Da man bei 433 und 868 MHz ja eher schmalbandig unterwegs ist und viele Einschränkungen für Fair Use vorgegeben sind, frage ich mich, warum man nicht viele Kanäle per Frequenzmultiplex parallel kombiniert? Die beste Kanalausnutzung hat man ja mit CCA/LBT weil man dann keinen Duty Cycle einzuhalten hat. Mit billiger Hardware auf einem Kanal - geschenkt, das ist mittlerweile Standard bzw. nimmt man Frequency Hopping was auch kein Hexenwerk ist. Mittlerweile sollte man doch aber mit überschaubarem Hardwareaufwand mehrere Kanäle gleichzeitig beackern können. Also DSP im Basisband und dann nur noch ein RF Frontend wie den CC1200 dran. Also 5ms auf allen Kanälen lauschen und dann nur auf den Kanälen senden, die frei sind. Beim nächsten Paket genau das gleiche. Regulatorisch müsste das doch erlaubt sein. Oder was spricht da grundsätzlich dagegen? Nicht dass das jetzt eine Produktidee sein soll, denn jede Lösung, billige Heardware hin oder her, wird am Ende wahrscheinlich eh zu teuer sein. Aber mich würde interessieren was ich übersehe.
Alexander schrieb: > Also 5ms auf allen Kanälen lauschen und dann nur auf den Kanälen senden, > die frei sind. Und der Empfänger, den du erreichen willst, rät dann den Kanal? Das Suchen dauert einfach zu lange, zumal es ja meist nur kurze Steuersignale betrifft. Deine Idee ist bei Bluetooth und WLAN bereits verwirklicht, ist aber bei den typischen Anwendungen auf 433 und 868Mhz einfach zu aufwendig.
Matthias S. schrieb: > Und der Empfänger, den du erreichen willst, rät dann den Kanal? Danke für deine Antwort. Er rät ja nicht einen Kanal sondern separiert mehrere Kanäle digital aus dem relativ breiten Basisband. Ich gehe davon aus dass dieses und weitere Probleme in den von dir angesprochenen 802.11 oder 802.15.4 PHYs gelöst wurde. BTW: OFDM kann wegen der Kanalüberlappung nicht verwenden. > Deine Idee ist […] ist aber bei > den typischen Anwendungen auf 433 und 868Mhz einfach zu aufwendig. Aufwendig mit Sicherheit. Aber wenn etwas mehr Bandbreite benötigt wird als die ETSI Regularien hergeben? 1-2MB Firmwareupdate über eine LoRa PHY zu verschicken, ist nicht gerade effizient. Wenn die wesentlichen Einwände Aufwand und Kosten sind aber regulatorisch nichts dagegen spricht, so ist es bloß eine Frage der Zeit bis die Hardware dafür günstig genug wird, oder?
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TETRA hat ja auch Frequenzhopping und Timeslicing, das ganze aber dann auch noch verschlüsselt. Habe von den BOS gehört, dass das nicht gerade beliebt ist. Man kann zwar nicht mehr dazwischendrücken, und die Sprachqualität ist deutlich besser, als analog, aber Echtzeitfunk ist das nicht mehr wirklich. Bei einer schlechten Verbindung über Relais hört man entweder was, oder gar nichts. Bei Analog hört man wenigstens verrauscht noch was und kann aus den Wortfetzen noch den Sinn der Nachricht interpretieren. Ein verrauschtes Feu.....sch...s kann man dann als Meldung noch als "Feuer schwarz", also Brand gelöscht verstehen. Die Alarmierung ging damals über eine verrauschte Fünftonfolge über ein einziges Relais auch noch relativ zuverlässig, ging dann später über drei Relais im Gleichwellenfunk deutlich besser, wie auch der Sprechfunk, aber immer noch analog.Da löste mein Pager auch im Nachbarlandkreis noch aus. Heute ist zumindest die Stadt, in der ich wohne nur noch digital versorgt, Das TETRA-Signal ist sehr stark hier, da schon weit vor der Tetraeinführung ein Funkmast aufgestellt wurde, aber auf den Dörfern wird tlw zusätzlich über SMS alarmiert. Ich bin schon länger nicht mehr bei der Feuerwehr, aber ich meine, dass die Alarmierung heute immernoch über die alten Gleichwellenrelais tlw noch über ZVEI und auch über FMS/POCSAC läuft, der Sprechfunk aber über TETRA. Lokal an der Einsatzstelle unter den Trupps wäre Analog auf jeden Fall auf dem 2 m Band noch zuverlässiger als TETRA, denn aus einem brennenden Keller unter Atemschutz im Notfall ein Relais mit der Handquetsche zu erreichen... Bei TETRA werden zumindest die Timeslices und das Frequenzhopping mit einer SIM und vom Relais zugeteilt, was bei den 433ern und 868ern nicht der Fall ist. Die müssen sich nach jeden Sprechwechsel neu einigen. Das ist dann, wie telefonieren über WhatsApp mit geringer Bandbreite.
Alexander schrieb: > Aber wenn etwas mehr Bandbreite benötigt wird als die ETSI Regularien > hergeben? Wo siehst du da welche Einschränkungen? Im ISM-Band gibt's halt das Leistungs-Limit, aber niemand schreibt dir was über Bandbreite vor. Im SRD-Band gibt es zwar einen Bereich mit 25 kHz Kanalbandbreite, aber davon ist explizit ausgenommen, dass du auch das gesamte Teilband nehmen kannst. Sind aber eben auch nur 250 kHz dann. > 1-2MB Firmwareupdate über eine LoRa PHY zu verschicken, ist > nicht gerade effizient. LoRa ist halt genau das Gegenteil von schnell. Sagt ja mehr oder weniger der Name schon.
Jörg W. schrieb: > LoRa ist halt genau das Gegenteil von schnell. Sagt ja mehr oder weniger > der Name schon. Das 'LoRa' steht für "Long Range". Wo siehst du dort einen Zusammenhang zum Gegenteil von schnell? Immerhin reicht die Übertragungsgschwindigkeit bei LoRa je nach eingestellten Parametern bis 200kbps.
Rainer W. schrieb: > Das 'LoRa' steht für "Long Range". Wo siehst du dort einen Zusammenhang > zum Gegenteil von schnell? Einmal darfst du raten, wodurch der "Long Range" erreicht wird – nicht durch mehr Leistung.
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