Hallo zusammen, ich versuche gerade, Wasser-, Kanten- und andere Flecken aus gescannten Seiten eines farbigen Buchs zu entfernen. Das Buch besteht aus farbigen Tuschezeichnungen, es gibt also keine echten geraden Kanten. Die Seiten liegen als TIFF-Dateien in angemessener Auflösung vor. Momentan mache ich die Bildbearbeitung in GIMP. Zum Glück ist der Hintergrund fast überall satt weiß, und die Flecken sind recht schwach, so dass ich mit dem "Radieren"-Werkzeug (80% Härte) schnell voran komme. Leider übersehe ich dann oft nur leicht bräunliche Stellen, und dann ist natürlich auf einem "besseren" Anzeigegerät als mein Monitor (z.B. OLED-Tablet) der Übergang zwischen radierten Stellen und den übersehenen Resten der Flecken der Unterschied sehr deutlich und sehr störend. Es wäre schön, wenn man -nur für die Anzeige, nicht die Bilddaten- den Kontrast komprimieren (?) könnte, damit die Flecken und vor allem deren Ränder deutlicher hervortreten. Auf meinem Monitor habe ich schon "Sharpness" und "Contrast" auf 100% eingestellt. Andere Kontrasteinstellungen scheint es nicht zu geben.
Walter T. schrieb: > Auf meinem Monitor habe ich schon "Sharpness" und "Contrast" auf 100% > eingestellt. Falsche Baustelle, mach das in Gimp. Wobei: Manche Monitore haben eine idiotische Kastrierung des Tonwerteumfangs und können statt 256 Graustufen nur etwa 240 anzeigen; das kann man allerdings irgendwo im OSD des Monitors abschalten. Hat vermutlich irgendwas mit Gaming zu tun. Lad Dir mal ein Testbild mit einem Graukeil, der alle 256 Helligkeitsstufen enthält und lass' Dir den anzeigen. Dein Monitor ist richtig eingestellt, wenn Du die sehen kannst. "Sharpness" ist eine Einstellung, die in digital angesteuerten Monitoren gar nichts verloren hat, und die da nur hilft, die Darstellung zu verschlechtern. Sehen kannst Du die Auswirkung, wenn Du z.B. scharze vertikale Linien auf weißem Untergrund darstellst, wenn es rechts davon eine Art "Schlagschatten" gibt, dann ist diese Einstellung schuld. Ähnliches gibt es auch bei weißen Linien auf grauem Untergrund. Bei den Monitoren, die mir begegneten, die so eine Einstellung hatten, war 50% die am wenigsten schädliche. Du steuerst den Monitor hoffentlich mit seiner nativen Auflösung an, sonst ist das Bild sowieso Matschepampe. Jedenfalls: Erst, wenn der Monitor sinnvoll eingestellt ist (256 Graustufen!), bringt es etwas, an Bildern herumzukorrigieren.
Ich würde, gerade in Gimp, das ganze Bild kopieren, mir als Ebene drüber legen, die Flecken so hervorheben, wie ich es brauche und dann entweder die Ebene als Plan nutzen oder gleich daraus eine Maske zum Ausblenden bauen.
Lukas T. schrieb: > Ich würde [...] Das klingt nach einem Plan. Muss ich mal sehen, ob ich das teilweise geskriptet oder im Batcher-Plugin teilautomatisiert bekomme. Harald K. schrieb: > Erst, wenn der Monitor sinnvoll eingestellt ist (256 > Graustufen!), bringt es etwas, an Bildern herumzukorrigieren. Für "normale" Bildbearbeitung: Ja. Aber hier geht es darum, mit weiß und fast-weiß komfortabler zu arbeiten - der Rest wird in diesem Schritt nicht angefasst. Harald K. schrieb: > mach das in Gimp. Es war meine Hoffnung, dass man in GIMP irgendwie eine Ebene als Kontrastspreizer für darunterliegende Ebenen nutzen könnte. Aber da fehlt mir die Erfahrung.
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Harald K. schrieb: > Walter T. schrieb: >> Auf meinem Monitor habe ich schon "Sharpness" und "Contrast" auf 100% >> eingestellt. > ... > > Jedenfalls: Erst, wenn der Monitor sinnvoll eingestellt ist (256 > Graustufen!), bringt es etwas, an Bildern herumzukorrigieren. Dafür gibt es Trimmer... hard bzw.soft
Ich mache so Etwas mit dem Uraltprogramm FastStone Image Viewer. Dort sind die Änderungen von Hell, Kontrast und Tonerwerten komfortable implementiert.
Es gibt doch sicherlich eine Art Threshold-Funktion, die ab einem bestimmten Helligkeitswert (z.B. 80%) eines Pixels ihn in 100% Weiß konvertieren kann. Da muss man doch nicht mit einem Radierer manuell zu Werke gehen ...
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Jens G. schrieb: > Es gibt doch sicherlich eine Art Threshold-Funktion, Es sind colorierte Tuschezeichnungen vorhanden. Die würde man damit zerstören. Ich mache behutsam alle Flecken weg, die weit genug weg von den Zeichnungen sind, und die, bei denen die Flecken in Zeichnungsteile übergeben, bleiben.
Hallo Walter T., Walter T. schrieb: > Es war meine Hoffnung, dass man in GIMP irgendwie eine Ebene als > Kontrastspreizer für darunterliegende Ebenen nutzen könnte. Aber da > fehlt mir die Erfahrung. Rezept: 1. Monitor einstellen (siehe Beitrag Harald K.) 2. Hilfsebene generieren (siehe Beitrag Lukas T.) 3. Gradationskurve in der Hilfsebene verstellen Du möchtest mehr Differenzierung in den sogenannten "Lichtern". Schatten und Mitteltöne interessieren Dich nicht. Die Stichwörter zu Deinem Problem lauten Gammakurve Gradationskurve Tools in Gimp: https://docs.gimp.org/2.8/de/gimp-tool-levels.html Grundlagen: https://www.florianorth.de/gradationskurve-verstehen-ein-leitfaden-fuer-fotografen/ Über mehr Freundlichkeit in Antworten von "Helfenden", z.B. bei mir würde ich mich freuen, danke.
Peter M. schrieb: > Gammakurve > Gradationskurve Wie kann ich dafür sorgen, dass die Gradationskurve sich auf die Ebene darunter auswirkt? Ich will ja die eigentlichen Bilddaten nicht ändern, nur die Ansicht. Peter M. schrieb: > Über mehr Freundlichkeit in Antworten von "Helfenden", z.B. bei mir > würde ich mich freuen, danke. Es gab bislang eine hilfreiche Antwort, und der wurde auch die gebührende freudliche Wertschätzung zuteil.
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Radieren ist nicht die optimalste Lösung. Ich gehe mit Flecken anders um. Neben Photoshop, habe ich auch paint.net installiert. Die dortige klon-Funktion (Stempel)ist optimal. Der Durchmesser ist beliebig einstellbar, und ist eine Kreisfläche die man auf eine saubere Stelle des Bildes setzt. Diese Stelle lässt sich jetzt über den Schmutz kopieren. Schon ist die Verunreinigung weg. Wer das Prinzip mal kapiert hat, kann Scans von Fotos recht gut besser machen. Ich habe das schon oft gemacht.
Evtl. kannst du auch mit der Gamma-Einstellung was erreichen. Das könnte man ja während der Bearbeitung auf einen recht extremen Wert stellen und nachher zurückstellen.
Hallo Walter T., ich nutzte Gimp nicht, habe es aber schon einmal ausprobiert. Ich weiß nicht, wie Du dafür sorgst, dass sich die Anpassung der Gradationskurve nur auf Deine Fleckenforensikebene beschränkt. Diese Hilfsebene soll ja nur dazu dasein, die braunen Flecken in den Lichtern der Fotos zu finden. Für die Fotoebene müsstest Du entsprechende Transparenz einstellen, damit die Forensikebene durchscheint und Du in der Fotoebene die Flecken beseitigen kannst. Dann Forensikebene löschen, Transparenz im Foto ausschalten und dann speichern.
Du könntest in Gimp eine Ebene darüberlegen und dann mit den verschiedenen Modi, nach denen die Ebenen verbunden werden, spielen. Was z.B. passen könnte: eine einfarbig graue Ebene darüberlegen, dann auf Modus "abziehen" stellen. Je heller das grau, desto stärker treten Unterschiede in den hellen Bereichen hervor. Im Anhang mal zwei Bilder. Man schaue sich an, wie z.B. der Schatten der Klinke und die Flecken auf der Türe hervortreten. Rolf M. schrieb: > Evtl. kannst du auch mit der Gamma-Einstellung was erreichen. Das könnte > man ja während der Bearbeitung auf einen recht extremen Wert stellen und > nachher zurückstellen. Also ich meinte die Gamma-Einstellung der Grafikkarte.
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