Wertes Forum, dies ist mein erster Beitrag -- ich hoffe dennoch auf Unterstützung. Ich habe eine Schaltung mit Wiznet W5500 und PoE-Versorgung. Beim Schaltungsdesign orientiere ich mich eng am Arduino Ethernet 2 Shield. Ich erwartete daher keine "Überraschungen", obschon das Design des Arduino Ethernet 2 Shield etwas vom Referenzdesign von Wiznet abweicht. - Bei Speisung über ein externes Netzteil (also nicht-PoE) funktioniert alles problemlos. - Auch bei Speisung über einen PoE-Switch vom Typ Allnet sg8245PM funktioniert die Schaltung problemlos. - Bei Speisung über einen PoE-Switch vom Typ Netgear GS308EP wird die Schaltung irreversibel zerstört. Sie funktioniert dann auch nicht mehr mit den anderen Speisungen. - Bei Speisung über einen Power Injector vom Typ Swissonic 466331 wird die Schaltung ebenfalls irreversibel zerstört. Sie funktioniert dann auch nicht mehr mit den anderen Speisungen. "Zerstört" meint hier jeweils: Die PoE-Speisung funktioniert, auch der Mikrocontroller (ATMega 328P) funktioniert völlig problemlos. Auch die SPI-Verbindung mit W5500 funktioniert noch. Ich kann aber keine Netzwerkverbindung mehr etablieren. Die Ursache muss also mit der PoE-Speisung zusammenhängen, die unter ganz bestimmten Umständen "irgendwas" zwischen W5500-Innerei und Ethernetbuchse zerstört, selbst jedoch keinen Schaden nimmt. Noch so aufmerksames Studium der Datenblätter der Switche bzw. des Injektors erbrachte keine erkennbaren Unterschiede und damit auch keinen Hinweis auf die Ursache der irreversiblen Zerstörung. Ich habe auch mehrfach die Übereinstimmung mit dem Design des Arduino Ethernet Shield 2 überprüft. Beigefügt finden sich die relevanten Ausschnitte aus dem Schaltplan. R11, R15, R20 sind unbestückt. Von den Leitungen V1+, V1-, V2+, V2- geht es über Induktivitäten (Würth 74279206) in ein PoE-Modul vom Typ Silvertel Ag9712-FL. Die 3,3 V für die Schaltung werden sodann von Traco TSR 0.5-2433 bereitgestellt. Bei der Netzwerkbuchse handelt es sich um Würth 7499410213. (Der Vollständigkeit halber sei hinzugefügt, dass ich auch eine selbstentwickelte Alternative zu Ag9712-FL probiert habe -- kein Unterschied.) Für Hinweise zur möglichen Fehlerursache wäre ich sehr dankbar. Ich habe auch mit längerer Suche keine Ursache finden können und bin "mit meinem Latein am Ende". -- Danke! Beste Grüße Max
"Zerstört" , selbst jedoch keinen Schaden nimmt. Aha, was denn nun ?
Ich dachte, ich hätte es präzise formuliert. Ich präzisiere nochmals: Die PoE-Versorgung funktioniert zu jeder Zeit und mit jedem Switch. Die PoE-Versorgung selbst wird zu keinem Zeitpunkt zerstört. Bei bestimmten PoE-Versorgungsquellen (Netgear, Swissonic) wird die Netzwerk-Datenverbindung jedoch irreversibel zerstört. Es wird also "irgendwas" zwischen W5500-Innerei und Ethernetbuchse zerstört, aber nur bei eben diesen bestimmten Quellen -- und hier komme ich nicht weiter.
Was heißt "Netzwerk etablieren"? Kann sein, dass die Injektoren oder die Speisung der Geräte nicht die geforderte Leistung bringen. Auch gibt es "Auto-Config". Etwas, womit die Datenrichtung sebstständig erkannt wird, so dass bei P2P kein gekreuztes Ethernetkabel nötig ist, sondern ein 1:1 reicht. Ferner das genaue Pinout einmal ansehen. Welche Ethernet Baluns werden denn verwendet. Evtl. ist da schon ein Kurzschluss drin. Übrigens der Begriff "zerstört" wird meistens als Zustand nach unwiederbringlichem Schaden, gleich Schrott definiert. Besserer Begriff wäre, "Funktion gestört". Daran wollen wir uns jetzt aber nicht aufhalten. BTW: Die Probleme mit Power over Eathernet sind garnicht so selten. Schau mal, wie hoch die Spannung ist mit und ohne angeschlossene Geräte. Wieviel Strom zieht das Ganze? Und: Wie sieht das Pinout aus? Und: Ist da irgendwo in den RJ45-Buchsen schon ein Balun eingebaut, der DC garnicht weiterleiten kann? Beispiele für einfachen Balun und PoE-Balun im Anhang. ciao gustav
Karl B. schrieb: > Was heißt "Netzwerk etablieren"? "Netzwerkverbindung etablieren" heißt: Eine funktionsfährige Netzwerkverbindung herstellen, die z.B. ein Ping ermöglicht. > Kann sein, dass die Injektoren oder die Speisung der Geräte nicht die > geforderte Leistung bringen. Das kann nicht sein. Die genannten Quellen sind konform, würden sogar PoE+ erlauben (was hier jedoch nicht nötig und auch nicht implementiert ist). > Auch gibt es "Auto-Config". Etwas, womit die Datenrichtung sebstständig > erkannt wird, so dass bei P2P kein gekreuztes Ethernetkabel nötig ist, > sondern ein 1:1 reicht. > Ferner das genaue Pinout einmal ansehen. Pinout habe ich x-mal überprüft. Auto-MDIX implementiert der W5500 laut Datenblatt nicht. Das ist aber auch nicht nötig, da es jeder (moderne) Switch implementiert. > Welche Ethernet Baluns werden denn verwendet. Evtl. ist da schon ein > Kurzschluss drin. Siehe Text und Schaltbild. RJ45 mit integrierten Übertragern, Typ Würth 7499410213. > Übrigens der Begriff "zerstört" wird meistens als Zustand nach > unwiederbringlichem Schaden, gleich Schrott definiert. Besserer Begriff > wäre, "Funktion gestört". Daran wollen wir uns jetzt aber nicht > aufhalten. Es handelt sich auch nach dieser Definition um eine Zerstörung, nicht um eine Störung. Die Schaltung ist nach Verbindung mit Netgear oder Swissonic zerstört, nicht gestört. > BTW: Die Probleme mit Power over Eathernet sind garnicht so selten. > Schau mal, wie hoch die Spannung ist mit und ohne angeschlossene Geräte. > Wieviel Strom zieht das Ganze? > Und: Wie sieht das Pinout aus? > Und: Ist da irgendwo in den RJ45-Buchsen schon ein Balun eingebaut, der > DC garnicht weiterleiten kann? Es sei noch einmal wiederholt, das PoE wohl die Ursache der Zerstörung (nicht der Störung) ist, aber die PoE-Versorgung selbst immer und jederzeit funktioniert.
Max R. schrieb: > Die genannten Quellen sind konform Hast Du mal die Ausgangsspannungen verglichen? Bei 802.3af reicht der erlaubte Bereich aus PSE-Sicht immerhin von 44 bis 57V.
Max R. schrieb: > Es sei noch einmal wiederholt, das PoE wohl die Ursache der Zerstörung > (nicht der Störung) ist, aber die PoE-Versorgung selbst immer und > jederzeit funktioniert. Was mußt Du denn tun, um das Teil wieder zum Leben zu erwecken oder mit anderen Worten welche Bauteile tauschst Du?
Der Allnet nutzt nur 2 Paare (Pin 1 2 3 6) zur Versorgung, PoE mit genug+-Zeichen kann auch alle 4 Paare nutzen. Macht das der andere Switch/Injektor? A) Mal in die Buchse reinmessen, ob die weiteren Pins anders verschaltet/isoliert/... sind als 1 2 3 6. B) Bei einem Patchkabel die restlichen Pins auftrennen und es damit an den anderen Switches probieren. Wenn du Pech hast, liegt es nicht daran und das nächste Modul ist hinüber... Edit: laut dem Plan sind die anderen Paare kurzgeschlossen, das ist ja auch ok. Frage ist, ob bei den zerstörten die benutzen Paare noch Verbindung haben oder ein Übertrager durchgebrannt ist. PoE geht auch über nur eine Ader pro Paar, Daten nicht. Zu starke Magnetisierung der Kerne ist schwer zu messen. Vllt Mal vom Frequenzgenerator ein Signal an RD+ und - einspeisen und schauen, was an 1 2 rauskommt, (für alle Paare und Richtungen).
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Besten Dank an Hmmm, Hans und Harry R. für die Anregungen, über deren Ergebnisse ich berichten möchte. Vergleich der Spannungen am RJ45-Netzwerkstecker: Pins 3,6 ggü. Pins 1,2: Allnet: 55,2 V; Netgear: -54,7 V; Swissonic: -48,4 V Pins 4,5 ggü. Pins 7,8: Allnet: 0V; Netgear: 0V; Swissonic: 48,4 V Es fällt auf, dass die Spannung an Pins 3,6 ggü. 1,2 nur bei Allnet positiv ist. Das sollte aber vollkommen egal sein, weil das PoE-Board von Silvertel Brückengleichrichter am Eingang hat. Oder spielt es doch irgendwo eine Rolle? Mir fällt nichts ein. Es fällt weiterhin auf, dass auch Netgear an Pins 4,5,7,8 keine Spannung bereitstellt, wie Allnet. Es scheint also nicht so zu sein, dass darüber der zerstörerische Spannungseintrag kommt. Ein direktes Messen an den Buchsen der PoE-Quellen ist nicht möglich, weil die Quellen erst dann die PoE-Spannung aufschalten, wenn sie eine geeignete Senke "sehen". Auf Grundlage der Beobachtung, dass nur Allnet eine positive Spannung liefert, habe ich folgedes Experiment durchgeführt: C26 und C29 vorsichtshalber entfernt. Mit Crossover-Patchkabel die Schaltung an Netgear gelegt. Crossover, damit die negative Spannung des Netgear wieder ins Positive gedreht wird. Vorsichtshalber dabei auch Pins 4,5,7,8 im Patchkabel unterbrochen wie in dem obigen Beitrag von Harry R. vorgeschlagen. Das Board geht für eine Sekunde an, dann schaltet der Netgear-Switch wieder ab, als ob er in einen Fehlerzustand ginge. Ob der Fehlerzustand durch die unterbrochenen Pins 4,5,7,8 im Patchkabel ausgelöst wird, oder durch etwas anderes, lässt sich nicht ergründen. Eine Messung des Stroms in der Zuführung zum Silvertel-Board ergibt 8 mA und deutet daher jedenfalls nicht auf einen Kurzschluss hin. Zur Rückfrage von Hans, wie ich die Schaltung wieder zum Leben erwecke: Gar nicht. Nachdem mit Allnet alles so gut geklappt hat, nahm ich an, die Schaltung sei fertig entwickelt, und habe einige Boards mit Bestückung in Auftrag gegeben. Diese "verschieße" ich jetzt leider nach und nach. Den W5500-Chip oder die RJ45-Buchse händisch zu entlöten scheitert leider an dieser industriellen bleifreien Lötung, die sich als kaum handlötfreundlich beim Auslöten erweißt. Für Überlegungen oder Tipps oder weitergehende Vorschläge wäre ich dankbar.
Also sind die 12 Volt immer vorhanden ? Wie ist der Widerstand RJ45 seitig zwischen 1-2 und 3-6 bei den OK Modulen und den defekten ?
Max R. schrieb: > Ein direktes Messen an den Buchsen der PoE-Quellen ist nicht möglich, > weil die Quellen erst dann die PoE-Spannung aufschalten, wenn sie eine > geeignete Senke "sehen" ich meinte, dass du (z.B. mit einem zerschnittenen Patchkabel) in die Buchse von deinen Modulen reinmisst und dann neu mit zerstört vergleichst. Und: W5500 im Reset halten, Pins 1&2 kuzschließen, Pins 5&6 kurzschließen (damit keine großen Spannungen in den Chip eingekoppelt werden können), dann eine neue Platine am "bösen" Switch ein paar mal einschalten. Reset und Brücke entfernen, am Allnet testen. Wenn dann noch OK, wird der W5500 zerschossen. Wenn dann kaputt, wird die RJ45 oder was passives dazwischen zerschossen. >Das Board geht für eine Sekunde an, dann schaltet der Netgear-Switch wieder ab >ergibt 8 mA Braucht PoE nicht einen Mindeststrom? Schon alleine, um ein Ausstecken zu erkennen und einen Port wieder spannungsfrei zu schalten. Vllt sind die 8mA zu wenig? (aber: warum jetzt, vorher nicht...???) Klemme einen "dicken Widerstand" auf die 12V, um ein paar Watt Mindestlast zu haben.
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Eine Ergänzung zum vorherigen Post: Ich habe es jetzt auch mit einem vollbelegten Crossover-Kabel versucht. Gleiches Verhalten: Der Netgear-Switch schaltet PoE kurz an, und dann wieder aus. Nach zwei Sekunden nächster Versuch usw... Ich könnte aus der Haut fahren. Die Brückengleichrichter müssten doch jegliche Polung egalisieren.
Max R. schrieb: > Die Brückengleichrichter müssten doch jegliche Polung > egalisieren. Fängst Du Dir evtl. vor dem PoE-Modul einen ungewollten Massebezug ein?
Hallo zusammen, zunächst nochmal danke für die Ratschläge. Ein relevanter Forschritt: Mit dem vollbelegten Crossover-Kabel und zusätzlichen Lastwiderständen hinter dem PoE-Modul (danke Harry R.) habe ich eine stabile Netzwerkverbindung. Und zwar mit dem Netgear-Switch, der bislang ja in den Untergang geführt hat. Ganz offenbar besteht hier tatsächlich ein verrückter Massebezug, wie von Hmmm angemerkt, wobei ich jetzt echt nicht weiß, wo der passieren sollte. Aber darum kümmere ich mich morgen und bin für heute erstmal zufrieden.
der SJ1 ist "durchgekratzt"?
Hallo zusammen, ich habe mich nun mit dem in Frage stehenden Massebezug beschäftigt. Es gibt in DC-Hinsicht keinen Massebzug an den RJ45-Anschlüssen in Richtung PoE-Switch. Allerdings gibt es in AC-Hinsicht Massebezüge. Ich habe also C20 und C21 entfernt, C26 und C29 waren schon durch das Vorexperiment entfernt, SJ1 war immer schon geöffnet, C56 war immer schon unbestückt. Mit dem Crossover-Kabel läuft die Schaltung weiterhin. Mit einem ungekreuzten Patchkabel: Funktioniert die Schaltung jetzt auch! Auch an Netgear! Entweder lag das Problem also an diesem AC-mäßigen Massebezug, oder an den fehlenden Lastwiderständen hinter dem Silvertel-Modul. Beides halte ich für nur mäßig plausibel, aber das Experiment spricht eine klare Sprache. Meine Arbeitshypothese ist, dass beim Einstecken des Ethernetkabels ein Transient durch die Kapazitäten schoss, der je nach Polung entweder tolerabel war oder die Schaltung zerschoss. Vielleicht kam der Transient ja sogar durch die mangelnde sekundäre Last am Silvertel-Modul zu Stande. Belegt ist das freilich nicht. Für andere Interpretationsansätze wäre ich gegebenenfalls dankbar. Ansonsten schaffe ich es von hier ab jetzt wohl wieder alleine. Ich bedanke mich herzlich. Und ich beabsichtige, hin und wieder in diesem Forum vorbeizuschauen -- vielleicht kann ich mch ja mal revanchieren.
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Max R. schrieb: > die unter ganz bestimmten Umständen "irgendwas" zwischen W5500-Innerei > und Ethernetbuchse zerstört, selbst jedoch keinen Schaden nimmt. Die Übertrager in den Buchsen. Das sind nur ganz feine Drähte, wenn du die versehentlich mit der Speisung "durchbrennst" musst du die Buchse tauschen.
Max R. schrieb: > Es gibt in DC-Hinsicht keinen Massebzug an den RJ45-Anschlüssen in > Richtung PoE-Switch. Über geschirmte Kabel mit metallisierten RJ45-Steckern können Massebezüge auch verschleppt werden ... LG, Sebastian
Unterstützt PoE nach 802.3at/af/bt mit 48 V und bis zu 90 W Den Delock LAN Isolator dazwischenschalten. Testweise. https://www.delock.de/produkt/62620/merkmale.html Zur Not gibt es die "Übertrager" auch solo zu kaufen. Also nur diese Übertrager wurden zerstört, nicht was dahinter an ICs etc. dranhängt? Also so dünn kamen mir die Drähte nicht vor. ciao gustav
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Karl B. schrieb: > Also nur diese Übertrager wurden zerstört, nicht was dahinter an ICs > etc. dranhängt? Wenn alles andere funktioniert außer der Kommunikation, höchst wahrscheinlich. Ohne intakten Übertrager kommt aus den Datenleitungen nix auf der anderen Seite an.
Kilo S. schrieb: > Wenn alles andere funktioniert außer der Kommunikation, höchst > wahrscheinlich. > > Ohne intakten Übertrager kommt aus den Datenleitungen nix auf der > anderen Seite an. Mir ging es noch darum, das Risiko herauszufinden, wenn man einen RJ45 Stecker einsteckt. Und schon ist das Gerät kaputt. Kann doch eigentlich nicht sein. RX und TX vertauschen. Das kann man leicht, wenn eben kein altmodisches X-over-Kabel bei PC-Direktverbindung verwendet wird. Aber dass dann gleich die ganze Netzwerkkarte bzw. das Board kaputt ist, kann ich nicht so recht glauben. OK. Hier im Beispiel vom TO kommt die Fernspeisung PoE als Troublemaker ins Spiel. Aber ohne, müsste es eigentlich "idiotensicher" sein. https://www.mouser.de/ProductDetail/HALO-Electronics/HFJ11-1G46ERL? HFJ11-1G46ERL? ist Teilenummer https://www.mouser.de/datasheet/2/706/fastjack_gigabit-520265.pdf ciao gustav
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