkt: ca. 10 Euro für eine ganze Schulklasse. Danke nochmals für die Hilfe, Marek. Wie gesagt, normalerweise befindet sich mein Oszilloskop nach dem Einschalten eigentlich im DC-Modus, deshalb stand ich auf der Leitung und habe es gar nicht überprüft. War nur schwer verwundert, warum ich selbst mit käuflichen Dioden keine passende Kennlinie erhalten habe ;-)
Christoph E. schrieb: > Und auch mein verzinktes Stahlblech zeigt nun eine annähernde > Diodenkennlinie bzw. eher eine Zenerdiodenkennlinie. Doch eher die Kennlinie eines Varistors. Eine Gleichrichtwirkung ist kaum zu sehen. Wiki: "Zinkoxid-Keramik wird üblicherweise zur Herstellung von Metalloxid-Varistoren verwendet. Es zeigt hier aufgrund von halbleitenden Effekten an den Korngrenzen einen stark nichtlinear von der angelegten Spannung abhängigen Widerstand und dient als Überspannungsschutz."
Sehr schön! Das ist auch der Grund, warum z.B. korrodierte Stecker, insbesondere bei Sendern (CB-Funk, Amateurfunk, aber auch Radiosender sind nicht davor gefeilt) das Signal nichtlinear verzerren und somit unerwünschte Nebenaussendungen verursachen können.
Christoph E. schrieb: > Und auch mein verzinktes Stahlblech zeigt nun eine annähernde > Diodenkennlinie bzw. eher eine Zenerdiodenkennlinie. Ähm, nein. quasi symmetrisch. Aber wenn man den Nullpunkt verschiebt, kann man die Unsymmetrie nutzen.
Wer denkt bei Zinkoxid ebenfalls an 'Kentucky Fried Movie'? https://www.youtube.com/watch?v=uRdZg-ph_U4
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Mein verstorbener Onkel hatte mir aus der Vorkriegszeit einen Detektor vererbt, der aus einem Pyritkristall und einem federnden Draht bestand. Um einen Diodeneffekt zu erzeugen, musste man mit der Feder eine passende Region finden, damit man mit einer Langdrahtantenne, einem Schwingkreis und einem Kopfhörer Rundfunksender empfangen konnte.
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