Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Equal Pay BAP


von Joe S. (bubblejoe)


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Hi,

hier gibt es ja die Tarife der Leiharbeit in Metall und Elektro 
Betrieben
https://www.igmetall.de/tarif/tariftabellen/metall-und-elektroindustrie

Zitat: "Die Branchenzuschläge werden bei 90% des laufenden regelmäßigen 
Stundenentgelts eines vergleichbaren Beschäftigten des Kundenbetriebs 
gedeckelt."

Was zählt alles zu diesem Vergleichsentgelt?
Nur das Grundentgelt? Leistungszulage (wohl nicht nach meinen 
Recherchen)
Sonderzahlungen? ...?
Ich persönlich finde diese Intransparenz nervend. Die ausleihenden 
Unternehmen müssen dem Verleihunternehmen das Vergleichsentgelt nennen, 
dem überlassenen Arbeitnehmer allerdings nicht.
Da können Sie den Festangestellten ja schön "armrechnen", wenn einfach 
etliche Gehaltsbestandteile nicht betrachtet werden für ein 
Vergleichsentgelt. Da kommt ein Leiharbeiter dann ja nicht mit 90%, 
sondern eher 70-80% raus.
Dass ein Leiharbeiter nicht mehr als Festangestellte verdienen sollen 
kann ich ja noch halbwegs verstehen, aber das am Ende "Equal Pay" zu 
nennen ist frech.
Habt ihr da handfeste Infos zu?

Grüße Joe

von Michael B. (laberkopp)


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Joe S. schrieb:
> Dass ein Leiharbeiter nicht mehr als Festangestellte verdienen sollen
> kann ich ja noch halbwegs verstehen

Im Gegenteil, die Flexibilität des Leiharbeiters muss extra honoriert 
werden.

von Ralf X. (ralf0815)


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Michael B. schrieb:
> Joe S. schrieb:
>> Dass ein Leiharbeiter nicht mehr als Festangestellte verdienen sollen
>> kann ich ja noch halbwegs verstehen
>
> Im Gegenteil, die Flexibilität des Leiharbeiters muss extra honoriert
> werden.

Richtig!
Als Student bekam ich zweite Hälfte der 70er vom Zeitarbeitsvermittler 
locker bis zum Doppelten des festen Facharbeiters in der 
Metallbearbeitung.

von Thomas S. (thommi)


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Michael B. schrieb:
> Im Gegenteil, die Flexibilität des Leiharbeiters muss extra honoriert
> werden.

Ist in der Schweiz so üblich.

von Roland E. (roland0815)


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Thomas S. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Im Gegenteil, die Flexibilität des Leiharbeiters muss extra honoriert
>> werden.
>
> Ist in der Schweiz so üblich.

Ist überall üblich, außer in Deutschland. Da kassiert die Leihbude zwar 
sehr üppige Aufschläge, davon sieht der Leiher aber nix.

von Thomas S. (thommi)


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Dabei sind die Verleiher hier ja auch gewerkschaftlich kontrolliert. Sie 
schmücken sich ja damit, dass sie nach Gewerkschaftstarifen zahlen.

Nur ist der Haken daran, dass das oft christliche Gewerkschaften sind. 
Habe mal als Betriebsrat an einer Tagung teilgenommen, wo das Gebaren 
dieser Christlichen Gewerkschaften offenbart wurde.
Dagegen kann man die zwei atheistischen Parteien in der Union, die sich 
mit einem C aus voller Überzeugung schmücken, schon fast heilig 
sprechen.

In Schweden wird bei den Stellenausschreibungen oft gleich der Kontakt 
zur Gewerkschaft mit eingtragen.

Ob das von Vorteil ist, wenn man dann das Gespräch mit dem 
Gewerkschaftssekretär oder Betriebsrat vor der Bewerbung erwähnt, sei 
mal dahingestellt :-)

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Roland E. schrieb:
> Ist überall üblich, außer in Deutschland. Da kassiert die Leihbude zwar
> sehr üppige Aufschläge, davon sieht der Leiher aber nix.

Einfache Lösung: Kein Leiher werden.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Ist überall üblich, außer in Deutschland. Da kassiert die Leihbude zwar
>> sehr üppige Aufschläge, davon sieht der Leiher aber nix.
>
> Einfache Lösung: Kein Leiher werden.

Überhaupt nicht arbeiten müssen...

von Cyblord -. (cyblord)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Roland E. schrieb:
>>> Ist überall üblich, außer in Deutschland. Da kassiert die Leihbude zwar
>>> sehr üppige Aufschläge, davon sieht der Leiher aber nix.
>>
>> Einfache Lösung: Kein Leiher werden.
>
> Überhaupt nicht arbeiten müssen...

Noch besser.

Immer dran denken: Für die Eltern kann man nichts, für die 
Schwiegereltern schon...

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Cyblord -. schrieb:
> Einfache Lösung: Kein Leiher werden.

Falsch. Der Leiher kassiert gut. Was Du meinst ist keine Ausgeliehene 
oder kein Ausgeliehener zu werden.

von Cyblord -. (cyblord)


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Dieter D. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Einfache Lösung: Kein Leiher werden.
>
> Falsch. Der Leiher kassiert gut. Was Du meinst ist keine Ausgeliehene
> oder kein Ausgeliehener zu werden.

Den Ausgeliehenen nennt man nun mal "Leiher". So wie in "Hey du Leiher, 
komm mal her!".
Man merkt dir an dass du noch nie Leiher rumgescheucht hast.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> Überhaupt nicht arbeiten müssen...

Bedingungsloses Grundeinkommen.

Und damit den Staat, oder noch besser die Demokratie, in die Pleite 
treiben.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Cyblord -. schrieb:
> Man merkt dir an dass du noch nie Leiher rumgescheucht hast.

Auch Leihpersonal hat einen Namen, Zur Wertschätzung des Mitarbeiters 
als Vorgesetzter sind das Selbstverständlichkeiten, die anscheinend 
heute zu vielen fehlen.

von Georg S. (randy)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
>> Einfache Lösung: Kein Leiher werden.
>
> Überhaupt nicht arbeiten müssen...

Gerhard Polt "Werden sie doch einfach reich". Aber die Leute weigern 
sich sie einfache und offensichtliche Lösung anzuwenden.
https://www.youtube.com/watch?v=ZRKZeYuMt08

von Cyblord -. (cyblord)


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Dieter D. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Man merkt dir an dass du noch nie Leiher rumgescheucht hast.
>
> Auch Leihpersonal hat einen Namen,

Klar hat es das. Kennt halt niemand. Außerdem herrscht da oft eine große 
Fluktuation. Namen lernen lohnt da nicht. Aber falls man mehrere Leiher 
hat die man regelmäßig rumkommandiert, kann man auch zu einer 
Nummerierung greifen. Das ist immer wieder gerne genommen.

> Zur Wertschätzung des Mitarbeiters
> als Vorgesetzter sind das Selbstverständlichkeiten, die anscheinend
> heute zu vielen fehlen.

Da brauchts keinen Vorgesetzten. Jeder IGM-Türgummiklopfer-Azubi ist dem 
Leiher überlegen und er weiß das ganz genau. Denn bald ist der Azubi ein 
vollwertiger IGM-Türgummiklopfer und damit Großverdiener und der Leiher 
wird ans andere Ende der Republik abgeschoben zum nächsten Laden und ist 
dort wieder der Depp vom Dienst.
Daher: Werd kein Leiher!

: Bearbeitet durch User
von Rene K. (xdraconix)


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Cyblord -. schrieb:
> IGM-Türgummiklopfer und damit Großverdiener

Auch diese Zeiten sind nun bald rum...

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