Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akku Überwachung bei Stihl AP300


von Mi N. (msx)


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Ein AP300 Akku streikt und zeigt 4 x rot blinkende LEDs an. Weiß jemand, 
welches IC bei diesem Akku zur Überwachung verwendet wird?
Im Netz bin ich nicht fündig geworden und bin fast nur auf 
'Bettnässer'-Beiträge gestoßen.

von Udo S. (urschmitt)


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Mi N. schrieb:
> Im Netz bin ich nicht fündig geworden und bin fast nur auf
> 'Bettnässer'-Beiträge gestoßen.

Was sind "Bettnässer Beiträge"?

von Udo S. (urschmitt)


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Bei Akkuplus finde ich folgende Aussage. Zitat:

"BITTE BEACHTEN: Die Akkus sind im Gehäuse stark verklebt und vergossen, 
sodass ein Zellentausch leider nicht möglich ist. Außerdem verbaut der 
Hersteller einen Chip, der die Reparatur dieses Akkus nicht zulässt!"

Quelle:
https://akkuplus.de/Akkureparatur-Zellentausch-STIHL-AP200-AP300-36-Volt-Li-Ion-Akku

von Mi N. (msx)


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Mi N. schrieb:
> Weiß jemand,
> welches IC bei diesem Akku zur Überwachung verwendet wird?

Das ist meine Frage.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Mi N. schrieb:
> Mi N. schrieb:
>> welches IC bei diesem Akku zur Überwachung verwendet wird?
> Das ist meine Frage.

Udo S. schrieb:
> Außerdem verbaut der
> Hersteller einen Chip, der die Reparatur dieses Akkus nicht zulässt!"
Wird wohl ein individueller Chip für Stihl sein, über den man nix 
bekommt. Ansonsten wäre was im Netz zu finden.

Mein Nachbar hat auch Geräte mit diesen Akkus. Rasenmäher und 
Kettensäge. Mal dreht das Rasenmäher schnell, mal langsam, klingt echt 
komisch das Teil. Aber Infos zu finden ist nahezu unmöglich.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Rainer D. schrieb:
> Wird wohl ein individueller Chip für Stihl sein, über den man nix
> bekommt. Ansonsten wäre was im Netz zu finden.

Rainer D. schrieb:
> Aber Infos zu finden ist nahezu unmöglich.

Wenn ich mir den Preis anschaue der für diese Akkus gelistet wird, dann 
weiß ich welche Geräte ich mir definitiv NICHT kaufen werde.
Obwohl ich von Stihl Motorsägen überzeugt bin.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Udo S. schrieb:
> Wenn ich mir den Preis anschaue der für diese Akkus gelistet wird,

Sicherheit gibt es nicht umsonst. Sicherheit kostet halt etwas. Das Geld 
dafür muss auch irgendwo herkommen. Der Arbeiter, der die Verdongelung 
macht, macht das auch nicht für umsonst. Der muss eine Familie 
unterhalten, so wie Du auch.

von Mi N. (msx)


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Falls ein Externer diesen Beitrag finden sollte nur kurz zur 
Information:

Die Beschaltung der Zellen ist 10S3P, wobei kein Ladungsausgleich 
('balancing') erfolgt. Offenbar wird zur Kontrolle nur die Spannung der 
einzelnen 3P-Blöcke gemessen, die hier zwischen 3,81 und 4,00 V haben. 
Diese Spannungsdifferenz ist wohl das K.O.-Kriterium.
Ob das qualitativ gut ist, soll jeder für sich bewerten.

Liesse sich die Fehleranzeige zurücksetzen, könnte man die Blöcke 
manuell auf gleiches Niveau bringen und den Akku einige Zeit wohl weiter 
nutzen. Bei 6,5 A (etwa 1 C) Laststrom sinkt die Ausgangsspannung von 
derzeit 39,2 V im Leerlauf auf 36,6 V. Ein Lebensende sehe ich dabei 
noch nicht.

Udo S. schrieb:
> Was sind "Bettnässer Beiträge"?

Unter Bettnässer verstehe ich die Personen, die es wegen fehlender 
Kontrollfunktion im Obergeschoß nicht mehr an mein Bein schaffen und 
bestenfalls nur noch eine unrefektierte Bewertung absetzen können.

von Armin X. (werweiswas)


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Mi N. schrieb:
> die hier zwischen 3,81 und 4,00 V haben.

Wenn die Zellen so weit auseinander sind kann eh nicht mehr viel an 
Leistung erwartet werden. Da würde auch Balancing kaum mehr 
weiterhelfen.
Entweder sind die Zellen nahezu gleich und sie haben auch immer etwa 
dieselbe Spannung oder die ganz schlechten Zellen sind leer während die 
guten noch bei 4V liegen. Dann ist es auch gut wenn der Steuerchip dem 
Leiden ein Ende bereitet.
Gut wäre es wenn er sich nach erneutem Balancieren zurücksetzen liesse.

von Mi N. (msx)


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Armin X. schrieb:
> Wenn die Zellen so weit auseinander sind kann eh nicht mehr viel an
> Leistung erwartet werden. Da würde auch Balancing kaum mehr
> weiterhelfen.

Du verdrehst Ursache und Wirkung. Eine gute Ladeschaltung (balacing) 
verhindert das Auseinanderlaufen der Zellen.

von Gustav K. (hauwech)


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Mi N. schrieb:
> Eine gute Ladeschaltung (balacing)
> verhindert das Auseinanderlaufen der Zellen.

So die graue Theorie.

Das A und O sind hochwertige und perfekt selektierte Zellen im Akku, 
dann braucht es auch kein Balancing. Irgendwann haben die Zellen dann 
aber ein gewisses Alter und eine Menge Zyklen runter, dann fangen die 
Zell-Etagen an, auseinander zu laufen. Das rettet dann auch kein 
Balancer mehr. Überschreitet die Drift einen bestimmten Wert, sagt das 
Überwachungs-IC Ende.

Hatte solch ein Problem mal bei einem Lenovo Notebook-Akku. Eigentlich 
noch gut, wurde der von der Überwachungselektronik urplötzlich dauerhaft 
abgeschaltet. Habe den Akku geöffnet, die Zellen entnommen (3s2p) und 
die stark debalancierten Zellen manuell wieder angeglichen. Kapazität 
war dann um 70%. Allerdings muss ich die Angleichung jährlich 
wiederholen. Eine Zell-Etage hält die Spannung recht gut, eine verliert 
etwas Spannung und eine verliert richtig Spannung.

Wie alt ist der Stihl-Akku und wie viele Zyklen hat er runter?

PS: Wer Akku kennt, nimmt Kabel (oder den Benziner).

von Udo S. (urschmitt)


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Gustav K. schrieb:
> Das A und O sind hochwertige und perfekt selektierte Zellen im Akku,
> dann braucht es auch kein Balancing.

Diese Aussage ist die Theorie der Billig-Produzenten.
Toller Nebeneffekt: Die Akkupacks haben nur die Hälfte der Lebensdauer, 
das sorgt für mehr Umsatz!

von Udo S. (urschmitt)


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Gustav K. schrieb:
> PS: Wer Akku kennt, nimmt Kabel (oder den Benziner)

So pauschal ist die Aussage völliger Unsinn!
Du hast keinen Akkuschrauber, keinen Notebook, kein Handy?
Praktisch alle Handwerker die ich kenne haben inzwischen deutlich mehr 
Akkuelektrogeräte als solche mit 230V.
Egal ob das im Gartenbau ist, bei Gas Wasser Installateuren, 
Zimmerleuten, ...
Natürlich nimmt kein Waldarbeiter eine Akkusäge wenn er im Akkord Bäume 
fällt. Der Gartenbauer, der Sträucher und Bäume ausputzt schon.

von Christian M. (likeme)


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Udo S. schrieb:
> Außerdem verbaut der
> Hersteller einen Chip, der die Reparatur dieses Akkus nicht zulässt!"

Außer der MS260 oder 026 kann Stihl nix gescheites bauen....

von Udo S. (urschmitt)


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Christian M. schrieb:
> Außer der MS260 oder 026 kann Stihl nix gescheites bauen....

Die 026 wurde bis 2001 gebaut und die 260 bis 2011.
Wie wäre es wenn du mal in die heutige Zeit kommst.

Es gibt deutlich mehr Geräte von Stihl (mit Motor) die etwas taugen.
Das Akkusystem oben hat mich jetzt aber nicht überzeugt, wenn die 
Aussage stimmt, dass da nicht mal ein Balancer verbaut ist.

Außerdem wäre es nett wenn du nicht meine Aussagen aus dem Zusammenhang 
reißt. Dein "Zitat" war Teil eines Zitats von mir von einem Händler der 
Geräte-Akkus repariert.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Oft liegt das am günstigen Zulieferer aus Fernost und nach Quoten 
besetzten Führungspositionen.

D.h. Du bekommst die bessere Technik nur noch, wenn Du Produktion und 
Entwicklung dorthin verlagerst. Das quotenbesetzten Führungspersonal 
(auch technisches) ist gar nicht in der Lage innereuropäischen 
Alternativen zusammenzustricken.

von Gustav K. (hauwech)


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Udo S. schrieb:
> Die Akkupacks haben nur die Hälfte der Lebensdauer,
> das sorgt für mehr Umsatz!

Also ich beobachte genau meinen Pedelec-Akku (Zellen von LG in 13s4p) 
sehr genau, der auch keinen Balancer verbaut hat. Beim Kauf hatten alle 
Zell-Etagen die gleiche Spannung. Nach einem Jahr gab es 0,02V 
Abweichung, nach 2 Jahren waren es 0,04V. Jetzt im dritten Jahr bin ich 
bei 0,07V. Vor paar Wochen hatte ich die 20.000km Marke geknackt und 
dabei knapp 700 Zyklen runter. Der Akku ist also immer noch perfekt in 
Balance, aber 1/3 der Kapazität ist weg und der Ri hat sich gefühlt 
verdoppelt. Eigentlich gehört der Akku längst ausgetauscht. Also zu was 
einen Balancer?

Im Pedelecforum sind sie ebenfalls davon abgekommen, Balancer zu 
verbauen. Erstens, weil die paar mA Ausgleichstom nicht viel bringen und 
zweitens, weil die China-Balancer selten richtig funktionieren und dann 
den neuen Akku ruinieren. DAS sorgt dann für mehr Umsatz!

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Udo S. schrieb:
> Bei Akkuplus finde ich folgende Aussage. Zitat:
>
> "BITTE BEACHTEN: Die Akkus sind im Gehäuse stark verklebt und vergossen,
> sodass ein Zellentausch leider nicht möglich ist. Außerdem verbaut der
> Hersteller einen Chip, der die Reparatur dieses Akkus nicht zulässt!"

das ist für den TO doch wieder so ein Bettnässer Beitrag ;-]

Man muss den defekten und verklebten Akku
z.B. im Schraubstock durchkneten, bis die Schwiess-/Klebenaht bricht.
So kommste an die Innenteile heran.

von Gustav K. (hauwech)


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Udo S. schrieb:
> Du hast keinen Akkuschrauber, keinen Notebook, kein Handy?

Erstes nein (habe zwei gesunde Hände), Notebook steckt permanent in der 
Docking und es nervt gewaltig, den in der Schublade liegenden Akku nach 
Terminplan am Leben zu erhalten. Und ja, das Handy ist das einzige Gerät 
mit Akku, denn ich kann unterwegs kein Netzkabel hinter mir her ziehen, 
auch ein laufender Benzinmotor im Rucksack scheidet aus.

Wenn der Privatmann ein mal im Jahr so ein Akkugeraffel braucht, dann 
tut der Mist nicht, weil der Akku platt ist. Kann man hier jede Woche 
lesen.

Der Akku-Hype hat aber auch seinen Vorteil: Konnte vor kurzem für 
schmalen Taler via Kleinanzeigen ältere, hochwertige kabelgebunde 
Werkzeuge aus Privatbesitz übernehmen. Die Gerätschaften waren allesamt 
kaum benutzt. Der gute Mann war der Ansicht, man müsse doch auf 
Akkugeraffel mit viel Plastik im krassen China-Design umsteigen.

Immerhin: Der gute Mann ist glücklich und ich auch.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Gustav K. schrieb:
> Das A und O sind hochwertige und perfekt selektierte Zellen im Akku,
> dann braucht es auch kein Balancing.

Das lese ich öfters und dazu habe ich eine grundsätzliche Frage: Wie 
geschieht die Selektion in der Praxis? Ich meine, ein 13s4p-Akku 
beispielsweise besteht immerhin aus 52 Zellen. Wie werden diese aus dem 
Akkulager selektiert? Eine bloße Spannungsmessung bei Lieferung der 
Akkus oder des Innenwiderstandes wird doch nicht reichen?

> Wer Akku kennt, nimmt Kabel (oder den Benziner).

... oder strampelt auf dem Fahrrad selber. :)
Sagte ich bisher auch. Inzwischen gibt's verblüffend leistungsfähige 
Akkus. So konnte ich mir bisher keinen brauchbaren Akku-Rasenmäher 
vorstellen, der auch etwas höheres Gras (fast Wiese) und das in größeren 
Flächen schafft. Ist offenbar kein Problem mehr, wie ich bei einem 
Nachbarn feststelle.

Klar werkelt bei mir noch der Benzin-Rasenmäher, solange er funktioniert 
und Fahrrad fahre ich bisher mit reiner Muskelkraft. Aber die Profis 
machen es vor.

Udo S. schrieb:
> Praktisch alle Handwerker die ich kenne haben inzwischen deutlich mehr
> Akkuelektrogeräte als solche mit 230V.
> Egal ob das im Gartenbau ist, bei Gas Wasser Installateuren,
> Zimmerleuten, ...

von Udo S. (urschmitt)


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Gustav K. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Du hast keinen Akkuschrauber, keinen Notebook, kein Handy?
>
> Erstes nein (habe zwei gesunde Hände),

Wenn du meinst. Das ist aber inkonsequent zu

Gustav K. schrieb:
> Also ich beobachte genau meinen Pedelec-Akku

warum Pedelec, hast du nicht auch zwei gesunde Beine für ein Fahrrad? 
:-)
Bzw. wenn ein Fahrrad nicht geht dann solltest du konsequenterweise eher 
ein Roller oder Mofa/Moped fahren. Siehe:

Gustav K. schrieb:
> Wer Akku kennt, nimmt Kabel (oder den Benziner).

von Armin X. (werweiswas)


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Mi N. schrieb:
> Du verdrehst Ursache und Wirkung. Eine gute Ladeschaltung (balacing)
> verhindert das Auseinanderlaufen der Zellen.

Mit einer "guten" Ladeschaltung siehst Du nur gute Zellen.

Was passiert dann? Die schon schlechten Zellen, die mit wenig Kapazität, 
werden während der Entladung als erste leer und fahren den vollen Hub 
bis zur Abschaltung wegen drohender Unterspannung während die Guten noch 
jicht leer sind.

Beim Nachfolgenden Laden kommen die schwachen Zellen dann als Erste 
wieder bei der Ladeschlussspannung an und werden durch den Balancer dort 
gehalten während die guten Zellen erst so nach und nach dort ankommen.

Jetzt die Preisfrage: was bringt dann das Balancieren, außer dass dafür 
gesorgt wird, dass die guten Zellen in jedem Fall wieder bis 4,2V/Zelle 
geladen werden und die schlechteren garantiert den vollen Hub machen 
müssen und darüber hinaus länger im ganz vollen Zustand gehalten werden?

von Christian M. (likeme)


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Udo S. schrieb:
> Außerdem wäre es nett wenn du nicht meine Aussagen aus dem Zusammenhang
> reißt. Dein "Zitat" war Teil eines Zitats von mir von einem Händler der
> Geräte-Akkus repariert.

Der Zusammenhang: Stihl kann nicht mit Strom oder Akkus umgehen!

von Gustav K. (hauwech)


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Udo S. schrieb:
> warum Pedelec, hast du nicht auch zwei gesunde Beine für ein Fahrrad?

Das sind mal wieder Vergleiche*. Wenn ich mit dem Schraubendreher 
händisch paar Schrauben rein- oder rausdrehe, bin ich nicht hinterher 
total durchgeschwitzt, muss duschen und die Klammotten wechseln.

*: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

Armin X. schrieb:
> Jetzt die Preisfrage: was bringt dann das Balancieren ...

Völlig richtig erkannt - 100 Punkte !

von Gustav K. (hauwech)


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Rainer Z. schrieb:
> Das lese ich öfters und dazu habe ich eine grundsätzliche Frage: Wie
> geschieht die Selektion in der Praxis? Ich meine, ein 13s4p-Akku
> beispielsweise besteht immerhin aus 52 Zellen. Wie werden diese aus dem
> Akkulager selektiert? Eine bloße Spannungsmessung bei Lieferung der
> Akkus oder des Innenwiderstandes wird doch nicht reichen?

Bei der Wochen dauernden Formierung der Zellen werden Kennlinien von 
bestimmten Parametern aufgenommen. Nach diesen Parametern selektiert ein 
Premiumhersteller seine Zellen und bietet sie den Kunden als Chargen an. 
Dabei hat die Gleichheit der Zellen oberste Priorität. Wer dann noch die 
max. Kapazität haben will, zahlt den höchsten Preis. Zweite Wahl wird 
als Grade-B angeboten, der Rest wird umgelabelt und billig den Langnasen 
in Europa angeboten. Als Einzelzelle sind diese Zellen gut zu 
gebrauchen, in einem Zellverbund werden diese Zellen bald Probleme 
machen.

China lasse ich bewusst außen vor, hier werden neben dritter und vierter 
Wahl auch gerne gebrauchte Zellen vertickt. Bei den hochkapazitiven 
prismatischen LiFe-Zellen erkennbar an einem unschönen Bauch. Selbst 
NKON vertickt(e) solche Zellen als Grade-B, man muss nur die Bewertungen 
nach "Bauch" durchsuchen. Den Bauch soll man aber durch pressen oder 
spannen der Zellen teilweise wieder reingequetscht bekommen.

von Christian M. (likeme)


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Gustav K. schrieb:
> Den Bauch soll man aber durch pressen oder
> spannen der Zellen teilweise wieder reingequetscht bekommen.

Machen heute viele Frauen und Männer auch...

von Udo S. (urschmitt)


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Gustav K. schrieb:
> Das sind mal wieder Vergleiche*. Wenn ich mit dem Schraubendreher
> händisch paar Schrauben rein- oder rausdrehe, bin ich nicht hinterher
> total durchgeschwitzt, muss duschen und die Klammotten wechseln.
>
> *: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

Es gibt Leute die arbeiten auch mit den Geräten. Da werden nicht 3 
sondern 300 Schrauben reingedreht.

Ausserdem hast du hier getönt:

Udo S. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Wer Akku kennt, nimmt Kabel (oder den Benziner).

Auf dich übersetzt, du kennst Akku (Pedelec) also nimmst du eher ein 
Moped oder Roller mit Benzinmotor.

Aber das ist mal wieder typisch. Hauptsache rumpoltern und die eigene 
Meinung als das einig wahre posaunen. Und was interessiert dich der Mist 
den du eine Stunde vorher geschrieben hast.

von Udo S. (urschmitt)


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Gustav K. schrieb:
> Armin X. schrieb:
>> Jetzt die Preisfrage: was bringt dann das Balancieren ...
>
> Völlig richtig erkannt - 100 Punkte !

Nö, nicht richtig nachgedacht, es gibt nicht nur ein Szenario, sondern 
mehrere.
Was passiert z.B. ohne Balancer mit einer schwächeren Zelle die eine 
etwas höhere Selbstentladung hat und der Pack einige Zeit nicht benutzt 
wird?
Die schwächere Zelle entlädt sich stärker als die anderen Zellen, und 
wenn nicht balanciert wird, dann sind die besseren Zellen (die nicht so 
weit entladen sind) beim Laden schneller voll und das Lademanagement 
muss wegen fehlendem Balancing eher abschalten, und die eh schon 
schwächere Zelle wird nicht voll.
Wird der Akku entladen dann wird die schwächere Zelle am weitesten 
entladen, was auch nicht zu ihrer Haltbarkeit beiträgt, also wird sie im 
Verhältnis zu den anderen Zellen weiter schneller altern.
Durch das Balancing wird auch die schwächere Zelle mit höherer 
Selbstentladung komplett voll und der Pack läuft nicht so schnell 
auseinander.

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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Udo S. schrieb:
> Was passiert z.B. ohne Balancer mit einer schwächeren Zelle die eine
> etwas höhere Selbstentladung hat und der Pack einige Zeit nicht benutzt
> wird?
> Die schwächere Zelle entlädt sich stärker als die anderen Zellen, und
> wenn nicht balanciert wird, dann sind die besseren Zellen (die nicht so
> weit entladen sind) beim Laden schneller voll und das Lademanagement
> muss wegen fehlendem Balancing eher abschalten, und die eh schon
> schwächere Zelle wird nicht voll.

Au weia!
Zeig mir ein BMS mit Balancer, das die ENTLADENEN Zellen balanciert.
Das macht bei den Werkzeugakkus keiner.
Diese werden, wenn denn balanciert wird, nur am Ladeschluss wenn das 
Ladegerät den Strom schon reduziert mit vielleicht max 100mA balanciert. 
Eher mit weniger.

Beim Balancieren während der Entladung müsste ja von den volleren Zellen 
Energie weggespeichert werden um sie den leeren Zellen wider zuführen zu 
können.
Macht definitiv keiner.

von Jens G. (jensig)


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Armin X. schrieb:
> Au weia!
> Zeig mir ein BMS mit Balancer, das die ENTLADENEN Zellen balanciert.

Wo wurde das ausgesagt?

von Gustav K. (hauwech)


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Udo S. schrieb:
> Es gibt Leute die arbeiten auch mit den Geräten. Da werden nicht 3
> sondern 300 Schrauben reingedreht.

Um die Leute geht es nicht. Es geht um Privatleute, die meinen, man muss 
heute zum gelegentlichen Schrauben drehen unbedingt einen Akkuschrauber 
haben. Der dann nicht funktioniert, wenn man ihn braucht, weil der Akku 
platt ist. Darauf bezog sich: Wer Akku kennt, nimmt Kabel.

> Auf dich übersetzt, du kennst Akku (Pedelec) also nimmst du eher ein
> Moped oder Roller mit Benzinmotor.

Das Pedelec war dazu gedacht, das Auto größtenteils zu ersetzen. Was im 
Prinzip auch rel. gut funktioniert hat. Aber alle zwei Jahre den Akku 
ersetzen und mit Elektroschrott die Welt vermüllen geht gar nicht. Das 
Pedelec kommt wieder weg und das Auto darf wieder ran. Außer Spesen 
nichts gewesen.

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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Udo S. schrieb:
> Was passiert z.B. ohne Balancer mit einer schwächeren Zelle ...

Eine schwache Zelle im Zellverbund mit z.B. nur noch 50% Kapazität wird 
beim Entladen immer zuerst leer werden und beim Laden immer zuerst voll 
sein. Der Zellverbund (also der Akku) hat dann nur noch 50% Kapazität 
und daran ändert ein Balancer genau gar nichts.

von Armin X. (werweiswas)


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Jens G. schrieb:
> Wo wurde das ausgesagt?


Udo S. schrieb:
> Die schwächere Zelle entlädt sich stärker als die anderen Zellen, und
> wenn nicht balanciert wird, dann sind die besseren Zellen (die nicht so
> weit entladen sind) beim Laden schneller voll

In dem verlinkten Teilsatz.

Udo S. schrieb:
> Durch das Balancing wird auch die schwächere Zelle mit höherer
> Selbstentladung komplett voll und der Pack läuft nicht so schnell
> auseinander.

Die schwächere Zelle wird auch ohne Balancing voll werden.
Nur macht die auch da immer den vollen Hub bis zur Abschaltung.
Allenfalls könnte man jetzt sagen, dass sie dann nur bis 4,2V geladen 
wird weil das Balancing die Überladung minimiert.
Scheiße ist die Zelle aber dennoch und dem Pack hift das nicht weiter.
Ich denke dabei an die Kette mit ihrem schwächsten Glied...

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Jens G. schrieb:
> Armin X. schrieb:
>> Au weia!
>> Zeig mir ein BMS mit Balancer, das die ENTLADENEN Zellen balanciert.
>
> Wo wurde das ausgesagt?

Die passiven Balancer machen das nicht.

Aber es gibt aktive Balancer. Diese balancieren im Bereich der vollen 
Zellen und auch im Bereich der entladenen Zellen. Letzteres eignet sich 
für Lasten mit kleiner Stromaufnahme oder welche, die mit längeren 
Pausen nur kurz eingeschaltet werden.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Gustav K. schrieb:
> Um die Leute geht es nicht. Es geht um Privatleute, die meinen, man muss
> heute zum gelegentlichen Schrauben drehen unbedingt einen Akkuschrauber
> haben.

Das wurde nirgends gesagt, das hast du vielleicht gedacht.
Ich bin Privatmann und ich arbeite mit meinem privaten Werkzeug wie die 
meisten anderen auch, wenn du deins nur zum in die Vitrine stellen hast, 
dann brauchst du natürlich keinen Akkuschrauber.

Armin X. schrieb:
> Die schwächere Zelle wird auch ohne Balancing voll werden.

Du hast es nicht verstanden. Die schwächere Zelle (mit höherer 
Selbstentladung) hat z.B. 0,3Ah verloren, die besseren wegen geringerer 
Selbstentladung nur 0,2Ah.
Also wird der Lader nach dem Laden von 0,2Ah ohne Balancer abschalten 
müssen weil sonst die bessere Zelle überladen wird. Ergo: die schon 
schwächere Zelle wird nicht mehr voll.

Gustav K. schrieb:
> mit z.B. nur noch 50% Kapazität

Ich rede vom auseinanderlaufen bei erst mal geringen Unterschieden. bei 
50% ist der Akkupack kaputt!!!!

Dieter D. schrieb:
> Die passiven Balancer machen das nicht.

Der nächste der es nicht kapiert oder kapieren will.

von Armin X. (werweiswas)


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Udo S. schrieb:
> Also wird der Lader nach dem Laden von 0,2Ah ohne Balancer abschalten
> müssen weil sonst die bessere Zelle überladen wird. Ergo: die schon
> schwächere Zelle wird nicht mehr voll.

Das würde aber wiederum helfen, dass die Zellen sich besser einander 
angleichen wenn der Akkupack nicht immer ganz leer gemacht wird...
denn die schlechte Zelle wird niemals mehr gut werden. auch mit 
Balancing nicht.

von Ralf X. (ralf0815)


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Armin X. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Also wird der Lader nach dem Laden von 0,2Ah ohne Balancer abschalten
>> müssen weil sonst die bessere Zelle überladen wird. Ergo: die schon
>> schwächere Zelle wird nicht mehr voll.
>
> Das würde aber wiederum helfen, dass die Zellen sich besser einander
> angleichen wenn der Akkupack nicht immer ganz leer gemacht wird...
> denn die schlechte Zelle wird niemals mehr gut werden. auch mit
> Balancing nicht.

Typisch für schwächelnde Zellen ist ein erhöhter Innenwiderstand, ergo 
verballert so eine Zelle einen grösseren Teil der Restkapazität, als die 
gesunden Zellen in Serie selber.
Gleicher Effekt beim Laden.
Ohne Balancing führt das selbsverständlich dafür, dass sich die 
schwächelne Zelle (und Parallelzellen) auf einem immer tieferen 
Spannungsniveau bewegt.
Und damit natürlich der ganze Akkupack vorzeitig ausfällt.

von Udo S. (urschmitt)


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Ralf X. schrieb:
> Ohne Balancing führt das selbsverständlich dafür, dass sich die
> schwächelne Zelle (und Parallelzellen) auf einem immer tieferen
> Spannungsniveau bewegt.
> Und damit natürlich der ganze Akkupack vorzeitig ausfällt.

Genau, um Gustav mal zu zitieren:

Gustav K. schrieb:
> Völlig richtig erkannt - 100 Punkte !

von Gustav K. (hauwech)


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Ralf X. schrieb:
> Ohne Balancing führt das selbsverständlich dafür, dass sich die
> schwächelne Zelle (und Parallelzellen) auf einem immer tieferen
> Spannungsniveau bewegt.

Und das bringt dann so ein Balancer mit seinen 50mA wieder ins Lot?

Angenommen, bei einem 3s LiIon-Akku hängt eine Zellebene bei 3,6V und 
die anderen zwei Zellebenen haben 4,2V. Das Ladegerät sieht 12,0V und 
schiebt seine vollen 5A in den Akku, bis es 12,6V sieht. Die zwei vollen 
Zellen gehen durch die Decke, der Popel-Balancer ist mit seinen 50mA 
überfordert, das BMS zieht die Notbremse und schaltet den Akku ab. 
Gewonnen ist genau nichts.

Zudem nutzt jeder erfahrene User ein 90/10 oder gar ein 80/20 Fenster, 
ein Balancer kommt dann gar nie zum Einsatz. Ein nutzloses Feature, das 
nur Geld kostet und eine zusätzliche Fehlerquelle darstellt.

Fazit: Nutzt man hochwertige Markenzellen, braucht es keinen Balancer. 
Nutzt man Schrottzellen, hilft ein Balancer auch nichts. Denn der macht 
aus schlechten Zellen keine guten Zellen.

von Jens G. (jensig)


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Gustav K. schrieb:
> Und das bringt dann so ein Balancer mit seinen 50mA wieder ins Lot?

> Angenommen, bei einem 3s LiIon-Akku hängt eine Zellebene bei 3,6V und
> die anderen zwei Zellebenen haben 4,2V. Das Ladegerät sieht 12,0V und
> schiebt seine vollen 5A in den Akku, bis es 12,6V sieht.

Der Balancer bringt logischerweise nur dann etwas, wenn das Ladegerät 
mitspielt. Idealerweise müssten die also miteinander kommunizieren, 
damit der Balancer dem Laderegler sagen kann, dass er keine 5A mehr 
reinschieben darf, sondern in dem Falle eben nur noch 50mA.
Würde man aber gleich von Anfang an balancieren, ehe das Kind in den 
Brunnen fällt, müsste man sich um solch Extrembeispiele ohnehin keinen 
Kopf mehr machen ...

von Udo S. (urschmitt)


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Gustav K. schrieb:
> Und das bringt dann so ein Balancer mit seinen 50mA wieder ins Lot?

Das auseinanderlaufen passiert langsam und schleichend, und wenn der 
Balancer  bei jedem Laden da etwas entgegen wirkt, dann passiert das 
Auseinanderlaufen halt nicht oder langsamer.

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