News Satelliten-Arduino, CircuitPython 10 im Betastadium, News vom ESP32-P4 uvam


von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Freunde des Reisens können sich über Kongressprogramme sowohl für die Microchip European Masters als auch für den OSS der Linux Foundation freuen. Außerdem gibt es Evaluationsboards für den Funk-PIC32 und neue Varianten mit dem ESP32-P4. In der Linuxwelt stehen Neuerungen im Bereich RISC/V an. Was es sonst neues gibt, verraten wir hier.

Iridium Certus 9704 - arduinokompatibles Entwicklungsboard mit Satellitenfunkmodem.

Wer in den „abgelegensten“ Gebieten der Welt zuverlässige Abdeckung benötigt, landet über kurz oder lang bei Iridium. In einem vor wenigen Stunden veröffentlichten Post vermeldet Arduino nun, dass bald ein arduinokompatibles Entwicklerboard mit einem Iridium-Modem zur Verfügung stehen soll.

Bildquelle: https://blog.arduino.cc/2025/07/21/dive-into-satellite-iot-with-the-new-arduino-compatible-iridium-certus-9704-development-kit/

Über die Spezifikationen vermeldet man folgendes:

1
To make this as accessible as possible, Iridium brought in Device Solutions to ensure the hardware for the Iridium Certus 9704 Launch Pad Developer Board was compatible with the Arduino IDE and ecosystem. That board contains a Microchip ATSAMD21J18A microcontroller, which integrates nicely with everything Arduino. 
2
The board has UART, SPI, and I2C connections available, as well as 22 digital I/O pins. Of those, 12 are also PWM (pulse-width modulation) pins, 8 are analog input pins, one is an analog output pin, and 14 can act as external interrupts

Interessant ist, dass das Evaluationsboard außerdem mit einem GPS-Modul ausgestattet wird:

1
Other onboard hardware includes a u-blox MAX-M10S GNSS (Global Navigation Satellite System) module, a Texas Instruments BQ24195L IC for battery management, a momentary pushbutton, and a piezo buzzer.

Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Artikels gibt es keine Informationen zu Preisen oder Verfügbarkeit. In der Ankündigung der Arduino-Gruppe findet sich ein Link, der zum Zeitpunkt der Abfassung des Artikels allerdings einfach auf die „Frontseite“ der Iridium-Webseite verweist.

Wireless-Tag – Mini-Devboard auf Basis eines ESP32-P4

Die Wireless-Tag war der erste Anbieter, der ESP32-C5 und ESP32-P4 “allgemein” verfügbar machte. Nun steht ein neues Evaluationsboard ante Portas, dessen Lancierung bald in Form einer Kickstarter-Kampagne erfolgen wird.

Bildquelle: https://www.kickstarter.com/projects/c-h/esp32-p4-mini-lot-development-board

Microchip PIC32-BZ6 - Evaluationshardware verfügbar

Mit dem PIC32-BZ6 unternimmt Microchip einen weiteren Versuch, Espressif im Heimatmarkt anzugreifen - der Chip kombiniert einen ARM Cortex M4F-Prozessor mit einem durchaus leistungsfähigen Funkmodul. Nun gilt, dass Microchip eine erste Platine mit dem neuartigen Chip zur Verfügung stellt. Das Produkt lässt sich zum Zeitpunkt der Abfassung unter der als Bildquelle angegebenen URL um rund € 80 käuflich erwerben.

Bildquelle: https://www.microchip.com/en-us/development-tool/ea81w68a

Debian 13.0 - offizielle Unterstützung für RISC/V.

In Sachen Linux für RISC/V gibt es Neuigkeiten - nach dem sich Canonical in diesem Bereich stark einsetzt, gibt es nun auch von der „Mutter-Distribution“ Debian Bemühungen, sich in Richtung der quelloffenen ISA auszubreiten. Spezifischerweise ist - wie in der folgenden Abbildung gezeigt - geplant, Debian 13 mit vollwertiger Unterstützung anzubieten.

Bildquelle: https://www.phoronix.com/news/Debian-13-RISC-V-Ready

Der Praxis stehen einige Steine im Weg: beispielsweise gilt, dass die für die CI verwendeten Systeme nur auf vergleichsweise alten Kernen arbeiten, weshalb verschiedene CI-Prozesse viel Zeit in Anspruch nehmen. Weitere Informationen finden sich unter der als Bildquelle angegebenen URL.

NVIDIA: CUDA bald auch für RISC/V verfügbar.

RISC/V-Neuerung Nummer zwei kommt vom Standardisierungsgremium. Auf dem offiziellen X-Feed informiert man - wie in der Abbildung gezeigt - darüber, dass man im Hause NVIDIA CUDA bald auch für RISC/V-Hosts anzubieten gedenkt.

Bildquelle: https://x.com/risc_v/status/1946251939823370697

MILK-V Titan-neuer Einplatinencomputer mit sehr leistungsstarkem SoC angekündigt.

Im Hause MILK V-das Unternehmen hat sich seit einiger Zeit als „RISC/V sein Hardwarebauer etabliert - reagiert man auf die Probleme im Hause Debian. Spezifischerweise kündigt man - wie in der Abbildung gezeigt - ein neues Evaluationsboard an, das auf einem sehr leistungsstarken Hauptprozessor basieren soll.

Bildquelle: https://milkv.io/titan

Interessant ist an diesem SoC unter anderem, dass es verschiedene neuartige Befehlssätze implementiert.

Bildquelle: https://milkv.io/titan

Leider gibt es zum Zeitpunkt der Abfassung dieser Meldung noch keine verbindlichen Preisinformationen oder Fotos der finalen Hardware.

GUITION JC-ESP32P4-M3-C6 – Kombinationsmodul mit ESP32-C6 und ESP32-P4

Dass ESP32-P4-Module zwecks Hinzufügung von Funk-Fähigkeiten gerne mit einem ESP32-C* kombiniert werden, dürfte für Leser von Mikrocontroller.net keine wirkliche Neuerung darstellen. Im Hause GUITION gibt es nun ein Modul, dass die beiden Kerne in einem SoC zusammenfasst und so Platz auf der Platine einsparen hilft.

Bildquelle: https://www.aliexpress.com/item/1005009456865672.html

Ubuntu 25.10 - Optimierung der Imagegröße für den Raspberry Pi

Die Kosten einer auf einem Prozessrechner basierenden Lösung sind von der Menge an Speicher abhängig, die das Betriebssystem einnimmt. Im Hause Canonical gibt es nun - wie unter der URL https://discourse.ubuntu.com/t/foundations-team-updates-2025-07-17/64102/5 angekündigt - eine Neuerung, die den Speicherbedarf von Ubuntu-Images für uptonitische Prozessrechner reduzieren helfen soll:

1
Merged changes 4 to slim down the Ubuntu Desktop for raspi images (base on desktop-minimal, not desktop) (LP: #2103808 6) 
2
     Prepped and tested an updated image definition (which, for some reason duplicates the seed names) to see how much this actually slimmed the image (~777MB it turns out) 
3
      . . .
4
     Updated questing release notes 6 to warn upgraders that some common applications may disappear on upgrade (but can be easily reinstalled)

Zu beachten ist, dass diese Einsparungen im Bereich des Speicherplatzes durch Entfernung einiger selten benutzter Utilities erkauft werden. Wer nach der Nutzung eines neuen Basisimages lieb gewordene Programme nicht mehr vorfindet, muss diese manuell aus den Paketrepository nachinstallieren.

CircuitPython 10.0.0-beta.0 verfügbar

Wenige Tage nach der Ankündigung der letzten Alphaversion gilt, dass die nächste Version von Limor Frieds Python-Runtime den Betazustand erreicht hat. Im unter der URL https://github.com/adafruit/circuitpython/releases/tag/10.0.0-beta.0 bereitstehenden Changelog finden sich gegenüber der Alpha-Version keine neuen Features. Stattdessen findet sich die folgende Passage, die auf potentielle Fehler hinweist:

1
This is CircuitPython 10.0.0-beta.0, a beta release for 10.0.0. It has known bugs that wil be fixed before the final release of 10.0.0.

Kongress, zur Ersten - Linux Foundation

Die nächste Ausgabe des OSS findet vom 25. bis zum 28. August in Amsterdam statt. Nun gilt, dass das „Programm“ - wie in der Abbildung gezeigt - öffentlich angekündigt wurde.

Bildquelle: https://events.linuxfoundation.org/open-source-summit-europe/program/schedule/

Kongress, zur Zweiten - European Masters-Programm finalisiert

Im Hause Microchip bietet man ebenfalls einen Kongress an, der dieses Jahr - siehe Abbildung - im spanischen Sevilla abgehalten wird.

Bildquelle: https://events.microchip.com/event/EMEAMasters2025/summary

Wie im Fall des Events der Linux Foundation gilt auch hier, dass das Vortragsprogramm nun fertiggestellt wurde – es ist unter der als Bildquelle angegebenen URL einsehbar.


: Bearbeitet durch NewsPoster
von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Tam H. schrieb:
> Wer in den „abgelegensten“ Gebieten der Welt zuverlässige Abdeckung
> benötigt, landet über kurz oder lang bei Iridium

Na, da gibt es noch andere Möglichkeiten, und in naher Zukunft werden es 
noch mehr werden...

von Harald K. (kirnbichler)


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Niklas G. schrieb:
> Na, da gibt es noch andere Möglichkeiten

An welche magst Du so denken? Swastilink?

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> An welche magst Du so denken? Swastilink?

Ja, oder Skylo, Orbcomm, Lacuna Space, EchoStar, OneWeb.

In Zukunft dann Iris², Kinéis, Sateliot und vermutlich noch diverse 
andere die was vom Kuchen ab haben wollen. Abzüglich derer, die primär 
heiße Luft bewegen.

Angesichts der aufkommenden Konkurrenz kann man sich jetzt überlegen was 
es heißt, dass Iridium jetzt plötzlich nach dem Bastler/Arduino-Markt 
greift...

von Rahul D. (rahul)


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Niklas G. schrieb:
> Ja, oder Skylo, Orbcomm, Lacuna Space, EchoStar, OneWeb.

Orbcomm deckt (derzeit) schon mal nicht die Pole ab.

> Swastilink
Benötigt derzeit noch eine folgende Antenne, da die Satelliten nicht 
geostationär sind.

Mit den anderen hatte ich noch nichts zu tun.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Rahul D. schrieb:
> Orbcomm deckt (derzeit) schon mal nicht die Pole ab.

Ja, "globale Abdeckung" bedeutet bekanntlich "Nordamerika&Europa". Hängt 
halt stark von der Anwendung ab was da passt.

Rahul D. schrieb:
> Benötigt derzeit noch eine folgende Antenne, da die Satelliten nicht
> geostationär sind.

Noch, aber sobald die ihre Mobilfunk-Transceiver einschalten die mit 
jedem Smartphone kompatibel sind und dann jeder mm² der Erdoberfläche 
abgedeckt ist kannst du dir überlegen was das für Iridium heißt.

von Rahul D. (rahul)


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Niklas G. schrieb:
> Noch, aber sobald die ihre Mobilfunk-Transceiver einschalten die mit
> jedem Smartphone kompatibel sind und dann jeder mm² der Erdoberfläche
> abgedeckt ist kannst du dir überlegen was das für Iridium heißt.

Kommt auf den Markt an.
Wenn die Pole weiterhin nicht abgedeckt werden, ist das 
Swastilink-System nur für den Consumerbereich interessant (dazu müsste 
aber die Satellitendichte wesentlich erhöht werden).
Solange die eine Folgeantenne brauchen, ist das System auch für autonome 
(Mess-) Systeme uninteresseant (Meerestechnik lässt grüßen).

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Auf der Homepage von Iridium kann man (Stand 22.07.2025) das 
Entwicklerkit zum Preis von US $499,- bestellen.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Rahul D. schrieb:
> Wenn die Pole weiterhin nicht abgedeckt werden, ist das
> Swastilink-System nur für den Consumerbereich interessant

Naja, die meisten Connectivity-Anbieter auch für den kommerziellen Markt 
haben oft starke regionale Einschränkungen. Da wird zwar pompös mit 
globaler Logistik geworben, aber wenn man ein "Asset" hat das 
tatsächlich mal eine Ländergrenze überschreitet schauen die Anbieter 
sehr überrascht.

Abdeckung an den Polen ist nur für besondere Nischen wie Forschung 
interessant, da stürzt sich der Markt nicht gerade drauf. Das 
Hauptproblem: Auch wenn die Satelliten die Pole überfliegen, müssen die 
Daten auch wieder auf die Erde runter, und Bodenstationen an den Polen 
zu betreiben lohnt sich kaum.

Rahul D. schrieb:
> Solange die eine Folgeantenne brauchen, ist das System auch für autonome
> (Mess-) Systeme uninteresseant (Meerestechnik lässt grüßen).

Das Zeug wird doch gerade für Maritime Nutzung beworben und es gibt 
extra Terminals für Boote/Yachten.

Andreas S. schrieb:
> Auf der Homepage von Iridium kann man (Stand 22.07.2025) das
> Entwicklerkit zum Preis von US $499,- bestellen.

Währenddessen beherrscht das iPhone bereits Satellitenkommunikation ohne 
zusätzliche Hardware...

von Veit D. (devil-elec)


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Niklas G. schrieb:

> Angesichts der aufkommenden Konkurrenz kann man sich jetzt überlegen was
> es heißt, dass Iridium jetzt plötzlich nach dem Bastler/Arduino-Markt
> greift...

Das was Arduino.cc über Jahre aufgebaut hat wird scheinbar immer noch 
vollkommen unterschätzt bzw. völlig falsch eingeordnet. Die bedienen 
schon lange nicht mehr nur den "Bastlermarkt". Die haben Produkte die 
nur an "Profis" gerichtet sind. Wenn sich jetzt Iridium mit Arduino 
zusammen tut, dann heißt das nur das Iridium  den Zugang und Umgang für 
alle Interessenten erleichtern möchte. Also den Erstkontakt erleichtert, 
damit der Entwickler, der durchaus Profi sein kann, schneller zu 
Ergebnissen kommt. Nicht jeder Entwickler möchte vorher Wochen damit 
verbringen eine eigene Testplatine entwerfen zu müssen usw.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Veit D. schrieb:
> dann heißt das nur das Iridium  den Zugang und Umgang für alle
> Interessenten erleichtern möchte.

Richtig, aber die anderen Anbieter haben das nicht nötig, und Iridium 
bis jetzt auch nicht.

Veit D. schrieb:
> Nicht jeder Entwickler möchte vorher Wochen damit verbringen eine eigene
> Testplatine entwerfen zu müssen usw.

Der typische Kunde/Wunschkunde von Telekommunikationsanbietern ist ein 
Konzern mit Heerscharen an Entwicklern, Managern, Einkäufern und 
Millionenstückzahlen. Ein paar Entwicklerstunden für eine Testplatine 
zahlt der aus der Portokasse. Allein die monatelangen Verhandlungen über 
die Geschäftsstrategie, bevor auch nur ein Stückchen Hardware den 
Besitzer wechselt, dürften um Größenordnung mehr Arbeitszeit 
verschlingen als das Entwickeln einer Platine. Dass man das neue Evalkit

Dass diese Konzerne offenbar als Kunden wegfallen gibt zu denken.

von Rahul D. (rahul)


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Niklas G. schrieb:
> Veit D. schrieb:
>> dann heißt das nur das Iridium  den Zugang und Umgang für alle
>> Interessenten erleichtern möchte.
>
> Richtig, aber die anderen Anbieter haben das nicht nötig, und Iridium
> bis jetzt auch nicht.
>
> Veit D. schrieb:
>> Nicht jeder Entwickler möchte vorher Wochen damit verbringen eine eigene
>> Testplatine entwerfen zu müssen usw.
>
> Der typische Kunde/Wunschkunde von Telekommunikationsanbietern ist ein
> Konzern mit Heerscharen an Entwicklern, Managern, Einkäufern und
> Millionenstückzahlen. Ein paar Entwicklerstunden für eine Testplatine
> zahlt der aus der Portokasse. Allein die monatelangen Verhandlungen über
> die Geschäftsstrategie, bevor auch nur ein Stückchen Hardware den
> Besitzer wechselt, dürften um Größenordnung mehr Arbeitszeit
> verschlingen als das Entwickeln einer Platine. Dass man das neue Evalkit
>
> Dass diese Konzerne offenbar als Kunden wegfallen gibt zu denken.

Ich wusste gar nicht, dass ich für einen Kozern arbeite.
Übrigens kann man bei Vorhandensein eins Development Kits Hard- und 
Software parallel entwickeln.
Lang nicht mehr sowas engstirniges gelesen.

: Bearbeitet durch User
von F. (radarange)


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Nur Bastler haben ewig Zeit, für diese Anwendungen nach der optimalen 
Hardware zu suchen und dann komplett eigene Systeme aufzubauen. Ein 
Arduino-kompatibles Evaluation Board ist ausgesprochen sinnvoll, da die 
Hardware fertig ist und man sehr schnell starten kann. Das 
Arduino-Ökosystem hat für viele Sensoren usw. auch bereits fertige 
Bibliotheken. Es ist einfach ziemlich unsinnig, für Tests unnötig viel 
Entwicklungsaufwand reinzustecken. Konzerne zahlen das natürlich aus der 
Portokasse, aber hier richtet man sich eindeutig an KMU, die von der 
Technik profitieren wollen. Und da geht's nicht darum, die 
kostengünstigste Lösung für große Stückzahlen zu finden, sondern den 
Entwicklungs- und Integrationsaufwand überschaubar zu halten.

von Rahul D. (rahul)


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F. schrieb:
> Konzerne zahlen das natürlich aus der
> Portokasse

Nachdem man wochenlang auf die Freigabe des Projekts hingearbeitet hat.
Meiner Erfahrung nach sitzen nur Leute an den entscheidenen Stellen, die 
nur das Geld sehen, das das kosten wird.
Den muss man als Entwickler immer erst vorrechnen, was solche System 
dann einbringt / einspart.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Rahul D. schrieb:
> Übrigens kann man bei Vorhandensein eins Development Kits Hard- und
> Software parallel entwickeln

Kann man auch ohne. Funktioniert dann halt nicht. Interessiert im 
Konzern keinen.

F. schrieb:
> aber hier richtet man sich eindeutig an KMU

Das ist genau mein Punkt. Dass Iridium jetzt um KMUs werben muss weil 
die Konzerne offenbar nicht mehr interessiert sind zeigt doch was bei 
denen los ist. Und selbst zuvor ging es Iridium nicht besonders gut. Wie 
lange die Konstellation wohl noch betrieben werden kann wenn die ihre 
Einnahmen bei KMUs zusammenkratzen müssen?

Rahul D. schrieb:
> Nachdem man wochenlang auf die Freigabe des Projekts hingearbeitet hat.

Wochen? So ein Wunschtraum.

F. schrieb:
> Nur Bastler haben ewig Zeit, für diese Anwendungen nach der optimalen
> Hardware zu suchen und dann komplett eigene Systeme aufzubauen

Konzerne haben unendlich viel Zeit übrig, für jegliche erdenkliche 
Bürokratie, Arbeitskreise, Gremien, Meetings, Erprobungsphasen, usw usf.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


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Niklas G. schrieb:

> Der typische Kunde/Wunschkunde von Telekommunikationsanbietern ist ein
> Konzern mit Heerscharen an Entwicklern, Managern, Einkäufern und
> Millionenstückzahlen ...
>
> Dass diese Konzerne offenbar als Kunden wegfallen gibt zu denken.

Hallo,

ich verstehe den Gedanken nicht. Warum fallen damit Kunden weg? Die 
bleiben doch erhalten und davon unberührt. Im Gegenteil. Es sollen neue 
Kunden dazukommen. Ich kenne jetzt die Firma Iridium nicht, es wird aber 
wie bei allen sein, mehr Bekanntheit, mehr Verbreitung, mehr 
Anwendungen, mehr Umsatz.

von Ralf X. (ralf0815)


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von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Veit D. schrieb:
> ich verstehe den Gedanken nicht. Warum fallen damit Kunden weg? Die
> bleiben doch erhalten und davon unberührt.

Andersrum: Die Kunden fallen weg, weil sie auf modernere, 
leistungsfähigere Satellitensysteme wechseln. Iridium sieht sein 
Geschäftsmodell in Gefahr und sucht sich neue Märkte. Ob Iridium damit 
jedoch lange fortbestehen kann, ist fraglich.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

naja, jetzt wird ein Schuh daraus. Kunden können wegfallen, weil ihre 
Produkte ggf. nicht mehr den neuesten Stand der Technik entsprechen. Ich 
weiß es nicht, ist eine Vermutung von dir. Oder? Egal, dass hat jedoch 
nichts damit zu tun, dass sie über das Arduino Ökosystem neue Kundschaft 
gewinnen wollen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die können 
auch beides machen. Top Produkte auf den Markt bringen und sich mittels 
Arduino Ökosystem bekannter machen. Dann grasen sie jede Weide ab.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Veit D. schrieb:
> Die können
> auch beides machen. Top Produkte auf den Markt bringen und sich mittels
> Arduino Ökosystem bekannter machen.

Warum machen dann nur die das, während alle anderen 
Kommunikationsanbieter (Satellit und teilweise auch terrestrisch) das 
nicht nötig haben und im Gegenteil öffentlich kaum was preisgeben? 
Vielleicht weil letztere ihr Geld in Verhandlungen mit Großkunden 
machen, und das Bedienen von kleinen Kunden sich überhaupt nicht lohnt?

Veit D. schrieb:
> Ich
> weiß es nicht, ist eine Vermutung von dir.

Ziemlich offensichtlich zittert die gesamte Branche vor dem einen 
Anbieter, der mit seiner Konstellation, die um Größenordnungen mehr 
Satelliten hat als alle anderen, diesen gesamten Markt platt walzen 
wird. Natürlich gibt da keiner öffentlich was zu. Wenn die erstmal 
Cellular-NTN freischalten kann man überall auf der Welt mit einem 
kleinen billigen LTE-Modem per Satellit große Datenmengen übertragen, 
warum sollte man sich dann noch mit Iridium herumplagen?

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

mich bestärkt immer mehr die Vermutung das es viel zu einseitig und zu 
negativ gesehen wird. Allein die Betonung auf 'nur' ist komisch. 
Irgendwer ist immer der Erste mit einer Idee. Wenn sie als 
Kommunikationsanbieter jetzt die Ersten sind die das Arduino Ökosystem 
sich zu Nutze machen, dann ist das doch weiterhin nicht verwerflich. 
Warum auch? Warum wird das negativ gesehen? Ich verstehe das nicht. Ich 
glaube auch nicht das alle Großkunden nicht die Chance sehen von den 
fertigen Testboards zu profitieren, die sie sofort ohne Umschweife 
testen können. Nicht jeder Chef auf der Welt kann nicht rechnen. ;-) Mir 
ist die Betrachtung um Größenordnungen viel zu einseitig.

Abseits der Kommunikationsanbieter gibt es sehr viele große Firmen die 
ihre Produkte im Arduino Ökosystem anbieten und das sind erfolgreiche 
Firmen. Das machen die auch nicht zum Spass. Die Bastler profitieren 
davon, aber die Firmen machen das nicht für Bastler. Das sollte auch 
jedem klar sein.

Was die Aussage betrifft
> Wenn die erstmal Cellular-NTN freischalten kann man überall auf der Welt
> mit einem kleinen billigen LTE-Modem per Satellit große Datenmengen
> übertragen, warum sollte man sich dann noch mit Iridium herumplagen?

Auch hierüber kann man reden. Was sind große Datenmengen? Es ist immer 
noch so das über "Erdkabel/Erdverbindungen" die größten Datenmengen 
verschoben werden und das am Billigsten. Zudem die Antwortzeiten hierbei 
auch stabiler und am Kürzesten sind. Ich sehe Satellitenverbindungen 
noch lange nicht als das Allheilmittel. Satellitenverbindungen werden 
immer im Vergleich teurer bleiben und deshalb keine echte Konkurrenz 
werden. Was wurde schon alles bspw. über Starlink erzählt. Bis heute 
viel heiße Luft, weil zu teuer. Klar gibt es dafür Anwendungen. Ist aber 
alles keine Konkurrenz zum "Erdkabel" Internet was wir alle nutzen. Ich 
sehe noch viel Wasser die Elbe entlang fließen bis sich da etwas um 
Größenordnungen ändert.

Im übrigen halte ich es für reinen Wahnsinn die Umlaufbahnen mit 
Satelliten zu verstopfen. Die Bahnkorrekturen nehmen immer weiter zu 
damit Kollisionen verhindert werden. Das kann nicht die Lösung sein.

Und was Iridium speziell betrifft. Egal wie sie im Markt stehen, kann 
ich nicht beurteilen, spielt auch keine Rolle für diese Betrachtung. Der 
Weg ins Arduino Ökosystem schadet ihnen ganz sicher nicht. Darum ging es 
ja. Das sehe ich weiterhin völlig unabhängig von allen anderen. Wenn sie 
falsche Produktentscheidungen treffen hilft es ihnen nicht und es 
schadet ihnen auch nicht.

Wir können in paar Jahren den Thread gern ausbuddeln und über die 
Entwicklung reden, was sich wie entwickelt hat.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Veit D. schrieb:
> dann ist das doch weiterhin nicht verwerflich

Nein, aber es zeigt dass dort nach Strohhalmen gegriffen wird.

Veit D. schrieb:
> Ich glaube auch nicht das alle Großkunden nicht die Chance sehen von den
> fertigen Testboards zu profitieren, die sie sofort ohne Umschweife
> testen können.

Großkunden müssen nicht ohne Umschweife testen. Die lassen sich 
vertraglich garantieren dass das Modem funktioniert, dann braucht man da 
nichts testen.

Veit D. schrieb:
> Abseits der Kommunikationsanbieter gibt es sehr viele große Firmen die
> ihre Produkte im Arduino Ökosystem anbieten und das sind erfolgreiche
> Firmen

Ja, aber nicht alle. Übrigens ging es mir nicht um Arduino an sich, 
sondern darum, dass irgendein direkt kaufbares Evalboard angeboten 
wird.

Veit D. schrieb:
> kann man reden. Was sind große Datenmengen? Es ist immer noch so das
> über "Erdkabel/Erdverbindungen" die größten Datenmengen verschoben
> werden

Hast du ein Erdkabel an deinem Smartphone? Oder an einem Frachtcontainer 
der global transportiert wird? Oder an deiner Yacht?

Veit D. schrieb:
> Der Weg ins Arduino Ökosystem schadet ihnen ganz sicher nicht.

Wenn du meinst... Viele Anbieter entscheiden sich dagegen, weil das 
Anbieten einer solch niedrigschwelligen Lösung mit viel Supportaufwand 
verbunden ist, dem aber nicht viel Gewinn gegenüber steht, wenn dies von 
kleinen Firmen genutzt wird. Viele Anbieter richtigen sich daher 
explizit nur an Großkunden, wo der Supportaufwand dann direkt in 
riesigen Stückzahlen resultiert.

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