Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug welches Lötwasser?


von Peter N. (alv)


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Hi

Was ist das für ein Lötwasser, oder was könnte man als Ersatz nehmen?
Dieses Fläschchen stammt aus einem Baumarkt, den es nicht mehr gibt, von 
dort gibt es also keinen Nachschub mehr.

von Bauform B. (bauformb)


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von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Keins, das ist für Klempner. Nimm ein Flussmittel für Elektronik.

Populär sind mittlerweile Gels oder Pasten wie NC-559 oder RMA-223. Aber 
die werden von den Chinesen gefälscht als ob es kein Morgen gibt. Daher 
Vorsicht beim Kauf.

Wenn es wirklich flüssig sein soll, dann zum Beispiel RF800. Aber es 
gibt sicherlich hunderte von Marken/Typen.

von Bernd S. (bernds1)


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Hannes J. schrieb:
> Keins, das ist für Klempner.

Das Lötwasser, was der TO abgebildet hat, ist für Klempner. Und das 
gleiche (von CFH) hat BauformB verlinkt.

von Frank O. (frank_o)


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Kolophonium funktioniert auch immer noch.

von Roland E. (roland0815)


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Hannes J. schrieb:
> Keins, das ist für Klempner. Nimm ein Flussmittel für Elektronik.
>

Frank O. schrieb:
> Kolophonium funktioniert auch immer noch.

Kommt halt drauf an, was der OP machen möchte. Für 
(Dach)Klemptnerarbeiten oder Tiffany ist es nach wie vor das Richtige.

Für Elektrik und Elektronik nicht, weil es Säure enthält...

von Peter N. (alv)


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Hannes J. schrieb:
> Keins, das ist für Klempner. Nimm ein Flussmittel für Elektronik.

Dieses Lötwasser war sehr gut geeignet, wenn ich etwas an Stahl oder 
anderes unwillig Zinn annehmendes Material löten mußte.

Frank O. schrieb:
> Kolophonium funktioniert auch immer noch.

Wie verwende ich Kolophonium? Ich habe damit bislang noch keine 
brauchbaren Ergebnisse erzielt.

Da ist der Löthonig von Pollin wesentlich besser, wenn der nur nicht so 
kleben würde...

von Wolf17 (wolf17)


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Peter N. schrieb:
> Dieses Fläschchen stammt aus einem Baumarkt, den es nicht mehr gibt
Gibt es keinen anderen Baumarkt? Der hier versendet auch:
https://www.bauhaus.info/loetwasser/cfh-loetwasser-fm344/p/30531978

https://www.ebay.de/itm/384384342090

Nach der Norm fertigen auch andere Hersteller
https://www.obi.de/p/7867666/rothenberger-loetwasser-24-ml

von Peter N. (alv)


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Wolf17 schrieb:
> Peter N. schrieb:
>> Dieses Fläschchen stammt aus einem Baumarkt, den es nicht mehr gibt
> Gibt es keinen anderen Baumarkt?

Andere Baumärkte haben ein anderes Sortiment...

von Roland E. (roland0815)


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Peter N. schrieb:
> ..
>
> Frank O. schrieb:
>> Kolophonium funktioniert auch immer noch.
>
> Wie verwende ich Kolophonium? Ich habe damit bislang noch keine
> brauchbaren Ergebnisse erzielt.
>

Für deine zwecke? Gar nicht. Kolophonium ist für Elektroniklötarbeiten. 
Nicht um irgend etwas an Eisen/Stahl anzulöten. Dafür ist es "nicht 
scharf genug", eben weil es keine Säure zugesetzt bekommt. Dafür kann 
man Kolophonium nach dem Löten drauf lassen, weil es das Metall nicht 
(weiter) zerfrisst.

Was du da machst läuft unter "Klemptnerarbeiten". Da darf es auch das 
Lötwasser aus dem Baumarkt sein.

von Thomas S. (thommi)


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Das Lötwasser ist gar nicht so harmlos, da es Flusssäure enthält, die 
sogar Glas anätzen kann.

von Mario M. (thelonging)


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Thomas S. schrieb:
> Flusssäure

Jetzt übertreibst Du aber. Kann es sein, das Du das mit Beizpaste für 
Edelstahl verwechselst?

von H. H. (hhinz)


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Thomas S. schrieb:
> Das Lötwasser ist gar nicht so harmlos, da es Flusssäure enthält,
> die
> sogar Glas anätzen kann.

Es gibt fluoridhaltige Flussmittel für Weichlot, aber dieses Lötwasser 
ist kein solches.

von H. H. (hhinz)


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Roland E. schrieb:
> Für Elektrik und Elektronik nicht, weil es Säure enthält...

Auch die Flussmittel für Elektronik enthalten Säuren, aber keine 
Salzsäure wie jenes Lötwasser.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Peter N. schrieb:

> Frank O. schrieb:
>> Kolophonium funktioniert auch immer noch.
>
> Wie verwende ich Kolophonium? Ich habe damit bislang noch keine
> brauchbaren Ergebnisse erzielt.

Schmelzen, dann das Lötgut mit der Schmelze benetzen, z.B. indem man es 
in die Schmelze eintaucht.

> Da ist der Löthonig von Pollin wesentlich besser

Ist nix anderes, als in Alkohol gelöstes Kolophonium. Vorteil: man muß 
nicht erst schmelzen, um eine Oberfläche benetzen zu können. Nachteil: 
man muss sich die Zeit nehmen, bis der Alkohol verdunstet ist. Sonst 
kann er das Löten erschweren und/oder die Qualität der Lötstelle 
mindern. Außerdem sind nicht alle Elektronik-Komponenten alkoholtolerant 
(die allermeisten aber schon).

Man kann das Zeug übrigens auch sehr viel billiger selbst herstellen...

> Dieses Lötwasser war sehr gut geeignet, wenn ich etwas an Stahl oder
> anderes unwillig Zinn annehmendes Material löten mußte.

Das kann man ohne Säure durch mechanische Reinigung und Löten unter 
Luftabschluß erreichen, z.B. in einem Ölbad (natürlich hinreichend 
temperaturbeständiges Öl verwenden). Ich löte so z.B. relativ häufig 
Aluminium.

Allerdings: manchmal setzt die Geometrie der Sache Grenzen. Dann (und 
nur dann) kommt auch mal Lötwasser zum Einsatz. Dann aber mit reichlich 
leicht basischer Spülung hinterher, um die Säurereste loszuwerden. Dafür 
nehme ich handelsübliches Natron (Backzutat, gibt's in jedem 
Supermarkt), gelöst in reichlich Leitungswasser.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Hannes J. schrieb:
> Keins, das ist für Klempner. Nimm ein Flussmittel für Elektronik.

Ein dusseliger Kommentar. Ich habe auch Flußmittel und Lot im Haus, was 
für Elektronik ungeeignet ist. Kannst Du Dir vorstellen, dass es 
Lötverbindungen außerhalb der Elektronik geben könnte?

Peter N. schrieb:
> Andere Baumärkte haben ein anderes Sortiment...

Ja, aber nach der Norm "EN 29454.1, 3.3.3.A" vom Aufdruck finden sich 
viele ähnliche Produkte.

Frank O. schrieb:
> Kolophonium funktioniert auch immer noch.

Das gezeigte Lötwasser ist sauer, wesentlicher Bestandteil Zinkchlorid. 
Damit lassen sich Teile löten, bei denen Kolophonium versagt.

Roland E. schrieb:
> Kolophonium ist für Elektroniklötarbeiten.
> Nicht um irgend etwas an Eisen/Stahl anzulöten. Dafür ist es "nicht
> scharf genug", eben weil es keine Säure zugesetzt bekommt.

Wenn man die Teile sauber blank anschleifen kann, lassen sich 
Eisenbleche auch mit Kolophonium-Elektroniklot löten. Aber passt schon, 
mit Lötfett etc. geht das besser.

Roland E. schrieb:
> "Klemptnerarbeiten"

Schaue mal in den Duden Klempner ohne t!

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