Ist meine erste Triac-Schaltung, zusammengebastelt aus Datenblätter und Zuhilfenahme von: https://eds.st.com/acswitch Das Modul soll entweder maximal ca. 300 Watt resistive Last schalten, oder eine kleine induktive 20 Watt Last, alles rein statisch, kein Phasenanschnitt. Triac habe ich überdimensioniert. Das Modul soll nicht beim ersten Husten im Netz oder an der Last den Geist aufgeben. Als Triac habe ich mir den Snubberless T1620T-8I von Onsemi ausgesucht, aber trotzdem einen Snubber dazu gebastelt und mit einem 250V VDR versehen. 250V deshalb, weil die Spannung hier oft eher 240V anstatt 230V hat. Ich möchte vermeiden dass der VDR zu früh anfängt zu leiten. Für die Widerstände R1, R2 und R3 würde ich gerne Sicherungswiderstände verwenden. Soweit, so klar. Aber: Welche Widerstandsserie (bei Mouser oder Digikey) verwende ich dafür denn genau? Ich habe über Sicherungswiderstände keine Ahnung. Und, welche Leistung sollen R2 und R3 haben? Wer kann mir auf die Sprünge helfen oder wo finde ich weitere Informationen dazu?
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Michael schrieb: > Wer kann mir auf die Sprünge helfen Wenn die Sicherung den TRIAC vor Kurzschluss auf dem Weg zur Last schützen soll, muss ihr Schmelzintegral kleiner sein als das des TRIACs. Also gehen nur flinke 5x20 Sicherungen. Die Widerstände müssen keine Sicherungswiderstände sein. VDE sagt, dass der VDR 25% mehr als Nennspannung aushalten muss. Bei 220V waren das 275V, bei 230V gibt es keinen und ein 300V VDR reicht für Nennspannung bis 240. So ein VDR begrenzt aber meist auf 775V, dein TRIAC und Optokoppler muss also 800V aushalten, es ist vollkommen sinnbefreit, TRIAC und MOC auf unterschiedliche Spannungen auszulegen. 300V VDR werden auch amerikanisch als 470V@1mA Typen bezeichnet mit 471. Der VDR altert und wird heiss durch Dauerstrom. Eine 98°C Temperatursicherung, durch Schrumpfschlauch am VDR gehalten, sollte Überhitzung verhindern. Zum schalten willst du einen Optokoppler mit ZeroCross. Bei nur 20W Last willst du, dass der TRIAC bis 10V an bleibt, einen Haltestrom von maximal 5mA hat. Bei induktiven Lasten kann die folgende Modifikation aus dem Datenblatt vieler OptoTRIACs nötig sein, bei denen nach dem Zünden zwar sofort die Spannung zwischen MT1 und MT2 des TRIAC auf 0 fällt, aber der Strom wegen der induktiven Last erst langsam über den Haltestrom des TRIACs steigen wird. Damit das Gate so lange noch Spannung hat und mit Strom durchflossen wird, ist der 47nF da, der keine relevante Phasenverschiebung bewirkt. Deine Widerstandswerte sind viel zu klein.
1 | +--330R--+--470R--+-----+-----+--TempSich--+ |
2 | | | | | | 98 GradC | |
3 | | | --- | 100R/1W o |
4 | +-----+ | | TRIAC /\/ | | 230V~ |
5 | +5V -----|A |--+ 47nF --- VDR300V~ | o |
6 | | | | /| | | | |
7 | GND --R--|K |--+--------(------+ | | 0.1uF/X2 Last |
8 | ^ +-----+ | | | | | | |
9 | 180R = MOC3081 +--330R--+--------+-----+-----+--5x20Sich--+ |
10 | 330R = MOC3082 8A flink |
11 | 680R = MOC3083 bei 5V |
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Vielen Dank für die Hinweise. Der MOC mit 600V ist natürlich Blödsinn wenn es quasi den gleichen für 800V gibt. Und auch alles zum VDR ist korrekt. Vor 4 Tagen hatte ich noch keine Ahnung von Triacs. Nach nun intensivem Studium diverser App-Notes etc. hat sich das verbessert. Michael B. schrieb: > Deine Widerstandswerte sind viel zu klein. Hier kann ich nun definitiv sagen, abgesehen von Nuancen: Nein. Viele dieser "Internet-Schaltungen" und "Daumenregeln" für Triacs sind mit heutigen Triacs und EMV-Bedingungen einfach nicht vereinbar. Es hat sich in den Jahren einfach viel zu viel getan. Man muss sich einfach mal vor Augen führen, dass bestimmte Werte von Triacs heute um den Faktor 300 (!) besser sind, als noch vor 30 Jahren. Vertragen alte Triacs nur 5V/us, gibt es für wenig mehr Geld heute Triacs die 1500V/us abkönnen! EMV ist auch so ein Thema: Man muss heute mit mehr Schmutz auf dem Netz rechnen und darf/soll deutlich weniger selbst einbringen. Meine Anpassungen sind: - Triac: ACST610-8 und dafür den VDR raus. - Widerstand R1 sicherheitshalber von 47 auf 51 Ohm erhöht. - Widerstand R2 von 330 auf 390 erhöht. Gründe: Der Triac ACST610-8 hat einen eingebauten Überspannungsschutz. Der fehlerträchtige VDR wird hiermit hinfällig. R1 und C1 sind ein Snubber. Eigentlich will man R1 bei resistiver (und kleiner induktiver) Last aus EMV-Gründen so klein wie möglich, allerdings setzt das dI/dt vom Triac hier Grenzen. Gewickelte Drahtwiderstände ermöglichen kleinere Werte. Und wenn notwendig, kann man auch eine kleine Induktivität (nH) in Reihe schalten. R2 begrenzt den Strom durch den Opto-Triac falls der durch irgendeinen Fehler beim Netzspannungsscheitelpunkt fälschlicherweise zündet. Aus EMV-Gründen sollte er möglichst klein sein, die untere Grenze ist aber durch den Maximalstrom durch den MOC vorgegeben. R3 nimmt Leckströme vom Opto-Triac auf. Aus EMV-Gründen sollte er möglichst groß sein aber die möglichen Leckströme limitieren das. Der Rest bleibt. Evtl. bau ich noch eine kleine Drossel dazu, das muss ich noch weiter evaluieren. Und zu meiner Ursprünglichen Frage: Michael B. schrieb: > Die Widerstände müssen keine Sicherungswiderstände sein. Diese Widerstände müssen (sollen) sehr wohl Sicherungswiderstände sein. Durch Defekte können diese Widerstände an 230V liegen und werden somit zu wunderbarer Brandbomben. Auch hier bin ich schlauer: Z.b. Vishay NFR25 und Yageo FKN100 sind passend.
H. H. schrieb: > Michael schrieb: >> Auch hier bin ich schlauer: > > Du bist der Anton aus Tirol. Falls das überheblich klang, war nicht so gemeint: Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass ich dazu gelernt habe. Welchen fachlichen Beitrag kannst Du zum Thema leisten?
Warum nichts fertiges, dass funktioniert? Ein Beispiel von unzähligen: https://at.rs-online.com/web/p/halbleiterrelais/8593169
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