"Die Forth Gesellschaft befindet sich aktuell in einem Rechtsstreit und stellt deshalb ihren Onlinebetrieb temporär ein. Details folgen, Euer Direktorium." Weiss jemand mehr dazu? Eigentlich suchte ich nach Libs zum Ansprechen von Peripherie. VG Robert
R. F. schrieb: > Eigentlich suchte ich nach Libs zum Ansprechen von Peripherie. Sieht nicht danach aus, dass Du dort fündig geworden wärst, letzter archivierter Stand der Website: http://web.archive.org/web/20250615220303/https://forth-ev.de/ Aber interessant, dass es da noch eine aktive Community gibt. Als ich mich im letzten Jahrtausend mal mit Forth befasst habe, war es abgesehen von Sonderfällen wie Sun OpenBoot schon ein totes Pferd.
https://github.com/tabemann/zeptoforth Wenn auch nur die Hälfte der Versprechungen im README funktioniert, ist das Pferd ziemlich lebendig :) https://gesundheitskurse-rhein-main.de/50-wege-ein-totes-pferd-zu-reiten/
Mein erster eigener Computer wurde in Forth programmiert. Eine Write-Only-Programmiersprache ... Aber: Wer Forth kann, schreibt seine Texte auch direkt in Postscript.
Harald K. schrieb: > Eine Write-Only-Programmiersprache ... Ist es wirklich eine Programmiersprache, oder gar eher eine Philosophie?
Hi ...oder gar eher eine Philosophie? Diese Frage stellt sich für jede Programmiersprache (incl. C++) MfG Spess
Spess53 .. schrieb: > ...oder gar eher eine Philosophie? > > Diese Frage stellt sich für jede Programmiersprache (incl. C++) Naja, mal mehr, mal weniger. Um einen gewissen Dennis Ritchie zu zitieren: "Some programming languages were designed to prove a point. Others were designed to solve a problem." (sinngemäß)
Spess53 .. schrieb: > (incl. C++) C++ hat immerhin sowas wie eine (komplizierte?) Syntax und einen festen Bestand an Keywords/Operatoren. Forth kennt nur Worte und Whitespaces. Wobei man alle Worte selber (re)definieren kann. C++ ist eine Compilersprache. Ein typisches Forthsystem beinhaltet gerne ein 1/2 Dutzend Interpreter und Compiler. Zuzüglich der selbst gebastelten.
Hi >Um einen gewissen Dennis Ritchie zu zitieren: "Some programming >languages were designed to prove a point. Others were designed to solve >a problem." (sinngemäß) Und wie unterscheidet man das? MfG SPess
Spess53 .. schrieb: > Und wie unterscheidet man das? Damals verrieten die Entwickler (hier Ritchie / Wirth) das selber.
Arduino F. schrieb: > Whitespaces Wenn diese sich nicht einmal das Az des Streits zu posten trauen und was vorgeworfen wird, könnte der Verdacht aufkömmen, es könne sich nur eine Klage der PC-Jünger handeln. Da läßt sich wieder hervorragend spekulieren und können wieder die tollsten VTs aufgestellt werden. Feuer frei! :o))
Christoph M. schrieb: > Der Link zur Forth-Gesellschaft fehlt: Wenn man hinguckt, kann man ihm im zweiten Beitrag in diesem Thread erkennen.
Harald K. schrieb: > Mein erster eigener Computer wurde in Forth programmiert. > > Eine Write-Only-Programmiersprache ... > > Aber: Wer Forth kann, schreibt seine Texte auch direkt in Postscript. Write-only kann man locker auch in C/C++ schreiben, ich denke sogar noch schlimmer als in Forth. Forth ist nur verwirrend wenn zu viele Stack Operationen in einem Wort vorkommen. Das menschliche Hirn ist nun mal keine Stackmaschine. Aber das kann man locker durch Verwendung von locals entwirren. Dann ist Forth ebenso lesbar wie jede normale andere Sprache auch. Es gibt auch ein paar Querköpfe, die gegen locals wettern. Ich vermute mal die haben selbst nie viel Anwendungsprogrammierung oder Programmwartung machen müssen.
Versuch mal, in Forth einen Fehler zu machen, der schon vor der Laufzeit erkannt wird. Stark typisierte Programmiersprachen, die schon zur Übersetzungszeit über Syntax und Typprüfung Fehler erkennen, sind deshalb im Vorteil. Forth ist (war) dort im Vorteil, wo auf dem Zielsystem selbst programmiert wurde, und es sich dabei um ressourcenarme Systeme handelt. In den 70/80er Jahren.
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(prx) A. K. schrieb: > Forth ist (war) dort im Vorteil, wo auf dem Zielsystem selbst > programmiert wurde, und es sich dabei um ressourcenarme Systeme handelt. > In den 70/80er Jahren. Auch später noch... Bei Roboter Kampfspielen. Wo die direkte Steuerung verboten war, aber Programmierung mitten im Kampf erlaubt. Ein wichtige Forth Eigenschaft, die Möglichkeit zur Veränderung im laufendem System.
Andreas K. schrieb: > Write-only kann man locker auch in C/C++ schreiben, ich denke sogar noch > schlimmer als in Forth. Echte Programmierer™ können in jeder Programmiersprache FORTRAN ^W unlesbaren Code schreiben.
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(prx) A. K. schrieb: > Versuch mal, in Forth einen Fehler zu machen, der schon vor der Laufzeit > erkannt wird. Stark typisierte Programmiersprachen, die schon zur > Übersetzungszeit über Syntax und Typprüfung Fehler erkennen, sind > deshalb im Vorteil. Diesen Vorteil behaupten die Befürworter statischer Typisierung zwar ebenso gerne wie häufig. Ob sie tatsächliche Vorteile bietet, ist jedoch umstritten und wird in der Praxis durch den Erfolg nicht typisierter Sprachen (wie Perl und PHP) und dynamisch typisierter Sprachen (wie Python und Ruby) zumindest stark in Zweifel gezogen, vielleicht sogar widerlegt. Nach vielen Jahren Erfahrung mit C, C++, Perl, Python und Golang sehe ich starke Typisierung heute primär als Unterstützung bei der Optimierung. Denn letzten Endes sind Typfehler ja nur eine Klasse vieler Fehlermöglichkeiten, und zumindest bei mir nur sehr selten die Ursache von Fehlern. :-) Wie dem auch sei, bin ich sehr gespannt, ob und wann die Forth Gesellschaft nähere Details zu jenem Rechtsstreit veröffentlicht.
Ich bevorzuge auch eher ein strenge Typisierung (C++). Alleine schon, weil der Compiler mich auf einige logische Fehler hinweisen kann.
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Es gibt schon so Ecken wo ich was mit Forth anfgangen kann. Ich habe mehr als ein mal eine forth-ähnliche Sprache als Skriptingsprache, DSL oder CLI irgendwo eingebaut. Einfach weil das schnell zusammengezimmert ist. Keine großen Gedanken über Syntax und Semantik machen müssen. Zum Beispiel wenn eine normale Konfigurationsdatei nicht mehr aus reicht und man sich dabei ertappt dass man Kontrollstrukturen in die Konfigurationsdatei einbauen möchte.
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Forth gibt's noch recht aktiv in der FPGA-Entwicklung, wo die robusteren Stack-Maschinen punkten. Stichworte J1, bis F18 (Greenarray) oder Hybriden wie die ZPU-Architektur. Wuerde mich sonst mal in der amerikanischen Community umsehen, die deutsche Szene schien mir immer etwas altbacken.
Andreas K. schrieb: > Write-only kann man locker auch in C/C++ schreiben, ich denke sogar noch > schlimmer als in Forth. Es gibt da den "Obfuscated C Contest", da geht es darum möglichst eigenartig zu programmieren. In einem Jahr gewann ein Beitrag einen Sonderpreis. Der Programmcode bestand nur aus einem Buchstaben. Die Kommandozeile zum Aufrufen des Compilers enthielt dann die Definition, die diesen Buchstaben durch tatsächlichen Programmtext ersetzt hat. Vorteil von diesem Programm: Es kann alles, man muss nur den Compiler richtig aufrufen. Der Sonderpreis war "Best abuse of the rules" und seitdem ist die Länge der Kommandozeile für den Wettbewerb auf 250 Zeichen begrenzt.
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