Forum: Offtopic Aktuelle Regularien WEEE & BattReg.


von Jan (jjb)


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Hallo, da ich mich im Rahme der Forschung und Entwicklung nun immer 
weiter mit richtiger Produktentstehung beschäftige, wollte ich mal hören 
welche Erfahrungen ihr mit WEEE & BattReg. habt.

Insbesondere scheinen die ganzen Regeln recht undurchsichtig zu sein, da 
verschiedene Systemanbieter unterschiedliche Beratungen und 
Zusatzdienstleistungen anbieten und man so schlecht vergleichen kann.

Welche Dienstleister für WEEE & BattReg. könnt ihr empfehlen? Was ist 
wirklich notwendig? Und was kommt so insgesamt als Kosten auf ein 
Startup im Bereich Hardwareentwicklung unter zwei Marken (B2B und B2C 
getrennt, jeweils 2 Gerätearten mit Gerätebatterien) seitenes der 
Stiftung EAR und einem Dienstleister zu?

Außerdem wie hoch ist der administrative Aufwand? Die Mengenmeldung 
jährlich und monatlich scheint ja nicht nur das einzige zu sein. Leider 
finde ich dazu kaum fundierte Aussagen, außer das die meisten 
Dienstleister dies direkt für ein paar 100€ im Jahr mitanbieten.

Es würde mich freuen, ein paar fundierte Meinungen dazu zu lesen.

: Verschoben durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Jan schrieb:
> Leider
> finde ich dazu kaum fundierte Aussagen, außer das die meisten
> Dienstleister dies direkt für ein paar 100€ im Jahr mitanbieten.

D.h. du erwartest hier eine kostenlose Beratung für deine Firma weil du 
ein paar 100 EUR im Jahr für Beratung nicht ausgeben willst?

von Michael B. (laberkopp)


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Jan schrieb:
> Außerdem wie hoch ist der administrative Aufwand?

Er MUSS automatisiert sein, dann brauchst du auch keinen 
Dienstleisterabzocker der sowieso VON DIR die Daten haben will, dir also 
genau so viel Aufwand macht.

Dein Warenwirtschaftssystem muss die versandten Artikel wissen und deren 
Batteriemenge vollautomatisch melden  ebenso wie ans Verpackungsgesetz.

Das kostet ein bisschen Aufwand beim Einpflegen der Daten (je nach 
Artikelanzahl) aber danach nichts, wenn monatlich/jährlich die Skripte 
ablaufen.

Sonst machst du dich tot "uh, die Sekretärin ist krank, wir haben nur 
noch heute, wer meldet das jetzt, wer kennt sich aus..."

Bei B2B entfällt der Aufwand, dafür gibt es dort viel weniger Erlös.

Wegen EAR Abholungsaufforderung: da die Fristen sehr knapp sind, wenn du 
innerhalb 2 Tagen nicht reagierst gibt es schon Ärger, suchst du im 
Vorfeld einen bundesweit agierenden Entsorger. Auf dem EAR Portal 
stellst du auf eMail um, und in deinem Mailsystem eine automatische 
Weiterleitung an diesen Entsorger mit freundlichem Anschreiben.

Gibst du vorher gewerblich Elektroschrott gegen Entsorgungsquittung 
zurück, bist du im minus und bekommst auch keine Abholungsaufforderung.

Da derzeit Elektroschrott mehr einbringt als kostet, liegen die 
Containerkosten eher bei lâppischen 200€, allerdings werden übe 75000 
pro Jahr entsorgt. Insolvenzsichere 200€ sind nun auch kein Problem.

: Bearbeitet durch User
von Jan (jjb)


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Cyblord -. schrieb:
> Jan schrieb:
>> Leider
>> finde ich dazu kaum fundierte Aussagen, außer das die meisten
>> Dienstleister dies direkt für ein paar 100€ im Jahr mitanbieten.
>
> D.h. du erwartest hier eine kostenlose Beratung für deine Firma weil du
> ein paar 100 EUR im Jahr für Beratung nicht ausgeben willst?

Nein, darum ging es nicht. Es geht lediglich darum eine unabhängige 
Meinung zu bekommen, was man auch wirklich benötigt, also 
Erfahrungswerte.
Die Dienstleister versuchen in den bisherigen Beratungen immer ihre 
Zusatzdienstleistungen anzupreisen, wo man ehrlicherweise kaum 
unterscheiden kann, ob benötigt oder nicht.

Zumindest hoffe ich, dass in diesem Forum auch noch andere Mitglieder 
sind, die vielleicht selber in dem Bereich aktiv sind und dann 
entsprechend ihre Erfahrung teilen können, wie ihr weg zur WEEE und 
BattReg. war und von welchen Dienstleistern man eventuell Abstand wahren 
sollte.

von Jan (jjb)


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Michael B. schrieb:
> Er MUSS automatisiert sein, dann brauchst du auch keinen
> Dienstleisterabzocker der sowieso VON DIR die Daten haben will, dir also
> genau so viel Aufwand macht.

Genau das habe ich mir gedacht, den zusätzlichen Overhead hat man ja 
sowieso. Die Anbindung und das automatisierte melden sind dann kein 
Problem mehr und würde ich eh per WaWi laufen lassen, da ist so ein 
weiterer Service nur ein gut bezahlter Wecker.

Im B2C Bereich würde ich einen Vollentsorger nutzen, der evtl. auch die 
Garantieübernahme regelt und dann auch beim Elektrohersteller die B2B 
Waren abholt, sofern diese ihr Lebensende erreicht haben.

Was mir insbesondere bei manchen Anbieter der Full-Service Angebote 
aufgefallen ist, sind Beratungskosten und Konformität, bezüglich des 
Device Lifecycles. Die Mitarbeiter aus dem Sales wussten teilweise 
selbst kaum, was genau das ist, weshalb ist stutzig wurde. Ein Angebot 
für Deutschland lag beispielsweise bei 5.960,- zzgl. Amtsgebühren 
(Stiftung EAR) + MwSt., sowie dann Jahresgebühren in Höhe von 3.096,- + 
MwSt. zzgl. Amtsgebühren.

Da ich bereits wesentlich geringere Preise gesehen habe (sowohl hier im 
Forum, als auch im Internet), scheint mir dies deutlich zu hoch.
Falls als jemand Erfahrungswerte oder sogar Empfehlungen für den 
Dienstleister hat, mit wieviel grob zu rechnen ist, wäre ich sehr 
dankbar dafür.

von Michael B. (laberkopp)


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Jan schrieb:
> Im B2C Bereich würde ich einen Vollentsorger nutzen, der evtl. auch die
> Garantieübernahme regelt und dann auch beim Elektrohersteller die B2B
> Waren abholt, sofern diese ihr Lebensende erreicht haben.

? B2B ist eigentlich gar keiner Rede wert, und bei B2C willst du andere 
Firmen durchfüttern ?

Jan schrieb:
> Was mir insbesondere bei manchen Anbieter der Full-Service Angebote
> aufgefallen ist

ist halt teuer. War früher gerechtfertigt weil die Entsorgung teuer war, 
ist heute das Geld nicht wert.

Ausser du lieferst B2C ins europäische Ausland. Das KANN eine lokale 
Firma nicht leisten.

von Jan (jjb)


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Michael B. schrieb:
> ? B2B ist eigentlich gar keiner Rede wert, und bei B2C willst du andere
> Firmen durchfüttern ?

B2B ist nach meiner Einschätzung auch gut handelbar, da wir insbesondere 
aufgrund der Produktart immer selbst als Hersteller das Produkt der 
Verwertung zuführen können und ein Rahmenvertrag über gewerblichen 
Elektroabfall sowieso schon besteht.
Bei B2C benötigen wir aber doch ein flächendeckendes Rücknahmekonzept 
durch einen Partner der Containerabholungen durchführt? Das wäre über 
unseren Entsorger möglich, jedoch aufgrund der Containerlotterie schwer 
planbar.

Dennoch finde ich die Garantienachweise missverständlich. Müssen diese 
zwingend von einem Systempartner sein? Meines Erachtens reicht doch eine 
Bankhinterlegung (wenige tausend Euro) + Treuhänderbeauftragung im 
Insolvenzfall aus?

Die Stiftung EAR selbst hat leider dazu keine weiteren Fragen 
beantworten können und verwies auf ihre Systempartner, die sich auch um 
notwendige Garantienachweise kümmern.

Besteht also defacto der einzige Weg für B2C WEEE + BattReg. 
Registrierung über einen Systempartner, der dies als Fullservice 
übernimmt?
Insbesondere im Falle von Importeuren von den einschlägigen 
Verkaufsplattformen ist ja kaum denkbar, dass diese mittlere bis hohe 
vier stellige Kosten für solch einen Service tragen.

von Michael B. (laberkopp)


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Jan schrieb:
> Bei B2C benötigen wir aber doch ein flächendeckendes Rücknahmekonzept
> durch einen Partner der Containerabholungen durchführt?

Nein, die Kunden können das Zeug bei kommunalen Sammelstellen abgeben.

Und wenn dein Kontingent über 0 liegt, kann dich jemand auffordern, 
'deinem' Container der Verwertung zuzuführen. Und weil du das nicht 
selbst kannst, zu schwer, zu weit weg  rufst du dafür einen Entsorger 
und zahlst ihm was.

Nicht übermässig viel, weil der Elektroschrott eher plus bringt.

Das einzige Problem dabei: du musst schnell sein, die kommunalen 
Betriebe sind ungeduldig. Daher vorher klären, eas passieren muss und 
auch das automatisieren, kommt sonst garantiert während der 
Betriebsferien. Selber Schrott abgeben hilft damit es nie kommt. Dann 
ist auch nicht so schlimm, dass man nicht den in der Zielregion 
billigsten Anbieter kennt.

Vielleicht postet hier mal jemand so eine Aufforderung durch die EAR.

Insolvenzsicher kann jede Bank, siehe Mietkaution. Man braucht die full 
service nicht.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Hallo, da ich mich im Rahme der Forschung und Entwicklung nun immer
> weiter mit richtiger Produktentstehung beschäftige, wollte ich mal hören
> welche Erfahrungen ihr mit WEEE & BattReg. habt.

Bei der Erstunterweisung wurde auf eine besonders gekennzeichnete Tonne 
hingewiesen in die Firmen-Schrott (unbrauchbare Firmen-produklte) zu 
werfen ist, für sonstigen Müll gab es andere Tonnen, Batterieentsorgung 
nochmals extra.

Diese besondere Tonne wurde gesonders geleert und nach Füllgewicht 
abgerechnet.

Mal schauen lassen, in welche Kategorie der Firmenmüll fällt 
(üblicherweise bei Beantragung WEEE-Nummer). (siehe Anhang)
https://www.stiftung-ear.de/anleitungen/weee-registrierung-beantragen/

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