Forum: Offtopic Wie ist die Gefährdung durch einen Steckverbinder mit Kadmiumbeschichtung zu bewerten?


von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

ich habe einen Rundsteckverbinder vom Typ 85106J106S50. Der 
Steckverbinder ist laut Aufdruck auf der Verpackung von Souriau 
(Elektrotechnik) hergestellt worden. Mittlerweile wurde Souriau wohl von 
Eaton übernommen.

Die technischen Daten zu dem Steckverbinder sind auf der folgenden 
Internetseite aufgeführt.
https://www.eaton.com/at/de-de/skuPage.85106J106P50.html

Laut Datenblatt ist der Steckverbinder mit Kadmium beschichtet (Plating: 
Cadmium). Wie ist dies zu bewerten? Geht bei normalem Gebrauch eine 
Gefährdung aus? Darf dieser Steckverbinder im zivilen Bereich eingesetzt 
werden?

Mit freundlichen Grüßen
Guido

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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von Jens G. (jensig)


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Guido C. schrieb:
> Laut Datenblatt ist der Steckverbinder mit Kadmium beschichtet (Plating:
> Cadmium). Wie ist dies zu bewerten? Geht bei normalem Gebrauch eine
> Gefährdung aus?

Nein.

> Darf dieser Steckverbinder im zivilen Bereich eingesetzt werden?

Vielleicht nicht für neue kommerzielle Projekte, aber privat isses eher 
egal. Und rausreißen muss man bereits Verbautes auch nicht

von Harald W. (wilhelms)


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Guido C. schrieb:

> Laut Datenblatt ist der Steckverbinder mit Kadmium beschichtet (Plating:
> Cadmium). Wie ist dies zu bewerten? Geht bei normalem Gebrauch eine
> Gefährdung aus?

Wie oft willst Du denn stecken und lösen?

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

Harald W. schrieb:
> Wie oft willst Du denn stecken und lösen?

grundsätzlich möchte ich nur die Litzen der Leitung anlöten und den 
Stecker vielleicht zwei bis drei Mal lösen.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Harald K. (kirnbichler)


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Du solltest den Stecker nicht (D)einem Kleinkind als Schnullerersatz 
geben, aber das wirst Du sowieso nicht vorgehabt haben.

von Soul E. (soul_eye)


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Guck mal in Deine Kiste mit den Schrauben. Die mit gelb-goldener Farbe 
haben meist eine Cadmium-Oberfläche. Montagewinkel aus den 80ern oder 
90ern haben auch oft diese charakteristische goldene Farbe.

von Mario M. (thelonging)


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Auch wenn diese Teile umgangssprachlich "vercadmet" genannt werden, 
enthalten sie schon lange kein Kadmium mehr. Stattdessen sind sie mit 
Zink beschichtet, welches mit Chromat passiviert wird. Im Zuge der ROHS 
versucht man auch davon wegzukommen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Guido C. schrieb:
> grundsätzlich möchte ich nur die Litzen der Leitung anlöten

Guido C. schrieb:
> Geht bei normalem Gebrauch eine Gefährdung aus?

Immer Freitags sind die Stecker gefaehrlich und anfassen fuehrt zu 
qualvollem ableben.

von Benedikt L. (Firma: Dem Ben seine Leiche) (dembenseineleiche) Flattr this


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Es ist ein STECKVERBINDER. Kein Zäpfchen oder Schnuller!

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Guido C. schrieb:

>> Wie oft willst Du denn stecken und lösen?
>
> Ich möchte ich nur die Litzen der Leitung anlöten
> und den Stecker vielleicht zwei bis drei Mal lösen.

Dann kann man sicherlich nicht von einere Gefährdung sprechen.
Und nach dem Löten sollte man sich sowieso die Hände waschen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Benedikt L. schrieb:
> Es ist ein STECKVERBINDER. Kein Zäpfchen oder Schnuller!

Alle drei steckt man irgendwo rein, das kann vielleicht der eine oder 
andere nicht auseinanderhalten?

von O. D. (odbs)


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Mario M. schrieb:
> Auch wenn diese Teile umgangssprachlich "vercadmet" genannt werden,
> enthalten sie schon lange kein Kadmium mehr. Stattdessen sind sie mit
> Zink beschichtet, welches mit Chromat passiviert wird. Im Zuge der ROHS
> versucht man auch davon wegzukommen.

Genau.

In der Luftfahrt wird teilweise noch ein ähnliches Verfahren mit Cadmium 
und Chromatierung eingesetzt, diese Teile haben eine ähnliche goldene 
Farbe, sind aber komplett matt.

Von den glänzenden und gold/grünlich/rötlich schimmernden verzinkten und 
chromatierten Teilen aus der Eisenwaren-Abteilung des Baumarktes kann 
man sie optisch gut unterscheiden.

Das gefährliche an der Chromatierung ist Chrom-VI. Die blaue 
Passivierung benutzt Chrom-III. Es gibt auch ROHS-konformen Ersatz mit 
Farbstoffen, der das ursprüngliche Aussehen imitiert. Da muss man schon 
sehr genau hinschauen.

Die Luftfahrt-Steckverbinder haben über der Cadmium-Schicht häufig eine 
schwarze oder olivgrüne Passivierung/Chromatierung. Das Cadmieren ist 
vor allem bei der Herstellung eine Gesundheitsgefahr und natürlich 
später bei der Entsorgung schlecht für die Umwelt. Für den eigentlichen 
Anwender gibt es bei sachgerechter Handhabung eigentlich keine Risiken.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten. Lutschen möchte ich den Steckverbinder 
nicht. Auch wenn hier die Fantasie mit einigen durchgeht, ich möchte den 
Steckverbinder auch nicht anderweitig unsachgemäß gebrauchen. Mir geht 
es um eine realistische Einschätzung der Gefahr, die von dem 
Steckverbinder ausgeht bzw. ausgehen kann. Mein Gedanke war, dass man 
sich nach dem Anfassen des Steckverbinders nicht unbedingt gleich die 
Hände wäscht und so Kadmium aufnimmt. Übertragen stellt sich die Frage, 
wie leicht Teile der Beschichtung "abfärben".

O. D. schrieb:
> Die Luftfahrt-Steckverbinder haben über der Cadmium-Schicht häufig eine
> schwarze oder olivgrüne Passivierung/Chromatierung. Das Cadmieren ist
> vor allem bei der Herstellung eine Gesundheitsgefahr und natürlich
> später bei der Entsorgung schlecht für die Umwelt. Für den eigentlichen
> Anwender gibt es bei sachgerechter Handhabung eigentlich keine Risiken.

Der Steckverbinder, den ich habe, ist etwas älter und außen olivgrün. 
Bleibt zu hoffen, dass er besagt olivgrüne Passivierung hat. In dem Fall 
wären meine Bedenken unbegründet.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Harald K. (kirnbichler)


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Du könntest, wenn Du Dir trotzdem ernsthafte Sorgen machst, Handschuhe 
verwenden, wenn Du den Steckverbinder verarbeitest. Nitril sollte 
reichen, um die Kontaminationsgefahr zu reduzieren.

von Christian M. (likeme)


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Bleiverbot gilt auch nur in der Elektronikbranche und nicht im 
Schützenverein, der Bundeswehr oder bei der Polizei. Komisch....

von Peter N. (alv)


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Guido C. schrieb:
> Mein Gedanke war, dass man
> sich nach dem Anfassen des Steckverbinders nicht unbedingt gleich die
> Hände wäscht und so Kadmium aufnimmt. Übertragen stellt sich die Frage,
> wie leicht Teile der Beschichtung "abfärben".

Meine Güte!
Wieso stellen sich heutzutage die Leute so an?
Ich bin im Laufe meines Lebens mit vielen Schadstoffen in Kontakt 
gekommen und ich bin immer noch da...

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