Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik E-Bike Ladegerät umbauen?


von Frank O. (frank_o)


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Hallo Forum!

Hat schon jemand ein E-Bike Ladegerät umgebaut, sodass das eine bessere 
Anzeige hat?
Meins und die ich so gesehen habe, haben nur eine zweifarbige (rot/grün) 
Led.

Würde gerne eure Meinungen und Vorschläge hören.

Bei meinem weiß ich nicht mal, ob ich das problemlos dauerhaft dran 
lassen kann. Bisher habe ich mich nicht mit diesem Teil beschäftigt.

Danke für eure Teilnahme!

von Jens M. (schuchkleisser)


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Da diese Lader in der Regel nur Spannung bereitstellen und der ganze 
Ladevorgang innerhalb des Akkupacks über das BMS passiert, ist da nicht 
viel zu messen.
Die Rot/Grün-Lampe entcheidet einfach anhand des fließenden Stroms: viel 
= Lädt, wenig = Voll, nix = Stecker nicht drin.

Alternativ geht's über die Packspannung, nach dem Motto X*3,5V ist leer, 
X*4,2V ist voll, drüber ist Stecker fehlt, drunter ist Kaputt.

Was will man da groß anderes anzeigen?
Und: nein, es ist nicht gut den Akku länger Voll stehen zu lassen, denn 
die Alterungsrate der Zellen steigt mit steigender Spannung.
Über den Winter oder Urlaub sollte der Akku halb voll sein, eher sogar 
weniger, allerdings muss man auf die Selbstentladung achten.

von H. H. (hhinz)


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Jens M. schrieb:
> Was will man da groß anderes anzeigen?

Wieviel Ah beim letzten Ladevorgang in den Akku geladen wurden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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H. H. schrieb:
> Wieviel Ah beim letzten Ladevorgang in den Akku geladen wurden.

Das wäre der Job des BMS, ebenso wie die entnommenen Ah. Aber die 
meisten E-Bike BMS haben sowas nicht, geschweige denn eine vernünftig 
dokumentierte Schnittstelle.

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Nuja, es gibt für wenig Geld USB-Tester, die Strom und Spannung messen 
und anzeigen, und dazu mAh und Wh, und dank USB-C können die teilweise 
durchaus 48V und 5A, da sollte sich was machen lassen.

von Frank O. (frank_o)


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Jens M. schrieb:
> Da diese Lader in der Regel nur Spannung bereitstellen und der ganze
> Ladevorgang innerhalb des Akkupacks über das BMS passiert, ist da nicht
> viel zu messen.

Da habe ich tatsächlich gar nicht drüber nachgedacht.
Berufskrankheit. Unsere Lader für Bleiakkus zeigen halt alles an (oder 
auch nichts, je nach Größe des Ladegerätes).

von Frank O. (frank_o)


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Aber vielleicht sollte man etwas zum zwischenschalten bauen?

von Ralf X. (ralf0815)


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Ich habe sowas im Einsatz:

https://de.aliexpress.com/item/4001159364475.html

Lade- und Lastkabel am Akkupack aufgetrennt, der Shunt wird über MC4 
eingeschleift.
Dazu ein kleiner 3s1p für die mobile 12V Versorgung.

Daten kommen per BT aufs Handy oder PC und können dort gespeichert 
werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Frank O. schrieb:

> Bei meinem weiß ich nicht mal, ob ich das problemlos dauerhaft dran
> lassen kann.

Ich vermute mal, das bei den meisten Ladegeräten bei "Batterie voll"
weiterhin eine Spannungg von 4,2V pro Zelle anliegt. Das sorgt bei
Li-Zellen für eine verkürzte Lebensdauer der Batterie.

von Frank O. (frank_o)


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Ralf X. schrieb:
> Ich habe sowas im Einsatz:

Das ist schon mal eine gute Idee.
Ich werde erstmal ein Energiemessgerät vor das Ladegerät in die 
Steckdose stecken und gucken was da passiert.
Da das Fahrrad aus China ist und ich gar nichts über das Ladegerät weiß 
(kann sein, dass da was dabei war), will ich überhaupt erstmal sehen, ob 
ich das Ding am Fahrrad lassen kann, und es abgeschalte (oder das BMS 
abschaltet) und ob es irgendwann wieder nachläd.

Habe gerade nochmal nachgeschaut. 4A/48V. Also eine "sanfte" Ladung des 
Akkus.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Frank O. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Ich habe sowas im Einsatz:
>
> Das ist schon mal eine gute Idee.
> Ich werde erstmal ein Energiemessgerät vor das Ladegerät in die
> Steckdose stecken und gucken was da passiert.
> Da das Fahrrad aus China ist und ich gar nichts über das Ladegerät weiß
> (kann sein, dass da was dabei war), will ich überhaupt erstmal sehen, ob
> ich das Ding am Fahrrad lassen kann, und es abgeschalte (oder das BMS
> abschaltet) und ob es irgendwann wieder nachläd.

Das wird zu gar nichts führen.
Zieht man den Ladestecker ab, sackt die Zellspannung sehr schnell um 
~0,04 bis 0,08 V ab, dass reicht bei den meisten Ladeteilen aus, dass 
die schon wieder Rotlicht anschalten...
Wenn sich also nach lägerer Grünphase mit Akkupack angeschlossen nach 
Trennung ~4,2 V Zellspannung messen lässt und danach langsam auf z.B. 
4,15 V absackt, steht doch eindeutig fest, dass eine dauerhafte 
Erhaltungsladung im angeschlossenden Fall erfolgt.
Über ein billiges Energiemessgerät für die Steckdose wirst Du da keine 
auswertbare Aussage bekommen.

von Frank O. (frank_o)


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Ralf X. schrieb:
> Über ein billiges Energiemessgerät für die Steckdose wirst Du da keine
> auswertbare Aussage bekommen.

Grenzwertig, das ist mir klar. Tut aber nicht weh und ist schnell 
gemacht.
Und "so billig" war das nicht.

von Frank O. (frank_o)


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Harald W. schrieb:
> weiterhin eine Spannungg von 4,2V pro Zelle anliegt.

Darum geht es im Wesentlichen.
Da ich das Rad (meistens in der Tasche) in der Garage aufbewahre und 
nicht immer in diese gehe (Auto steht draußen, da Garage voll), kann es 
sein, dass das Ladegerät unnötig lange dran bleibt, weil ich nicht dran 
denke es abzuklemmen.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Frank O. schrieb:
> das Ladegerät unnötig lange dran bleibt, weil ich nicht dran
> denke es abzuklemmen.

Zeitschaltuhr.

von Ralf X. (ralf0815)


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Frank O. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> weiterhin eine Spannungg von 4,2V pro Zelle anliegt.
>
> Darum geht es im Wesentlichen.
> Da ich das Rad (meistens in der Tasche) in der Garage aufbewahre und
> nicht immer in diese gehe (Auto steht draußen, da Garage voll), kann es
> sein, dass das Ladegerät unnötig lange dran bleibt, weil ich nicht dran
> denke es abzuklemmen.

Die Dauer der Ladezeit solltest Du abschätzen können.
Zeitschaltuhren auch mit Einmalzeitvorwahl gibt es für lachhafte 
Beträge, ebenso Funkschaltsteckdosen über Wifi, falls Dein Wlan bis in 
die Garage kommt.

von Marcel V. (mavin)


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H. H. schrieb:
> Zeitschaltuhr.

Den Fehler mit der Zeitschaltuhr habe ich auch mal gemacht! Der MOSFET 
Transistor im Ladegerät ist dann durchlegiert, weil er die 
Reverse-Spannung von 43 Volt (12 x 3,6V LiFePO4 Akkus) nicht ausgehalten 
hat!

von Ralf X. (ralf0815)


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Marcel V. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Zeitschaltuhr.
>
> Den Fehler mit der Zeitschaltuhr habe ich auch mal gemacht! Der MOSFET
> Transistor im Ladegerät ist dann durchlegiert, weil er die
> Reverse-Spannung von 43 Volt (12 x 3,6V LiFePO4 Akkus) nicht ausgehalten
> hat!

Durch das NT in den Netzstecker?😎

Edit: Was für Schrottladeteil war denn das, das es nicht erlaubt, mit 
angestecktem Akku den Netzstecker zu ziehen?

Bei einem normalen Netztteil/LNG ist es anders...

: Bearbeitet durch User
von Marcel V. (mavin)


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Ralf X. schrieb:
> Was für Schrottladeteil war denn das, das es nicht erlaubt, mit
> angestecktem Akku den Netzstecker zu ziehen?

Das war, aus meiner Erinnerung heraus, ein Ladegerät von Wiltec.

Ralf X. schrieb:
> Bei einem normalen Netztteil/LNG ist es anders...

Auch bei Labornetzteilen muss eine Diode über den Längstransistor 
geschaltet sein, sonst gehen auch die Labornetzteile kaputt!

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Marcel V. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Bei einem normalen Netztteil/LNG ist es anders...
>
> Auch bei Labornetzteilen muss eine Diode über den Längstransistor
> geschaltet sein, sonst gehen auch die Labornetzteile kaputt!

Schrieb ich doch...
Ist doch immer wieder auch Thema hier, wo jemmand sein LNG auf diese 
Weise gehimmelt hat.
Und ich selber kann mich da auch nicht von freisprechen, hatte 
versehentlich mit dem Fuss die Steckdosenleiste ausgeschaltet...

von Frank O. (frank_o)


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Ralf X. schrieb:
> ebenso Funkschaltsteckdosen

Habe sogar noch so einen Satz hier. Und tatsächlich hatte ich zunächst 
über die Schaltuhr nachgedacht.
Jetzt gerade habe ich das mit der Verbrausmessung ausprobieren 
wollenausprobieren wollen, aber das zeigte gar nichts an, weil der Akku 
voll ist und die Led vom Ladegerät grün.
Das ist schon mal ein gutes Zeichen.
Das ist sehr empfindlich und zeigt wirklich die kleinsten Verbräuche an.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Marcel V. schrieb:
> Auch bei Labornetzteilen muss eine Diode über den Längstransistor
> geschaltet sein, sonst gehen auch die Labornetzteile kaputt!

Bei LaborNG lasse ich mir das noch gefallen, aber Ladegeräte müssen es 
ohne Wenn und Aber verkraften, das sie an einen Akku angeschlossen, aber 
stromlos sind. Alles andere ist fahrlässiger Blödsinn.

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