Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Gewinde in Acryl?


von Bauform B. (bauformb)


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Guten Morgen,

wie leicht kann ein Profi M2 Gewinde in eine 3mm dicke Acryl-Platte 
schneiden? Oder ernte ich dann "Geh weg, das muss doch wirklich nicht 
sein" (oder so)?

von Walter T. (nicolas)


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Generell kein Problem, aber macht keinen Spaß. Nimm M3.

von Rudi (rudils)


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Bauform B. schrieb:
> wie leicht kann ein Profi

Ich kann das.

Willst du es nicht selbst machen? Hast du Werkzeug?

von Walter T. (nicolas)


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Kann nicht mehr editieren.

Walter T. schrieb:
> Nimm M3.

oder wenigstens M2,5

von Ste N. (steno)


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Das sollte überhaupt kein Problem sein, ist ja das selbe wie Plexiglas. 
Es kann aber sein das gekühlt werden muß, damit es beim bohren nicht 
aufschmilzt.

M2 ist aber wirklich sehr fein und hat in Plastik kaum halt. In dem Fall 
wäre es eventuell besser zöllige Schrauben zu nehmen, dort ist die 
Steigung und damit die Gewindeflanken größer.

von Dieter W. (dds5)


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Wenn du es selbst machen willst, dann kann ich dir einen geeigneten 
Gewindebohrer schicken.
Generell ist bei Bearbeitung von Kunststoff wichtig, dass spanabhebende 
Werkzeuge möglichst scharfe Schneiden haben, also vorzugsweise noch 
nicht mit Metall in Berührung gekommen sind.

von Bauform B. (bauformb)


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Rudi schrieb:
> Willst du es nicht selbst machen? Hast du Werkzeug?

Sooo nötig brauche ich da kein Gewinde ;)

Walter T. schrieb:
> aber macht keinen Spaß. Nimm M3.

"Natürlich" ist mal wieder kein Platz, nicht einmal für M2.5, und die 
Arbeit soll ja auch Spaß machen. Ich lasse mir etwas anderes einfallen. 
Aber gut zu wissen, was notfalls noch geht, vielen Dank miteinander!

von Walter T. (nicolas)


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Um wie viele Gewinde geht es denn?

Eines oder zwei sind kein Problem - die sind schnell von Hand gemacht. 
Aber wenn's um hundert geht, macht das ohne die passende kleine 
Gewindeschneidmaschine keinen Spaß.

von Troll A. (trollator)


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Ist denn zwingend ein Gewinde nötig? Es gibt inzwischen doch auch viele 
tolle Klebstoffe...

von Gerald B. (gerald_b)


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Wie schon jemand anmerkte, M2 hält nicht viel. Selbstschneidende 
Schrauben, selbstverständlich mit vorbohren, gehen auch. So habe ich in 
Plexi Karosserieschreiben mit Senkkopfschrauben montiert. Die sind in 
einem Schaukasten, wo die Frontplatte mit Magneten gehalten wird.

von Bauform B. (bauformb)


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Walter T. schrieb:
> Um wie viele Gewinde geht es denn?

Einmalig 12 Stück. Es geht auch mit Mutter statt Gewinde, aber das 
Lochbild ist dann nicht mehr so schön symmetrisch ;) Außerdem braucht 
man eine Pinzette für die Mutter. Nein, ich baue nicht mehr alles andere 
um, nur weil ich diese Isolierung vergessen hatte.

von Walter T. (nicolas)


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Bei 12 Stück gilt, was ich oben geschrieben habe: Kein echtes Problem, 
macht nur keinen Spaß. Wenn's für privat ist, gib großzügig Trinkgeld.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Das sollte überhaupt kein Problem sein, ist ja das selbe wie Plexiglas.
> Es kann aber sein das gekühlt werden muß, damit es beim bohren nicht
> aufschmilzt.

Das ist der Moment wo sich der Lidlschrauber mit seinem langsamen Gang 
empfiehlt. :-p

Vanye

von Harald W. (wilhelms)


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Rudi schrieb:

> Ich kann das.

Bist Du ein Gewindergeselle mit drei Jahren Lehrzeit?

von Alexander (alecxs)


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Ste N. schrieb:
> Es kann aber sein das gekühlt werden muß, damit es beim bohren nicht
> aufschmilzt.

Wo hast Du gewindeschneiden gelernt?

von Peter O. (peter_o)


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M2 in 3 mm dickes Plexiglas als Durchgangsgewinde ist doch kein Problem, 
wenn du den Gewindebohrer dazu hast. Das sollte auch ausreichend halten. 
Das schneidet man dann aber bitte von Hand und nicht mit einem 
Akkuschrauber oder so.

von Ste N. (steno)


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Alexander schrieb:
> Ste N. schrieb:
>> Es kann aber sein das gekühlt werden muß, damit es beim bohren nicht
>> aufschmilzt.
>
> Wo hast Du gewindeschneiden gelernt?

Ich habe wahrscheinlich schon mehr Gewinde geschnitten wie die meisten 
anderen hier, auch M2. Allerdings nur in Metall. Ich dachte eher an das 
bohren mit dem Kernlochbohrer 1,6mm und 20000/min.

Und außerdem schrub ich "Es KANN aber sein"

von Alexander (alecxs)


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Peter O. schrieb:
> Das schneidet man dann aber bitte von Hand und nicht mit einem
> Akkuschrauber oder so.

Ich wüsste auch gar nicht wie es anders gehen soll, oder gibt's 
Akkuschrauber mit automatischer vorwärts-rückwärts-Umschaltfunktion?

von Darius (dariusd)


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Hallo


Alexander schrieb:
> Wo hast Du gewindeschneiden gelernt?

Könnte es sein, dass erstmal ein Loch vorhanden sein muss, welches nun 
mal meist gebohrt werden muss (Es handelt sich ja um eine Platte...)?

Auch wenn im Fall des TO die Löcher schon vorhanden sind, ist davon 
auszugehen, dass der Thread (via Suchmaschinen) auch von anderen gelesen 
wird, welche Gewinde in Kunststoff schneiden wollen.

Der Hinweis ist also sehr sinnvoll - ein Forum ist tatsächlich nicht 
vorrangig für die Beantwortung von Fragen des einzelnen TO da, sondern 
der Einzelne fragt auch immer (unbewusst) für viele andere und gute 
Antworten sind auch mal so ausführlich das nicht direkt durch den TO 
angefragte  Anteile trotzdem (für die Mitleser, und Suchmaschinennutzer) 
beantwortet werden.


"Damit es beim bohren nicht aufschmilzt" ist sehr wahrscheinlich nicht 
auf das Gewinde bezogen, sondern es ist der Vorgang ("während des...") 
bohrens gemeint.

Keine Sprache ist immer eindeutig, ein wenig muss man schon mitdenken 
und hinnehmen, das nicht immer alles in seinen eigenen Sprachstil oder 
Lehrbuchmäßig eindeutig formuliert ist.

An Ste N. (steno):

Gut und richtig gemacht - ohne Ironie:

Bliebe bei deinen Formulierungen und deinen Sprachstil - mitdenken und 
eventuell ein zweites Mal darüber lesen schadet keinen ernsthaften Leser 
der an technische und praktische Hinweise interessiert ist.

Du schreibst (wahrscheinlich) keine Bücher oder verlangst Geld für die 
Informationen - also bestimmst du deine Formulierung, Satzlängen, 
"Umwege" und die Anzahl der durch Kommas abgetrennten Teilsätze.

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)


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Darius schrieb:
> "Damit es beim bohren nicht aufschmilzt" ist sehr wahrscheinlich nicht
> auf das Gewinde bezogen, sondern es ist der Vorgang ("während des...")
> bohrens gemeint.

Gut mitgedacht, ich nehme alle Bemerkungen beschämt zurück.

von Walter T. (nicolas)


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Ste N. schrieb:
> Ich dachte eher an das
> bohren mit dem Kernlochbohrer 1,6mm und 20000/min.

Ich habe auch schon ein paar Gewinde M2 in Acryl geschnitten. 20000 
U/min ist viel zuviel. Bei Acryl willst Du dicke Späne haben, die aus 
dem Loch heraus sind, bevor sie miteinander wieder verschmelzen.

Kühlen mit Weißöl (bei VHM geht auch Wasser).

Dann Tür abschließen, damit man nicht gestört wird.

Das Gewinde wird dann mit Weißöl oder Schneidöl geschnitten. Ich nutze 
bei so kleinen Durchmessern kein Windeisen, sondern ein Handbohrfutter. 
Trotzdem bei dem Fitzelkram immer wieder ein kleiner Nervenkitzel.

Wie ich schon in meinem ersten Beitrag schrieb: "Kein Problem - macht 
nur keinen Spaß."

Für privat würde ich mir tatsächlich einfach Gewindebohrer kaufen und es 
an Reststücken ausprobieren. Es ist kein Hexenwerk, nur ein Geduldspiel. 
Aber die Anfrage im Eröffnungsthread bezog sich ja auf "Profis machen 
lassen".

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Walter T. schrieb:

> Kühlen mit Weißöl (bei HSS) oder Wasser (bei VHM).

...und keinesfalls mit Spiritus!

von Stephan S. (uxdx)


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Ich habe mal schnell ein 3-mm-Loch in 3 mm Acryl geschnitten, mit 2,5 mm 
vorgebohrt, dann die Ränder etwas gesenkt (höchstens 1/2 mm) und dann 
mit einem Maschinen-Gewindebohrer (!) von Hand geschnitten. Ich würde 
hier nicht zu einem der üblichen 3-teiligen Gewindebohrer-Satz greifen. 
Und natürlich geschmiert, ich habe Isopropanol genommen.

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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Bei M3 hast Du ja komplett auf den Nervenkitzel verzichtet.

Isopropanol .... also so ganz wolltest Du auf den Nervenkitzel wohl doch 
nicht verzichten.

Stephan S. schrieb:
> Ich würde
> hier nicht zu einem der üblichen 3-teiligen Gewindebohrer-Satz greifen.

Lustig. Ich mache genau das Gegenteil: Für M3 in Acryl nehme ich oft den 
Mittelschneider eines dreiteiligen Satzes, damit alles schön stramm 
sitzt.

von Stephan S. (uxdx)


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Walter T. schrieb:
> Bei M3 hast Du ja komplett auf den Nervenkitzel verzichtet.
>
> Isopropanol .... also so ganz wolltest Du auf den Nervenkitzel wohl doch
> nicht verzichten.
>
> Stephan S. schrieb:
>> Ich würde
>> hier nicht zu einem der üblichen 3-teiligen Gewindebohrer-Satz greifen.
>
> Lustig. Ich mache genau das Gegenteil: Für M3 in Acryl nehme ich oft den
> Mittelschneider eines dreiteiligen Satzes, damit alles schön stramm
> sitzt.

Dann probiere mal einen Maschinen-Gewindebohrer. Der führt die Späne 
durch die schräg stehenden Schneiden nach aussen ab (wie ein 
Spiralbohrer) während die 3-teiligen das Gewinde mit einer Schneide 
bearbeiten, die nahezu parallel zur Lochachse steht, die Späne werden 
viel schlechter abgeführt, das Gewinde ist nicht so sauber da die Späne 
stören (deswegen soll man ja mehrfach je Umdrehung absetzen und etwas 
zurückdrehen).

Und Isopropanol ist für Acryl im Gegensatz zu den meisten anderen 
Alkoholen geeignet 
https://www.thyssenkrupp-plastics.de/viskom/acrylglas/acrylglas-richtig-reinigen

Zitat:
"Bei stärkeren, insbesondere fettigen Verschmutzungen können Sie einen 
Kunststoff-Intensivreiniger verwenden. Möglich ist hierfür auch 
benzolfreies Reinbenzin (Waschbenzin, Leichtbenzin) oder Isopropanol.

Wichtig ist, dass das Reinigungsmittel kein Benzol, Ethanol, Alkohol, 
organische Stoffe oder Verdünnungen enthält. Diese können das Acrylglas 
beschädigen."

von Ste N. (steno)


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Stephan S. schrieb:
> Dann probiere mal einen Maschinen-Gewindebohrer. Der führt die Späne
> durch die schräg stehenden Schneiden nach aussen ab (wie ein
> Spiralbohrer)

Was Du meinst sind spezielle Sacklochgewindebohrer. Für Durchgangslöcher 
nimmt man in der Regel normale Maschinengewindebohrer mit den geraden 
Schneiden, bei denen die Späne nach unten aus dem Loch fällt.

von Stephan S. (uxdx)


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Ste N. schrieb:
> Was Du meinst sind spezielle Sacklochgewindebohrer.

So werden die offiziell bezeichnet. Funktionieren aber nach meiner 
persönlichen Erfahrung *) besser als die mit den geraden Schneiden und 
die Gewinde werden - gerade in Kunststoff - sauberer, weil die 
Späneabfuhr besser ist und man spart sich das Hin- und Her-Gedrehe um 
die Späne loszuwerden.

*) Aber das kann man ja auch anders sehen, Zitat Friedrich der Grosse:
"Jeder soll nach seiner Fasson selig werden"

von Josef G. (0123456789)


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Alexander schrieb:
> Ich wüsste auch gar nicht wie es anders gehen soll, oder gibt's
> Akkuschrauber mit automatischer vorwärts-rückwärts-Umschaltfunktion?

Metabo hat so etwas im Sortiment (vielleicht aber nicht unbedingt für M2 
geeignet).

Für wenige Gewinde geht es aber auch mit einem normalen Akkuschrauber 
und manueller Umschaltung der Drehrichtung.
Ein spezielles Gewindeschneidfutter für einige wenige Größen von 
Gewindebohrern gibt es auch für den normalen Akkuschrauber von Metabo.

Aber für M2?

von Ste N. (steno)


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Alexander schrieb:
> Ich wüsste auch gar nicht wie es anders gehen soll, oder gibt's
> Akkuschrauber mit automatischer vorwärts-rückwärts-Umschaltfunktion?

Wozu benötige ich denn für ein Durchgangsloch eine automatische 
Umschaltung? Da tut es auch jeder normale Akkuschrauber mit Rechts- 
Linkslauf. Aber wie meine Vorredner schon sagten, für M2 braucht man ne 
gute Feinmotorik ;)

: Bearbeitet durch User
von Rene K. (xdraconix)


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Bei M2 in Acryl nimmt man für gewöhnlich Einpressgewinde aus Messing, 
gerade bei 3mm Stärke schreit das ja geradezu danach.

von Bauform B. (bauformb)


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Rene K. schrieb:
> Einpressgewinde

Ja, gerne; aber wenn's eine ordinäre DIN934 auch tut... Inzwischen 
braucht man auch keine Pinzette mehr, die Mutter kann ja auch auf die 
andere Seite :)

von Hans (ths23)


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Vanye R. schrieb:
> Das ist der Moment wo sich der Lidlschrauber mit seinem langsamen Gang
> empfiehlt. :-p
Mit Akkuschrauber in Kunsdtstoff ist i.d.R. nicht so gut. Wenn man da zu 
forsch ans Werk geht ist das Gewinde auch schnell versaut.

Einfach ordentlich mit dem korrekten Durchmesser vorbohren und dann mit 
dem Knebel (also so was 
https://www.conrad.de/de/p/ruko-241001-gewinde-werkzeughalter-passend-fuer-gewindeschneider-aussengewindeschneider-2205705.html) 
das Gewinde rein schneiden. Ich schwöre da immer noch auf die 
klassischen Gewindebohrer mit Vor-, Mittel- und Fertigschneider. Ist 
zwar mühsamer aber das Ergebnis ist meist besser.

von Schorsch M. (schorschm)


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Rene K. schrieb:
> Bei M2 in Acryl nimmt man für gewöhnlich Einpressgewinde aus Messing,

Wenn du damit Nietmuttern meinst, bin ich ganz bei dir.

Kommt ganz darauf an wie dick die Platte ist und welcher Belastung das 
Gewinde ausgesetzt ist.

Bei grösserer Belastung wird das Gewinde in Acryl nicht lange halten.
Wenn es optisch erlaubt ist, würde ich Nietmuttern empfehlen.
das geht so: Du bohrst ein Loch von z.B. 3mm, setzt eine Nietmutter ein 
und ziehst sie fest. Danach hast du eine Metallmutter mit 2mm Gewinde, 
welche deutlich höhere Belastungen aushält, als das Acryl.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Das Gehaeuse meines Drehteiles ist verschraubt. Das Gewinde wurde mit 
dem Handgewindeschneider gefertigt. Schneiden mit viel Gefuehl in 
Schritten und immer wieder die Spaene herausholen aus dem Loch war da 
angesagt.

von Harald W. (wilhelms)


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Hans schrieb:

> Einfach ordentlich mit dem korrekten Durchmesser vorbohren und dann mit
> dem Knebel (also so was
> 
https://www.conrad.de/de/p/ruko-241001-gewinde-werkzeughalter-passend-fuer-gewindeschneider-aussengewindeschneider-2205705.html)
> das Gewinde rein schneiden.

Für den Bereich 1...4mm geht das auch mit einem passenden Uhrschlüssel.

von Walter T. (nicolas)


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Harald W. schrieb:
> ür den Bereich 1...4mm geht das auch mit einem passenden Uhrschlüssel.

Du meinst den Vierkantschlüssel, mit dem man ein Uhrwerk aufzieht? Ich 
hätte vermutet, dass das eine Spielpassung gibt und zu sehr wackelt.

Ich nutze für diese kleinen Größen am liebsten ein Handbohrfutter. Da 
habe ich das beste Feingefühl. Ich wüßte allerdings nicht, wo man 
soetwas fertig kaufen könnte.

: Bearbeitet durch User
von Hans (ths23)


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Harald W. schrieb:
> Für den Bereich 1...4mm geht das auch mit einem passenden Uhrschlüssel.
Wenn der passende Uhrenschlüssel im Haus ist sicher auch eine Option. 
Andererseits kostest so ein Knebel nicht die Welt und es arbeitet sich 
angenehm damit. Für Elektronikbasteleien ist so  einer für M1-M4 sicher 
ausreichend. Wer auch mal größer braucht kann sich ja noc einen zweiten 
mit M3-M10 gönnen. 25€ für beide Varianten zusammen ist eigentlich gut 
investiertes Geld in vernünftiges Werkzeug.
Das klassische Windeisen wäre auch noch ne Möglichkeit.

von Lu (oszi45)


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Hans schrieb:
> Das klassische Windeisen wäre auch noch ne Möglichkeit.

Bei M2 braucht man keinen Wind und kein Eisen, sondern viel Gefühl, 
sonst brauchst Du bald einen neuen Gewindebohrer :-)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stephan S. schrieb:
> ich habe Isopropanol

Bei mir war es Brennspiritus in der Lehrwerkstatt, der dazu genommen 
wurde.

von Lu (oszi45)


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Dieter D. schrieb:
> Bei mir war es Brennspiritus

Manches Wundermittel macht auch durchsichtiges Acryl blind. Mal woanders 
testen, kann nützlich sein.

von Frank D. (Firma: LAPD) (frank_s634)


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Das erinnert mich an eine rahmenlose Brille. Dort war der Rahmen in das 
Plastikglas verschraubt, auch mit solchen Fitzelschrauben. Das hielt nie 
richtig, der Optiker ist bald verzweifelt und meinte mit diesen 
rahmenlosen Brillen hätte er nur Ärger. Irgendwann hat er sie dann 
eingeschickt, vermutlich wurde das Gewinde neu geschnitten, das hielt 
dann länger aber war halt irgendwann auch wieder ausgeleiert.

Ich weiss ja nicht was du da vor hast aber wenn möglich nimm grössere 
Gewinde, das kann man sonst kaum belasten.

von Carypt C. (carypt)


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Pattex zum Beispiel macht blind

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Carypt C. schrieb:
> Pattex zum Beispiel macht blind

Einige Schmiermittel für die Fräse waren deshalb auch nicht geeeignet.

von Kilo S. (kilo_s)


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Gewinde in Kunststoff sind immer "Anstrengend".

Sowohl das herstellen (ob nun dreifach geschnitten oder gekühlt mit 
absetzen, ohne absetzen..) ist wurscht.

Ein mal sanft überdreht und die Gewindegänge im Kunststoff sind "Weg".

Ab M3 wird es in Kunststoff "robust", das bedeutet halt "Ganz OK, Drehs 
nur nicht zu fest"...

Ich würde ne Mutter von unten heiß einpressen...

von Manfred P. (pruckelfred)


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Carypt C. schrieb:
> Pattex zum Beispiel macht blind

.. und zuviel davon geschnüffelt macht blöd.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Wenn nicht wahnsinnig werden willst, klebst Messing-Insert mit M2 
Gewinde rein, Plexiglas-Bröselzeugs ist Katastrophe

von Joachim B. (jar)


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Lu schrieb:
> Manches Wundermittel macht auch durchsichtiges Acryl blind
Dieter D. schrieb:
> Brennspiritus

hat mein Sharp PC1500 Dispay blind gemacht, aber mit der guten alten 
Sidol Messingpolitur in der grünen Flasche habe ich die Blindheit wieder 
rauspolieren können.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Mit Akkuschrauber in Kunsdtstoff ist i.d.R. nicht so gut. Wenn man da zu
> forsch ans Werk geht ist das Gewinde auch schnell versaut.

Das geht wunderbar! Man muss halt nur langsam drehen, daher die kleine 
Spitze die ich mir erlaubt habe. .-) Ich schneide regelmaessig Gewinde 
in PLA und PETG-C(carbon filled) Du musst da sehr langsam schneiden 
damit der Kunststoff nicht schmilzt. Besonder PETG-C ist da erstaunlich 
wie schnell der Bohrer warm wird.

Ich wuerde auch zu einem Maschinengewindebohrer raten. Die gibt es im 
uebrigen weil in der Industrie jenseits der Lehrwerkstatt so gut wie 
niemand mehr von Hand ein Gewinde schneidet.

Das Problem bei Acryl ist im uebrigen das da beim bearbeiten, biegen, 
bohren, fraesen, Spannungen rein kommen. Deshalb wird das in der 
Industrie nach sowas getempert. Wenn man Spannungen drin hat und dann 
Alkohol drauf spritzt dann koennen Risse entstehen. Deshalb ist Alkohol 
hier leider nicht so eine gute Idee. Es ist ein Risiko!

Vanye

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Wenn nicht wahnsinnig werden willst, klebst Messing-Insert mit M2
> Gewinde rein, Plexiglas-Bröselzeugs ist Katastrophe

Redet ihr eigentlich alle nur so theoretisch oder von Dingen die ihr 
schonmal gemacht habt? Ich nutze die Teile in M2.5 und M3 haeufig.

Aber erzaehl doch mal wie du die kleinen Fitzelteile einkleben willst 
ohne das deine Klebe ins Gewinde kommt?

Normalerweise werden die einfach eingezogen. Das geht z.B bei PETG gut. 
Acryl ist aber relativ hart. Da kann man schnell Risse bekommen. Man 
koennte sie aber eventuell mit einem Loetkolben reinschmelzen. Das 
braucht aber etwas Uebung.

Dazu einen Tip: Bei Durchgangsloechern von der anderen Seite eine 
Schraube mit Scheibe reinstecken. Dann die Inserts aufschrauben, die 
rausschauende Schraube mit dem Loetkolben warm machen, dann langsam mit 
dem Schraubendreher oder Akkuschrauber reinziehen. So ist sichergestellt 
das die Teile gerade drin sind.
Braucht auch etwas uebung damit man das richtige "warm" trifft.

Vanye

von Hans (ths23)


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Kilo S. schrieb:
> Ab M3 wird es in Kunststoff "robust"

Hängt halt von der Dicke des Kunststoffs ab. M6 in einer 3mm dicken 
PVC-Platte ist eher suboptimal. Die 2-3 Gewindegänge die man  da hat 
halten nicht viel und man hat die schnell ausgerissen - ohne große 
Anstrengung.

von Hans (ths23)


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Vanye R. schrieb:
> Du musst da sehr langsam schneiden
> damit der Kunststoff nicht schmilzt. Besonder PETG-C ist da erstaunlich
> wie schnell der Bohrer warm wird.

Es geht nicht um schnell oder langsam. Es ist einfach das fehlende 
Gefühl fürs Drehmoment, was man mit einem Akkuschrauber nicht hat. Eine 
kleine Unaufmerksamkeit wenn es mal hakt, man beim Sackloch am Ende oder 
am Ende des Gewindebohrers angelangt ist, reicht um das frisch 
geschnittene Gewinde zu versauen.
Zudem sind die bei Bohrmaschinen üblichen Dreibackenfutter für die 
Aufnahme von Gewindebohrern ungeeignet. Gerade wenn es größer wird und 
der Werkstoff härter, dann drehen die Bohrer auch mal schnell durch. 
Dabei versaut man sich dann entweder den Bohrer oder das Bohrfutter - je 
nachdem was härter ist. Man benutzt einfach das richtige Werkzeug - 
einen Meßschieber nimmt man ja auch nicht zum Anreißen, obwohl das 
prinzipiell geht. Auf Geewindeschneiden übertragen bedeutet dies, man 
benutzt ein Futter welches speziell für diesen Zweck gedacht ist - gibt 
es und ist noch nicht mal so teuer (ca. 15-20€). Dennoch auch mit dem 
richtigen Futter fehlt mit dem Akkuschrauber das Gefühl fürs Drehmoment, 
das kommt beim Handgewindeschneider einfach besser rüber.
Es gibt nicht umsonst Maschinen, auch ähnlich einer Handbohrmaschine, 
die für das Schneiden von Gewinden ausgelegt sind und z.B. über ein 
automatisches Wendegetriebe verfügen. Die bekommt man allerdings nicht 
beim Lidl für 99€.

von Rudi (rudils)


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Harald W. schrieb:
> Bist Du ein Gewindergeselle mit drei Jahren Lehrzeit?

Ja. Das nennt sich FEINMECHANIKER. In der Berufsschule zusammen mit den 
Uhrmachern, als diese noch mechanisch waren.

von Walter T. (nicolas)


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Hans schrieb:
> Zudem sind die bei Bohrmaschinen üblichen Dreibackenfutter für die
> Aufnahme von Gewindebohrern ungeeignet.

Wie jetzt? Ist die Reibkombination "gehärtete Bohrfutterbacken auf 
harten Gewindebohrerschaft" nicht als Sicherheits-Rutschkupplung 
gedacht?

Jetzt erzähl mir blos noch, dass ich den Mitutoyo-Franzosenschlüssel 
auch falsch benutze!!!

von Udo S. (urschmitt)


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Walter T. schrieb:
> Mitutoyo-Franzosenschlüssel

YMMD :-)

von Harald W. (wilhelms)


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Carypt C. schrieb:

> Pattex zum Beispiel macht blind

Ja, das sollte man besser nicht ins Auge schmieren.

von Harald W. (wilhelms)


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Walter T. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> ür den Bereich 1...4mm geht das auch mit einem passenden Uhrschlüssel.
>
> Du meinst den Vierkantschlüssel, mit dem man ein Uhrwerk aufzieht? Ich
> hätte vermutet, dass das eine Spielpassung gibt und zu sehr wackelt.
>
> Ich nutze für diese kleinen Größen am liebsten ein Handbohrfutter. Da
> habe ich das beste Feingefühl.

Das stimmt natürlich, aber zumindest bei M3 geht das problemlos. Und
der Schlüssel passte mit in den kleinen Blechkasten, indem ich meine
kleinen Bohrer aufbewhrte. :-)

von Hans (ths23)


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Walter T. schrieb:
> Wie jetzt? Ist die Reibkombination "gehärtete Bohrfutterbacken auf
> harten Gewindebohrerschaft" nicht als Sicherheits-Rutschkupplung
> gedacht?
Frag einfach mal den Rudi, der als Feinmechanikus vom Fach ist. Bei uns 
in der Firma wäre seinerzeit kein Feinmechaniker auf die Idee gekommen 
einen Standardgewindebohrer in die Bohrmaschine einzuspannen. Den hätte 
man wahrscheinlich geteert und federt. Wie gesagt ist wie Anreißen mit 
dem Messschieber, zwar prinzipiell möglich, aber eben das falsche 
Werkzeug.

Walter T. schrieb:
> Jetzt erzähl mir blos noch, dass ich den Mitutoyo-Franzosenschlüssel
> auch falsch benutze!!!
Ja wenn Du damit Engländer bearbeitest, da ist das nicht korrekt, der 
Schlüssel ist ja schließlich für Franzosen vorgesehen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Vanye R. schrieb:
> Das Problem bei Acryl ist im uebrigen das da beim bearbeiten, biegen,
> bohren, fraesen, Spannungen rein kommen. Deshalb wird das in der
> Industrie nach sowas getempert. Wenn man Spannungen drin hat und dann
> Alkohol drauf spritzt dann koennen Risse entstehen.

Genau da liegt ein mögliches Problem, Spannungsrisse auch an den 
Gewindespitzen.

Acryl ist nicht gleich Acryl, z.B. hat Röhm Plexidur, was mechanisch 
toleranter und im Vergleich zum Plexiglas weicher / zäher ist.

von Rene K. (xdraconix)


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Vanye R. schrieb:
> Redet ihr eigentlich alle nur so theoretisch oder von Dingen die ihr
> schonmal gemacht habt? Ich nutze die Teile in M2.5 und M3 haeufig.
>
> Aber erzaehl doch mal wie du die kleinen Fitzelteile einkleben willst
> ohne das deine Klebe ins Gewinde kommt?

Also hast du das noch nie gemacht... Die Inserts werden heißgepresst. Da 
wird garnichts "geklebt" mit irgendwelchem Kleber.

Wenn du die tatsächlich "häufig" einklebst hast du den Sinn dahinter 
völlig falsch verstanden!

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Also hast du das noch nie gemacht... Die Inserts werden heißgepresst.

Kannst du nicht sinnentnehmend lesen oder tust du absichtlich maximal 
dumm quoten um dich besser zu fuehlen? Ich hab doch beides andere 
Methoden in der gleichen Nachricht ebenfalls beschrieben.

Vanye

von Rainer W. (rawi)


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🍅🍅 🍅. schrieb:
> Wenn nicht wahnsinnig werden willst, klebst Messing-Insert mit M2
> Gewinde rein, Plexiglas-Bröselzeugs ist Katastrophe

Wenn schon ein M2.5-Gewinde aus Platzgründen nicht passt, wird ein 
Messing-Einsatz erst recht zu groß sein.

von Hans-Joachim S. (haenschen2)


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Hallo,
der TO wird vielleicht schon sein Projekt beendet haben. Aber ich möchte 
doch noch meinen Gewindebohrer zeigen - falls nicht schon bekannt.
Der wird von z.B. LINIG als Mehrzweck-Gewindebohrer bezeichnet. Ich habe 
damit bisher alle langspanigen (PE/"Murtfeld Grün", PTFE/Teflon, POM, 
Kupfer, Alu ++) und spröderen (Acryl/Plexiglas, Polycarbonat/Lexan ++) 
Materialien bearbeitet. Bei den kleinen Gewinden ist das genaue / 
senkrechte Ansetzen des Bohrers viel wichtiger, damit der Anschnitt 
nicht schon ausreißt.
Gruß
Hans

von Bauform B. (bauformb)


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Hans-Joachim S. schrieb:
> der TO wird vielleicht schon sein Projekt beendet haben.

naja, zumindest den Teil des Plans ;) Aber ich finde die vielen Tipps 
trotzdem sehr spannend und lehrreich. Vielleicht hat mal jemand eine 
ähnliche Frage. Das waren jetzt ca. 60 Beiträge -- ohne Beleidigungen 
und zum Thema -- von wegen "forum from hell"... Danke!

von Hans-Joachim S. (haenschen2)


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Bauform B. schrieb:
> Das waren jetzt ca. 60 Beiträge -- ohne Beleidigungen
> und zum Thema -- von wegen "forum from hell"... Danke!

- genau ! Das war auch der Grund, warum ich mich auch noch zu Wort 
gemeldet habe ! Auch von hier vielen Dank für die themenbezogenen 
Beiträge.
vlG. Hans

von Walter T. (nicolas)


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Hans-Joachim S. schrieb:
> LINIG als Mehrzweck-Gewindebohrer

Der ist aber für geführten Vorschub gedacht, oder?

(Also Z- und C-Achse gekoppelt, nicht mit Längenausgleichfutter)

Die Form habe ich noch nie gesehen (finde sie auf Anhieb auch nicht im 
Katalog), also danke für zeigen.

: Bearbeitet durch User
von Hans-Joachim S. (haenschen2)


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Walter T. schrieb:
> für geführten Vorschub gedacht

-nein, ich schneide damit ganz normal mit Windeisen oder bei kleineren 
Größen mit dem Werkzeughalter mit Knarre. (Zum Ausrichten unter der 
Säulenbohrmaschine ansetzen oder im Reitstock mit der Drehe)
Ich habe jetzt keinen Katalog zur Hand - aber Hoffmann Group sollte die 
auch führen.
vlG. Hans

von Ste N. (steno)


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Walter T. schrieb:
> Die Form habe ich noch nie gesehen (finde sie auf Anhieb auch nicht im
> Katalog), also danke für zeigen.

google: Gewindebohrer mit ausgesetzten Zähnen

Was der Vorteil dieser Bohrer ist kann ich aber auch nicht sagen.

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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Ste N. schrieb:
> Was der Vorteil dieser Bohrer ist kann ich aber auch nicht sagen.

Die hinteren Schneiden bekommen noch etwas Spandicke ab.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Hans-Joachim S. schrieb:
> -nein, ich schneide damit ganz normal mit Windeisen oder bei kleineren
> Größen mit dem Werkzeughalter mit Knarre.

Diese Werkzeughalter benutze ich dann ohne Griff mit blockierter Knarre. 
Oder auch den Kern eines Kugelwindeisens, also die beiden Griffenden 
abgeschraubt.

Hans-Joachim S. schrieb:
> (Zum Ausrichten unter der Säulenbohrmaschine ansetzen

Oder auch Gewindebohrer ins Bohrfutter und von Hand drehen. Geht sehr 
gut mit älteren Tischmaschinen, wo man den Riemen abhängt.

Wir hatten in der früheren Werkstatt ein Stück Rundmaterial mit 
eingespanntem Gewindebohrer und am anderen Ende einem langen 
Zylinderstift. Konnte man ins Bohrfutter spannen und manuell drehen, um 
rechtwinklig zu kommen.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Also ich benutze weiterhin meinen Akkuschrauber. Aber ich hab das auch 
gelernt. .-)  (bin gelernter Schlosser)

Handarbeit mache ich nur noch bei so extremeren Sachen wie hochlegierten 
Stahl.

Vanye

von Johannes R. (oa625)


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Passt zwar nicht direkt zum Thema "Gewinde in Acryl?", ist aber 
vielleicht eine Anregung für ein Hilfsmittel:

Für feinmechanische Arbeiten/Modellbau nutze ich Gewindebohrer ab M1,6 
aufwärts. Dafür habe ich die abgebildete Vorrichtung gebaut. Das kleine 
Bohrfutter (bis 4mm) gab's mal bei Pollin. Das zylindrische Führungsteil 
ist für eine 43mm Einspannung gemacht. Damit kann es mit wenigen 
Handgriffen gegen die Bohrmaschine (hier: BFW40 (Proxxon)) getauscht 
werden. Die Spindel mit 10mm Durchmesser hat ca. 80mm Verschiebeweg. Ein 
uralter Bakelit- Skalenknopf mit Klemmschraube dient als Handgriff. 
Wegen der begrenzten Klemmkraft ergibt sich dabei auch eine gewisse 
Drehmomentbegrenzung.

MfG
J.R.

von Marcel V. (mavin)


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Mit einem Gewindeschneidapparat kann man gefahrlos Gewinde mit der 
Säulenbohrmaschine in Werkstücke schneiden, ohne dass der Gewindebohrer 
abbricht. Zum Schneiden von Durchgangs- oder Sacklöchern, mit 
automatischer Drehrichtungsumkehr mit doppelter Umkehrgeschwindigkeit 
und einstellbarer Rutschkupplung
zur Vorbeugung gegen Bruch des Drehzapfens!

Trotzdem würde ich persönlich damit keine Gewinde unter M5 schneiden 
wollen! Auch wenn in der Beschreibung steht, dass sogar ein M3 Gewinde 
möglich ist.

von Walter T. (nicolas)


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Johannes R. schrieb:
> vielleicht eine Anregung für ein Hilfsmittel

Schick! Ich habe mir vor Jahren etwas Ähnliches gebaut. Nur nicht so 
schick.

Bei mir steht das Hilfsmittel allerdings seit Ewigkeiten ungenutzt 
herum.

So nach ca. 100...200 Gewinden in allen Größen war es plötzlich von 
heute auf morgen überflüssig. Irgendwie war danach der richtige 
Anschnitt im Muskelgedächtnis - wobei ich zugeben muss, noch nie kleiner 
als M2 hergestellt zu haben.

von Johannes R. (oa625)


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Walter T. schrieb:
> So nach ca. 100...200 Gewinden

Naja, ich habe Maschinenbauer gelernt und auch als solcher gearbeitet 
und kann da locker mithalten ;-)).
Der Vorteil eines solchen Hilfsmittels ist vor allem, dass das 
Gewindeschneiden in der gleichen Aufspannung wie das Bohren erfolgt. Das 
sichert die Koaxialität zum Bohrloch, auch wenn der Bohrkopf für schräge 
Bohrungen aus der senkrechten Lage geschwenkt wurde.
Außerdem nutze ich das Teil auch zum Reiben ab Ø2H7.

J.R.

von Hans-Joachim S. (haenschen2)


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Hallo,
dieses FEINe Gerät liegt bei mir seit Jahren unbenutzt ´rum, weil das 
Windeisen oder die Ratsche im gleichen Schubfachregal liegen wie die 
Gewindebohrer. Dann nehme ich meistens die - muss nicht erst den Schrank 
mit den Kleinmaschinen aufschließen ...
Ich schneide jetzt auch nicht täglich Gewinde - bin ja Elektroniker.
Gruß
Hans

von Walter T. (nicolas)


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Johannes R. schrieb:
> Walter T. schrieb:
>> So nach ca. 100...200 Gewinden
>
> [...] kann da locker mithalten ;-)).

Die Aussage war gemeint als: "Schneller überflüssig als die Stützräder 
am Fahrrad"

Johannes R. schrieb:
> Der Vorteil eines solchen Hilfsmittels ist vor allem, dass das
> Gewindeschneiden in der gleichen Aufspannung wie das Bohren erfolgt

Wie das denn? Du bohrst doch auch nicht auf einem Bohrständer? Oder 
beziehst Du das jetzt auf das Längenausgleichsfutter?

von Walter T. (nicolas)


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Hans-Joachim S. schrieb:
> dieses FEINe Gerät

Ja, hier auch. Ein großer Maschinenbauer in der Umgebung hat die Dinger 
in großen Mengen in den 80er Jahren weggeworfen und seitdem lagert in 
jedem Haushalt in 20 km Umkreis so ein Ding.

Als Kurzwellensender und als blaue Partybeleuchtung sind sie zu 
gebrauchen, sonder aber für nix.

: Bearbeitet durch User
von Johannes R. (oa625)


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@ Walter T. (nicolas)

Ohne jetzt noch mehr vom eigentlichen Inhalt des Thread abzuschweifen:
Ich nutze diese Kombination: 
https://www.proxxon.com/de/micromot/20165.php.
Und damit ganz einfach:
Bohren -> Fräsmotor raus -> Vorrichtung rein -> Gewindeschneiden

Alles Weitere, wenn nötig, ist in einem neuen Thread vielleicht besser 
aufgehoben.

Gruß
J.R.

von Marcel V. (mavin)


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Johannes R. schrieb:
> Und damit ganz einfach

Für nur 12 Gewindebohrungen in Acryl kann man auch mal eben einen 
Gewindebohrer mit Windeisen benutzen. Fertig!

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