Forum: Fahrzeugelektronik Zellfertigung in Europa


von Hans H. (wen_h)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

im aktuellen ams findet sich ein interessanter Artikel über die Probleme 
der Zellfertigung in Deutschland und Europa. Oben paar Auszüge des 
Artikels. Prädikat: Lesenswert.

auto motor sport, Heft 15/2025 ab Seite 100 (5 Seiten)

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


Lesenswert?

> im aktuellen ams findet sich ein interessanter Artikel über die Probleme
> der Zellfertigung in Deutschland und Europa. Oben paar Auszüge des
> Artikels. Prädikat: Lesenswert.

Ganz schlechter Journalismus, da Null von den gestandenen 
Batteriefertiger in .de und Europa berichtet wird.

Wie will man kompetent von den Problemen der hiesigen Hersteller 
berichten wenn man keinen von denen besucht hat ?

Da mal einer bei den Sachsen:
https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/standorte/produktionsnetzwerk-kamenz.html

* 
https://www.tagesschau.de/inland/regional/sachsen/mdr-neue-batterie-endfertigung-in-kamenz-nimmt-betrieb-auf-100.html

Die bauen seit Jahren auch  Groß-Batteriebuffer für Energieversorger:
* 
https://www.stadt-und-werk.de/k21-meldungen/grossspeicher-aus-e-auto-batterien/

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Hans H. schrieb:
> Prädikat: Lesenswert.

Schön, wie hier wie selbstverständlich davon aus gegangen wird, dass man 
die Maschinen in China kauft "weil die wissen wie es geht, das know how 
haben" und hier nur noch die Handarbeit bleibt.

Ja, so hat es Northvolt probiert.

Bradward B. schrieb:
> von den gestandenen Batteriefertiger in .de und Europa berichtet wird.

Varta ?

Ist doch das Paradebeispiel für Deindustrialisation.

Und Nein, das zusammenstöpseln von fernöstlichen Batteriezellen zu 
proprietären Batteriepacks ist keine Batteriefertigung.

von Christian R. (supachris)


Lesenswert?

Die Frage ist ja auch, wo will man mit der Wertschöpfung anfangen? Beim 
Bergbau? Bei der Aufbereitung des Lithiums? Bei der Zellfertigung? Die 
meisten Prozesse die China erledigt, sind dreckig und umweltschädlich, 
wenn man das sauber und schonend machen will, wird es viel teurer. So 
ehrlich muss man auch sein. Und Bergbau in Deutschland? Wäre möglich, im 
Erzgebirge ist jede Menge Lithium, will aber keiner dort haben. Nimby. 
Ich würde auch ungern eine Lithium Bergbau Abraumhalde neben der 
Siedlung haben...

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


Lesenswert?

>  Und Bergbau in Deutschland? Wäre möglich, im
> Erzgebirge ist jede Menge Lithium, will aber keiner dort haben. Nimby.
> Ich würde auch ungern eine Lithium Bergbau Abraumhalde neben der
> Siedlung haben...

Ja, wo man doch gerade die Uran-Abraumhalden begrünt hat:
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/greiz/uran-bergbau-kali-radioaktiv-gauern-100.html

Wobei, wenn  man es nicht kennt, heisst nicht, das es das nicht gibt. 
Auch Deutschland hat Urananreicherung und Uranabbau betrieben deutsche 
Unternehmen auch in Canada.

* 
https://www.wielandgiebel.de/1988/06/22/uran-tagebau-im-norden-kanadas/
* https://cdeilmann.de/timeline/die-gruendung-der-uranerzbergbau-gmbh/


> Und Nein, das zusammenstöpseln von fernöstlichen Batteriezellen zu
> proprietären Batteriepacks ist keine Batteriefertigung.

Warum nicht? Das Zusammenlöten von fernöstlichen IC zu einem propietären 
PC wird ja auch als Computerfertigung bezeichnet.

von Darius (dariusd)


Lesenswert?

Hallo

Bradward B. schrieb:
> Ganz schlechter Journalismus, da Null von den gestandenen
> Batteriefertiger in .de und Europa berichtet wird.
>
> Wie will man kompetent von den Problemen der hiesigen Hersteller
> berichten wenn man keinen von denen besucht hat ?


Halt Bildzeitungsjournalismus (dass der Text länger ist, ändert nichts 
am Konzept):

Das schreiben, was das (schrumpfende) "Fachmagazin" Printmedien Publikum 
lesen will und wo es seine Meinung und Vorurteile bestätigt bekommt.

Natürlich alles in einfachen Allgemeinsätzen - zumindest was die 
Ausschnitte anbelangt, könnte das auch eine KI, eventuell ein wenig vom 
unfreiwilligen Praktikanten aufpoliert, stammen ...

Die Physik dahinter, Grundlagenvermittlung, technische Details, die 
echten Problem, positives:

"Nein darauf verzichten wir lieber - das ist anstrengend, bestätigt 
nicht die Erwartungen der zahlenden Leser" usw.

Recherche kostet - nicht nur Geld, sondern auch Zeit - bei solchen 
Themen ist es auch Voraussetzung, dass echte Wissenschafts- und 
Technikjournalisten mit dabei sind und die sind sehr selten, da echte 
Technikbegeisterung und Interesse an den Hintergründen bzw. tiefgehendes 
Vorwissen in Physik selten mit den Einstellungen und Vorlieben von den 
Leuten übereinstimmen, die in den Journalismus gehen.

Auch sollte man gute (aber auch nicht Speichelleckende) Verbindungen zu 
dem  Hersteller, am besten aber nicht der Presseabteilung und den 
Bürochefs, sondern zu den Ingenieuren, Produktionsmitarbeitern, 
Entwicklern usw. haben.

Die dürfen, wollen und können oft aber nicht in der Öffentlichkeit 
reden.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Darius schrieb:
> Halt Bildzeitungsjournalismus

Im Gegenteil.

Die kennen und nennen wirklich die Fakten, quasi Insiderwissen.

Allerdings nur von NorthVolt. Immerhin ist das ein gutes Beispiel, wie 
man es NICHT machen soll.

Manager-Entrepreneurs die kein Ahnung vom Fach haben aber Milliarden 
verbrennen. Europas Kernkompetenz.

von Hans H. (wen_h)


Lesenswert?

Bradward B. schrieb:
> Ganz schlechter Journalismus, da Null von den gestandenen
> Batteriefertiger in .de und Europa berichtet wird.

Du kennst den Unterschied zwischen Zellfertigung und 
Batterie-Endfertigung? Offensichtlich nicht. 6 - setzen !

Darius schrieb:
> Halt Bildzeitungsjournalismus

Du hast die 5 Seiten gelesen?

Krass, wie hier mal eben ein hochkarätiger Artikel nieder gemacht wird.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


Lesenswert?

> Du kennst den Unterschied zwischen Zellfertigung und
> Batterie-Endfertigung? Offensichtlich nicht. 6 - setzen !

Enthirnte Kraftmeierei - ist das Deine einzige "Stärke"?


> Krass, wie hier mal eben ein hochkarätiger Artikel nieder gemacht wird.

Hochkarätik ???
Ja, auch die Prärie-Indianer hielten Glasperlen für wertvollen Schmuck.
https://glasmuseum-wertheim.de/chevronperlen/

: Bearbeitet durch User
von Flip B. (frickelfreak)


Lesenswert?

Andere "Zellen", aber hier wird ungeschönt gezeigt, wie Solarzellen in 
Europa hergestellt wurden: https://www.youtube.com/watch?v=pBOs3MTzGLY

Die Fertigungsstraße wurden wohl auch in-House entwickelt.
Was mir dabei besonders auffällt:
Es scheint mir eine Prototypenartige Aneinanderreihung von Maschinen. 
Das bedeutet aber, jede Maschine bringt ihre Taktzeit und ihre eigenen 
inkompatiblen Trays mit. Mir scheint, als wären jeweils 4 von 5 
Arbeitsschritten nur Handling, der Fünfte dann der wirkliche 
Bearbeitungs- oder Kontrollschritt. Manchmal scheint es wäre eine 
möglichst beeindruckende überkomplizierte Rube-Goldberg-Machine das 
Entwicklungsziel gewesen.

Umsortieren auf Band
Linie aufteilen
Paralelle Linien wieder zusammenkombinieren
Stapeln
Sortieren in Tray A
Pufferspeichern
Aus Tray A in Tray B umladen...

und das immer und immer wieder. Alles in langsamen, zyklischen 
bewegungen, roboter hier, druckluftzylinder da. Das bedeutet, auch wenn 
die physikalisch/chemischen Prozesse an sich schneller werden, kann 
dieses Handlingequipment nicht mithalten, sonst fliegen die Fetzen.
Das ist sicherlich halbwegs normal in der Halbleiterwaferherstellung 
(Individuelle fertigung relativ hochwertiger Produkte), aber in einem 
Massenprodukt mit großem Preisdruck ist der Ansatz suboptimal.

Hat sich nicht gelohnt, firma pleite.

Ähnliches auch in der Westlichen Batteriezellfertigung: Saugnapf-Arme, 
die gemächlich im Sekundentakt Lose lagen stapeln.
https://youtu.be/UHZg5-uk1-k?si=Y7gM5Yc05O5YtuNI&t=54

Die Chinesen wickeln die Zellen einfach um einen Dorn auf, so schnell 
stapelt die kein Roboter. Auch für in die Rechteckigen Gehäuse, da 
werden einfach zwei ovale Rollen eingebaut.

Dagehen schaut man sich mal die Fertigungslinien von Batterie-Rundzellen 
an, auch bei Tesla, da Laufen die Prozesse schön kontinuierlich und 
teils paralell ab, in Karusells wie bei einer Getränkeabfüllanlage. 
Damit sind richtig enge Taktzeiten machbar! Ich glaube Rundzellen sind 
auf dem Absteigenden Ast, aber die Maschinen sind geil:

https://www.youtube.com/watch?v=zB8_HbrxUi8

Wer in Europa eine Fertigungslinie Baut, möchte eben kein Risiko 
eingehen und sich nur möglichst wenig in die beteiligten Technologien 
einarbeiten-> Flickenschusterei mit inkompatiblen Zukaufmaschinen, für 
jeden noch so trivialen Prozessschritt ein einzelner Zulieferer mit 
eigenem Serviceteam, kommend aus einem anderen Land.

CATL oder Trina kaufen sicher keine Siebdruckmaschine zu, die haben das 
Know-How einfach intern erarbeitet und auf ihren Anwendungszweck 
optimiert.

Wir konnten technologisch mal solche ähnlichen Maschinen sehr effizient 
und konkurenzfähig: Druck- und Falzmaschinen. Ein Buch/Prospekt Drucken, 
Falzen, Binden und Verpacken ist nicht so weit vom Beschichten, Stapeln 
und Verpacken einer Batteriezelle entfernt. Hochglanzprospekte wurden in 
voller Druckgeschwindigkeit mit Lack beschichtet, kalandriert und 
getrocknet, die Kalandertechnik rück nun wieder für die 
Trockenbeschichtung von Batterielektroden in den Mittelpunkt. Die 
Deutschen Druckmaschinenhersteller haben aber nicht in diese 
Zukunftsindustrie investiert und sich lieber ihrem Schicksal ergeben. 
(Heidelberg, Manroland und KBA) Die Werke letzterer sind hier in der 
Nähe bereits abgebaut und die Hallen als Lager vermietet worden.

https://www.youtube.com/watch?v=52t5d2r5GIQ

: Bearbeitet durch User
von ArnoNym (bergler)


Lesenswert?

Ein Blick hier ins Forum beim Thema E-Auto, Akku und Solar reicht, um 
den Grund zu erkennen:
Mimimi Diesel so toll mimimi E-Auto so böse mimimi Solar so böse mimimi 
Akku Sondermüll mimimi.

Was glaubt ihr, warum es hierzulande so wenig Industrie im Bereich 
Elektronnik, Halbleiter und Software gibt? Habs miterlebt: Mimimi, 
Computer böse mimimi Killerspiele mimimi brauchen wir nicht mimimi lern 
doch was gescheites mimimi Röhren so toll mimimi....

Darum.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Flip B. schrieb:
> Die Chinesen wickeln die Zellen einfach um einen Dorn auf, so schnell
> stapelt die kein Roboter

https://youtu.be/YAzraSdlkKk

von Hans H. (wen_h)


Lesenswert?

Flip B. schrieb:
> Hat sich nicht gelohnt, firma pleite.

Wenn ein 400 Watt Solarmodul und ein 1 kW Li-Zellen jeweils 50 Euro 
kosten, gilt das oben zitierte grundsätzlich. Bei Solarmodulen und 
Li-Zellen ist der Zug für uns Europäer abgefahren. Und der Zug fährt 
schneller, als wir hinterher hecheln können.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Tcha.
Und dann WILL man mal einen Fertiger nach
54.195685, 9.054722
holen, endet das alles nur in Lug und Betrug...

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


Lesenswert?

> Und dann WILL man mal einen Fertiger nach


Man hatte schon von Jahren (bis 2016) Zell-Fertiger in .de, die aber 
wegen der "Geiz ist Geil" Mentalität nicht überleben konnten. Mit dem 
Erhalt der Batteriefertigung hat man wenigstens einen Teil der 
Anschubkosten retten können.

* 
https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/li-tec-gruender-deutschland-verliert-zellfertigung-fuer-elektroautos-anschluss/ 
(2016)
* https://de.wikipedia.org/wiki/Li-Tec_Battery

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Hans H. schrieb:
> Bei Solarmodulen und Li-Zellen ist der Zug für uns Europäer abgefahren.

Nicht nur da.

Und es ist einfach, wenn du dir unsere Arbeit anguckst.

Es geht nur um maximal Geld scheffeln.

Das beginnt beim Bäcker, dessen Brötchen seit Ukraine teurer geworden 
ist, nun aber bei wieder nahezu gleichen Mehl und Energiepreisen, 
natürlich nicht wieder im Preis sinkt.

Es geht über Handwerkerkosten. Jemand, den dasselbe nochmal passiert 
ist, hat es diesmal selber gemacht: Ersatzteil für 40€ über Amazon, 
Auswechseln durch einen Laien mit Schraubendreher keine Stunde spart 
diesmal die Handwerkerrechnung von zuvor 800€, der hatte es natürlich in 
30min hingekriegt, musste aber 2 x kommen.

Und es endet nicht bei PKW Preisen. Mir wurde gerade auf mehrfache 
Nachfrage versichert dass ein Xiaomi SU7 Ultra 
https://www.mi.com/de/discover/article?id=4081&srsltid=AfmBOoo37DLp8Jf9CkebAwjdmK0LcERQyDc9ZNfWYJVCJa0-xLa7ZS84 
(CW-Wert 0.19, 1500 PS, 2.78s auf 100, 265 Topspeed, 700km 
Elektroreichweite) in China für 490000rmb verkauft wird, also 67000€. 
Wir legen 30% Zoll drauf um unsere steinzeitliche Industrie zu 
'protecten'

Sorry, Ferrari, Lamborghini, Porsche kann einpacken, was die nicht in 
100 Jahren geschafft haben entwickelt Xiaomi mal eben in China. Schon 
zuvor, als all die Supersportwagen von einer Tesla S Plaid 
Familienkutsche verblasen wurden, war aber deren Schicksal besiegelt, 
die Entwicklungsabteilungen dort wussten also was auf sie zukommt und 
haben trotzdem nur Luxuskarossen gebaut.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Sorry, Ferrari, Lamborghini, Porsche kann einpacken,

Was in vielen Köpfen noch nicht angekommen ist:
Wir brauchen kleine Autos.
Und gerade die werden mehr und mehr aus den Sortimenten genommen.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> Was in vielen Köpfen noch nicht angekommen ist:
> Wir brauchen kleine Autos.
> Und gerade die werden mehr und mehr aus den Sortimenten genommen.

Och, Kei-cars werden produziert und vegkauft, 40% Marktanteil in Japan, 
nur halt nicht hier verkauft. Zu wenig Knauschzone.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kei-Car

von Christian (dragony)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Wir legen 30% Zoll drauf um unsere steinzeitliche Industrie zu
> 'protecten'

Ach guck mal einer an. Wusste ich gar nicht. Aber wehe Trump setzt mal 
30% Zölle, dann ist sofort in allen Zeitungen Weltuntergang. Täglich. 
Wenn "wir" (genauer, die da oben) das machen, dann ist das "unseren" 
Zeitungen im besten Fall eine Randnotiz wert.

Wenn sich hier noch jemand wundert, warum so ein Trottel wie Trump 
dennoch erfolgreich ist: Das liegt nicht daran, dass die Amis so "klug" 
sind, sondern dass wir NOCH dümmer als die sind.

Aber die Rechnung gibts dann natürlich trotzdem. Dauert halt. Noch 20 
Jahre, dann ist Deutschland das China von gestern. Brain Drain ist ja 
schon voll im Gange.

Viel Spass damit. Ich bin ja schon seit 20 Jahren weg von da.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> .● Des|ntegrator ●. schrieb:
>> Was in vielen Köpfen noch nicht angekommen ist:
>> Wir brauchen kleine Autos.
>> Und gerade die werden mehr und mehr aus den Sortimenten genommen.
>
> Och, Kei-cars werden produziert und vegkauft, 40% Marktanteil in Japan,
> nur halt nicht hier verkauft. Zu wenig Knauschzone.
>
> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kei-Car

Dass ich damit nicht Autos in Japan meinte ist schon klar, oder?

von Soul E. (soul_eye)


Lesenswert?

.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> Wir brauchen kleine Autos.
> Und gerade die werden mehr und mehr aus den Sortimenten genommen.

Ein Polo ist in der Herstellung nicht wirklich billiger als ein Passat. 
Genauso viele Einzelteile, genauso viele Handgriffe in der Montage. Nur 
ein paar Komfort-Extras fehlen. Im Verkaufspreis liegt der aber deutlich 
niedriger. Damit sind die großen Fahrzeuge für den Hersteller 
profitabler. Teilweise geht es sogar so weit, dass die SUVs die 
Kleinwagen subventionieren. Und wenn es wirtschaftlich eng wird, fliegen 
die als erstes aus dem Sortiment.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Soul E. schrieb:
> Ein Polo ist in der Herstellung nicht wirklich billiger als ein Passat

Im Prinzip gilt das für alle Autos.

Jedes hat 4 Räder mit Reifen und Aufhängung, 4 Sitze und Türen und 
Fenster und Kotflügel.

Ob der Bentley oder Dacia, du findest praktisch dieselben Teile nur in 
leicht anderer Form in jedem Auto.

Natürlich ist der Bentley grösser und sein Motor hat mehr Zylinder, aber 
das macht vielleicht den doppelten Preis, nicht den 10-fachen.

Daher verkaufen Automobilhersteller besonders gerne Luxusautos. Die 
Gewinnspanne ist dort drastisch höher.

Bloss dummerweise gibt es nicht unendlich viele so blöder Kunden, die 
für den Transport von A nach B gerne das 10-fache zahlen.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Natürlich ist der Bentley grösser und sein Motor hat mehr Zylinder, aber
> das macht vielleicht den doppelten Preis, nicht den 10-fachen.

Und im E-Auto sind,
so trööten die Hersteller ja selbst,
auch viel weniger Bauteile drin.
Das schlägt sich dann allerdings auch nicht
für einen Kunden merkbar im Preis nieder.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> auch viel weniger Bauteile drin.

Weniger verschiedene Bauteile. Wenn Du bei Teslas jede Rundzelle 
einzeln rechnest...

: Bearbeitet durch User
von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Und dann verlieren sich die Hersteller
auch noch in dutzenden von Modellen
und darin noch in vielen verschiedenen Untervarianten
-ohne die Lackfarbe zu meinen.

von Hans H. (wen_h)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Es geht nur um maximal Geld scheffeln.

Das ist immer schnell raus gehauen. Bei meinem LFP-Akku haben die Zellen 
vor 4 Jahren 800 Euro pro Kilowattstunde gekostet. Seit einem Jahr 
bekommt man am Spotmarkt eine Kilowattstunde LFP-Zellen für 35 bis 50 
Dollar, wie im aktuellen Artikel zu lesen.

Für mich gut nachvollziehbar, dass man bei den Preisen keine Produktion 
hierzulande hochziehen will. Denn besser kann man sich nicht ruinieren. 
Zumal man handwerklich die Technologie nicht wirklich im Griff hat, 
siehe Auszüge oben.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Hans H. schrieb:
> Für mich gut nachvollziehbar, dass man bei den Preisen keine Produktion
> hierzulande hochziehen will

Eine Produktion so eines Massenartikels erfolgt vollautomatisch, da 
spielen Lohnkosten keine Rolle und Rohstoffkosten sind überall auf der 
Welt nahezu gleich.

Energiekosten spielen eine Rolle, aber wer viel Energie braucht, baut 
sich sein eigenes Kraftwerk, und ist wieder nur von den international 
nahezu gleichen Rohölpreisen abhängig.

Steuern fallen nur auf Gewinne an.

Aber man muss für eine grosse vollautomatische Fabrik mit eigener 
Energieversorgung viel vorab investieren, sich was trauen, und möglichst 
noch erfolgreich durchziehen, am besten man hat know how weil man es 
schoneinmal gemacht hat.

Und DARAN mangelt es hier in Europa, niemand riskiert was, schon gar 
nicht sein Geld, niemand ist zuversichtlich Dinge erfolgreich umgesetzt 
zu bekommen, obwohl hier die rechtlichen Rahmenbedingungen stabil sind, 
nicht mit Bakschisch Projekte durchgeboxt werden müssen.

Aber wenn nicht Staatsgeld abgreifbar ist, halten die Leute hier ihre 
Füsse still.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Aber wenn nicht Staatsgeld abgreifbar ist, halten die Leute hier ihre
> Füsse still.

Gilt nicht nur für Zellfabriken und Northvolt. Intel in Magdeburg hat 
sich auch im wahrsten Sinne des Wortes vom Acker gemacht. Da wachsen nun 
wieder Kartoffeln oder sonstwas.

Immerhin kann man aus Kartoffeln auch Chips herstellen.

Ich frage mich, wie naiv die deutsche Politik ist und wie leichtsinnig 
mit ihren neun- bis zehnstelligen Subventionen.

von Flip B. (frickelfreak)



Lesenswert?

Lokale Produktion bei gleichen Rohstoffkosten hätte den Vorteil, 
Transportkosten einzusparen. Ich denke technologisch ist auch noch 
einiges durch entsprechend tiefgründige Forschung rauszuholen. Also 
nicht das letzte Prozent aus NMC-Rundzellen rausquetschen, sondern 
grundlegend neue Denkansätze wie Bipolare Batteriestacks. Ich nannte es 
gern "Lasagne-Batterie", bevor ich wusste, dass das bereits erfunden und 
benannt war:
https://www.ikts.fraunhofer.de/en/departments/energy_systems/mobile_energy_storage_systems_electrochemistry/electrode_development/bipolar_battery_EMBATT.html

Mit Bipolartechnik wäre ein Chem2Module-Konzept möglich, was 
weitestgehend auf die Metallischen Kupfer/Alu Elektroden verzichten kann 
und Kühlkanäle direkt integriert. Die Zwischen-Elektroden (Bipolar 
Plates) können z.b. aus einem hauchdünnen, mittelmäßig leitfähigen 
polymer bestehen, das nur in z-richtung durchströmt wird. Daher  kein 
relevanter negativer einfluss auf den Innenwiderstand. Quasi ein 
Anti-Separator, ein Ionenblocker.

Wer das erfolgreich Industrialisiert, hat in meinen Augen einen wirklich 
großen Wettbewerbsvorteil.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Intel in Magdeburg hat sich auch im wahrsten Sinne des Wortes vom Acker
> gemacht. Da wachsen nun wieder Kartoffeln oder sonstwas.
> Immerhin kann man aus Kartoffeln auch Chips herstellen.
> Ich frage mich, wie naiv die deutsche Politik ist und wie leichtsinnig
> mit ihren neun- bis zehnstelligen Subventionen.

Intel ist ein besonders schwerer Fall  da sollten 10 Mrd Subvention in 
eine Firma fliessen die nur 100 Mrd Marktkapitalisierung hat, ohne 
zumindest 10% der Aktien zu fordern.

Intel hat gerungen um die Kohle, schliesslich nähern die sich der 
Pleite, produzieren zu teuer um als Fab TSMC Konkurrenz machen zu 
können, und die eigenen Chips verkaufen sich nicht mehr so gut.

Wolfspeed hat das schon hinter sich, sind nun pleite, sollten vor 2 Jahr 
noch 1/2 Mrd bekommen, waren zu dem Zeitpunkt noch "In den letzten zwei 
Jahren verlor die Aktie des Unternehmens mehr als 90 Prozent ihres 
Werts" 4 Milliarden wert.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Ich frage mich, wie naiv die deutsche Politik ist und wie leichtsinnig
> mit ihren neun- bis zehnstelligen Subventionen.

Aufgeben ist einfacher. Keine Fehlinvestitionen.

Oder nur nachweislich erfolgreiche Investitionen. Die dafür nötige 
Zeitmaschine ist aber zu teuer.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

(prx) A. K. schrieb:
> Aufgeben ist einfacher. Keine Fehlinvestitionen.
> Oder nur nachweislich erfolgreiche Investitionen. Die dafür nötige
> Zeitmaschine ist aber zu teuer.

Es geht Rainer ja nicht um Investitionen der Firmen,

sondern um politische Subventionen.

Egal ob während Corona, Ukraine oder sonst: das mindeste was msn als 
Staat für seine Subvention aka Finanzspritze kriegen muss ist ein 
Firmenanteil. Den man dann, wenn es erfolgreich war, ja wieder mit 
Gewinn verkaufen kann, und wenn pleite wenigstens einen Teil des 
Inventars behalten kann.

Die damals diskutierten Halbleitersubventionen hätten jeden Arbeitsplatz 
mit 3 Mio bezuschusst. Aberwitzig.

Dafür damn man dem potentiellen Mitarbeiter die Kohle direkt geben, 
reicht bis zur Rente.

von Hans H. (wen_h)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Die damals diskutierten Halbleitersubventionen hätten jeden Arbeitsplatz
> mit 3 Mio bezuschusst. Aberwitzig.
>
> Dafür damn man dem potentiellen Mitarbeiter die Kohle direkt geben,
> reicht bis zur Rente.

Daran erkennt man den wirklichen Ernst der Lage.

Ist wie wenn man ohne Fallschirm aus dem Flugzeug ausgestiegen ist: 
Nichtstun führt unweigerlich zum tödlichen Aufschlag, wild strampeln und 
das Taschentuch zu einem Fallschirm aufspannen ebenso. Letzteres wird 
den tödlichen Aufschlag allenfalls um paar Sekunden verzögern. Das eine 
ist so schlecht wie das andere.

Was bleibt, ist die massive Abhängigkeit von China zu akzeptieren und zu 
hoffen, dass diese Abhängigkeit nicht irgendwann zum Rohrkrepierer wird. 
Wobei ich eben lese, dass die EU ein Sanktionspaket gegen mehrere 
chinesische Unternehmen verhängt hat und China seinerseits mit 
Vergeltungsmaßnahmen droht.

Mein Opa würde sagen: Man beißt nicht in die Hand, die einen füttert.

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Intel in Magdeburg hat
> sich auch im wahrsten Sinne des Wortes vom Acker gemacht. Da wachsen nun
> wieder Kartoffeln oder sonstwas.
>
> Immerhin kann man aus Kartoffeln auch Chips herstellen.

In Nord-Ost wachsen Kartoffeln gut und viel, trotzdem verkaufen mir die 
Supermärkte welche aus Israel und Ägypten zu oftmals unverschämten 
Preisen.

Typisch für Deutschland ist eher das: McCain möchte in Mehrum 
(Niedersachsen, Region Peine) eine Fabrik für Pommes bauen. Kartoffeln 
werden in der Region in Massen angebaut und hätten kurze Wege. Aber kaum 
war die Idee bekannt, bildete sich eine "Bürgerinitiative" dagegen.

Oder die "Energiewende", jeder findet sie toll, aber bitte nicht in / 
neben seinem Dorf: 
https://www.openpr.de/news/1285821/Buergerinitiative-kaempft-gegen-kritische-Infrastruktur-in-ihren-Doerfer.html

Anders gesagt: Selbst mit Kapital und gutem Willen bekommt man in 
Deutschland absolut nichts binnen vertretbarer Zeit aufgebaut!

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Manfred P. schrieb:
> Aber kaum
> war die Idee bekannt, bildete sich eine "Bürgerinitiative" dagegen.

das könnte u.A. auch damit zusammenhängen,
dass Grossfabriken Unmengen von Wasser brauchen.
Das wäre nicht die Erste,
die einem Dorf regelrecht das Wasser abgräbt.

Und nach deutschem Bergrecht darf das auch genau
unter Deiner Hütte passieren
und Du hast dabei auch noch die Fresse zu halten.
Während spätere dort zurückgelasene Altlasten
möglicherweise auch noch Deine Sache werden.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


Lesenswert?

>> Immerhin kann man aus Kartoffeln auch Chips herstellen.
>
> In Nord-Ost wachsen Kartoffeln gut und viel, trotzdem verkaufen mir die
> Supermärkte welche aus Israel und Ägypten zu oftmals unverschämten
> Preisen.

Ja, aber die Erdäpfel aus dem "Pulverfaß Nah-Ost" liegen dort als 
Alternative zu den heimischen Knollen. Die Israelischen werden gern als 
"dicke Kartoffeln" vermarktet, wohl für Personen, die nicht gern kleine 
Kartoffeln schälen.

Jedenfalls kann derjenige, der die Bezeichnung Herkunftsland liest, 
selbst entscheiden, in welche Region er "investiert".

IMHO werden anspruchsvolle Batterien für kritische Anwendungen wie 
Seefahrt in Europa produziert:
* 
https://www.thb.info/rubriken/maritime-sicherheit/detail/news/lithium-ionen-batterie-erobert-u-boot-welt.html

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Bradward B. schrieb:
> IMHO werden anspruchsvolle Batterien für kritische Anwendungen wie
> Seefahrt in Europa produziert:
> *
> 
https://www.thb.info/rubriken/maritime-sicherheit/detail/news/lithium-ionen-batterie-erobert-u-boot-welt.html

ob man die dann auch noch mit altem Draht
für 50 Pfennig überbrücken kann?

von Paul B. (paule201)


Lesenswert?

Bradward B. schrieb:
> Da mal einer bei den Sachsen:
> 
https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/standorte/produktionsnetzwerk-kamenz.html

Da werden schon seit Jahren keine Zellen mehr gefertigt. Die Firma 
LiTec, die damals die Zellen baute, ist abgewickelt. Da waren die Jungs 
von Daimler etwas zu "avantgarde".

Das was grade bei Daimler läuft, läuft in Frankreich:
https://www.acc-emotion.com/batteries

Mal sehen was daraus wird. Die chinesische Planwirtschaft hat halt den 
Vorteil das sie (staatlich geführt) über Jahrzehnte ihre Ziele festlegt 
und damit nur Not subventioniert die Preise auf dem Weltmarkt zunichte 
machen kann. Bis das letzte Werk in Europa/Amerika nicht mehr dagegen 
ankommt (Solar, Batteriezellen, Kohleelektroden...)

Aber hey, bei uns stimmen die Spaltmaße und wir dürfen 350km/h fahren 
und die Amis dürfen Waffen haben ;)

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Paul B. schrieb:
> und damit nur Not subventioniert die Preise auf dem Weltmarkt zunichte
> machen kann

Und wenn man das in D versucht, hagelt es Beschwerden über 
Geldverschwendung.

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


Lesenswert?

Alte Männer erklären sich gegenseitig die Welt, deklamieren dazu laut 
und deutlich Zeitungsartikel.

von Hans H. (wen_h)


Lesenswert?

Paul B. schrieb:
> Das was grade bei Daimler läuft, läuft in Frankreich:
> https://www.acc-emotion.com/batteries
>
> Mal sehen was daraus wird.

Die durchschreiten gerade das Tal des Todes, siehe Text 7 unter:

Beitrag "Re: Zellfertigung in Europa"

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Heinrich K. schrieb:
> Alte Männer erklären sich gegenseitig die Welt, deklamieren dazu laut
> und deutlich Zeitungsartikel.

Junge woke Personen wie Du sehen sich das völlig irritiert an, nur 
Bahnhof verstehend? TikTok und Instagram sind doch so viel einfacher als 
umständliche Artikel. Dafür müsste man nicht einmal ordentlich lesen 
können. :)

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


Lesenswert?

(prx) A. K. schrieb:
> Junge woke Personen wie Du

Ich bin  zum Glück nicht "woke". Noch schlimmer wäre aber, ein alter 
Trottel zu sein, der Anderen Zeitungsartikel vorliest und dann seiner 
"Alten", die genervt an der Spüle steht und den Abwasch macht, 
erklärt:"Denen hab ichs jetzt aber gegeben".

Sie, leise seufzend,:"Ja, Friedhelm, aber Dein Blutdruck, Dein 
Blutdruck!"

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Dein "Friedhelm" passt namentlich aber ganz gut zu Dir, Heinrich.
So vom ältlichen Namen her.

von Heinrich K. (minrich)


Lesenswert?

Ich heisse ja gar nicht Heinrich. So ein Pech.

Oma Paschulke gibts auch nicht wirklich. Ich hab sie einst einfach 
erfunden. (erlaubte mir gar, unseren allwissensten superwissenden 
Hobbytheoretiker "SuperDiet" zu taufen. Als Paradebeispiel des 
Zeitungsvorlesers)

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Paul B. schrieb:
> über Jahrzehnte ihre Ziele festlegt und damit nur Not subventioniert die
> Preise auf dem Weltmarkt zunichte machen kann.

Wer glaubt eigentlich ständig die Märchen, dass China uns mit ihrem 
Steuergeld beschenkt.

Das sind hoaxe von deutschen Firmen, die zu teuer produzieren und an die 
deutsche Staatskohle ran wollen und deswegen Märchen über die bösen 
Chinesen erfinden.

Die Chinesen VERDIENEN an uns, die sind froh um Staatseinnahmen um damit 
ihre Infrastruktur, ihre Militarmacht, ihre Seidenstrasse finanzieren zu 
können, nicht UNS.

: Bearbeitet durch User
von Hans H. (wen_h)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Wer glaubt eigentlich ständig die Märchen, dass China uns mit ihrem
> Steuergeld beschenkt.

Das ist tatsächlich ein merkwürdiges Phänomen: 400W Solarmodul für 50 
Euro, 1kWh Li-Zellen für 35 Euro, Jeanshose für 3 Euro, 5 Leiterplatten 
für 5 Euro usw.

Die Chinesen haben irgendeine geheime Geldvermehrungsmaschine, die 
müssen an ihren Produkten nichts verdienen. Selbst satt drauflegen ist 
anscheinend kein Problem.

von Maik .. (basteling)


Lesenswert?

Na, grade gestern gabs einen schönen Artikel zu der in Vorposts 
angesprochenen  chinesischen "Geldvermehrung"  (Dem Irrglauben einiger 
Foristen hier, dass dort zu unser alle Wohl zu wahren Marktpreisen 
produziert würde ist ja zum Haareraufen.. Unstrittig ist ja, dass sich 
in den vergangenen Jahren die lokalen Verwaltungen dort sehr stark mit 
Wirtschaftförderung / Subventionierung betätigt haben und somit 
hierbestimmte Industriezweige ausgehungert haben. Massive 
Anschubfinanzierung für Solarmodulfabriken - oder auch die massiven 
Überkapazitäten bei Elektroautoherstellern).

Nun geht denen aber nach Platzen der Immobilienblase selber das Geld 
aus.
Gestern ein schöner Artikel dazu in der NZZ:

"Rekorddefizit, sinkende Steuereinnahmen, überschuldete 
Lokalregierungen: China muss seine öffentlichen Finanzen neu 
organisieren"

--

Wobei die Preise natürlich verführerisch sind. Da sie vermutlich unter 
deren Herstellkosten liegen, denke ich auch grade noch über 60..100 
Doppelglas Solarmodule als Zaun und 20kW LiFePo Zellen nach...  Das ist 
ja schon "fast" billiger als ein Stabmattenzaun..

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Heinrich K. schrieb:
> Ich heisse ja gar nicht Heinrich.

Hier im Forum schon. Das ist dein selbstgewählter Name. Ist die Demenz 
schon so weit fortgeschritten dass du das nicht mehr weißt?

von Hans H. (wen_h)


Lesenswert?

Maik .. schrieb:
> Das ist ja schon "fast" billiger als ein Stabmattenzaun..

Manch ein Häuslesbauer lässt mittlerweile den Putz und die Farbe weg und 
montiert Solarmodule als Fassade. Die Module sollen auch hier "fast" 
billiger sein als Putz und Farbe.

von Paul B. (paule201)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Wer glaubt eigentlich ständig die Märchen, dass China uns mit ihrem
> Steuergeld beschenkt.

Das ist nicht das chinesische Steuergeld, sondern unseres ;):
Rekordjahr 2022, 86Mio nach CN.

https://www.transparenzportal.bund.de/de/detailsuche?country=CN&date_min=2015-01-01&date_max=2025-12-31&limit=50

Das sind nur die letzten 10 Jahre, seit 2010 zahlen wir keine offizielle 
Entwicklungshilfe mehr nach CN.

Paar Auszüge wofür die Chinesen von uns Geld bekommen? Auf der 
Internetseite liebevoll "Zuschuss" genannt:

- Kleinbäuerliche Aufforstung - über 28M€

- Förderung der gesellschaftlichen, sozialen, bildungspolitischen und 
wirtschaftlichen Reformprozesse in der VR CHINA - 22.6M€

- Ansätze für eine sozio-ökologische Transformation in Ostasien und 
Dialoge für eine friedliche und gerechte Welt - 2.6M€

- Kapazitätsaufbau und Gender-Training für zivilgesellschaftliche 
Basis-Organisationen und Sozialarbeiterstationen in einer Provinz Chinas 
- 522K€

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Maik .. schrieb:
> oder auch die massiven Überkapazitäten bei Elektroautoherstellern

was macht deren Preis wenn ich einen kaufen wollen sollte?

nur mal so für den extrem unwahrscheinlichen Fall gefragt,
dass ich an sowas tatsächlich mal denken sollte

von Mobile (mobileteser)


Lesenswert?

Wenn man europäische Verhältnisse bei der Automobilentwicklung mit denen 
der Chinesen vergleicht, ist klar warum ein Chinese schneller und 
billiger ist. Der Chinese entwickelt eine Leiterplatte und und bevor er 
sie ins Auto schraubt, macht er halt ein paar Tage burn in. Der kennt 
keine ASIL und ähnliches Zeug, das viel Entwicklungszeit & Ressourcen 
kostet. Und wie lange kann er Ersatzteile liefern? Es ist halt eine 
andere Philosophie.
Weitere Gedanken dazu bitte selber machen...

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Mobile schrieb:
> Und wie lange kann er Ersatzteile liefern?

Also mein europäischer Hersteller konnte, als nach 7 Jahren das 
Tankschutzblech so durchgerostet war dass der TÜV das Auto nicht mehr 
durchlassen wollte, auch keines als Ersatz liefern, nicht innerhalb des 
Monats und so weit ich weiss auch das folgende Jahr nicht, und 
Drittanbieter gab es nicht.

Ich hab dann noch eins aus einer verstaubten Ecke in England ordern 
können, eines der letzten, 1 Woche später hatte der Händler keine mehr.

Also hör mir auf mit Ersatzteilen, die Chinesen hätten sicher schnell 
eins nachgepresst (oder es gleich aus Edelstahl gebaut damit es nie 
durchrostet).

von Kai D. (Firma: CAD- und CAE-Konstruktion) (robokai)


Lesenswert?

Mobile schrieb:
> warum ein Chinese schneller und billiger ist.
Förderung vom Staat, Weniger Hürden und die chinesische Mentalität, im 
Geheimen schnell um Vorgaben herum mal was zu bauen, zu verkaufen und 
dann abzutauchen.

Mobile schrieb:
> wie lange kann er Ersatzteile liefern?
Kommt drauf an. Viele produzieren große Chargen von irgendwas und 
verkaufen  es dann, machen den Laden zu. Dann kommt das so langsam in 
den Markt, jemand bemerkt die Copy-Right-Verletzung (auch china-interne 
!!!) und verbietet den Kram. Das wird das schnell abgestoßen und auf Ali 
vertickt.

Was Batterien angeht:

Viele Chinesen benutzen schon so lange Akku-Geräte, dass sie massenhaft 
auf Altbatterien sitzen, die sie wegen gestiegener Umweltanforderungen 
nicht mehr losbekommen. Die bauen dann einfach die Zellen rum, refreshen 
ein bischen und stopfen sie in die Akku-Packs, die nach Europa gehen. Da 
muss man kein 10,- Dollar Entsorgung bezahlen, sondern bekommt noch 10,- 
für den Pack.

Die landen dann in den billigen Gartengeräten, Akku-Werkzeugen und auch 
E-Bikes, die hier vertickt werden. So entsorgt China inzwischen den 
Akku-Müll bei uns.

von M. E. (engelhard)


Lesenswert?

Flip B. schrieb:
> Lokale Produktion bei gleichen Rohstoffkosten hätte den Vorteil,
> Transportkosten einzusparen.

Hast du dir schon einmal angeschaut wie unglaublich billig es ist, 
Material um die Welt zu transportieren? Das macht sehr viel weniger aus, 
als die meisten Leute immer denken. Und: wir haben hier nicht die 
Rohstoffe. Ob wir also jetzt die fertigen Zellen hier her transportieren 
oder die dafür nötigen Grundstoffe: wo ist der große Unterschied?

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

M. E. schrieb:
> Ob wir also jetzt die fertigen Zellen hier her transportieren
> oder die dafür nötigen Grundstoffe: wo ist der große Unterschied?

Auf eine andere Rohstoffquelle zu wechseln ist weit einfacher, als ein 
Geräte-Design auf eine andere Akku-Charakteristik und eine andere 
Bauform umzustellen.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Also mein europäischer Hersteller konnte, als nach 7 Jahren das
> Tankschutzblech so durchgerostet war dass der TÜV das Auto nicht mehr
> durchlassen wollte, auch keines als Ersatz liefern

Was für ein Hersteller und Fahrzeug war das?

von Hadmut F. (hadmut)


Lesenswert?

Zellfertigung in EU kann man vergessen. Da passen weder energiepreise 
noch personalkosten.
EVE liefert 600ah LFP zellen zu $95. Das heisst ein 30kwh 50V akku mit 
BMS kostet keine 1700 eur. Mal schauen wann nkon die hat.

https://german.alibaba.com/product-detail/EVE-2025-NEW-MB56-LF560K-628Ah-1601503792910.html

: Bearbeitet durch User
von Chris R. (rcc)


Lesenswert?

Hadmut F. schrieb:
> Zellfertigung in EU kann man vergessen. Da passen weder energiepreise
> noch personalkosten.
> EVE liefert 600ah LFP zellen zu $95. Das heisst ein 30kwh 50V akku mit
> BMS kostet keine 1700 eur. Mal schauen wann nkon die hat.
>
> 
https://german.alibaba.com/product-detail/EVE-2025-NEW-MB56-LF560K-628Ah-1601503792910.html

Wieviel Personal glaubst Du läuft so in einer Zelllinie rum? 
Kostentreiber sind Energie und Rohstoffe.

von Uwe (neuexxer)


Lesenswert?

Northvolt?

Einfach ein Vorzeige-Beispiel, wie das so abgeht
(auch in Magdeburg gibt es ja solch ein,
imzwischen ebenfalls grandios gescheitertes, Projekt...):

Eine Melkfachkraft, aus der Region stammend,
dann leider an führender Stelle völlig unwidersprochen,
daher völlig unbefangen agierend,
hat halt einfach mal so, aktuell gechätzt,
eine ca. 3/4 Milliarde € an Subventionen in seine Heimat umgeleitet.
Jetzt ist die (über alles sind es dann zukünftig eher)
ca. 1 Milliarde des Steuerzahlers halt futsch...
Aber garantiert kommt dann in diese Heide-Landschaft etwas
anderes hin.
Das ist dann aber sicher mindestens ebenso bio, ressourcen- und
energiesparend, wie ein Werk, das gar nicht erst produziert!

Wetten, dass?

: Bearbeitet durch User
von Uwe (neuexxer)


Lesenswert?

> Kostentreiber sind Energie und Rohstoffe.

Nanu?
Offiziell wollen "wir" doch nur das Fracking-Gas aus Übersee;
das Putin-Methan kaufen doch nur die blöden Slowaken und Ungarn!
---
Und die seltenen Erden für die Magnete der Bio-Autos recyclen wir
ganz einfach aus den Motoren von alten Fahrrädern und Akkuschraubern...

Auch die Chinesen sollen zusehen, wo sie bleiben!             ;-)

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Also hör mir auf mit Ersatzteilen, die Chinesen hätten sicher schnell
> eins nachgepresst (oder es gleich aus Edelstahl gebaut damit es nie
> durchrostet).

Nein, die hätten so etwas überflüssiges gar nicht erst eingebaut.

Oliver

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Nein, die hätten so etwas überflüssiges gar nicht erst eingebaut

Man muss die Plastik-Tanks heute vor dem heissen Auspuff beschützen. 
Etwas dicker und es wäre sogar noch ein Unterfahrschutz im Gelände 
gewesen.

von Uwe (neuexxer)


Lesenswert?

> Kostentreiber sind Energie und Rohstoffe.

Nanu, die neuen Bio- und Öko-Energien sparen doch jede Menge, oder!?

https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/verbraucher/id_100852622/strompreis-neue-umlage-geplant-entlastung-bleibt-aus.html

Es wird Zeit, dass die Überbringer schlechter Nachrichten endlich
dahin kommen, wo sie hingehören:
In den Brunnen!

SCNR

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Neues vom Magdeburger Kartoffelacker:
https://taz.de/Nach-Intel-Aus-in-Magdeburg/!6104499/

"Landeswirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) erzählt, Sachsen-Anhalt 
sei schon länger um FMC bemüht. Die Fabrik soll südlich des für Intel 
vorgesehenen Geländes entstehen."

"FMC hat für Speicherchips eine besondere Technologie entwickelt. 
Dadurch können auf den Chips Informationen gespeichert werden, ohne dass 
sie ständig Strom brauchen."

Ich staune. In Sachsen-Anhalt ist der Landwirtschaftsminister für 
Speicherchips zuständig...

Manfred P. schrieb:
> Typisch für Deutschland ist eher das: McCain möchte in Mehrum
> (Niedersachsen, Region Peine) eine Fabrik für Pommes bauen. Kartoffeln
> werden in der Region in Massen angebaut und hätten kurze Wege. Aber kaum
> war die Idee bekannt, bildete sich eine "Bürgerinitiative" dagegen.

Nun ja, den Duft halbfrittierter Pommes will ich auch nicht ständig in 
der Nase haben. Ich erinnere mich noch gut an den Gestank, der von einer 
früheren Schleswiger Zuckerfabrik während der (Rüben-)kampagne ausging.

von Uwe (neuexxer)


Lesenswert?

> Ich staune. In Sachsen-Anhalt ist der Landwirtschaftsminister für
> Speicherchips zuständig...

Ist doch schon mal ein Fortschritt.
Sonst sind/waren doch nur z.B. Melkfachkräfte (*) für Wirtschaft -
und Sparkassenangestellte für Gesundheit zuständig!

Hier hat man definitiv eine Koryphäe gefunden, die selbstverständlich
Kartoffelchips "kann", und daher bestimmt auch Speicherchips!

SCNR

(*) PS: Nix gegen Melkfachkräfte, im Gegenteil! -
Nur:
Würde man z.B. ernsthaft 'einfach so' einen Dipl.-Ing. für E-Technik
als Hebamme(nder) beschäftigen?!

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Uwe schrieb:
> Nix gegen Melkfachkräfte, im Gegenteil!

In Firmen sind Melkfachkräfte in Verhandlungen um staatliche 
Subventionen gefragte Leute.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Uwe schrieb:
> In den Brunnen!

Keine gute Idee, weil die Brunnen sind danach vergiftet. Das gäbe noch 
eine Trinkwasserknappheit.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> den Duft halbfrittierter Pommes

Ohne Chips (Pommes) keine Chips.
Erst das Fressen, dann die Arbeit.
Ohne Chips, kein Fressen.
Ohne Arbeit, keine Chips.
Das ist Kreislaufwirtschaft.

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Neues vom Magdeburger Kartoffelacker:
> https://taz.de/Nach-Intel-Aus-in-Magdeburg/!6104499/

Erstmal das:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/magdeburg/intel-rueckkauf-gelaende-chipfabriken-100.html

".. Offen ist, ob Intel mehr verlangt als die ursprünglichen 100 
Millionen Euro. .."

Rainer Z. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Typisch für Deutschland ist eher das: McCain möchte in Mehrum
>> (Niedersachsen, Region Peine) eine Fabrik für Pommes bauen. Kartoffeln
>> werden in der Region in Massen angebaut und hätten kurze Wege. Aber kaum
>> war die Idee bekannt, bildete sich eine "Bürgerinitiative" dagegen.
> Nun ja, den Duft halbfrittierter Pommes will ich auch nicht ständig in
> der Nase haben.

Eine Fabrik ist keine Imbissbude, da gibt es bestimmt Filter. Aber nimm 
es einfach nur als Beispiel für die zunehmende Industriefeindlichkeit.

> Ich erinnere mich noch gut an den Gestank, der von einer
> früheren Schleswiger Zuckerfabrik während der (Rüben-)kampagne ausging.

Eine Zuckerfabrik steht hier rund 5km südlich von mir. Geruch hält sich 
in Grenzen.

Lästig sind die Massen an LKW-Rasern, die rund um die Uhr die Rüben 
anliefern und außerdem im gesamten Umkreis die Straßen verschmutzen. Und 
ich sage Raser, weil es deutlich ruhiger ist, wenn mal wieder der 
Blitzeranhänger im Ort steht.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Manfred P. schrieb:
> Eine Fabrik ist keine Imbissbude, da gibt es bestimmt Filter. Aber nimm
> es einfach nur als Beispiel für die zunehmende Industriefeindlichkeit.
>
>> Ich erinnere mich noch gut an den Gestank, der von einer
>> früheren Schleswiger Zuckerfabrik während der (Rüben-)kampagne ausging.
>
> Eine Zuckerfabrik steht hier rund 5km südlich von mir. Geruch hält sich
> in Grenzen.

Gut so für Dich. Die Schleswiger Zuckerfabrik wurde ca. zur 
Jahrtausendwende geschlossen. Die hatte es vermutlich noch nicht so mit 
Filtern.

Zuckerrüben statt Intel-Chips wären aber für Magdeburg auch eine 
Alternative in der fruchtbaren Börde-Landschaft?

von Hadmut F. (hadmut)


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> Hmmm schrieb:
>> In den Brunnen!
>
> Das gäbe noch eine Trinkwasserknappheit.

Dürre ist doch voll im trend. Das wurde so prognostiziert und so ist es!

von Georg S. (randy)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Ich staune. In Sachsen-Anhalt ist der Landwirtschaftsminister für
> Speicherchips zuständig...

Ist doch Sinnvoll. Alles mit Chips kommt in das selbe Resort. Kartoffel- 
oder Speicherchips, egal.

Unter Kohl war für die Datenautobahn ja auch der Verkehrsminister 
zuständig.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Georg S. schrieb:
> Unter Kohl war für die Datenautobahn ja auch der Verkehrsminister
> zuständig.

Na, der Kohl war noch einer. Der konnte gut mit dem US-Präsidenten. Und 
hat dem Ronald R. glatt das "Du" angeboten: "You can say you to me!".

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Na, der Kohl war noch einer. Der konnte gut mit dem US-Präsidenten.

Nebenbei bemerkt, hätte Herr Kohl auch niemals solche Bemerkungen in 
seinen sozialen Medien gepostet über den US-Präsidenten, die hier gegen 
einen Politiker gepostet unter §185 oder $188 StGB fallen würden. Auch 
von den Mitgliedern seines Kabinets hätte er gleiches Verhalten 
eingefordert.

In den alternativen Medien stand mal, dass der US-Präsident sich eine 
Auswertung aus den sozialen Medien der relevanten Politiker vorlegen 
läßt. Wenn da solche Posts drin sind oder einige "Likes" zu solchen 
Posts, dann berücksichtigt er das auch in seinem Handeln.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Wie man in den Wald reinruft, so schallt es zurück. Es gibt Zeiten, in 
denen der Diplomatie und ihrer Ausdrucksweise einige Bedeutung zukommt. 
Und es gibt andere Zeiten.

: Bearbeitet durch User
von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> In den alternativen Medien stand mal (...)

da steht viel...

von Uwe (neuexxer)


Lesenswert?

>> Unter Kohl war für die Datenautobahn ja auch der
>> Verkehrsminister zuständig.

Immerhin war DER ein bisschen näher dran, wie z.T. aktuelle
Koryphäen/iNNinen an ihren Themata ...      ;-)

> Na, der Kohl war noch einer. Der konnte gut mit dem US-Präsidenten.

Trotzdem -oder gerade deswegen?-
wurde der ja auch über 16 Jahre (wieder)gewählt...

Da hat der aktuelle Regierungschef (Blackrock kann da nicht schaden!)
auf jeden Fall ein nachahmenswertes Vorbild!

SCNR

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Na, der Kohl war noch einer. Der konnte gut mit dem US-Präsidenten.

Gute Beziehungen auf persönlicher Ebene waren ein Grundprinzip von Kohl. 
Diese Eigenschaft seiner Persönlichkeit kann aber nicht von jedem 
Kanzler erwartet werden. So war Helmut Schmidt anders gewickelt, agierte 
weniger auf zwischenmenschlicher Ebene.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


Lesenswert?

Christian R. schrieb:
> Und Bergbau in Deutschland? Wäre möglich, im
> Erzgebirge ist jede Menge Lithium, will aber keiner dort haben. Nimby.

Das stimmt so pauschal natürlich nicht. Im Erzgebrige wird immer noch 
Bergbau betrieben, allerdings ohne große Abraumhalden. Wogegen die 
Menschen sind, ist Bergbau, wenn er Erneuerbaren dient. Das Erzgebrige 
ist, man muss das leider so sagen, eine AfD Hochburg. Ich finde das sehr 
schade, aber so ist die Realität. Aso: Firmen, die Bergbau Aktiv 
betreiben sind z.B. Geomin in Hammer Unterwiesenthal. Auch in 
Niederschlag wird durch EFS Schwerspat abgebaut. Mit einer minimalen 
Abraumhalde. Das geht also schon heute, auch rechnet es sich. Es darf 
halt nur nichts sein, wogegen die allgemeine Stimmung eingestellt ist. 
Es wird sicher noch mehr Firmen geben, die beiden kenne ich, weil sie in 
der Nähe meines Heimatortes operieren.

von Uwe (neuexxer)


Lesenswert?

> Gute Beziehungen auf persönlicher Ebene waren ein Grundprinzip von Kohl.
(Jedenfalls mit den "Richtigen", d.h. insbesondere auch Nachfolgern des 
Atombomben-abwerfenden Truman -was haben wir doch gleich für ein 
Datum?).
(Auch) deswegen wurde er, Kohl, ja auch von unseren transatlantischen 
"Freunden" so protegiert. - Wie Adenauer...
---
Dem aktuellen Regierungschef könnte das durchaus gegenwärtig sein
(er ist ja auch nicht so ganz der Jüngste mehr...).    ;-)

von Soul E. (soul_eye)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Na, der Kohl war noch einer. Der konnte gut mit dem US-Präsidenten. Und
> hat dem Ronald R. glatt das "Du" angeboten: "You can say you to me!".

"You" heisst aber nicht "Du", sondern "Sie". Also Plural, das ist die 
höfliche Form. "Du" wäre "thou", das ist aber seit Shakespeares Zeiten 
ausgestorben.

Aber richtig, Kohls Englischkenntnisse waren besseres Abitur-Niveau. 
Dafür war Französisch seine zweite Muttersprache. Entsprechend haben 
sich unsere Beziehungen zum ehemaligen Erzfeind in seiner Ära deutlich 
verbessert.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Soul E. schrieb:
> Entsprechend haben
> sich unsere Beziehungen zum ehemaligen Erzfeind in seiner Ära deutlich
> verbessert.

Dabei hat Kohl Glück gehabt, dass seinerzeit selbst Francois Mitterand 
den Pfälzer Saumagen nicht verschmähte. :)
Aber es stimmt schon, Kohl hat Manches geschickt eingefädelt, auch wenn 
meine Generation ihn schlicht "Birne" nannte.
https://www.spiegel.de/geschichte/helmut-kohl-die-pfaelzische-saumagen-diplomatie-a-1152579.html

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Achja. Der Kanzler-Dialog.
Ferrero...Thyssen etc.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Soul E. schrieb:
> Entsprechend haben
> sich unsere Beziehungen zum ehemaligen Erzfeind in seiner Ära deutlich
> verbessert.

Helmut Schmidt und Giscard d’Estaing kamen auch sehr gut miteinander 
zurecht. Danach lief es zwischen Schmidt und Mitterand nicht ganz so 
gut.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

141 NDR TEXT  Do 07.08. 21:47:28

            SCHLESWIG-HOLSTEIN
            Nachrichten
 US-Firma übernimmt Northvolt Heide

 Das US-Unternehmen Lyten will alle ver-
 bliebenen Standorte des insolventen
 schwedischen Batteriehersteller North-
 volt übernehmen.

 Das gilt ausdrücklich auch für die ge-
 plante Batteriefabrik bei Heide, wie
 die Firma am Donnerstag mitteilte. Man
 arbeite mit Northvolt und der deutschen
 Regierung zusammen, um die Errichtung
 der Produktionsanlage fortzusetzen.

 Ministerpräsident Günther (CDU) sprach
 von einer wichtigen Weichenstellung für
 Schleswig-Holstein. Es müssten aber
 noch Vorbedingungen geklärt werden.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Manfred P. schrieb:
> US-Firma übernimmt Northvolt Heide
>
>  Das US-Unternehmen Lyten will alle ver-
>  bliebenen Standorte des insolventen
>  schwedischen Batteriehersteller North-
>  volt übernehmen.
>
>  Das gilt ausdrücklich auch für die ge-
>  plante Batteriefabrik bei Heide, wie
>  die Firma am Donnerstag mitteilte.

Was sagt denn das Trampeltier dazu? Das ist schließlich nicht MAGA, 
sondern make Schleswig-Holstein great.

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Was sagt denn das Trampeltier dazu? Das ist schließlich nicht MAGA,
> sondern make Schleswig-Holstein great.

Egal, im Gegensatz zu Pfälzer Saumagen passt der NDR-Fernsehbeitrag 
wenigstens zum Titel dieses Threads. Zuvor war das schon bei Heise zu 
lesen.

Aber wer weiß, wenn man genau liest, ob das Wirklichkeit wird:

NDR schrieb:
> Es müssten aber noch Vorbedingungen geklärt werden.

Nehmen wir mal an, die Fabrik in Heide geht tatsächlich in Betrieb, wie 
werden dann Qualität und Lebensdauer derer Zellen ausfallen? Firmen wie 
LG und Panasonic haben langjährig eingefahrene Fertigungsprozesse, die 
dem Neuling erstmal fehlen. Können sie erstmal an VW liefern, die ja im 
Aussitzen bekannter Serienprobleme erprobt sind.

von Gustav K. (hauwech)


Lesenswert?

Manfred P. schrieb:
> Nehmen wir mal an, die Fabrik in Heide geht tatsächlich in Betrieb, wie
> werden dann Qualität und Lebensdauer derer Zellen ausfallen?

Gute Frage. Ob die deutschen Ingenieure das besser hinkommen? Die 
schwedischen Ingenieure konnten die Qualität nicht aufrecht erhalten, 
als der chinesische Installationstrupp abgezogen ist, wie man im ersten 
Beitrag lesen konnte. Oder bringen die Amis ihre eigenen Ingenieure mit?

Und vor allem, was werden die hier gefertigten Zellen kosten? 
Solarmodule konnten wir hier auch mal ganz gut, nur waren die 
Solarmodule der Chinesen viel billiger. Und schon war aus die Maus.

von Lothar J. (black-bird)


Lesenswert?

Manfred P. schrieb:
> Es müssten aber
>  noch Vorbedingungen geklärt werden.

Das ist der entscheidende Satz.
Also wie weit (finanziell und mit Zugeständnissen) unterstützt die 
Landes- und Bundesregierung diese Firma um sie zur Übernahme zu bewegen?

Was danach produziert wird und ob überhaupt produziert wird, entscheidet 
dann diese Firma, notfalls der "Markt".

Blackbird

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Was sagt denn das Trampeltier dazu? Das ist schließlich nicht MAGA,
> sondern make Schleswig-Holstein great.

Wir werden der US Firma schon mehr Subventionen zustecken als der Kauf 
die gekostet hat.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> US-Firma übernimmt Northvolt Heide
>>
>>  Das US-Unternehmen Lyten will alle ver-
>>  bliebenen Standorte des insolventen
>>  schwedischen Batteriehersteller North-
>>  volt übernehmen.
>>
>>  Das gilt ausdrücklich auch für die ge-
>>  plante Batteriefabrik bei Heide, wie
>>  die Firma am Donnerstag mitteilte.
>
> Was sagt denn das Trampeltier dazu? Das ist schließlich nicht MAGA,
> sondern make Schleswig-Holstein great.

keine sorge, die finden schon noch was,
warum das dann wieder nicht geht.

-Schö'n Freidach

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.