Hallo, ich habe auf meiner Platine den AMS1117-5.0 verbaut. VIN ist 7,5V (gemessen, liegt an) und Output sollte 5,0V sein. Ich messe als Output jedoch 0,0V und der Linearregler wird ganz warm ohne Last. Im abgeschalteten Zustand messe ich Kurzschluss von VOUT und GND, also gibt es irgendwo einen Fehler. Auf auf meiner zweiten identischen Platine messe ich ebenso einen Kurzschluss. Ich schließe daher einen Bauteilfehler aus. Meine erste Vermutung ist, dass man den Tab (SOT 223-3) nicht mit GND verbinden darf, was ich gemacht habe. Dies ist mir aus dem Datenblatt nicht wirklich ersichtlich. Meint ihr, dass das der Fehler sein kann?
Der Tab ist intern mit Pin 2 verbunden! Und AMS1117 gibts von wenigstens zwei Dutzend Herstellern, mit durchaus abweichenden Daten.
:
Bearbeitet durch User
http://www.advanced-monolithic.com/pdf/ds1117.pdf zum Nachlesen. Achtung, die Mitte ist nicht GND. Aber der Plan stimmt.
Nicht alle Generika des 1117 haben die gleiche Pinbelegung teils gibts sogar von einem Hersteller 2 Varianten, die sich nur durch einen Suffix unterscheiden. Das wirst du aber vermutlich beachtet haben, da du schon das DB von AMS auszugsweise angehangen hast und nicht beliebterweise das DB von TI und dann irgendwas verbaut. Bei einem Einzelstück kannst du vielleicht noch was mit dem Dremel retten. ich hatte den gleichen Fehler mal mit eienem 5 pol. TO220 gemacht ;-)
Besten Dank für die Antworten! Es scheint tatsächlich so, als hätten (nach kurzer Recherche) die üblichen LM1117 in SOT223-3 Bauform den Tab mit VOUT verbunden. Da habe ich genau den erwischt, wo diese Information im Datenblatt fehlt (und falsch angenommen, dass Tab mit GND verbunden wäre). Dann werde ich das Bauteil tauschen, den Tab in der Luft hängen lassen und einen kleinen Kühlkörper an das Kunststoffgehäuse kleben.
Christoph schrieb: > den Tab in der Luft hängen lassen > und einen kleinen Kühlkörper an das Kunststoffgehäuse kleben. So bekommst du viel weniger Wärme weg.
Danke für den Hinweis. Ich habe nun den Tab an ein Stückchen Kupferplatine angelötet, was ich zugeschnitten habe inkl. weiteren Kühlkörper. Die Schaltung funktioniert nun!
Christoph schrieb: > Meine erste Vermutung ist, dass man den Tab (SOT 223-3) nicht mit GND > verbinden darf, was ich gemacht habe. Dies ist mir aus dem Datenblatt > nicht wirklich ersichtlich. Beim TO-252 steht immerhin klar dabei, dass der Tab mit dem Ausgang verbunden ist. Vielleicht ist das "TAB IS OUTPUT" im Datenblatt nur redaktionell zum TO-252 gerutscht und eigentlich sind alle Gehäuseformen gemeint. http://www.advanced-monolithic.com/pdf/ds1117.pdf Wenn man sich beim SOT-223 unsicher ist, könnte man zumindest einmal nachmessen, ob das dort auch so ist. Der Chip könnte der gleiche sein ;-)
:
Bearbeitet durch User
Bei Gehäusen mit drei Pins und Tab (egal, ob SMD oder THT, und egal, was in dem Gehäuse drinsteckt) ist der Tab doch immer mit dem mittleren Pin verbunden, oder nicht?
Rainer W. schrieb: > Wenn man sich beim SOT-223 unsicher ist, könnte man zumindest einmal > nachmessen, ob das dort auch so ist. Das Nachmessen und Überprüfen der Plausibilitäten ist die wichtigste ET-Tätigkeit überhaupt, vor allem beim Entwurf von Leiterplatten, das macht man eigentlich aber immer bei Bauteilen, die man das erste mal benutzt bzw. sich bestellt hat – und das macht man alles VOR (!) dem oder während des Leiterplattenentwurfs und nicht danach, wenn alles schon entworfen, hergestellt und bestückt wurde (bestückt möglicherweise noch von einem selbst). Bei den ganzen Adepten sieht man natürlich immer wieder, dass diese Reihenfolge der Arbeitsschritte immer komplett verdreht bzw. ausgelassen wird. Normalerweise baut man sich auch erstmal einen ersten Prototypen, um auch andere Dinge, die genauso wichtig sind, prüfen zu können – dieser wichtige Schritt wird natürlich auch immer wieder übersprungen und die Konsequenzen und das dazu passende „Jammern”, weil etwas nicht wie geplant funktioniert oder gar abraucht, sieht man dann z.B. auf µC.net, also hier in diesem Milieu der ganzen „Unglücksraben”, die sich quasi immer selbst in so eine ausweglose Situation hineinmanövriert haben und oft auch unbedingt in dieser verweilen wollen, weil unbelehrbar oder beratungsresistent. Die Verbindung des TABs mit Pin 2 eines AMS1117 ist normalerweise Standard, auch bei anderen Spannungsreglern wie LDL1117, LD1085 usw. wird das so beibehalten. Und wenn man keine fremden Bibliotheken blind verwendet, sondern das Device samt Symbol und Package selbst entwirft, schreibt man sich das am besten nochmal als Hinweis irgendwo am Symbol – Beispiel aus meinen Entwürfen ist hochgeladen.
:
Bearbeitet durch User
Yalu X. schrieb: > Bei Gehäusen mit drei Pins und Tab (egal, ob SMD oder THT, und > egal, was > in dem Gehäuse drinsteckt) ist der Tab doch immer mit dem mittleren Pin > verbunden, oder nicht? Es gibt auch vierpolige Leadframes für solche Gehäuse.
H. H. schrieb: > Es gibt auch vierpolige Leadframes für solche Gehäuse. Danke, das wusste ich nicht. In diesem Fall haben die vier Anschlüsse aber wahrscheinlich auch vier verschiedene Funktionen. Hast du vielleicht ein Beispiel?
Yalu X. schrieb: > H. H. schrieb: >> Es gibt auch vierpolige Leadframes für solche Gehäuse. > > Danke, das wusste ich nicht. In diesem Fall haben die vier Anschlüsse > aber wahrscheinlich auch vier verschiedene Funktionen. Klar. > Hast du vielleicht ein Beispiel? Nicht aus dem Stegreif, war aber ein Spannungregler, AFAIR.
(Randnotiz: Kurioserweise gibt's den NCP1072 auch im PDIP-7.)
Yalu X. schrieb: > Bei Gehäusen mit drei Pins und Tab (egal, ob SMD oder THT, und egal, was > in dem Gehäuse drinsteckt) ist der Tab doch immer mit dem mittleren Pin > verbunden, oder nicht? So kenne ich das auch. Als man mangels Internet noch selbst Denken durfte, hätte man das per Ohmmeter direkt geklärt.
Christoph schrieb: > Ich habe nun den Tab an ein Stückchen > Kupferplatine angelötet, was ich zugeschnitten habe inkl. weiteren > Kühlkörper. Weil die Teile so teuer sind? Die passenden zu bestellen wäre wahrscheinlich zu uncool gewesen?
Falls es einen LM1117 in SOT223-3 gibt, wo der Tab mit GND verbunden ist - wie bei meiner Platine - dann wäre das natürlich ideal. Bis jetzt sind mir jedoch außer dem TLV1171 (dieser hat Tab = GND, allerdings sind auch die restlichen Pins vertauscht) keine untergekommen. Wenn jemand einen Tipp hat, würde ich mich freuen.
Christoph schrieb: > TLV1171 (dieser hat Tab = GND, allerdings sind auch die restlichen Pins > vertauscht) Es gilt halt immer Tab = Pin 2. Einen Chip, der zu deiner Platine passt, wirst du nicht finden.
Henry H. schrieb: > Yalu X. schrieb: >> H. H. schrieb: >>> Es gibt auch vierpolige Leadframes für solche Gehäuse. >> >> Danke, das wusste ich nicht. In diesem Fall haben die vier Anschlüsse >> aber wahrscheinlich auch vier verschiedene Funktionen. > > Klar. > >> Hast du vielleicht ein Beispiel? > > Nicht aus dem Stegreif, war aber ein Spannungregler, AFAIR. Ich habe noch ein Beispiel, diesmal ein Spannungsregler: MC33375 / NCV33375 Paßt aber auch nicht für den Ausgangsfragensteller.
Frank O. schrieb: > Christoph schrieb: >> Ich habe nun den Tab an ein Stückchen >> Kupferplatine angelötet, was ich zugeschnitten habe inkl. weiteren >> Kühlkörper. > > Weil die Teile so teuer sind? > Die passenden zu bestellen wäre wahrscheinlich zu uncool gewesen? Man sollte die Tatsachen bzw. Ursache und Wirkung nicht verdrehen oder verwechseln – der Fehler, der die ganze Misere verursacht hat, liegt im Design und nicht an der Wahl oder Kauf der Bauteile – hätte man wenigstens einmal den Multimeter in die Hand genommen und einen AMS1117 durchgemessen oder auch die Datenblätter sorgfältig studiert, hätte man festgestellt, dass die Information zum TAB sehr wohl so gut wie immer angegeben wird und die ganze Situation mit dem Zonk wäre gar nicht erst entstanden. Wird die Information in einem Datenblatt verschwiegen, so muss man in der Regel vom Normalfall ausgehen und der lautet nun mal so, dass der mittlere Pin mit dem TAB-Pin verbunden ist. Die Datenblätter vom 1117 gibt es übrigens von diversen Herstellern (auch von Nachbauten und Fälschungen) und auch mit verschiedenen Revisionsnummern – man hätte sich einfach auch mal mehrere PDFs anschauen können, um eine Information, Annahme bzw. Schlussfolgerung für sich zu extrahieren, aber unterm Strich hat man sich mit der ganzen Thematik eben nicht intensiv genug oder gar nicht beschäftigt, am Ende nicht einmal real durchgemessen, halt nach dem Motto „wird schon passen” und wie es jetzt „passt”, sieht man ja. Das ist los und das ist auch die Ursache. Die ganze Akrobatik mit dem Stückchen Platine als Kühlkörper ist jetzt einfach nur weiter pfuschen und höchstens nur für Feststellung gut, ob es überhaupt funktioniert – wird es übrigens nicht ordentlich und ein wenig mit Verstand gemacht, reicht eine falsche Bewegung aus und das Ding ist samt Kupferpaden von der Platine gerissen. Viele Designfehler kann man durch Sorgfalt von vornherein vermeiden, einige passieren trotzdem – die kann oder muss man dann halt beim nächsten Durchgang korrigieren.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.