Hallo, es gibt einen sog. Löschsack "Recover-E-Bag", in welchen ein brennendes (Elektro-)Auto hineingestellt wird. Er wird anschließend mit Löschmittel geflutet. Man könnte doch auch eine Vorrichtung bauen, welche unter das Auto gefahren/geschoben werden kann. Diese System hebt dann das brennende Auto an und entfaltet den Löschsack/-container von unten um das Auto. Zusätzlich bietet es einen Anschluss für das Löschmittel (Zu- und Ablauf). Warum gibt es solch eine Lösung nicht? Was spricht gegen diese Methode?
Stefan H. schrieb: > Warum gibt es solch eine Lösung nicht? Was spricht gegen diese Methode? Stell die Frage im Feuerwehrforum.
Stefan H. schrieb: > Warum gibt es solch eine Lösung nicht? Was spricht gegen diese Methode? Die Menschen sind einfach zu geizig und faul geworden. Auch die Werkzeugtasche mit 25 kg für den Fahrradgepäckträger für kleine Reparaturen unterwegs für 999,-€ konnte sich dadurch nicht durchsetzen.
Stefan H. schrieb: > Warum gibt es solch eine Lösung nicht? Was spricht gegen diese Methode? Warum soll man ein komplexes und teures technisches Gerät anschaffen, welches man voraussichtlich nie braucht? Der Kran den kann schon hat tut's genauso.
Außerdem wird nicht gelöscht sondern nur gekühlt. Akkubrände kann man nicht löschen sondern nur kontrollieren. Dahingegen sehe ich da absolut keinerlei Notwendigkeit für solch ein System. Im Jahr 2024 sind 1,53% der Verbrenner PKWs durch Feuer zerstört wurden, hingegen nur 0,024% der Elektro Fahrzeug durch Feuer zerstört wurden - dort aber nur in wenigen Fällen ein Antriebsbatteriebrand stattgefunden hat. Der Bedarf an solch einem System ist halt einfach nicht von Nöten da es deutlich weniger Brände bei E-Autos gibt.
Die werden einfach nicht stabil genug sein, um soviel Löschmittel aufzunehmen wie nötig. Daher sind die Dinger aus Stahl und nennen sich Container. https://duckduckgo.com/?q=fahrzeug%20l%C3%B6sch%20Container&t=newext&atb=v469-1&ia=images&iax=images
Teo D. schrieb: > Die werden einfach nicht stabil genug sein, um soviel Löschmittel > aufzunehmen wie nötig. Doch das geht, wir hatten letztes WE in der FW ein Lehrgang mit einem aufblasbaren "Pool". Jedoch ist die Kombination aus LKW mit Kran der den Abrollcontainer gleich mitbringt wesentlich schneller. In unserem Landkreis wurde der aber noch nie im realen Einsatz eingesetzt - es gab halt in den letzten vier Jahren einfach kein E-Auto Brand bei uns. 🤷
Stefan H. schrieb: > Was spricht gegen diese Methode? Wenn ein E-Auto brennt, kannst Du eine Woche im Container kühlen. Falls Du es dann herausholst, kann es wieder brennen. So gesehen ist Deine Löschkapazität "etwas" zu gering.
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Lu schrieb: > kannst Du eine Woche im Container kühlen. Falls Du es dann herausholst, > kann es wieder brennen Wenn die Batterie im Container brennt dann brennt die da weiter. Den nötigen Sauerstoff produziert sie sich ja selbst. Eh der Akku soweit heruntergekühlt ist das er kein Sauerstoff mehr produziert - ist meist auch die chemische Reaktion zu Ende. Wobei, wenn der Akku einmal brennt bevor das Fahrzeug im Container oder im Recover Bag steht - kann man es eh nur kontrolliert ohne Container und nur mit ner Stechlanze abbrennen lassen. Wer soll schon ne Kette an dem Fahrzeug anbringen bei nem reagierentem Lithium Akku... Eugensicherheit geht immer voran.
Anzahl der E-Auto brände sind im vergleich zu normalen Verbrennern gering. System kosten und muss beübt werden, die Löschdecken sind teils nicht wiederverwendbar. E-Auto in Container und fluten ist auch nicht unbedingt gut, im schlechtesten Fall hast du dann ein paar Kubikmeter kontaminiertes Wasser zum entsorgen. Für den Aufwand+Kosten bietet es einfach keine in der Realität notwendigen Nutzen. Schlepp die Karre einfach auf eine Fläche auf der du Platz hast und versuch das abbrennen soweit wir möglich einzudämmen oder wenn nicht mölgich kontrolliert abwarten. Wir hatten schon einige verunfallte E-Autos, von Zoe bis Ioniq bis Model X, auch einen Tesla 3 der gegen einen Strom und Gaskasten vor dem Haus gefahren ist, kein einziger davon hat gebrannt....
Base64 U. schrieb: > Anzahl der E-Auto brände sind im vergleich zu normalen Verbrennern > gering. Aber dafür viel dramatischer, wenn es passiert.
Base64 U. schrieb: > E-Auto in Container und fluten ist auch nicht unbedingt gut, im > schlechtesten Fall hast du dann ein paar Kubikmeter kontaminiertes > Wasser zum entsorgen. Naja, das ist wenigstens gebunden im Vergleich zum gelöschten/ausgebrannten Auto auf der Wiese oder auf der Straße. > Schlepp die Karre einfach auf eine Fläche auf der du Platz hast und > versuch das abbrennen soweit wir möglich einzudämmen oder wenn nicht > mölgich kontrolliert abwarten. Schlepp mal ein brennendes Auto ab... Egal ob Verbrenner oder Batterie. > Wir hatten schon einige verunfallte E-Autos, von Zoe bis Ioniq bis Model > X, auch einen Tesla 3 der gegen einen Strom und Gaskasten vor dem Haus > gefahren ist, kein einziger davon hat gebrannt.... Trotzdem kann es vorkommen und dann sollte die Feuerwehr zumindest wissen, was zu tun ist mit welchen Mitteln.
Rene K. schrieb: > Dahingegen sehe ich da absolut keinerlei Notwendigkeit für solch ein > System. Im Jahr 2024 sind 1,53% der Verbrenner PKWs durch Feuer zerstört > wurden, hingegen nur 0,024% der Elektro Fahrzeug durch Feuer zerstört > wurden - dort aber nur in wenigen Fällen ein Antriebsbatteriebrand > stattgefunden hat. Das sind Zahlen aus den USA, bei uns gibt es statistisch gesehen deutlich weniger Fahrzeugbrände prozentual auf den Fahrzeugbestand gesehen. Die Kernaussage deckt sich aber, auf die gleiche Anzahl Verbrenner und Elektroautos gibt es auch bei uns deutlich mehr Fahrzeugbrände bei den Verbrennern. Der Unterschied zwischen Fahrzeugbränden von Verbrennern und Elektroautos ist nur die Kontrollierbarkeit des Brandes. Ein Verbrenner entzündet sich in der Regel nicht wieder wenn der Brand gelöscht ist, beim E-Auto können sich Batteriekomponenten aufgrund der hohen Temperaturen wiederentzünden, auch wenn der ursprüngliche Brand gelöscht wurde.
Marc X. schrieb: > auch wenn der ursprüngliche Brand gelöscht > wurde. Dann ist er eben noch nicht gelöscht. Nur keine Flammen mehr zu sehen heisst noch nicht, dass das fertig gelöscht ist. Das weiß auch die Feuerwehr, deshalb haben die Wärmebildkameras und halten Brandwache... 'Ein Fahrzeug werden die erst freigeben, wenn die Wärmebildkamera überall unbedenkliche Temperaturen zeigt. Bis es soweit ist, läuft der Löschvorgang noch, beim Verbrenner wie beim e Fahrzeug ist das gleich. Unterschied ist nur: Beim Verbrenner legt man am Ende ggf. noch einen Schaumteppich, der würde aber bei einem e Fahrzeug, bei dem die Traktionsbatterie brennt (was nochmal seltener ist als ein e Fahrzeugbrand an sich) nicht viel bringen. Deshalb benötigt die Feuerwehr mehr Wasser in einem solchen Fall.
Christian B. schrieb: > wenn die Wärmebildkamera > überall unbedenkliche Temperaturen zeigt. Hab da mal einen Artikel gelesen wo bei einem Schrotti ein ausgebranntes E-Auto Tage später wieder auf dem Abstellhof zu schmökeln begann. Teufelszeug sag ich nur.... Am Besten einen Monat ins Wasser stellen und dann, keine Ahnung, auf dem Sprengplatz zerlegen.
Christian M. schrieb: > Teufelszeug sag ich nur... Stimmt! Zurück zur Pferdekutsche - so ein Auto wird sich doch eh nicht durchsetzen. Wobei... auch so ein Pferdekadaver kann nach dem Tod auch ziemlich spektakulär explodieren...
Wenns bereits raucht, einfach ne fette Lanze, mit nem Vorschlaghammer in den Akku dengeln, mit Hochdruck Wasser sat da rein und gut is. PS: :DDD
Wir haben unsere Taktik bei der Feuerwehr geändert. Anfangs haben wir die Autos in eine Art Schuttmulde gezogen/gehoben und die dann mit Wasser geflutet. Nach einer Woche konnte das Auto dann wieder raus. Dabei hatten wir aber das Problem dass das Wasser als Sondermüll entsorgt werden musste. 10 Kubikmeter flüssiger Sondermüll sind nicht günstig zu entsorgen. Daher Löschen wir jetzt nur noch soweit bis das Auto transportiert werden kann und an einem sicheren Ort abgestellt werden kann. Da kann es dann in Ruhe zu Ende kokeln. Dadurch sollen insgesamt die Kosten und die Umweltbelastung am niedrigsten sein.
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Teo D. schrieb: > Wenns bereits raucht, einfach ne fette Lanze, mit nem Vorschlaghammer in > den Akku dengeln, mit Hochdruck Wasser sat da rein und gut is. > > > PS: :DDD Warum verpasst man dem Akku nicht gleich einen Wasseranschluss, das würde zumindest die mühsame Dengelei ersparen.
Tim 🔆 schrieb: > Warum verpasst man dem Akku nicht gleich einen Wasseranschluss, das > würde zumindest die mühsame Dengelei ersparen. Weil solche Brände, wenn überhaupt, in der Regel nach Unfällen auftreten, nach schweren Unfällen, da ist dann eh alles Verbeult und der Anschluss im Zweifel nicht mehr zugänglich. In der Anfangszeit der e Mobilität gab es immer mal wieder Brände beim Ladevorgang, weil die BMS und die Zellchemie noch nicht so ausgereift waren, wie sie das heute sind. Wenn heute ein Brand beim Laden entsteht, dann ist das in der Regel nicht die Batterie, die ursächlich ist, sondern die schrottige Verkabelung des Hauses, wo die Ladung stattfindet. Wie schon geschrieben wurde: E Auto Brände sind extrem selten und dass die Traktionsbatterie brennt, ist nochmal nur in einem Bruchteil dieser Fälle der Fall. nichtsdestotrotz muss die Feuerwehr im Falle eines Falles damit umgehen können. Ich bin da aber zuversichtlich, dass die das drauf haben.
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