Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik AC-DC Koppelung bei trafolosen Wechselrichter


von David (daddy2024)


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Moin,

trafolose Wechselrichter erzeugen ja oft eine AC-Spannung an den DC 
Eingängen (PV Eingängen), sowohl am "+" als auch am "-" Eingang, die 
fast der AC Netzspannung entspricht und das niederohmig.
So macht es zumindest mal Growatt (aus der MIC xxx-Reihe). Die AC 
Spannung liegt aber nur von den beiden DC Eingängen zur PN/Erde an, 
nicht zwischen "+" und "-" Pol des DC Eingangs.

Weiss jemand, wie diese Kopplung zwischen AC- und DC Kreis derart 
zustande kommt? (Vielleicht sind sich viele über das "Phänomen" gar 
nicht bewusst, ist aber tatsächlich so. Man kann durch diese Kopplung 
eine Glühbirne von einem der DC Anschlüsse zur Erde zum Glühen (AC nicht 
DC!) bringen.)

Danke schon mal !

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (elektronenbremser)


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David schrieb:
> eine Glühbirne

David schrieb:
> zum Brennen

Da ist Vorsicht geboten, wenn eine "Birne" nicht nur glüht, sondern 
sogar brennt!

Freitag ist morgen wieder!

von Wolf17 (wolf17)


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Blockschaltbild aufzeichnen, dann wird es klar!
Ich vermute: DC-in geht auf einen Hochsetzsteller (mit MPP) für 350VDC.
Dann eine PWM gesteuerte H-Brücke auf den Netzanschluss. (plus LC Filter 
für 50Hz Sinus)

Somit liegt mal +, mal - vom DC-Zwischenkreiselko auf L Potential.

von J. V. (janvi)


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Früher hatten die meisten Modelle Ringkerntrafos wo mit einer Vollbrücke 
einfach eine PWM draufgegeben wurde. Diese hat mit der Trafoinduktivität 
dann einen Sinus am Netz erzeugt. Die Trafos waren bei einigen kVA schon 
ziemliche Schwergewichte, aber man konnte kleine Eingangsspannungen mit 
billigen Mosfets realisieren. Mit der Entwicklung von SiC und anderen 
Halbleitern über 1000 Volt sind heute praktisch alle WR aus 
Kostengründen trafolos. Die Schaltung ist ein einfacher Resonanzwandler 
wie er bei den CCFL Hintergrundbeleuchtungen bei Flachbildschirmen oder 
ehemaligen "Energiesparlampen" eingebaut ist und regelmässig mit 
entsorgt wird. Damit gibt es keine galvanische Trennung mehr. Die 
Netzspannung liegt sowohl an den Modulen über den MPPT als auch an einer 
im Zwischenkreis eventuell vorhandenen Batterie an.

Wenn du den WR jetzt als "schwarze Box" ohne galvanische Trennung 
ansiehst, brauchst du dich nicht wundern wenn über eine Glühlampe gegen 
Erde Strom fliesst. Tut es natürlich auch wenn du selbst ranlangst. 
Wegen der kapazitiven Ströme sollen sogar die Solarmodule damit 
schneller degenerieren wenn sie nicht korrekt geerdet sind.

SMA hatte früher auch WR mit Ringkerntrafos, heute sind es nur noch die 
Sunny Island. Oder aber die in einigen Kreisen wegen ihrem etwas 
schlechteren Wirkungsgrad verpönten Victron Multiplus. Die kommen etwa 
auf 93% während ein trafoloser Resonanzwandler vielleicht auf 97-98% 
kommt. Bei Victron sind heute sogar noch die MPPTs (RS450) galvanisch 
getrennt. Kann man natürlich auch mit Ferritkernen anstelle 
Ringkerntrafos machen, aber macht eigentlich keiner der sonstigen 
Hersteller wegen dem harten Wettbewerb. Es kapieren sowieso nur wenige 
Elektronik Frickler überhaupt, welche Vor und Nachteile das hat.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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David schrieb:
> trafolose Wechselrichter erzeugen ja oft eine AC-Spannung an den DC
> Eingängen (PV Eingängen), sowohl am "+" als auch am "-" Eingang, die
> fast der AC Netzspannung entspricht und das niederohmig.
> So macht es zumindest mal Growatt (aus der

Nein.

Trafolose WR sind keine Balkonwechselrichter mit Stecker, die ein 
unbedarfter Bastler anschliesst,

sondern werden von einem Elektriker fest installiert mit definierten 
Nullleiter und die Kopplung an die PV geschieht zu diesem Nullleiter 
hin, nicht zur Phase.

Daher liegt keine Phase am PV Modul.

Alles andere wäre ein Installationsfehler.

Zudem gibt es noch einen Netzschutz, der dann auch ansprechen sollte.

von Wolf17 (wolf17)


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Dass auch minus vom DC-in eines trafolosen Balkonkraftwerks gefährliches 
AC Potential hat, ist sicherlich vielen Laien nicht klar.
Gibt es eigentlich eine Statistik, wie viele das anfassen ihrer ist ja 
nur 12V auf der Pufferbatterie nicht überlebt haben?
In die gleiche Kategorie fallen die Bastler, die die Pufferbatterie 
ihres trafoloses Balkonkraftwerks für irgendwelche 12V Geräte nutzen 
möchten.

Da kann man nur hoffen, dass die Einspeisesteckdose vom Balkonkraftwek 
einen FI hat und der das abfängt.

von Uwe (uhi)


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Gibt es trafolose Balkonkraftwerke? Mein Verständnis ist, dass wegen der 
geringen Generatorspannung ein (HF)Trafo ohnehin zum Hochsetzen der 
Spannung gebraucht wird, und der dann die galvanische Trennung gleich 
mit erledigt. Weil ein klassischer Hochsetzsteller für Verzehnfachung 
der  Spannung nicht sehr effizient ist.

Zurück zum Thema: Die Topologie ist schön dargestellt auf 
https://echtsolar.de/wechselrichter/
Die PWM-Brücke schaltet je L und N abwechselnd auf den DC Kreis. Heißt, 
egal wie man L und N vertauscht, das Verhalten bleibt gleich, der 
DC-Teil sieht AC gegen Erde.

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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J. V. schrieb:
> Die
> Netzspannung liegt sowohl an den Modulen über den MPPT als auch an einer
> im Zwischenkreis eventuell vorhandenen Batterie an.

so was will doch niemand ernsthaft im Haus haben?

von Flip B. (frickelfreak)


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Wolf17 schrieb:
> Dann eine PWM gesteuerte H-Brücke auf den Netzanschluss. (plus LC Filter
> für 50Hz Sinus)

Genau das, und bei den größeren und heute üblichen 3~ Wechselrichtern 
ist der Zwischenkreis, der dann eher >600V hat, kapazitiv an den 
Neutralleiter gekoppelt, da macht die DC seite nur wenige volt 
spannungshub -> so gut wie keine wechselspannung auf den 
Stringleitungen.

Vorteil ist die sehr viel geringere komplexität und weniger verluste, 
verglichen mit den alten trafo-geräten.

In der Realität alles lang bewährt und problemlos, die Wechselrichter 
haben eine eigene Isolationsüberwachung drin, die im zweifelsfall über 
redundante und täglich geprüfte Relaiskontakte die Netzkopplung 
abschaltet.

Mikrowechselrichter (BKW) haben natürlich HF-trafos und sind dadurch 
isoliert, das macht man wie schon beschrieben wegen der notwendigen 
spannungsumwandlung.

: Bearbeitet durch User
von David (daddy2024)


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Für alle, die meinen, bei BKW (Balkonkraftwerken, bis 800W) sei das 
nicht der Fall, kann ich aus eigener Erfahrung (und vielen Fällen aus 
der Nachbarschaft/Bekanntenkreis) sagen, sie haben Unrecht! Growatt 
MIC600, Growatt MIC750 sind alle als BKW zertifiziert und zugelassen und 
trafolos -. so steht es in der Bedienungsanleitung. Alle erzeugen eine 
AC Spannung an den beiden DC Polen gegen PE/Erde ! 
Schaltbild/Blockschaltbild ist von den Dingern leider nicht bekannt. Die 
chinesischen Hersteller kopieren offenbar viel, rücken aber selber keine 
Infos raus. Deshalb war hier die Frage, ob da jemand mehr INfos hat, wie 
das zustande kommt, dass es so ist, haben bereits viele erfahren müssen 
(leider).

: Bearbeitet durch User
von David (daddy2024)


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Michael B. schrieb:
> David schrieb:
> Nein.
>
> Trafolose WR sind keine Balkonwechselrichter mit Stecker, die ein
> unbedarfter Bastler anschliesst,

Doch, leider ist es so. Vielfach bestätigt. Der Growatt MIC600 als BKW 
zertifiziert hat zwar keinen Schukostecker sondern wie du erwähnst einen 
spezielln Stecker, der an L/N/PE gezielt angeschlossen werden muss, 
weist aber auch genau -trotz korrektem Anschluss- diese AC Spannung 
gegen Erde auf. Wenn du so ein Teil selber in betrieb hast oder jemand 
kennst, dann miss doch einfach mal die AC Spannung an den DC Polen (im 
Betrieb!!) gegen PE/Erde. Ist bei allen INstallationen der Fall, die ich 
mit dem Growatt MIC kenne, weiss nur nicht, ob es auch Marken/Typen 
gibt, die diese Kopplung nicht haben.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Flip B. schrieb:
> Genau das, und bei den größeren und heute üblichen 3~ Wechselrichtern
> ist der Zwischenkreis, der dann eher >600V hat, kapazitiv an den
> Neutralleiter gekoppelt, da macht die DC seite nur wenige volt
> spannungshub -> so gut wie keine wechselspannung auf den
> Stringleitungen.

Normalerweise hängt N hart auf Zwischenkreis-Mitte, damit man überhaupt 
eine Referenz hat. Im allgemeinen ist ja N nicht gleich dem PE 
Potential. Nebenbei hat PE ja auch keine Relevanz für die eigentliche 
Energieübertragung...ist also für die eigentliche Funktion des WR 
irrelevant.

Aber es sollten schon ein paar mehr Volt am PV Generator sichtbar sein, 
wenn der Wirkungsgrad gut sein soll... Dann wird nämlich der Stern Punkt 
mit 150Hz verschoben, um mit weniger Spannung auszukommen, wenn der 
Booster läuft.

Ansonsten sind 3-phasige aber prinzipbedingt ruhiger auf der dc-seite 
(bezogen auf die Netzfrequenz)

David schrieb:
> Alle erzeugen eine AC Spannung an den beiden DC Polen gegen PE/Erde !

Das muss bei 1-phasigen WR auch so sein!

Gut, man kann schon auf die doppelte Amplitude boosten und dann mit 
einer halbbrücke einspeisen... Das ist aber aus sehr vielen gründen 
suboptimal.

Heinz R. schrieb:
> so was will doch niemand ernsthaft im Haus haben?

Und warum genau nicht?

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von David (daddy2024)


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Hans W. schrieb:

> Das muss bei 1-phasigen WR auch so sein!

Ist leider nicht so, ich kann es nur nochmal bestätigen, dass z.B. die 
MIC Growatt Typen MIC600, MIC 750, MIC1000, MIC2000 ff - erstere beiden 
gelten als BKW und sind als solche zertifiziert- diese AC Spannung trotz 
korrektem Anschluss an L/N/PE diese AC Spannung (niederohmig) gegen Erde 
aufweisen. Selbst mehrmals gemessen an verschiedenen Installationen, ist 
(leider) so, ohne den Aufbau dieser Typen zu kennen. ABer sie haben alle 
keinen Trafo , das steht soweit in der Anleitung dieser Dinger.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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David schrieb:
> Wenn du so ein Teil selber in betrieb hast

Nein, mein WR ist natürlich galvanisch getrennt.

Den Growatt hatte ich aber schon mal in der Hand, und er erweckte den 
Eindruck ein normaler grosser WR zu sein den der Hersteller einfach 
schnell auf die Balkonkraftwerkanforderungen limitiert hat.

Offenbar hat er dabei Wesentliches zur Sicherheit übersehen.

Der WR-Wirkungsgrad ist heute bei den superbilligen PV-Modulen fast egal 
und lohnt keinen cent, aber effektivere WR erlauben eine billigere 
Konstruktion, daher ist der Wirkungsgrad für den Hersteller ein 
Designziel.

Wenn das dann zu Lasten der Sicherheit geht, spart der Hersteller auf 
Kosten des Kunden.

Rapex, weg mit dem Scheiss.

von David (daddy2024)


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Hans W. schrieb:
> Nebenbei hat PE ja auch keine Relevanz für die eigentliche
> Energieübertragung...ist also für die eigentliche Funktion des WR
> irrelevant.

Bei den Growatt Typen schon, ohne PE Anschluss läuft der nicht an, und 
wenn N im Haus auf PE gesetzt wird bzw. PE auf N (was man ja früher bei 
Hausinstallationen auch manchmal machte, um sich den echten PE zu 
ersparen) läuft der Growatt auch nicht an, das prüft er alles.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Ließ meinen Post nochmal und denk dir dazu, dass ich da von trafolosen 
WR spreche.

DC/PE "muss" springen!

Die Topologien die das nicht tun sind wesentlich teurer und können auch 
nicht den Wirkungsgrad. Es gibt dazu haufenweise whitepaper!

73

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Michael B. schrieb:
> WR ist natürlich galvanisch getrennt.

Flip B. schrieb:
> Mikrowechselrichter (BKW) haben natürlich HF-trafos und sind dadurch
> isoliert,

Wieso sollte das ein "muss" sein.
Iso-überwachung und galvanische Trennung durch Relais sind doch Usus.

Meines Wissens wird/würde das nur gemacht, weil die 60V vom Modul halt 
doch sehr niedrig sind und damit das wickelverhältnis einfach gewaltige 
Vorteile bringt.

Nachdem aber GaN Halbleiter nun erschwinglich sind, sehe ich wenig Grund 
nicht einfach zu boosten und dann auf eine heric brücke (oder was 
ähnliches) zu gehen.

Ist billiger, leichter, weniger Verluste, zuverlässiger,...

73

von David (daddy2024)


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Michael B. schrieb:
> Nein, mein WR ist natürlich galvanisch getrennt.

Hast du von deinem WR einen Plan, wie der aufgebaut ist. Nach oben 
Gesagtem (Wolf17) scheint der Effekt bei trafolosen WR "Standard" zu 
sein.  Die MIC Typen von Growatt sind sehr ähnlich und wohl nur primär 
softwaremäßig  unterschiedlich konfiguriert, um die Ausgangsleistung zu 
variieren. Sind alle robust und mit viel Feature ausgestattet, aber dass 
dieser Effekt mit der eingekoppelten AC Spannung auftritt, hat mich auch 
überrascht. Hab den kleinsten schon Jahre problemlos im Einsatz, aber 
bin erst kürzlich auf die Probelmatik gestoßen...

: Bearbeitet durch User
von David (daddy2024)


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Hans W. schrieb:
> Das muss bei 1-phasigen WR auch so sein!

@Hans: Habe ich deine Aussage "Das muss bei 1-phasigen WR auch so sein!" 
missverstanden ? Du meinst also, dass die genannten trafolosen 
einphasigen WR eine AC Spannung zwangsläufig am DC Eingang gegen Erde 
aufweisen müssen ?
Stehe bei deinem Post etwas auf dem Schlauch. Dann würde sich das ja mit 
anderen Aussagen decken aber dem von "Laberkopp" widersprechen ?

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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David schrieb:
> Dann würde sich das ja mit
> anderen Aussagen decken aber dem von "Laberkopp" widersprechen ?

Wieso? Er hat oben doch gepostet, dass er der Meinung sei die dürften 
nicht trafolos sein ... Das habe ich oben auch hinterfragt.

Man könnte auch trafolosen WR so bauen, dass der PV Generator nicht 
"springt"...es gibt dafür aber keinen Grund, die gewaltigen Nachteile in 
Kauf zu nehmen.

Wie gesagt, ein WR muss immer galvanisch vom Netz gehen und Fehler im PV 
Generator auch erkennen können. Damit gibt's mMn keinen Grund dort Trafo 
geräte zu verbauen, wenn man trafolosen Geräte hinbekommt.

Wie oben geschrieben bin ich der Meinung, dass es einfach technisch 
sinnvoller war (?) das Wicklungsverhältnis vom Trafo zu nutzen... GaN 
Transistoren sollten das aber jetzt auch können...war am Anfang mit den 
"normalen" WR auch so... Superjunction MOSFETs haben da viel ermöglicht. 
Genau so wie später SiC.

73

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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David schrieb:
> Hast du von deinem WR einen Plan, wie der aufgebaut ist

Ja.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die trafolose Variante ist eher was für höhere Leistungen, da nervt so 
ein Trafo mit seinem Gewicht und den Verlusten, daher sind die meisten 
Wechselrichter über ich sag mal 1,5kW trafolos (gibt aber auch 
Ausnahmen, mit dem besagten HF-Trafo z.B. sowas hat Fronius mit 8..9kW 
gebaut.

Ansonsten funktionieren die kleinen eher so, daß über einen Trafo von 
der Kleinspannungsseite aus 100Hz Sinus-Halbwellen über einen Trafo 
erzeugt werden, netzseitig gibt es dann nur noch eine mit 50Hz 
schaltende Vollbrücke, die eine der Halbwellen umklappt. Sowas habe ich 
vor 15 Jahren mal mit 1kW selbst gebaut, als dieses Design noch fancy 
war.

Das Problem speziell beim Growatt MC600 ist, daß der eigentlich kein 
600W Wechselrichter ist - sondern ein Design mit 2kW, softwareseitig auf 
600W bzw. 800W limitiert.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Ben B. schrieb:
> 8..9kW

das waren 3-4kW pro Leistungsteil/Phase... und da war ganz schön "Magie" 
darin verbaut, um den Wirkungsgrad vernünftig zu halten.

Da gings aber um den MPP Spannungsbereich.
Beim Balkonkraftwerk ist dieser Aspekt aber wesentlich entspannter.

Ben B. schrieb:
> Ansonsten funktionieren die kleinen eher so, daß über einen Trafo von
> der Kleinspannungsseite aus 100Hz Sinus-Halbwellen über einen Trafo
> erzeugt werden

Das würdest du aber dann an der DC-Spannung und dem DC-Strom sehen.

Mit "heutigen" Halbleitern würde ich zumindest mit dem Trafo einen 
isolierten Booster bauen, der das eigentliche MPP tracking macht und mit 
einer halbwegs schnellen Brücke dann den ac-strom machen.

ggf. kann man da eine Halbbrücke auch mit richtig langsamen Halbleitern 
machen.
So viel billiger sind die aber auch nicht mehr.

Wobei mich das wirklich wundern würde, wenn man bei 800W tatsächlich 
noch HF-Trafos "braucht"... Ich kann mich erinnern, dass vor Jahren ein 
3kW WR auf 1kW limitiert immer noch kostendeckend war... und das ist 
jetzt schon wirklich lange Zeit her.

Im allerschlimmsten Fall brauchts 1nen GaN Halbleiter im Booster...

73

von David (daddy2024)


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Michael B. schrieb:
> Ja.

Hast du einen WR MIT Trafo ? Oder welche Technik schafft die galvanische 
Trennung in deinem Falle? Wenn ich mich recht erinnere arbeitest du doch 
mit einem Hoymiles 600xx ? Der ist doch auch trafolos und hat die 
gleiche Topologie wie von Wolf oben erwähnt.

von David (daddy2024)


Angehängte Dateien:

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Hans W. schrieb:
> Man könnte auch trafolosen WR so bauen, dass der PV Generator nicht
> "springt"...

Mit "spring" meinst du wohl, dass die "Phase" durch die H Brücke am PV 
Eingang zwischen den beiden Polen hin und herspringt ?

Wenn ich das Blockschaltbild, das oben verlinkt ist, voraussetze, dann 
trifft doch genau das zu, was Wolf beschrieben hat, d.h. ein trafloser 
WR mit dieser Topologie (s. Anlage Foto/Screenshot) weist eine AC 
SPannung sowohl an "+" als auch an "-" Pol zur Erde auf. Was auch meiner 
Erfahrung und Messungen an den besagten Typen entspricht.

Dann stellt sich aber mir noch die Frage, warum die Erdschlussprüfung 
bei dieser Topologie nicht ständig anspricht - diese Prüfung ist ja auch 
auf dem gleichen Blockschaltbild vorgesehen. Oder bezieht diese sich nur 
auf eine DC Prüfung zw. PV Anschluss und Erde und lässt die AC Prüfung 
(AC Spannung liegt ja nach dem Gesagten ud Erfahrenen zwangsläufig an) 
aussen vor ?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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David schrieb:
> Hast du einen WR MIT Trafo ?

Ja, schrieb ich schon, 4 sogar.

> Oder welche Technik schafft die galvanische
> Trennung in deinem Falle? Wenn ich mich recht erinnere arbeitest du doch
> mit einem Hoymiles

Nein, Soyosource.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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David schrieb:
> Wenn ich das Blockschaltbild, das oben verlinkt ist, voraussetze

Da die meisten WR die leistungstärker als Balkonkraftwerke sind aber 3 
Phasen haben, trifft das Blockschaltbild nur für eine kleine 
Produktnische zu, und auch dann noch müsste sich der Entwickler für 
diese Konfiguration entscheiden.

von Wolf17 (wolf17)


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Michael B. schrieb:
> Da die meisten WR die leistungstärker als Balkonkraftwerke sind aber 3
> Phasen haben, trifft das Blockschaltbild nur für eine kleine
> Produktnische zu

Wenn man drei statt zwei Halbbrücken einbaut, passt es mit höherer 
Zwischenkreisspannung doch für Drehstrom. Oder übersehe ich da was?

von Flip B. (frickelfreak)


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David schrieb:
> warum die Erdschlussprüfung bei dieser Topologie nicht ständig anspricht

Solange die Module und Verkabelung nicht kaputt sind, fliesst kein 
(Erd)fehlerstrom, egal wie viel Wechselspannung auf der DC seite ist. Es 
ist ja kein Isolationswächter mit aufgeprägter messspannung, sondern ein 
DC/AC Fehlerstromsensor, meist ein Fluxgate stromwandler.

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