Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wieso läßt ich das stabilisierte Netzteil nicht auf Null stellen?


von Frido J. (dreistein)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich mal wieder, aber ohne Hilfe vom Forum hab' ich keine Chance.
Dieses Netzteil hat wohl Probleme mit der Feineinstellung der Spannung, 
also dem kleinen Regelknopf. Eine exakte Einstellung ist kaum möglich, 
wenn man den Knopf losläßt hüpfen die Zahlen weiter, erst später 
beruhigt sich das. So, jetzt habe ich die Schaltpläne gefunden, kann 
aber das Drehpoti darauf nicht finden. Im zweiten Schaltplan ist wohl 
der Geräteausgang drauf, aber kein Poti. Mangels tiefer Kenntnisse bin 
ich vorsichtig. Weiß wer was?

von Sebastian R. (sebastian_r569)



Lesenswert?

Frido J. schrieb:
> Im zweiten Schaltplan ist wohl
> der Geräteausgang drauf, aber kein Poti

Da sind ziemlich viele Potis drauf.

RP1 ist die grobe Spannungseinstellung, RP8 die feine Einstellung. RP2 
ist die Stromeinstellung.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Frido J. schrieb:
> aber das Drehpoti darauf nicht finden

RF2.

Entferne mal C3 und C12 und C7.

Es ist zu befürchten, dass das Netzteil instabil ist weil es schwingt.

Um das zu prüfen brauchst du aber ein Oszilloskop.

Es sind einfach viel zu viele Kondensatoren drin.

C401,402,403 können auch weg und C413,414 können auf 0.47uF reduziert 
werden.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Frido J. schrieb:
> Im zweiten Schaltplan ist wohl der Geräteausgang drauf, aber kein Poti.

Doch, bei 7 habe ich aufgehört zu zählen. Die Bezeichnung kann ich 
leider nicht lesen und ich vermute, dass das in der realen Schaltung 
nicht alles Potis, sondern z.T. Trimmer sein werden.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> RF2

Oh, RP8 steht da. Wieso kann Sebastian das so viel besser lesen, bei mir 
kommt nur verwaschener Unsinn beim PNG..

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Wieso kann Sebastian das so viel besser lesen

Weil Sebastian die Arbeit des TOs gemacht hat und einen Schaltplan als 
gut lesbares PDF herausgesucht und angehängt hat (und dabei den ziemlich 
langen Dateinamen leider beibehalten hat)

von Frido J. (dreistein)


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:
> Frido J. schrieb:
>> Im zweiten Schaltplan ist wohl
>> der Geräteausgang drauf, aber kein Poti
>
> Da sind ziemlich viele Potis drauf.
>
> RP1 ist die grobe Spannungseinstellung, RP8 die feine Einstellung. RP2
> ist die Stromeinstellung.
Ja ja, Wissen ist Macht, danke für Deinen exakten Hinweis, hab' RP8 (1 
K) nach langem Suchen gefunden. Soll ich den jetzt tauschen, weil der 
nicht mehr ganz okay ist ?

von Nemopuk (nemopuk)


Lesenswert?

Frido J. schrieb:
> wenn man den Knopf losläßt hüpfen die Zahlen weiter, erst später
> beruhigt sich das.

Vielleicht ist eine Lötstelle am Poti gebrochen. Einfach mal nachlöten.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Frido J. schrieb:
> Soll ich den jetzt tauschen, weil der
> nicht mehr ganz okay ist ?

Dazu solltest du festellen, ob das Poti wirklich nicht mehr ganz okay 
ist.

von Frido J. (dreistein)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Frido J. schrieb:
>> aber das Drehpoti darauf nicht finden
>
> RF2.
>
> Entferne mal C3 und C12 und C7.
>
> Es ist zu befürchten, dass das Netzteil instabil ist weil es schwingt.
>
> Um das zu prüfen brauchst du aber ein Oszilloskop.
>

Danke für's mitdenken und Oje, natürlich hatte ich gehofft das Poti wäre 
marode. Andererseits, so teuer ist ein Oszi für meine einfachen Zwecke 
ja auch wieder nicht, und brauchen kann man's ja schon öfters. So habe 
ich mir auch eine gebrauchte Proxxon-Drehmachine gekauft, die kann man 
auch immer mal wieder nutzen.

von Frido J. (dreistein)


Lesenswert?

Nemopuk schrieb:
> Frido J. schrieb:
>> wenn man den Knopf losläßt hüpfen die Zahlen weiter, erst später
>> beruhigt sich das.
>
> Vielleicht ist eine Lötstelle am Poti gebrochen. Einfach mal nachlöten.
Danke für den hoffnungsfrohen Vorschlag. Mach ich. So war's übrigens bei 
meiner ERSA MS 250 vor ca. 5 Jahren. Seitdem tut sie wieder in alter 
Frische.

: Bearbeitet durch User
von Frido J. (dreistein)


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:
> Frido J. schrieb:
>> Soll ich den jetzt tauschen, weil der
>> nicht mehr ganz okay ist ?
>
> Dazu solltest du festellen, ob das Poti wirklich nicht mehr ganz okay
> ist.
Das muß ich wohl und hoffe es ist dieser Fehler.

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Frido J. schrieb:
> Dieses Netzteil hat wohl Probleme mit der Feineinstellung der Spannung,
> also dem kleinen Regelknopf. Eine exakte Einstellung ist kaum möglich,
> wenn man den Knopf losläßt hüpfen die Zahlen weiter, erst später
> beruhigt sich das.

Das Poti hat keinen guten Kontakt am Schleifer, an den Enden oder
Lötstellen...

Poti eventuell tauschen..


So, jetzt habe ich die Schaltpläne gefunden, kann
> aber das Drehpoti darauf nicht finden.

In der Mitte des 2. Schaltplans oben sind 2 Potis, eines zur
Feineinstellung liegt in Serie zum Grobpoti...

Dort steht "Voltage"...

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

schwarzes Klebeband auf die letzte Stelle oder Neuansteuerung digital 
könnte helfen (ab 0.5 digital abrunden).
Dann kann bei Drift der Bauteile auch die Spannung nicht negativ werden.
Warum sind Geräte die das können auch so verdammt teuer.

von Frido J. (dreistein)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

So, ich bin ja nicht untätig. Zum Abnehmen des Gehäuses muß man die 
Abdeckung der Griffbefestigung (Ist verclipst) runtermachen und den 
Griff abnhmen. Da kommen dann nochmal zwei Schrauben zum Vorschein. Dann 
drehen sich die Buchsen beim wegschrauben mit, sehr lustig, und die 
Mehrfachkabelteile sind keine Stecker. Die sind hinten auf der anderen 
Platine. So, Poti gemessen, im Meßbereich 200 Ohm hüpft die Anzeige um 
bis zu 4 Ohm und beruhigt sich irgendwann. Vielleicht habe ich ja Glück 
und es ist das Poti. Bitte kann mir jemand sagen wie das heißt, ich 
meine den Suchbegriff.

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Frido J. schrieb:
> im Meßbereich 200 Ohm hüpft die Anzeige um
> bis zu 4 Ohm und beruhigt sich irgendwann. Vielleicht habe ich ja Glück
> und es ist das Poti. Bitte kann mir jemand sagen wie das heißt, ich
> meine den Suchbegriff.

Suchbegriff "Potentiometer" war aber einfach!

Auf dem Poti steht auch der Widerstandswert...

von Nemopuk (nemopuk)


Lesenswert?

Löte es doch erst mal nach, bevor du ersatz kaufst.

von Peter N. (alv)


Lesenswert?

Frido J. schrieb:
> Vielleicht habe ich ja Glück
> und es ist das Poti.

Jetzt werde ich wahrscheinlich gesteinigt, aber wenn das Poti sowieso 
Kontaktprobleme hat, kann man erstmal Kontaktspray reinsprühen. Dann 
funktioniert es erstmal wieder für eine Weile...

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Peter N. schrieb:
> Kontaktspray

ihr immer mit eurem Kontakspray, wenn dann schon Tuner600 oder Oszilin

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:
> Angehängte Dateien:
> prikljucni-nacrt-513812-basetech-bt-305-laboratorijski-napajalniki-nasta 
vljivi-0-30-vdc-0-5-a-150-w-stevilo-izhodov-1-x.
> (67 KB)

Die Extension hättest du aber schon am Filenamen dran lassen können, 
damit die Forensoftware den Dateityp erkennen kann und eine Vorschau 
erzeugt.
Du hättest natürlich auch einfach einen Link zum Schaltplan des Basetech 
BT-305 angeben können.
https://asset.conrad.com/media10/add/160267/c1/-/en/000513812CD01/prikljucni-nacrt-513812-basetech-bt-305-laboratorijski-napajalniki-nastavljivi-0-30-vdc-0-5-a-150-w-stevilo-izhodov-1-x.pdf

: Bearbeitet durch User
von Frido J. (dreistein)


Lesenswert?

Mani W. schrieb:
> Frido J. schrieb:
>> im Meßbereich 200 Ohm hüpft die Anzeige um
>> bis zu 4 Ohm und beruhigt sich irgendwann. Vielleicht habe ich ja Glück
>> und es ist das Poti. Bitte kann mir jemand sagen wie das heißt, ich
>> meine den Suchbegriff.
>
> Suchbegriff "Potentiometer" war aber einfach!
>
> Auf dem Poti steht auch der Widerstandswert...

Du hast gut lachen, ich kenne mich auf dem Gebiet gar nicht aus und habe 
also zuerst mal das Schlimmste befürchtet. Aber stimmt, 
Drehpotentiometer reicht, danke.

von Frido J. (dreistein)


Lesenswert?

Nemopuk schrieb:
> Löte es doch erst mal nach, bevor du ersatz kaufst.
Hm, die Lötpunkte sehen aber sowas von gut aus, und ich mach gerne Nägel 
mit Köpfen. Wo die Kiste schon auf ist. Das Leben ist eh ein Kampf.

von Frido J. (dreistein)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Zu früh gefreut, nix war's, schau doch mal die Bauform an. Die kann ich 
so nicht finden. Hat 1 K.

: Bearbeitet durch User
von Nemopuk (nemopuk)


Lesenswert?

Frido J. schrieb:
> die Lötpunkte sehen aber sowas von gut aus

Schonmal erwas von Haarrissen gehört? Für das bloße Auge sind sie 
meistens unsichtbar. An solchen Stellen treten sie nach meiner Erfahrung 
wesentlich häufiger auf, als Defekte im Bauteil.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?


von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Frido J. schrieb:
> Hm, die Lötpunkte sehen aber sowas von gut aus, ...

Es kostet wirklich nicht die Welt, direkt nachzumessen bzw. einmal mit 
dem Lötkolben drüber zu gehen. Ein mechanisch belastetes Bauteil ist 
immer prädestiniert für Haarrissen. Der Haarriss bildet sich meist 
zwischen Pin und Meniskus.
Auch, wenn auf Grund der Unschärfe der Photos schlecht zu erkennen, 
sieht es so aus, als ob die Pins vom Poti gar nicht richtig durchgelötet 
sind, d.h. sich auf der Oberseite der Platine gar kein Meniskus gebildet 
hat.

Vielleicht ist auch etwas Dreck ins Poti eingedrungen oder auf dem 
Schleifer hat sich irgendetwas abgelagert, so dass er schlechten Kontakt 
zur Widerstandbahn herstellt.

: Bearbeitet durch User
von Frido J. (dreistein)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Frido J. schrieb:
>> schau doch mal die Bauform an
>
> 
https://www.retroamplis.com/epages/62070367.mobile/sv_SE/?ObjectPath=/Shops/62070367/Products/POT-00020-0641&Locale=sv_SE

Gut gefunden, Danke, Bauform passt, bloß 10k sind 9 zuviel. Aber Du hast 
mir Hoffnung gemacht dass es doch noch eins gibt, irgendwo.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

Frido J. schrieb:
> im Meßbereich 200 Ohm hüpft die Anzeige um
> bis zu 4 Ohm und beruhigt sich irgendwann

Das ist sowas von Pille-Palle. - Das Poti ist okay. Ein kleines C von 
ca. 0,47 uF und 63V über die Ausgangsbuchsen löten, wäre ein Versuch.

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> ihr immer mit eurem Kontakspray, wenn dann schon Tuner600 oder Oszilin

Ausgeleierte Potis mit Kontaktspray (meist dem falschen) besprühen
ist wie neue Tabletten vom Arzt zu nehmen - schauma mal...

von Frido J. (dreistein)


Lesenswert?

Jetzt hab' ich mal nachgelötet und mach morgen die Kontrolle. Falls es 
nix war damit dann gehe ich unkonventionell vor und zerlege das Poti. 
Dann sehe ich wie's innen aussieht, reinige das, Kontaktfett drauf. und 
dann "schau mer mol"!

von Christian M. (likeme)


Lesenswert?

Wozu braucht man < 0,5V?

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

Frido J. schrieb:
> Kontaktfett drauf.

Dann aber bitte gleich die halbe Tube. Wenn schon, denn schon.
Alles klar. sowas von hirnrissig.

von Frido J. (dreistein)


Lesenswert?

Das ist wirklich toll, das Nachlöten hat geholfen. Hab' den Kolben 
länger draufgehalten, bisschen Flussmittel dazu, habe fertig! Das kannte 
ich noch nicht.
Dass die Voltanzeige bei 0,5 Volt stehen bleibt und nicht auf Null 
runtergeht
ist mir egal. Vielleicht sollte ich das Poti auch noch nachlöten ? Ich 
brech' zusammen !

von Frido J. (dreistein)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Frido J. schrieb:
>> Kontaktfett drauf.
>
> Dann aber bitte gleich die halbe Tube. Wenn schon, denn schon.
> Alles klar. sowas von hirnrissig.
Stimmt nicht, das habe ich irgendwo gelesen, googletechnisch, und kann 
mir vorstellen dass wenn Du die Gleitfläche vom Poti furztrocken 
reinigst dass dann ein drüberstreichen mit dem Finger mit nem Bisschen 
Fett (minimal) gut sein kann.

von Frido J. (dreistein)


Lesenswert?

Nemopuk schrieb:
> Löte es doch erst mal nach, bevor du ersatz kaufst.

Also gut, 100 Punkte für Dich, tut nach dem Löten. Das merk' ich mir, 
abe wie, und löte nachher noch das andere Poti nach.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.