Hallo, ich bin ein ziemlicher Anfänger in Sachen Elektrotechnik und Schaltungen und habe noch einige Schwierigkeiten, zu verstehen, wie solche Schaltungen funktionieren. Es geht um diese Schaltung: https://solderingmind.com/wp-content/uploads/2019/07/Led-flash-for-alerts.jpg Nachdem ich mir auf meinem Breadboard einzelne Schaltungen angeschaut habe, dachte ich eigentlich, dass ich die Komponenten mittlerweile ganz gut verstehe. Aber bei solchen Schaltungen (die ja eigentlich noch nicht wirklich komplex sind) habe ich leider schon Probleme nachzuvollziehen, wie sie funktionieren. Könnt ihr mir hier etwas weiterhelfen? Wichtig: Ich arbeite mit 5 V. Meine Herangehensweise: Am Anfang: Der Kondensator ist leer. Da er an GND hängt, liegt am gesamten Kondensator zunächst 0 V an. Ich könnte ihn mir auch ganz kurzzeitig als einfache Leitung vorstellen (?). Die gesamte Spannung liegt erst einmal am Widerstand an (5 V). Somit liegt auch am PNP-Emitter 0 V. Nicht ganz sicher bin ich mir jetzt, wie der PNP schalten kann. Es müsste ja an der Basis gegenüber dem Emitter −0,7 V anliegen. Der Emitter kann aber maximal 5 V haben, wenn der Kondensator voll geladen ist. Ich hätte jedoch gedacht, dass an der Basis des PNP ebenfalls 5 V liegen. Dann kann es doch keine Differenz zum Schalten geben? Was mich auch gewundert hat: Ich habe testweise den Kondensator durch einen Leiter ersetzt, um den Startzeitpunkt zu simulieren. Wie erwartet hat der Widerstand 5 V. Aber was mich wundert, ist z. B. die LED: Diese hat etwa 0,5 V (ich habe zusätzlich noch einen 330 Ω Widerstand verbaut, nur zur Sicherheit). Wo kommt diese Spannung her, wenn doch alle Transistoren zunächst geschlossen sind? Auch zwischen PNP-Emitter und Basis liegen 4 V an (wieso nicht 5 V?). Hier komme ich leider nicht weiter. :( Wie gehe ich denn geordnet vor, um z.B. nur mit Stift und Papier herauszufinden, wie die Anfangsbedingung (Spannungen, Stromflüsse etc.) Aussieht. Gerade auf der rechten Seite mit den Transistoren tue ich mer schwer. Anscheinend kann ich hier nicht einfach annehmen, dass die alle nicht geschaltet sind, sonst müsste doch an der LED keine Spannung anliegen!? Danke für eure Hilfe.
Alexander schrieb: > Der Emitter kann aber maximal 5 V haben, wenn der Kondensator voll > geladen ist Mit 5V funktioniert die Schaltung nicht (zuverlässig). Sie basiert auf der UBEreverse Durchbruchspannung der Transistoren. Alte (1960) brauchten oft 30V, moderne ca. 7V.
Beitrag #7921015 wurde vom Autor gelöscht.
Hallo Michael, aber zumindest funktioniert es bei mir wie gedacht. Die LED blinkt in Sekundenabständen, und ich war ganz glücklich. :) Nichtsdestotrotz möchte ich die Schaltung auch theoretisch verstehen, um nachvollziehen zu können, was dort eigentlich passiert. Aber irgendwie hört es sich eher so an, wenn ich dich richtig verstehe, dass es sich um ein Sonderfall bei Transistoren handelt und eher nicht besonders praxisrelevant ist. Evtl. habe ich mir hier für meine Versuche direkt die falsche Schaltung rausgesucht, die nicht ganz trivial zu verstehen ist für Anfänger?
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Alexander schrieb: > Hallo Michael, > > aber zumindest funktioniert es bei mir wie gedacht. > Die LED blinkt in Sekundenabständen, und ich war ganz glücklich. :) > > Nichtsdestotrotz möchte ich die Schaltung auch theoretisch verstehen, um > nachvollziehen zu können, was dort eigentlich passiert. Die Schaltung funktioniert nicht zuverlässig mit irgendwelchen Transistoren. Es handelt sich zwar nicht um den "UBEreverse Durchbruch" wie Laberkopp oben schreibt, aber dennoch um einen Dreckeffekt. Die Transistoren sind zu einem Thyristor verschaltet und es wird auf die Verstärkung der Sperrströme gesetzt. Darüber hinaus wird die LED ohne Vorwiderstand betrieben. Wenn du eine Blinkschaltung mit wenig Aufwand bauen willst, nimm die erste aus dem Beitrag "Blinkschaltung". Die Bauteile sind für LED absolut unkritisch. Irgendein npn, irgendein pnp und irgendeine Diode. Und statt der Glühlampe halt deine LED mit Vorwiderstand. Weiter unten in diesem Thread ist auch noch eine Thyristor-Schaltung. Nur diesmal richtig gemacht.
Axel S. schrieb: > Die Schaltung funktioniert nicht zuverlässig mit irgendwelchen > Transistoren. So weit ist das richtig. > aber dennoch um einen Dreckeffekt. Huch? > Die > Transistoren sind zu einem Thyristor verschaltet Eben. Nach deiner Einschätzung müsste dann ja jeder Thyrister ein Baulelement sein, was nur unzuverlässig wegen irgendwelcher Dreckeffekte funktioniert...
Ob S. schrieb: > Nach deiner Einschätzung müsste dann ja jeder Thyrister ein > Baulelement sein, was nur unzuverlässig wegen irgendwelcher Dreckeffekte > funktioniert... IBTD: Ein echter Thyristor wird ja nun gerade nicht so eingesetzt, dass man die Anodenspannung so lange erhöht, bis er schließlich zündet. Das Vorhandensein von Sperrströmen als funktionsentscheidende Eingenschaft einer Schaltung vorauszusetzen, deutet eher auf eine Anwendung als "Thermometer" (oder so) hin. (re)
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Ob S. schrieb: > Axel S. schrieb: >> Die >> Transistoren sind zu einem Thyristor verschaltet > > Eben. Nach deiner Einschätzung müsste dann ja jeder Thyrister ein > Baulelement sein, was nur unzuverlässig wegen irgendwelcher Dreckeffekte > funktioniert... Wenn man den Thyristor so beschalten würde wie in der Transistor- Ersatzschaltung, dann wäre das in der Tat so. Denn gezündet wird dieser Thyristor durch Erhöhen der Blockierspannung bis er durchbricht. Die LED ist interessanterweise da an den Thyristor angeschlossen, wo ein Gate wäre. Denn ein Thyristor aus Einzeltransistoren hat zwei Gates. Eins für positive Steuerströme (wie beim normalen Thyristor) und eins für negative Steuerströme. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Thyristortetrode Wenn man die LED vom "richtigen" Gate nach GND schalten würde, dann könnte man die Schaltung noch eher durchgehen lassen. Dann würde nämlich nur der Entladestrom den Kondensators durch die LED fließen.
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Nemopuk schrieb: > Braucht die LED keinen Vorwiderstand? Der ist bereits im (innen)Widerstand des 9V Batterieblocks.
Tja, die bisherigen Erklärungsversuche sind leider nicht richtig... Was richtig ist, dass die beiden Transistoren einen Thyristor nachbilden, und wenn der zündet, dann blitzt die LED auf. Die spannende Frage ist aber: Warum zündet der Transistor? Die erste Hypothese, es käme irgendwo zu einem Durchbruch, ist mit einem Blick auf das Schaltbild ausgeräumt. Kein Bauteil ist "verkehrt" herum angeschlossen. Ebenfalls funktioniert die Schaltung völlig problemlos noch bis ca. 2V! Da ist zu wenig für irgendwelche Durchbrüche. Die zweite Hypothese, Leckströme durch die Transistoren würden nach einer (unbestimmten) Zeit sich gegenseitig verstärken und den nachgebildeten Thyristor zünden, kann leicht ausgeräumt werden: Wenn die LED entfernt wird, hört die Schaltung auf zu Schwingen. Das kann einfach mit einem Oszi am Kondensator nachgemessen werden. Wenn aber Leckströme für das Zünden verantwortlich wären, müsste die Schaltung auch ohne LED schwingen. Tut sie aber nicht, also ist diese Annahme auch falsch. Wie funktioniert die Schaltung also? Es ist die LED, die für die Schwingungen sorgt, mit ihrer Sperrschichtkapazität! Eine LED hat etwa 10 bis 20pF (ungefähr) Sperrschichtkapazität bei 0V. Aber bei ihrer Diffusionsspannung (Durchlassspannung) von etwa 1.5V (rot) ist diese Kapazität etwa um den Faktor 10 höher. Nun passiert etwa folgendes: Die LED ist auf ihre Diffusionsspannung von etwa 1.5V aufgeladen. Somit liegt die Basis vom PNP-Transistor auf etwa VCC-1.5V = 3.5V bei 5V Spannungsversorgung. Wenn nun die Spannung am Kondensator in Richtung VCC ansteigt fängt die Basis-Emitter-Diode vom PNP an zu leiten (ab ca. 0.25V). Infolgedessen wird nun die LED-Sperrschichtkapazität (etwas) entladen. Aber dieser LED-Sperrschichtkapazität-Entladestrom sorgt im PNP auch für einen (verstärkten) Kollektorstrom der in die Basis vom NPN fließt. Dieser NPN-Basis-Strom verursacht wiederum einen (verstärkten) NPN-Kollektorstrom der aus der PNP-Basis kommt, und die Sache verstärkt sich gegenseitig und der nachgebildete Thyristor zündet. Die LED blitzt auf, der Kondensator entlädt sich und das Spiel beginnt von vorne. Skeptisch? Siehe Anhänge: 1. Bild: Betrieb bei 5V, Widerstand 330 KOhm anstatt 1 Megaohm damit das messen nicht so nervig ist. Kanal 1 (gelb) ist die Kondensator-Spannung, Kanal 2 (türkis) die an der Kathode der LED. Man sieht wie der nachgebildete Thyristor bei etwa 250 Millivolt zündet. Es ergeben sich etwa 2.6Hz Blitz-Frequenz. 2. Bild: Alles gleich, Zeitbasis reingezoomt: Wenn man genau schaut, sieht man wie Kanal 1 (gelb) leicht ansteigt (Kondensator lädt sich auf), und kurz vor Mitte des Bildschirms die Basis-Emitter-Diode vom PNP-Transistor anfängt zu leiten. Dadurch fängt die Spannung an der LED an zu sinken und kurz drauf verstärkt sich das exponentiell. 3. Bild: Gleiche Schaltung, wieder mit gleicher Zeitbasis wie Bild 1, aber Betrieb bei 3V. Man sieht, wieder sind ca. 0.25V über die PNP-Basis-Emitterdiode notwendig, um den nachgebildeten Thyristor zu zünden. Interessant dabei: Die Frequenz ist höher! Der Grund dafür ist, dass die konstante LED-Diffusionsspannung von ca. 1.5V bei 3V Versorgung im Verhältnis größer ist als bei 5V Versorgung. Daher erreicht die Ladespannung am Kondensator diesen Pegel schneller, da die Zeitkonstante ja gleich bleibt.
Michael B. schrieb: > Mit 5V funktioniert die Schaltung nicht (zuverlässig). Gut, dass LTSpice das nicht weiß.
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Michael schrieb: > Tja, die bisherigen Erklärungsversuche sind leider nicht richtig... Doch irgendwie schon. Nur die Begrifflichkeiten waren falsch gewählt. > Die spannende Frage ist aber: Warum zündet der Transistor? Weil ein hinreichend großer Basisstrom durch Q2 zustande kommt. Hinreichend ist: multipliziert mit den Stromverstärkungen der Transistoren kann sich die Sache zum "Durchgang" aufschaukeln. Und der Basistrom kommt zustande, weil sich der Kondensator über den Widerstand auflädt, wodurch das Potential am Emitter von Q2 irgendwann "deutlich" positiver wird als das an seiner Basis. > Die erste Hypothese, es käme irgendwo zu einem Durchbruch Richtig. Das ist die oben erwähnte falsche Begrifflichkeit. Da gibt es keinen Durchbruch. Es passiert einfach nur das, was bei einem PNP-Transistor passieren soll und muss, wenn das Potential an der Basis negativer wird als das am Emitter. Es beginnt dann auch ein Strom durch den Kollektor von Q2 zu fliessen, der wiederum Basistrom von Q1 ist, wodurch wiederum auch ein Kollektorstrom durch Q1 fließt, der das Potential an der Basis von Q2 nochmals etwas negativer macht. Das schaukelt sich dann schön schnell hoch. Sobald ordentlich Strom fließt, fällt dann aber auch sehr schnell das Potential an der Basis von Q2 wieder ab. Vorausgesetzt, der Widerstand ist groß genug, so dass es nicht passiert, dass der Strom durch diesen Widerstand die Sache am Laufen erhalten kann. Ist diese Voraussetzung gegeben, lauft der "Durchzug" nur so lange, wie der Kondensator Strom liefern kann. Dann bricht die Herrlichkeit zusammen auf Ausgangslage. Es beginnt wieder die Ladephase des Kondensators, bei der die Spannung am Emitter von Q2 langsam steigt. > Wenn die LED entfernt wird, hört die Schaltung auf zu Schwingen. Aber nicht, wenn du sie einfach durch einen Widerstand ersetzt. > Es ist die LED, die für die Schwingungen sorgt, mit ihrer > Sperrschichtkapazität! Was damit als Bullshit zu betrachten ist. Widerstände neigen dazu, keine Sperrschichtkapazitäten zu besitzen... Rainer W. hat inzwischen ein hübsches LT-Spice-Modell geliefert, da kann man sich die Vorgänge sehr schön anschauen. Ist nur etwas schwierig, die Stromachse so zu skalieren, dass man den Basistrom von Q2 in der interessanten Phase kurz vor Einsetzen des Durchzugs genau genug verfolgen kann. Max auf 1µA, Min auf -1µA, Grid auf 100pA ist brauchbar. Ach so: max. Timestep der Simulation sollte man auf 1E-7 oder gar 1E-8 setzen, sonst gehen die Feinheiten auch verloren, da scheint der Strom dann quasi rechtwinklig in die Höhe zu schießen.
Michael schrieb: > Wie funktioniert die Schaltung also? Ich habe bis zum heutigen Tage hier noch keine Schaltung gesehen! Aber den Beschreibungen nach zu urteilen, müsste es sich um die Schaltung handeln, bei der zwei Transistoren als Thyristor geschaltet sind.
Marcel V. schrieb: > Ich habe bis zum heutigen Tage hier noch keine Schaltung gesehen! Das Forum ist voll davon... ;D Und ja, ist es. Ja, die tut auch ohne x Ampere durch ne Basis zu drücken (xx µS). Gehört zu den "Ewigen Blinker". Sol Jahre an ner 9V Batterie tun(?). Falls einer Lust aufs Simulieren hat...
Michael schrieb: > Wenn die LED entfernt wird, hört die Schaltung auf zu Schwingen. Nun, eine LED arbeitet ja auch als Fotodiode, d.h. kann eine Spannung erzeugen. Es wäre mal interessant, ob die Schaltung in völliger Dunkelheit auch noch blinkt.
Peter D. schrieb: > Es wäre mal interessant, ob die Schaltung in völliger Dunkelheit auch > noch blinkt. Bei völliger Dunkelheit... kA. Aber sie triggern sich gegenseitig, wenn man(n) mehrere aufbaut. :)
Marcel V. schrieb: > Ich habe bis zum heutigen Tage hier noch keine Schaltung gesehen! Du kennst die Sache mit diesen Links im Internet? Die, wo man draufklicken kann und dann ganz woanders hinkommt? Probier das mal im allerersten Post hinter dem Text "Es geht um diese Schaltung:"
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Peter D. schrieb: > Es wäre mal interessant, ob die Schaltung in völliger Dunkelheit auch > noch blinkt. In LTSpice blitzt die LED und das, ohne dass der Photoeffekt in der LED modelliert wird. So wichtig kann er also für die Funktion nicht sein.
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Hallo, Peter D. schrieb: > Es wäre mal interessant, ob die Schaltung in völliger Dunkelheit auch > noch blinkt. Tut sie. rhf
Lothar M. schrieb: > Die, wo man draufklicken kann und dann ganz woanders hinkommt? Probier > das mal Ich habe es probiert und es hat tatsächlich geklappt, aber eigentlich will ich gar nicht woanders hin! Ich will für immer hier bleiben und am liebsten wäre mir, wenn die Schaltung auch direkt hier präsentiert wird. Es muss ja nicht gleich auf dem Silbertablett sein, aber so dass man sie sofort sehen kann und auch hier gemeinsam über die Schaltung sprechen kann, ohne jedes mal woanders hin zu müssen!
Michael B. schrieb: > Mit 5V funktioniert die Schaltung nicht (zuverlässig). Sie funktioniert deshalb, weil die Durchbruchspannung genauso wie die Diodenvorwärtskennlinie keinen "Knick" hat. Sondern im Durchbruchbereich der BE-Strecke bei niedrigen Spannungen erst mal der Zenereffekt, und dann der Avalancheeffekt die Kennlinie formen. Und durch den Zener-Effekt leitet die BE-Diode bereits bei recht niedrigen Rückwärtsspanunngen "ein wenig". Und dieses "wenig" reicht zusammen mit der Mitkopplung dann zum Zünden des Ersatzthyristors auch bei niedrigen Versorgungsspannungen.
Michael schrieb: > Wie funktioniert die Schaltung also? > > Es ist die LED, die für die Schwingungen sorgt, mit ihrer > Sperrschichtkapazität! Das ist Blödsinn. Die Schaltung ist eine ganz simple Kippschaltung. Der Basis vom Q1 (PNP) liegt etwas unter 9 Volt wegen den Leckströmen vom NPN (Q2) Ausgangstransistor. Der Q1 Emitter steigt mit der R*C Zeitkonstante an, und wenn der Emitter über der Basis liegt, dann leitet Q1 leicht, daraufhin leitet Q2 und die LED leuchtet. Der Effekt verstärkt sich, da Q2 mit dem Durchschalten die Basis von Q1 runterzieht - die Schaltung kippt. Aber da Q1 hart durchschaltet, entlädt Q1 den Kondenstator und sperrt daraufhin wieder. Die Schaltung braucht einen 100k Widerstand vom Q2 Kollektor nach GND, damit sie zuverlässiger funktioniert. Der Widerstand sorgt dafür, dass die Basis im Aus-Zustand etwas (> 0.5V) unter VCC liegt. Weiters braucht es einen Reihenwiderstand (100R-10k) zum Kondensator, damit die Leuchtdauer der LED länger wird und Q1 nicht unglücklich wird. Für den Kondensator nimmt man besser 100nF Keramik, und für den Aufladewiderstand 1 MOhm statt 100 kOhm. 100 nF als Stützkondensator für VCC schadet nicht. Mehr als 9 Volt verträgt die Schaltung nicht, wegen der maximalen Emitter-Basis Sperrspannung von Q1.
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Eine ähnliche Schaltung mit echtem Thyristor gibts auch. Wie sieht diese denn aus?
Ob S. schrieb: > Michael schrieb: > >> Tja, die bisherigen Erklärungsversuche sind leider nicht richtig... > > Doch irgendwie schon. Nur die Begrifflichkeiten waren falsch gewählt. > >> Die spannende Frage ist aber: Warum zündet der Transistor? > > Weil ein hinreichend großer Basisstrom durch Q2 zustande kommt. > Hinreichend ist: multipliziert mit den Stromverstärkungen der > Transistoren kann sich die Sache zum "Durchgang" aufschaukeln. > > Und der Basistrom kommt zustande, weil sich der Kondensator über den > Widerstand auflädt, wodurch das Potential am Emitter von Q2 irgendwann > "deutlich" positiver wird als das an seiner Basis. Blöd nur, daß die Basis des pnp kein wohldefiniertes Potential hat. Da fließt ein unbestimmter Reststrom des npn hin. Und die LED klemmt die Spannung auf ihre Flußspannung. Daß die LED selber auch Spannung resp. Strom liefern könnte, kam mir nicht in den Sinn. Aber wenn die Schaltung ohne die LED nicht funktioniert, muß es wohl so sein. >> Die erste Hypothese, es käme irgendwo zu einem Durchbruch > > Richtig. Das ist die oben erwähnte falsche Begrifflichkeit. Da gibt es > keinen Durchbruch. Wenn ein Thyristor durch Erhöhen der Blockierspannung zündet, dann nennt man das Überkopfzündung oder eben Durchbruch. Durch die unvermeidbaren Leckströme und die gegensitige Verstärkung derselben kommt es früher oder später immer dazu. >> Wenn die LED entfernt wird, hört die Schaltung auf zu Schwingen. > > Aber nicht, wenn du sie einfach durch einen Widerstand ersetzt. Hat er ja nicht behauptet. >> Es ist die LED, die für die Schwingungen sorgt, mit ihrer >> Sperrschichtkapazität! > > Was damit als Bullshit zu betrachten ist. Dem würde ich insofern zustimmen, als daß die Sperrschicht- Kapazität damit nichts zu tun hat. Es ist die Diffusionsspannung respektive der Diffusionsstrom der LED, der den Thyristor zündet. Zur Überprüfung kann man die LED durch zwei normale Si-Dioden ersetzen. Mit denen müßte das dann auch klappen.
Peter N. schrieb: > Eine ähnliche Schaltung mit echtem Thyristor gibts auch. > Wie sieht diese denn aus? Ist zwar kein Thyristor, aber "so ähnlich". Und hatte selbst aufgebaut und blinkt tatsächlich aber eher blitzlichtartig kurz. ciao gustav
Udo K. schrieb: > Die Schaltung braucht einen 100k Widerstand vom Q2 Kollektor nach GND Ja, mit einem solchen Widerstand ist die Funktion der Schaltung klar. Aber anscheinend funktioniert es auch ohne den Widerstand. Das finde ich verblüffend. Vielleicht baue ich die Schaltung auch mal auf.
Udo K. schrieb: > Der Basis vom Q1 (PNP) liegt etwas unter 9 Volt wegen den Leckströmen > vom NPN (Q2) Ausgangstransistor. Der Q1 Emitter steigt mit der R*C > Zeitkonstante an, > und wenn der Emitter über der Basis liegt, dann leitet Q1 leicht, > daraufhin leitet Q2 und die LED leuchtet. Der Effekt verstärkt sich, da > Q2 mit dem Durchschalten die Basis von Q1 runterzieht - die Schaltung > kippt. > Aber da Q1 hart durchschaltet, entlädt Q1 den Kondenstator und sperrt > daraufhin wieder. Wie langweilig... ;)
Teo D. schrieb: > Wie langweilig... ;) > https://www.mikrocontroller.net/attachment/676152/Draft3.asc Nimm eine realere LED.
Axel S. schrieb: > Vielleicht baue ich die Schaltung auch mal auf. Ich glaube ich baue die Schaltung auch mal auf, aber erst morgen, weil das interessiert mich nämlich auch! Ich werde mir morgen alle nötigen Bauteile aus den kleinen Schubfächern von der Arbeit besorgen und morgen Nachmittag geht's dann richtig los! 😃
H. H. schrieb: >> https://www.mikrocontroller.net/attachment/676152/Draft3.asc > > Nimm eine realere LED. Ubs... Noch langweiliger. ;DDD
Funktioniert. Ich habe der LED noch einen Vorwiderstand gegönnt (240 Ohm). Bei 1.6 V Versorgung leuchtet sie dauerhaft, ab 1.7 V fängt sie an (schnell) zu blinken. Mehr als 15 V wollte ich der Schaltung nicht zumuten. Die aktive Phase der LED lag in der Größenordnung von 400 µs.
Also, ich habe weitere Experimente gemacht und vermute inzwischen, dass mehrere Effekte ein Rolle spielen. Allerdings ist die Sache ziemlich diffizil: Definitiv konnte ich mehrfach den Zustand erreichen, dass sich ohne LED der Kondensator auflädt. Das spricht gegen die Hypothese mit dem Leckstrom. Denn ohne LED müsste viel mehr vom Leckstrom zur Zündung des Thyristor zur Verfügung stehen. Allerdings kann ich diesen Zustand aktuell nicht mehr erreichen. Ich vermute, es ist inzwischen zu warm. Ich habe aber kein Kältespray da. Zuerst hat es immer zuverlässig funktioniert, dann nur noch wenn ich die Versorgung eingeschaltet habe, und jetzt gar nicht mehr. :-( Aber mir ist noch eine andere Idee gekommen, und zwar fungiert die LED natürlich auch als Photozelle. Eine Messung mit mit High-Z ergab ca. 0.75V. Erster Versuch, war die LED mit Alufolie abzudunkeln. Habe sie dann aber nur bis ca. 0.2V runtergebracht. Dann kann mir die Idee, eine eingegossene LED zu verwenden. Doch wo finden? Die Sende-LED in einem Optokoppler! Und tatsächlich: Ich konnte durch überbrücken und anschließendem Entfernen mit einem 1 MOhm Widerstand ein paar mal den Zustand herstellen, dass die Schaltung nicht mehr schwang (mit Optokoppler-Sende-LED). Aber auch das klappt jetzt nicht mehr. Vielleicht ist durch das viele rumprobieren auch inzwischen alles zu verschmutzt? Also lass ich die Sache mal sacken, und überlege mir, wie ich die kleinen Ströme messen könnte, ohne die Schaltung zu beeinflussen. Oder, vielleicht findet ja jemand anders noch etwas raus?
Lothar M. schrieb: > Sie funktioniert deshalb, weil die Durchbruchspannung genauso wie die > Diodenvorwärtskennlinie keinen "Knick" hat. Wann soll in der Original-Schaltung ein "Durchbruch" stattfinden?
Michael schrieb: > Definitiv konnte ich mehrfach den Zustand erreichen, dass sich ohne LED > der Kondensator auflädt. Das überrascht doch sehr, denn es würde bedeuten, daß die Leckströme in den Basen höher wären, als in den Kollektoren.
Udo K. schrieb: > Die Schaltung braucht einen 100k Widerstand vom Q2 Kollektor nach GND, > damit sie zuverlässiger funktioniert. Bei mir fängt die LED dauerhaft an leicht zu glimmen, wenn ich da einen 100k-Widerstand hinzufüge...
Rick schrieb: > Bei mir fängt die LED dauerhaft an leicht zu glimmen, wenn ich da einen > 100k-Widerstand hinzufüge... Warum wohl? Nimm 2... ähh mehr Ohms.
Die Schaltung nutzt parasitäre Effekte aus, die in keinem Datenblatt stehen und daher auch nicht garantiert werden. Kurz gesagt, diese Schaltung ist großer Murks. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Thread kann geschlossen werden.
Peter D. schrieb: > Die Schaltung nutzt parasitäre Effekte aus, die in keinem Datenblatt > stehen und daher auch nicht garantiert werden. LTSpace stellt diese aber recht gut(?) dar. Sind das nur "Phantasie"-Werte oder hat's da doch Dablas, mit Angabe der Leckstroms? Egal, dieses Leck gibts immer, die Schaltung wird zu 98% der Fälle (bei "normal" Temperatur) funktionieren. Und wenn nicht, hats hier wieder Content. :DDD Peter D. schrieb: > Thread kann geschlossen werden. Warum interessiert dich das? Niemand zwingt dich, den Scheiß zu lesen!
Teo D. schrieb: > die Schaltung wird zu 98% der Fälle (bei "normal" Temperatur) > funktionieren. Bei mir funktioniert die Schaltung auf Anhieb zwischen 3 Volt und 16 Volt einwandfrei! Bei 3 Volt beträgt die Blinkfrequenz 2 Hz und bei 9 Volt 0,5 Hz. Aus Sicherheitsgründen habe ich noch den R1 mit 10 Ohm eingebaut, dadurch wird der Impulsstrom begrenzt und die LED bleibt kaum bemerkbar etwas länger eingeschaltet. Bei einem R1 von 220 Ohm wird der Nadelimpuls deutlich sichtbar breiter! Ist ja auch klar, C1 benötigt dann auch mehr Zeit, um sich zu entladen. Bei der LED handelt es sich um eine superhelle grüne klare LED mit 20.000 mcd und einer Uf von 2,6 Volt.
Bau mal zwei auf, die synchronising sich, auch wenn die Frequenzen nicht wirklich zusammen passen. :)
Teo D. schrieb: > Bau mal zwei auf, die synchronisieren sich, auch wenn die Frequenzen nicht > wirklich zusammen passen. :) Das glaube ich kaum, es sei denn beide Oszillatoren hängen an der selben 9 Volt Blockbatterie, dann ja.
Teo D. schrieb: > Bau mal zwei auf... Was aber durchaus vorstellbar ist, wenn beide LEDs sich mit dem Gesicht face to face gegenüber stehen und sich direkt ansehen, ohne zu lachen, dass dadurch dann in ihnen so eine Art Gefühlsregung ausgelöst wird (photoelektrischer Effekt). Man könnte sie erst einmal mit einer Trennwand trennen, dann würde man sehen, dass sie asynchron laufen und wenn man die Trennwand dann plötzlich wegzieht, dann müssten sich die LEDs nach einigen Minuten synchronisieren, auch wenn beide Schaltungen an komplett zwei getrennten Versorgungsspannungen hängen.
Marcel V. schrieb: > Teo D. schrieb: >> Bau mal zwei auf, die synchronisieren sich, auch wenn die Frequenzen nicht >> wirklich zusammen passen. :) > > Das glaube ich kaum, es sei denn beide Oszillatoren hängen an der selben > 9 Volt Blockbatterie, dann ja. Sorry, Triggern wäre der korrekte Begriff gewesen. :´( Die LEDs arbeiten auch als "Solarzelle"! Marcel V. schrieb: > Was aber durchaus vorstellbar ist, wenn beide LEDs sich mit dem Gesicht > face to face gegenüber stehen und sich direkt ansehen, Das sollte selbst quer durchs Zimmer funktionieren! :) Um an den ~150nA, merklich was zu ändern, brauchts nicht viel.
Teo D. schrieb: > Peter D. schrieb: >> Thread kann geschlossen werden. > > Warum interessiert dich das? Niemand zwingt dich, den Scheiß zu lesen! Es gibt immer Leute die sich wichtig machen wollen und nach einer Schließung schreien, sinnloses Gelaber!
Teo D. schrieb: > Nimm 2... ähh mehr Ohms. Nicht kleckern, sondern klotzen: mit 1 MOhm sieht es wieder gut aus, erhöht aber (unnötig?) den Ruhestromverbrauch...
Peter D. schrieb: > Die Schaltung nutzt parasitäre Effekte aus, die in keinem Datenblatt > stehen und daher auch nicht garantiert werden. Immerhin funktioniert sie in der Simulation und in der Realität. Ganz im Gegensatz zur Pulser-Schaltung aus der Elektor, die auf den Avalanche-Effekt setzt, der aber bei allen von mir getesteten Transistoren nicht auftritt!
Die Heftchen wollten gefüllt sein... Was sollen da 12V, an einem 30V Transistor, für einen "Durchbruch" bewirken?!
Teo D. schrieb: > Was sollen da 12V, an einem 30V Transistor, für einen "Durchbruch" > bewirken?! Man beachte, dass T1 ein NPN-Transistor ist. Die Durchbruchspannung erfolgt hier schon bei etwa 7 Volt!
Rick schrieb: > Ganz im Gegensatz zur Pulser-Schaltung aus der Elektor, die auf den > Avalanche-Effekt setzt, der aber bei allen von mir getesteten > Transistoren nicht auftritt! Hier hatte ich mal versucht, etwas Licht in die Sache zu bringen: Beitrag "Transistoren auf Eignung als Avalanche-Sägezahnoszillator testen - mitmachen!" Einsame Spitze dabei ist und bleibt der BC639. Diese einfachen Sägezahngeneratoren würde ich sofort jeder anderen "richtigen" Schaltung vorziehen. Leider sind die möglichen Frequenzen nicht mehr ganz zeitgemäß, außer für solchen Quark wie LED-Blinker... Auch hat man ja meist nur noch 5V zur Verfügung. T3 ist doch in deiner Schaltung gar nicht nötig, man könnte die LED auch in Reihe zu T1 legen. Und wozu in aller Welt dient erst T2? Um die Basis von T3 zu schützen?
Uwe S. schrieb: > Rick schrieb: >> Ganz im Gegensatz zur Pulser-Schaltung aus der Elektor ... > > Und wozu in aller Welt dient erst T2? Um die Basis > von T3 zu schützen? Meine Güte, das hatte ich noch gar nicht gesehen. Wohl eher um die Batterie möglichst schnell zu entladen. Der Avalanche Effekt wird heutzutage wohl auch nur noch als Dreckeffekt angesehen. Spezifiziert wird er jedenfalls in keinem Datenblatt, das ich je gesehen habe.
Axel S. schrieb: > Meine Güte, das hatte ich noch gar nicht gesehen. > Wohl eher um die Batterie möglichst schnell zu entladen. Das soll wohl ein "Desulfator" sein. Alte sulfanierte Bleiakkus, mit "hohen" Puls strömen, frei sprengen. Blödsinn das mit nem 2n3055 zu machen. Der Anlasser zieht >>100A über einen Kommutator... Egal, die Schaltung hat eh nie funktioniert.
... > T3 ist doch in deiner Schaltung gar nicht nötig, man könnte die LED auch > in Reihe zu T1 legen. Und wozu in aller Welt dient erst T2? Um die Basis > von T3 zu schützen? schaue bitte in das schaltbild... der grund ist vorstellbar, aber ob er auch begründbar ist?
Teo D. schrieb: > Das soll wohl ein "Desulfator" sein. Ah so, dann macht der dicke 2N3055 natürlich schon etwas mehr Sinn... Das Desulfatieren ist die eine Sache, aber die Schaltung selbst funktioniert schon. Man muss nur die richtigen BC548 erwischen. Je älter und bedrahteter, desto schwingfreudiger...
Uwe S. schrieb: ... < die richtigen BC548 erwischen. Je älter > und bedrahteter, desto schwingfreudiger... denen schlottern dann die Beine
H. H. schrieb: > Teo D. schrieb: >> Alte sulfanierte Bleiakkus > > Sulfan? Wer hat das da rein? Häää? Die wurden von Suls Fans heilig gestreichelt. Da kommt nix "rein", nur der Schmodder mus ab!
Uwe S. schrieb: > Hier hatte ich mal versucht, etwas Licht in die Sache zu bringen: > > Beitrag "Transistoren auf Eignung als Avalanche-Sägezahnoszillator > testen - mitmachen!" Den Beitrag schau ich mir mal in einer ruhigen Minute an. Danke! Uwe S. schrieb: > Man muss nur die richtigen BC548 erwischen. Nunja, wenn das Ganze so exemplarabhängig ist, gehört das groß und deutlich in die Schaltungsbeschreibung. Beim JW-Pulser (AN94A) geht's ja auch.
Uwe S. schrieb: > Und wozu in aller Welt dient erst T2? Den hat Duracell hinzugefügt. Kurbelt das Geschäft an. Ich hatte mal ein Set Ansmann Akkus + Ladegerät gekauft. Das Scheißding hat die Akkus durch "besonders seltene zufällige" Fehlfunktionen binnen weniger Wochen kaputt gekocht. Der Hersteller hat es nicht genug bedauert, um mit die Akkus zu ersetzen. Sie wollten nur das Ladegerät ersetzen.
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Bearbeitet durch User
Teo D. schrieb: > Alte sulfanierte Bleiakkus, mit > "hohen" Puls strömen, frei sprengen. Blödsinn das mit nem 2n3055 zu > machen. Der Anlasser zieht >>100A über einen Kommutator... Nunja, nicht an jedem Bleiakku hängt ein Anlasser. > Egal, die > Schaltung hat eh nie funktioniert. Ist das auf die konkrete Schaltung bezogen oder auf die Blei-Akku-Strom-Pulser allgemein?
Rick schrieb: > Nunja, nicht an jedem Bleiakku hängt ein Anlasser. Au... :( ... :P Rick schrieb: > Ist das auf die konkrete Schaltung bezogen oder auf die > Blei-Akku-Strom-Pulser allgemein? Ersteres
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