Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Blechschere schärfen?


von Thomas R. (thomasr)


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Meine uralte (Tafel)Blechschere sollte wohl mal geschärft werden soweit 
das überhaupt geht. Es ist eine alte Robin und in der Erinnerung habe 
ich damit vor 40 Jahren Karosseriebleche "wie Butter" geschnitten. Jetzt 
klemmt sie doch arg. Die Achse ist leichtgängig und geschmiert aber die 
Schneidkanten scheinen das Problem zu sein.

Was kann man da machen?

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von Mario M. (thelonging)


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Auf keinen Fall die blanken Flächen schleifen, die aneinander 
vorbeigleiten, sondern sozusagen "ums Eck".

von Lu (oszi45)


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Vor dem Wegwerfen nochmals schleifen? Winkel beachten.

von H. H. (hhinz)


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Schleift man wie man eben eine Schere schleift. Da gibts doch bestimmt 
was bei Youtube.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Mario M. schrieb:

> Auf keinen Fall die blanken Flächen schleifen, die aneinander
> vorbeigleiten, sondern sozusagen "ums Eck".

So wie bei allen Scheren darf nur die schräge Kante geschliffen werden.
Ich denke, das sollte auch bei einer so alten Schere funktionieren.

von Marcel V. (mavin)


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Schere auseinanderschrauben und auf gar keinen Fall die Freifläche vom 
Schneidkeil am Maschinenschleifstein nachschleifen, sondern nur die 
Spanfläche, sonst entsteht ein Luftspalt zwischen den beiden Schneiden!

Bei großen Keilwinkeln, so wie in deinem Fall, ist es wichtig, dass sich 
der Maschinenschleifstein zur Schneide hin bewegt! Bei dünnen Messern 
mit kleinem Schneidkeil ist es umgekehrt. Da bewegt sich der 
Schleifstein von der Schneide weg.

Der Videoersteller hätte in seinem Video noch erläutern müssen, dass 
sich der Schleifstein beim Betrachten auf die Stirnfläche im 
Uhrzeigersinn bewegt! Ab Minute 1:10

https://youtu.be/nWl4luVZUGw?si=GjzgkhBinMHJg4vq

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Thomas R. schrieb:
> habe
> ich damit vor 40 Jahren Karosseriebleche "wie Butter" geschnitten.

Diese Disziplin gehörte seinerzeit zum preiswerten Auto fahren 
unzertrennlich dazu.

Längere Schnitte habe ich immer mit der Flex eingefuhrcht und danach 
durch mehrfaches Biegen abgebrochen.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Lu schrieb:
> Vor dem Wegwerfen nochmals schleifen?

Das Wegwerfen lässt sich vermeiden, wenn man einen Werkzeugschleifer 
findet und es nicht selbst mit den unegalen Fingern samt ungeeignetem 
Werkzeug verferkelt.

Übliche Haushaltsscheren kann ich schleifen, an diesen alten Schatz 
würde ich mich nicht herantrauen.

von Michael L. (nanu)


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Manfred P. schrieb:
> Übliche Haushaltsscheren kann ich schleifen, an diesen alten Schatz
> würde ich mich nicht herantrauen.

Auch wenn die aus Solingen kommt, das waren dann doch eher die 
preisgünstigeren Modelle.

Marcel V. schrieb:
> Schere auseinanderschrauben und auf gar keinen Fall die Freifläche vom

Wenn das denn geht. Bei meiner Schere, ähnliches Modell, gleiches Alter, 
Hersteller aus der selben Gegend, ist das Gewindeende der Schraube wie 
bei einer Niete zu einem Rundkopf gepreßt. Da ist nix mit aufschrauben

Beitrag #7923367 wurde vom Autor gelöscht.
von Teo D. (teoderix)


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Harald W. schrieb:
> So wie bei allen Scheren darf nur die schräge Kante geschliffen werden.
> Ich denke, das sollte auch bei einer so alten Schere funktionieren.

Bei dieser Scher, kann man dies vollflächig (Winkel) abziehen 
(Schleifgraf u. Dreck entfernen*) ohne einen GAU befürchten zu müssen. 
Bei normalen Scheren, kommt man wegen der Form, vom Winkel her, da 
garnicht ran.


PS: Die tut nur gradeaus und linksrum!

*) Man könnte hier_ dies auch _richtig abschleifen und das Gelenk 
nacharbeiten... Unnötig wie ein Kropf (obwohl der ja doch durchaus Sinn 
ergibt:)

von Frank O. (frank_o)


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Michael L. schrieb:
> Da ist nix mit aufschrauben

Flex, Polifanscheibe und abschleifen, danach neue Schraube.

Da ich Messersammler bin, habe ich natürlich auch die entsprechenden 
Schleifmittel.
Als Blechschere werden die Schneiden aus Hartmetall sein.

Wenn überhaupt maschinell schleifen, dann am langsamlaufenden 
Nassschleifer.
Ich würde die auf Diamant schleifen. Dananch mit einem feinen 
Polierwachs polieren und die schneidet wieder die nächsten Jahre gut.

In vielen Betrieben der Metallverarbeitung kommen Schleifdienste, die 
die Werkzeuge schleifen. Vielleicht hast du jemanden, der in einem 
solchen Betrieb mal schauen kann, wer das da macht.
Gib sie besser dort hin, denn die Schleifmittel willst du dir sicher 
nicht kaufen. Das Zeug ist alles ziemlich teuer und lohnt nur, wenn man 
auch entsprechende Gegenstände besitzt.
Ich habe früher schon mit solchen (genau solche) Scheren gearbeitet. Die 
sind besser als alles Neue was ich in der Hand hatte. Daher würde ich 
sagen, dass sich es auf jeden Fall lohnt die zu schleifen.

von Udo S. (urschmitt)


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Frank O. schrieb:
> Als Blechschere werden die Schneiden aus Hartmetall sein.

Das ist geschmiedeter und dann gehärteter und angelassener Stahl, aber 
kein Hartmetall.
So wie die hier
https://www.kaiserkraft.de/handwerkzeuge/schneidwerkzeuge/scherenset-maxi/2-figuren-und-durchlaufscheren/p/M6434203/?articleNumber=539619

Frank O. schrieb:
> Die
> sind besser als alles Neue was ich in der Hand hatte.

Dann hattest du anscheinend nur Billigzeugs aus dem Baumarkt in der 
Hand.

von Walter T. (nicolas)


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Thomas R. schrieb:
> vor 40 Jahren

Frank O. schrieb:
> Als Blechschere werden die Schneiden aus Hartmetall sein.

Glaube ich nicht. Mich würde sogar wundern, wenn die aus 
Schnellarbeitsstahl wären. Hartmetall ist gut bei hohen 
Schnittgeschwindigkeiten, aber bei einer Schere dürfte es schwer fallen, 
selbst die 8 bis 10 Meter pro Minute zu erreichn, bei denen 
Schnellarbeitsstahl besser als billiger Werkzeugstahl ist.



Thomas R. schrieb:
> Jetzt klemmt sie doch arg

Das gute an der Schere ist, dass Freifläche und Schnittfläche beide so 
breit sind, dass man nicht so leicht die Geometrie beim Schleifen 
zerstört.

Das Schlechte ist: Es müssen wohl sowohl Freifläche, Schnittfläche und 
das Gelenk nachgeschliffen werden.

Ich würde der Sache einen(!) Versuch auf Handabziehsteinen (220er oder 
400er Körnung) geben, und wenn's nicht auf Anhieb klappte, wäre das für 
mich ein Fall für die Tonne.

von Frank O. (frank_o)


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Mag sein und du darfst diese von dir verlinkten besser finden.
Alles Geschmackssache. Außerdem waren das alles immer Scheren aus 
Betrieben, deren Zustand vielleicht nicht immer der Beste war.
Eine solche hatte ich in der Lehre und die schnitt, wie der TO schon 
schrieb, wie Butter durch das Blech.
Aber ich würde das sowieso nicht mehr mit einer Blechschere machen, 
sondern mit der Flex.

von Frank O. (frank_o)


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Walter T. schrieb:
> Glaube ich nicht.

Sieht es für dich nicht so aus, als wären die Schneiden aufgelötet?

von Michael B. (laberkopp)


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Mario M. schrieb:
> Auf keinen Fall die blanken Flächen schleifen, die aneinander
> vorbeigleiten, sondern sozusagen "ums Eck".

Jein.

Üblicherweise bildet sich durch den Versuch, zu Hartes zu zerschneiden 
(Blech ist eigentlich weich) an der Schneidkante ein Grat nach aussen, 
der in der anderen Schneidkante dann eine Riefe produziert.

Der Grat muss weggeschliffen werden.

Wenn dann die beiden aneinander vorbei gleitenden Schneidkanten gut 
sind, kann man die oberen leicht angewinkelten Flächen schleifen bis 
wieder eine scharfe Kante entsteht.

Bei stark missbrauchten Scheren reicht das aber nicht und man muss auch 
die Riefen los werden. Dann geht es nicht ohne Zerlegen der Schere, 
planschleifen der aneinander vorbei gleitenden Schneiden bis zu den 
Auflageflächen des Gelenks und wieder Zusammenbau der nun 0.5mm dünneren 
Schere.

Frank O. schrieb:
> Da ich Messersammler bin, habe ich natürlich auch die entsprechenden
> Schleifmittel.

Aber offenbar nicht die Ahnung.

> Als Blechschere werden die Schneiden aus Hartmetall sein.

Sicher nicht.

von Frank O. (frank_o)


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Michael B. schrieb:
> Aber offenbar nicht die Ahnung.

Wie du meinst.😆

von Frank O. (frank_o)


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Frank O. schrieb:
> Als Blechschere werden die Schneiden aus Hartmetall sein.

Da habe ich mich wohl wieder nicht sensibel genug für dieses Forum 
ausgedrückt.
Eigentlich vermute ich, weil es für mich so aussieht, als wären die 
Schneiden aufgelötet, dass das Hartmetall sein könnte.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Thomas R. schrieb:
> Meine uralte (Tafel)Blechschere sollte wohl mal geschärft werden
> soweit
> das überhaupt geht. Es ist eine alte Robin und in der Erinnerung habe
> ich damit vor 40 Jahren Karosseriebleche "wie Butter" geschnitten. Jetzt
> klemmt sie doch arg. Die Achse ist leichtgängig und geschmiert aber die
> Schneidkanten scheinen das Problem zu sein.
>
> Was kann man da machen?

auseinander schrauben und in cola 24 stunden einlegen

von Frank O. (frank_o)


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Esmu P. schrieb:
> und in cola 24 stunden einlegen

Was passiert dann?

von Michael B. (laberkopp)


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Frank O. schrieb:
> Da habe ich mich wohl wieder nicht sensibel genug für dieses Forum
> ausgedrückt.
> Eigentlich vermute ich, weil es für mich so aussieht, als wären die
> Schneiden aufgelötet, dass das Hartmetall sein könnte.

Wir haben deine irrige Vermutung schon verstanden.

von Walter T. (nicolas)


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Frank O. schrieb:
> Sieht es für dich nicht so aus, als wären die Schneiden aufgelötet?

Für mich sehen die Schneiden nach dem schwachen Foto nicht aufgesetzt 
aus.

von Frank O. (frank_o)


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Michael, du bestimmt!
Dann, wenn das nicht so ist, auseinander bauen und auf dem Nassschleifer 
schleifen. In wenigen Minuten ist die wieder zu gebrauchen.

Michael B. schrieb:
> Der Grat muss weggeschliffen werden.

Und zwar von der Schneide aus. Man schleift soweit, bis die Scharten 
weggschliffen sind und den Grat poliert man weg.

Auch wenn ich keine Ahnung habe, wie du meinst, bei mir ist aber alles 
scharf.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Esmu P. schrieb:
> auseinander schrauben und in cola 24 stunden einlegen

Ohhh, du hast das Backpulver vergessen! Da MUSS unbedingt Backpulver 
dran!!!


Frank O. schrieb:
> Was passiert dann?

Mit etwas Glück (je nach zusammensetzen des "Eisens") kommt es durch die 
enthalten Phosphorsäure, zur Bildung einer Harten, beständigen und 
geschlossenen (da brauchts das "Glück") Schicht Eisenphosphat. ... Wenn, 
nimm Phosphorsäure (Die billige Variate von "Rostumwandler")

von Marcel V. (mavin)


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Walter T. schrieb:
> Schnittfläche

Du meinst Schneidfläche! Alles was mit dem Werkzeug zu tun hat, bekommt 
die Vorsilbe "Schneid" und alles was mit dem fertigen Werkstück zu tun 
hat, bekommt die Vorsilbe "Schnitt"! Zum Beispiel Schneidwerkzeug und 
Schnittteil.

Frank O. schrieb:
> Sieht es für dich nicht so aus, als wären die Schneiden aufgelötet?

Nein

von Walter T. (nicolas)


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Marcel V. schrieb:
> Du meinst Schneidfläche!

Hast schon Recht. Das Werkzeug hat die Schneid- und die Freifläche, das 
Werkstück die Schnittfläche.

Wie gut, dass man bei dieser Hitze im Forum halb-falsche Sachen 
verbreiten kann. Nicht auszudenken, wenn man sich auf seine Arbeit 
konzentrieren müßte . :-)

von Frank O. (frank_o)


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Danke Teo, für deine Erklärung.
Wie kommt es, dass so viele hier auch viel von Chemie verstehen?
Ich habe zum Glück eine Apothekerin die fragen kann.

von Teo D. (teoderix)


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Frank O. schrieb:
> Wie kommt es, dass so viele hier auch viel von Chemie verstehen?

Google u. Co. Ich hab nur Hauptschule... (Insgesamt ~40 Doppelstunden 
Chemie, wovon nur EINE abgehalten wurde)

PS: Wie die Zeit vergeht. Sehr viel auch durch TV Dokus u. 
Schulfernsehen. Heute werden die Leute leider mit 
"Wissenschaftssendungen" wie Galileo auf Pro7 verblödet.

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Chemie, bis auf die Batterien, bin ich völlig raus.
Selbst da kann ich das nicht so aus dem Kopf abrufen.

Im Praktischen macht mir nicht oft jemand etwas vor, obwohl auch da die 
Fähigkeiten nachlassen. Bin jetzt schon ca. ein Jahr nicht mehr arbeiten 
und auch die Lust an dem Job schwindet.
Hatte gerade noch die Bremsen vom Auto zerlegt und gereinigt,  weil ich 
das immer so vor dem TÜV mache. Aber dass ich das jetzt noch mit viel 
Freude mache, kann ich nicht sagen.
Das Einzige was ich mut Leidenschaft mache, ist mein Training und da 
gehe icj jetzt für ein paar Stunden hin.

: Bearbeitet durch User
von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Frank O. schrieb:
> Ich habe zum Glück eine Apothekerin die fragen kann.

Kannst du nicht selbst fragen? 😜

von Frank O. (frank_o)


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Magnus M. schrieb:
> Kannst du nicht selbst fragen? 😜

Hahaha!
Auf dem Mobiltelefon geschrieben. Durch das Hin- und Herschieben.
Aber mich halten viele für so dumm, da passt es schon. 😆

von Udo S. (urschmitt)


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Esmu P. schrieb:
> auseinander schrauben und in cola 24 stunden einlegen

Wenn du Holz verleimen willst, nimmst du dann Knochen und kochst die 
aus?
Wenn du Tapezierst, dann machst du dir auch den Tapetenkleister aus Mehl 
und Wasser?

Warum kommt immer wieder dieser Unfug mit Cola. Die DDR gibts nicht 
mehr, man kann ordentliches Material kaufen. Wie Teo schon geschrieben 
hat:

Teo D. schrieb:
> Wenn, nimm Phosphorsäure

Außerdem macht weder Cola noch Phosphorsäure die Schneiden scharf. Dazu 
braucht es den passenden Schliff, und der wird bei dem Schätzchen nicht 
ganz einfach wie schon mehrfach erklärt wurde.

von H. H. (hhinz)


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Teo D. schrieb:
> Frank O. schrieb:
>> Wie kommt es, dass so viele hier auch viel von Chemie verstehen?
>
> Google u. Co.

Oder Uni-Diplom und Promotion.

von Frank O. (frank_o)


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Hallo mein lieber Hunz!
Dann wird mir alles etwas klarer.
Das hätte ich nun nicht erwartet.

Susanne hatte mir von ihrem Studium einmal diese Tapeten (wirklich auf 
Tapete geschrieben) mit ihren Strukturformeln gezeigt. Alles Sprache von 
Außerirdischen. Einzig Knoevenagel-Reaktion hatte ich wohl verstanden 
(aber längst wieder vergessen), weil ich den Namen so witzig fand.

Und woher kommt vor allem dieses unfassbare Bauteilewissen?

von Harald W. (wilhelms)


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Manfred P. schrieb:

> Das Wegwerfen lässt sich vermeiden, wenn man einen Werkzeugschleifer
> findet und es nicht selbst mit den unegalen Fingern samt ungeeignetem
> Werkzeug verferkelt.

Es soll tatsächlich noch Menschen in D geben, die Ihre Werkzeuge noch
selber schleifen können. Vorausetzung ist natürlich das Vorhandensein
von passenden Schleifwerkzeugen.

von Frank O. (frank_o)


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Harald W. schrieb:
> Vorausetzung ist natürlich das Vorhandensein
> von passenden Schleifwerkzeugen.

Das ist das Problem. Hier gab es letztens eine Diskussion über Bohrer 
und das Anschleifen.
Da hatte jemand ein Schleifgerät gelobt und verlinkt. Fast 300 Euro.
Für viele Leute lohnt das nicht und von Hand, das wird heute wohl nicht 
mehr vermittelt.

von Carypt C. (carypt)


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Eine Schneiderschere soll man nicht ohne Schnittgut (Stoff) betätigen, 
hat man mir gesagt.

Marcel V. schrieb:
> Schnittteil
laut der Sauerstoffflaschenregel müßten hier 2 "t" reichen ?
Aber ich will eigentlicch was ganz anderes von Dir : wie erklärst Du das 
"Schaben" (negativer Spanwinkel), wie ist es möglich das Material 
abgetragen wird, es hebt ja nichts drunter ?

von Frank O. (frank_o)


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Carypt C. schrieb:
> Eine Schneiderschere soll man nicht ohne Schnittgut (Stoff) betätigen,
> hat man mir gesagt.
Man soll auch nichts, wirklich nichts anderes als Stoff damit schneiden, 
laut den Schneidern. Danach ist die kaputt und nie mehr für Stoff zu 
gebrauchen.

Das hat wahrscheinlich ein Schneider in Umlauf gebracht, der immer seine 
Schere suchen musste.

Wenn ich die wieder schärfe, dann kannst du auch wieder Stoff, Papier, 
Plastik und wieder Stoff damit schneiden.

von Michael B. (laberkopp)


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Carypt C. schrieb:
> laut der Sauerstoffflaschenregel müßten hier 2 "t" reichen

Häh ?

Natürlich 3, in beiden Worten, nach alter und neuer Rechtschreibung.

Aber wer kann hier schon Deutsch unter den Oberlehrern.

von Frank O. (frank_o)


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Michael B. schrieb:
> Natürlich 3, in beiden Worten, nach alter und neuer Rechtschreibung.

Nach alter Rechtschreibung nicht, nach neuer Rechtschreibung schon.
Aber völlig überflüssig, denn hier ist kein Rechtschreibforum.

Solange man hier den Sinn (oder auch Unsinn) des Beitrages erfassen 
kann, sollte Rechtschreibung und Grammatik eine untergeortnete Rolle 
spielen.

Dann möchte ich vorschlagen:
Wen das stört, braucht doch nicht weiter lesen und kann sich dann 
vielleicht ein Lyrik oder sonst geartetes Forum suchen, in dem es 
vornehmlich um Sprache geht.

von Harald W. (wilhelms)


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Frank O. schrieb:

>> Vorausetzung ist natürlich das Vorhandensein
>> von passenden Schleifwerkzeugen.
>
> Das ist das Problem. Hier gab es letztens eine Diskussion über Bohrer
> und das Anschleifen.
> Da hatte jemand ein Schleifgerät gelobt und verlinkt. Fast 300 Euro.
> Für viele Leute lohnt das nicht und von Hand, das wird heute wohl nicht
> mehr vermittelt.

Nun, ich habe es noch gelernt, Bohrere an einem normalen Doppelschleifer
anzuschleifen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Frank O. schrieb:
> Man soll auch nichts, wirklich nichts anderes als Stoff damit schneiden,
> laut den Schneidern. Danach ist die kaputt und nie mehr für Stoff zu
> gebrauchen.

Ähnliche abgewandelten Sprüche kennt man auch von den Anwendern bzgl. 
Haar-, Nagel-, Haut-/Wund-, Hecken- und zig anderen Scheren.
Natürlich sind die auch alle an jeweils unterschiedlichen Werkstoffen 
einzusetzen, ohne Schaden zu nehmen.
Aber natürlich nicht an allen.
Also ist es am besten, dem nicht so bewanderten Anwender jegliche 
andere, als die zugewiesene Anwendung damit zu verbieten.

von Harald W. (wilhelms)


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Ralf X. schrieb:
> Frank O. schrieb:
>> Man soll auch nichts, wirklich nichts anderes als Stoff damit schneiden,
>> laut den Schneidern. Danach ist die kaputt und nie mehr für Stoff zu
>> gebrauchen.
>
> Ähnliche abgewandelten Sprüche kennt man auch von den Anwendern bzgl.
> Haar-, Nagel-, Haut-/Wund-, Hecken- und zig anderen Scheren.
> Natürlich sind die auch alle an jeweils unterschiedlichen Werkstoffen
> einzusetzen, ohne Schaden zu nehmen.
> Aber natürlich nicht an allen.
> Also ist es am besten, dem nicht so bewanderten Anwender *jegliche*
> andere, als die zugewiesene Anwendung damit zu verbieten.

Also  nur ein gelernter Schleifer darf schleifen?

von Ralf X. (ralf0815)


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Harald W. schrieb:
> Also  nur ein gelernter Schleifer darf schleifen?

Blödsinn.
Oder sollte das witzig sein?

von Frank O. (frank_o)


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Harald W. schrieb:
> ich habe es noch gelernt

Glaube ich sofort!
Ich kann das sicher auch nicht mehr so perfekt und bei 1mm ist darst du 
die Winkel nicht nachmessen, aber sie bohren.

Der Vorteil auch insgesamt, wenn man nur wenig Handwerkzeuge braucht, 
die sind oft universell einsetzbar, vielleicht (muss man leider sagen, 
denn ich habe hier Schleifsteine, die ein Vermögen kosten) sogar etwas 
günstiger.
Ob ich einen Wetzstein für 4 Euro für die Sense nehme oder mit einem 400 
Euro teuren "Belgischen Broken" schleife, das ist der Sense egal und 
beide schleifen (wenn auch ewig mit dem Belgischen Broken).

von Armin X. (werweiswas)


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Frank O. schrieb:
> Eigentlich vermute ich, weil es für mich so aussieht, als wären die
> Schneiden aufgelötet, dass das Hartmetall sein könnte.

Hartmetall ist das Synonym für Wolframkarbidverbindungen.
diese wird man fast nicht an Scheren finden.

Schon gar nicht bei dieser alten Durchlaufschere. Diese wird, wie schon 
angesprochen, in ihrer Kontur geschmiedet und anschließend geschliffen 
sein.

Ich würde da, wenn sie eh schon nicht schneidet jeweils die Oberseite 
mit einem Schleifstein oder in zwrlegtem Zustand mit dem Bandschleifer 
etwas nacharbeiten. Die im Bild sichtbare Gleitfläche sieht soo schlecht 
eigentlich nicht aus.

von Marcel V. (mavin)


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Carypt C. schrieb:
> wie erklärst Du das "Schaben" (negativer Spanwinkel), wie ist es möglich
> das Material abgetragen wird, es hebt ja nichts drunter ?

Ein negativer Spanwinkel trägt durchaus noch einen Span ab. Er wird 
gerne bei der Verwendung von Hartmetallschneidplatten und 
Keramikschneidplatten an Drehbänken eingesetzt, wenn harte oder spröde 
Werkstoffe bearbeitet werden müssen. Außerdem erhöht ein negativer 
Spanwinkel die Standzeit, weil sich die Kräfte besser auf der gesamten 
Schneide verteilen können, das verringert widerum die Belastung.

von Frank O. (frank_o)


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Armin X. schrieb:
> Ich würde da, wenn sie eh schon nicht schneidet jeweils die Oberseite
> mit einem Schleifstein oder in zwrlegtem Zustand mit dem Bandschleifer
> etwas nacharbeiten. Die im Bild sichtbare Gleitfläche sieht soo schlecht
> eigentlich nicht aus.

Bandschleifer geht auch. Wenn Nassschleifer vorhanden, ist das natürlich 
immer besser.
Mit dem Hartmetall lag ich wohl falsch.
Aber schön, dass du geschrieben hast, denn "Durchlaufschere" war mir 
entfallen.

von Carypt C. (carypt)


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Danke erstmal für die Antwort. Aber müßte nicht eigentlich das Schittgut 
nur verdichtet werden, anstatt daß etwas abgetragen wird, und dringt 
überhaupt die Schneide in das Schnittgut ein ? Was ist das für ein Span, 
ein Quetsch-span wie ein Auffahrunfall, Geschmiere ? Geht der Span vor 
oder hinter dem Schneidkeil ab, ist das ein nach Versetzung abgescherter 
Gnubbel oder wie bei einer brechenden Ozeanwelle der nach vorn fallende 
Materialstrom ?

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Jemanden mit Werkzeugschleifmaschine und 5Achs-Schraubstock suchen.

Damit trifft man zumindest den Freiwinkel zwischen den Schneiden 
konsistent.
Von Hand geht bestenfalls die Schneide von hinten, aber die Freiwinkel 
und Schneidenabstand niemals, gibt nur Murks.

von Frank O. (frank_o)


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🍅🍅 🍅. schrieb:
> Jemanden mit Werkzeugschleifmaschine und 5Achs-Schraubstock suchen.

Hier im Forum sind wir oft, je länger es wird, am Ende vor einen 
unlösbaren Aufgabe. 😆

von Teo D. (teoderix)


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Frank O. schrieb:
> 🍅🍅 🍅. schrieb:
>> Jemanden mit Werkzeugschleifmaschine und 5Achs-Schraubstock suchen.
>
> Hier im Forum sind wir oft, je länger es wird, am Ende vor einen
> unlösbaren Aufgabe. 😆

Egal, das Zeitparadoxon, das bei der Herstellung der Schere entstand, 
wird uns eh gleich auffressen. 🤦

von Marcel V. (mavin)


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Carypt C. schrieb:
> Geht der Span vor oder hinter dem Schneidkeil ab?

Natürlich geht der Span vor dem Schneidkeil ab. Der negative Spanwinkel 
beträgt auch nur wenige Grad.

Carypt C. schrieb:
> Was ist das für ein Span?

Die rot eingekreisten Späne entstehen wenn eine Walze mit einer 
Rockwellhärte von 58 HRC mit einer Hartmetallplatte gedreht wird.

von Ralf X. (ralf0815)


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Marcel V. schrieb:
> Natürlich geht der Span vor dem Schneidkeil ab. Der negative Spanwinkel
> beträgt auch nur wenige Grad.

Für mich ich diese ganze Spänediskussion bei den typischen Aufgaben 
einer Schere einfach Unsinn.
Besonders deine jetzt gezeigte Abbildung.

Ich habe viele industrielle Blechscheren im Dauereinsatz gesehen, 
gewerbliche elektrische und händische im Werkstatteinsatz oder mobil, 
etc.
Späne habe ich dabei niemals gesehen!
Es sei denn, jemand betrachtet den abgeschnittenen Blechteil als "Span".

von Frank O. (frank_o)


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Mal eine Frage zum eigentlichen Thema an den TO:
Ist die Schere mittlerweile wieder scharf?

von Ralf X. (ralf0815)


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Frank O. schrieb:
> Mal eine Frage zum eigentlichen Thema an den TO:
> Ist die Schere mittlerweile wieder scharf?

Kann man mit der Zunge prüfen.
Vorher passend würzen.

von Marcel V. (mavin)


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Ralf X. schrieb:
> Für mich ich diese ganze Spänediskussion bei den typischen Aufgaben
> einer Schere einfach Unsinn.
> Besonders deine jetzt gezeigte Abbildung.

Korrekt! An der Blechschere entstehen keine Späne. Es ging ja auch nur 
um die Spanform beim Drehen mit einem negativen Spanwinkel.

von Carypt C. (carypt)


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Nochmals Danke an Marcel für seine Antwort. Meine Frage an Marcel hatte 
auch gar nichts mit der Blechschere zu tun, mich interessiert die Physik 
bei der schabenden Bearbeitung mit dem Dreikantschaber, Schleifpapier 
oder ziehenden Kratzen mit hochgestelltem Messer. Es dringt ja der 
Schneidkeil nicht unter den Span, sondern das Messer streicht ja darüber 
weg wie beim Butter aufs Brot schmieren. ich finde darüber wenig 
informationen und habe mal eine private Frage gewagt und dabei den 
Thread gekapert. Es könnte etwas mit der Ziehklinge zu tun haben, wäre 
da nicht der angebrachte Grat.
So richtig hat es mich nicht weiter geracht, ich gehe mal davon aus 
Material wird vor der Schneide beim Abscheren umgeformt und geht als 
dickerer Span als die Schabtiefe ab, bei nicht duktilem Material wird es 
wohl gestaucht, verformt und abbröseln vor und hinter der Schneide. 
Danke trotzdem.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Thomas R. schrieb:
> Meine uralte (Tafel)Blechschere sollte wohl mal geschärft werden soweit
> das überhaupt geht. Es ist eine alte Robin und in der Erinnerung habe
> ich damit vor 40 Jahren Karosseriebleche "wie Butter" geschnitten. Jetzt
> klemmt sie doch arg. Die Achse ist leichtgängig und geschmiert aber die
> Schneidkanten scheinen das Problem zu sein.
>
> Was kann man da machen?

Sich Gedanken machen warum einige Scherengeometrien gut schneiden und 
andere eben schlechter. Was sind die Gründe dafür?

von Michael B. (laberkopp)


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Carypt C. schrieb:
> Es könnte etwas mit der Ziehklinge zu tun haben, wäre da nicht der
> angebrachte Grat.

Eine Ziehklinge ohne Grat entfernt nichts.

Negativer Spanwinkel taugt nur, wenn Werkstück und Schneide massiv 
montiert sind (Drehbank). Er verhindert, dass das Werkstück in die 
Schneide gezogen wird und rattert.

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