Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Zange/Werkzeug zum Gewinde kürzen


von Crazy Harry (crazy_h)


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Hallo @ all,

wer kennt diese Zangen nicht? https://www.ebay.de/itm/316564289555
Man kann damit u.a. mehr oder weniger gut eine Schraube eindrehen und 
abscheren.
Kennt jemand sowas in guter und bezahlbarer Qualität, das auch einen 
guten Schnitt liefert? Ich hab schon gesucht und elektrische für 500€ 
gefunden, aber keine Zange.

von Patrick W. (hopa)


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Scam

von Frank O. (frank_o)


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Crazy Harry schrieb:
> Man kann damit u.a. mehr oder weniger gut eine Schraube eindrehen und
> abscheren.

Nein!
Du kannst sie vorher auf diese Länge abscheren und dann eindrehen.
Das klappt, jenachdem was du für eine Zange erwischt hast, bei weichen 
und kleinen Schrauben sogar ziemlich gut.
Wenn man Schrauben plan zur Oberfläche abschleifen will, dann macht man 
das in der Regel mit einem Winkelschleifer und Fächerscheibe (Polifan) 
drauf.
Das ist aber die Ausnahme, denn man wählt die Schrauben so, dass das 
Ende so eben nicht raus schaut.

von Harald K. (kirnbichler)


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Frank O. schrieb:
> Nein!
> Du kannst sie vorher auf diese Länge abscheren und dann eindrehen.

Ich denke, daß das "Eindrehen" sich auf das "Werkzeug" bezieht. Dort 
muss man die Schraube reindrehen, um sie abscheren zu können.

Sowas kann nur mit relativ weichen Schrauben funktionieren, und allzu 
große Durchmesser sollten die auch nicht haben.

Einen "guten schnitt" gibt das aber nur bei Butterschrauben.

Alternative: Absägen, mit einer Feile entgraten bzw. leicht anschleifen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die Zangen eignen sich hervorragend, um sich die Finger zu quetschen. 
Außerdem ist nach einiger Zeit das Gelenk ausgeleiert. Ich spanne das 
Ding immer einseitig in den Schraubstock.

von Stefan R. (stefan_r_bs)


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Knipex 97 21 215 und ihre nahen Verwandten:
https://www.knipex.de/produkte/crimpzangen/crimpzangen/crimpzangen/9721215
Deutlich wuchtiger als die Ebay-Parodie.

Kürzen geht aber trotzdem nur bei Messingschrauben, sonst machst du 
dir bloß die Zange kaputt...

von Frank O. (frank_o)


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Harald K. schrieb:
> Ich denke, daß das "Eindrehen" sich auf das "Werkzeug" bezieht. Dort
> muss man die Schraube reindrehen, um sie abscheren zu können.

Da war ich mir nicht so sicher.

Zum Schrauben kürzen allgemein:
Wenn man es überhaupt machen muss, weil man die passenden nicht da hat 
und es fertig werden muss, dann empfiehlt es sich vor dem Kürzen einen 
Gewindeschneider auf die Schraube zu drehen. Enweder das Ende absägen 
oder mit der Flex abschneiden. Bei kurzen Stücken schleife ich das 
gleich mit der Polifanscheibe runter. Dann noch oben rund schleifen, 
damit an ohne verkannten richtig ins Innengewinde kommt und nun nur noch 
den Gewindeschneider runter drehen.

von Christian M. (christian_m280)


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Flex/Bügelsäge und Feile, Rest ist Murx!

Gruss Chregu

von Rahul D. (rahul)


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Frank O. schrieb:
> dann empfiehlt es sich vor dem Kürzen einen
> Gewindeschneider auf die Schraube zu drehen

Der dann u.U. dicker als die gewünschte Gewindelänge ist.

Auch wenn man Schrauben absägt, schreubt man normalerweise eine Mutter 
auf den Gewindeteil, den man behalten will, und "scheidet" damit beim 
Abschrauben dann das Gewinde nach. Vor dem Abschrauben sollte man eine 
Fase an der Schnittskante anfeilen.
Die Mutter kann man sich bei der Zange sparen, weil die Schreub in der 
Zange geschraubt wir.

Kann sein, dass das ein paar Mal funktioniert. (Wie  Christoph db1uq 
schon schrieb...)

Crazy Harry schrieb:
> wer kennt diese Zangen nicht? https://www.ebay.de/itm/316564289555
> Man kann damit u.a. mehr oder weniger gut eine Schraube eindrehen und
> abscheren.
Das ist doch immer ein Beipack zu Auto-Kabelschuh-Sortimenten...

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Kennt jemand sowas in guter und bezahlbarer Qualität, das auch einen
> guten Schnitt liefert?

Gibt es nur aus der Erbmasse eines Opas der sich sowas vor 20-30Jahren 
mal NICHT im Baumarkt gekauft hat. Es gab die naemlich auch mal in gut, 
aber unsere Geiz ist Geil Mentalitaet hat sowas aussterben lassen.

Vanye

von Frank O. (frank_o)


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Rahul D. schrieb:
> Der dann u.U. dicker als die gewünschte Gewindelänge ist.
>
> Auch wenn man Schrauben absägt, schreubt man normalerweise eine Mutter
> auf den Gewindeteil, den man behalten will, und "scheidet" damit beim
> Abschrauben dann das Gewinde nach.

Klar! Wenn das Ende zu kurz ist, ist die Mutter natürlich das Mittel der 
Wahl.

von Peter O. (peter_o)


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Das hab ich während meiner Ausbildung zum Feinmechaniker aus 3 mm 
Stahlblech hergestellt.
Funktioniert prima.

von Reinhard R. (reirawb)


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Vanye R. schrieb:
> Gibt es nur aus der Erbmasse eines Opas der sich sowas vor 20-30Jahren
> mal NICHT im Baumarkt gekauft hat. Es gab die naemlich auch mal in gut,
> aber unsere Geiz ist Geil Mentalitaet hat sowas aussterben lassen.

Kann ich genau so bestätigen, habe noch 2 Stück aus DDR-Beständen und 
bin selber schon Opa :-)
Diese Zangen schneiden das Gewinde sehr sauber ab, man muß nichts mehr 
nachfeilen. Abgeschnittene Schraube fasst gut im Gewinde. Wobei ich sie 
bis 4mm nutze, 5mm übersteigt meine Handkraft doch um einiges.

Reinhard

von Frank O. (frank_o)


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Reinhard R. schrieb:
> Diese Zangen schneiden das Gewinde sehr sauber ab

Sieht auch so aus.
Ich hatte früher eine dieser (heute billigen), die das auch gut konnte 
und ich habe die damals auch öfter benutzt.
Wo du die Handkraft erwähnst, die Griffe sind eigentlich alle ziemlich 
kurz für solche Aufgaben. Bei 8.8 ist das schon ziemlich anstrengend.
Kann man eigentlich nicht verstehen, dass die diese Griffe nie länger 
gemacht hatten.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Ich hab meine Zange seit vielen Jahren und schneide auch nur M2.5-M4 als 
A2-Schrauben damit ab. Größer geht aufgrund der nötigen Kraft eher nicht 
(ganz selten vielleicht noch M5), aber ich dachte mir, vielleicht gibts 
sowas ja in "gut". Die Knipex  ist nur für Cu/Messing.
Einen Trick hat mir früher ein Kumpel gezeigt: Abschneiden, Schraube 1/4 
Drehung weiter eindrehen und nochmal schneiden, dann wirds noch besser.
Ich überlege jetzt, ob man sowas aus 2 härtbaren Stahlplatten selber 
machen könnte.....

von Roland E. (roland0815)


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Frank O. schrieb:
> Reinhard R. schrieb:
>> Diese Zangen schneiden das Gewinde sehr sauber ab
>
> ...
> Wo du die Handkraft erwähnst, die Griffe sind eigentlich alle ziemlich
> kurz für solche Aufgaben. Bei 8.8 ist das schon ziemlich anstrengend.
> Kann man eigentlich nicht verstehen, dass die diese Griffe nie länger
> gemacht hatten.

Auch diese Zange ist (nur) für Kupfer-, Messing- oder Aluschrauben 
gedacht (gewesen). Nicht für Stahl. Es ist ein Elektrikerwerkzeug. Dort 
kommen/kamen keine Stahlschrauben im stromführenden Bereich vor.

Und für Weichmetalle reichen die Grifflängen durchaus.

von Teo D. (teoderix)


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Frank O. schrieb:
> Klar! Wenn das Ende zu kurz ist, ist die Mutter natürlich das Mittel der
> Wahl.

Ist sie IMMER. Du schießt mit Kanonen auf Spatzen!!!
Da muss auch nichts "geschnitten" werden, nur ein Fitzelchen Grad 
entfernt.

von J. T. (chaoskind)


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Frank O. schrieb:
> Klar! Wenn das Ende zu kurz ist, ist die Mutter natürlich das Mittel der
> Wahl.

Du wolltest doch sogar einen Gewindeschneider auf die Schraube drehen?
Warum sollte man eine bereits zu kurze Schraube noch kürzen wollen?

Übrigens ist ein Gewindeschneider für Innengewinde, er ist quasi schon 
eine Art "Schraube", zum Außengewindeschneiden heißts Schneidkluppe.

von Thomas R. (thomasr)


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Christian M. schrieb:
> Flex/Bügelsäge und Feile, Rest ist Murx!
>
> Gruss Chregu

Dann brauchst du aber auch einen Schraubstock o.ä. Auf der Baustelle 
steht aber keiner herum also sind diese Zangen für Gewinde bis 5mm schon 
mal "lebensrettend" ;-)

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Peter O. schrieb:
> Das hab ich während meiner Ausbildung zum Feinmechaniker aus 3 mm
> Stahlblech hergestellt.
> Funktioniert prima.

toll, und was soll man damit anfangen?

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Frank O. schrieb:
> Rahul D. schrieb:
>> Der dann u.U. dicker als die gewünschte Gewindelänge ist.
>>
>> Auch wenn man Schrauben absägt, schreubt man normalerweise eine Mutter
>> auf den Gewindeteil, den man behalten will, und "scheidet" damit beim
>> Abschrauben dann das Gewinde nach.
>
> Klar! Wenn das Ende zu kurz ist, ist die Mutter natürlich das Mittel der
> Wahl.

nennt sich dann Gewindebolzen

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Frank O. schrieb:

> Ich hatte früher eine dieser (heute billigen), die das auch gut konnte
> und ich habe die damals auch öfter benutzt.
> Wo du die Handkraft erwähnst, die Griffe sind eigentlich alle ziemlich
> kurz für solche Aufgaben. Bei 8.8 ist das schon ziemlich anstrengend.
> Kann man eigentlich nicht verstehen, dass die diese Griffe nie länger
> gemacht hatten.

schon mal nachgedacht was der Grund dafür sein soll? Es gibt einen!

von Teo D. (teoderix)


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Esmu P. schrieb:
> nennt sich dann Gewindebolzen

Nichts nennt sich so, nur VIELES wir damit "beworben". So viel, dass 
er keinen Sinn mehr ergibt.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Der Klassiker:

- Muter drauf drehen
- Schraube absägen
- entgraten
- Mutter runter drehen

2 Probleme:

- Mutter dreht sich beim Sägen, also irgendwie festhalten
- Flex statt Säge nur, wenn sehr eilig, weil Schraube gerne ausglüht.

von Hans (ths23)


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J. T. schrieb:
> zum Außengewindeschneiden heißts Schneidkluppe.

Nö das heißt Schneideisen, die Kluppe nimmt der Installateur.

von Gustav K. (hauwech)


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Peter O. schrieb:
> Das hab ich während meiner Ausbildung zum Feinmechaniker ...

Das war aber hoffentlich ganz am Anfang deiner Feinmechaniker Ausbildung 
und nicht am Ende. Das Teil sieht eher nach Grobschlosser aus.

Esmu P. schrieb:
> toll, und was soll man damit anfangen?

Überlege auch eben, was ich mit der seltsamen Konstruktion anfangen 
sollte.

von Gustav K. (hauwech)


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Reinhard R. schrieb:
> habe noch 2 Stück aus DDR-Beständen

Bei euch gab es M3,5?

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Gustav K. schrieb:
....
>
> Esmu P. schrieb:
>> toll, und was soll man damit anfangen?
>
> Überlege auch eben, was ich mit der seltsamen Konstruktion anfangen
> sollte.

sollte oder wollte?

Aha, ich hab`s jetzt herausgefunden. Dein Ausbilder wollte dich prüfen 
ob du es schaffst mehrere Löcher in einer geraden Linie zu bohren. wie 
man sehen kann hast du es nicht geschafft.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Esmu P. schrieb:
> toll, und was soll man damit anfangen?

Das sind auf gesägte Gewinde...

Aber mal ehrlich. So etwas erwarte ich von einem Schlosser. Von einem 
Feinmechaniker (und ich kenne ein paar) erwarte ich etwas aus 
Silberstahl oä. und geschlichteter Oberfläche... Sollte doch auch was 
zum üben sein?!

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Teo D. schrieb:
> Esmu P. schrieb:
>> toll, und was soll man damit anfangen?
>
> Das sind auf gesägte Gewinde...
>
> Aber mal ehrlich. So etwas erwarte ich von einem Schlosser. Von einem
> Feinmechaniker (und ich kenne ein paar) erwarte ich etwas aus
> Silberstahl oä. und geschlichteter Oberfläche... Sollte doch auch was
> zum üben sein?!

gerade sägen, symmetrisch abrunden, bohren, ankörnern...

Viele Lehrlinge können das schon VOR dem ersten Lehrjahr...

von Reinhard R. (reirawb)


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Gustav K. schrieb:
> Reinhard R. schrieb:
>> habe noch 2 Stück aus DDR-Beständen
>
> Bei euch gab es M3,5?

Ja, gerne als Anschlussschrauben in Schaltern / Steckdosen. Ich habe 
M3,5 allerdings möglichst gemieden und
-wenns keine Vorgabe gab- lieber M3 oder M4 genutzt.

Reinhard

: Bearbeitet durch User
von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Reinhard R. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Reinhard R. schrieb:
>>> habe noch 2 Stück aus DDR-Beständen
>>
>> Bei euch gab es M3,5?
>
> Ja, gerne als Anschlussschrauben in Schaltern / Steckdosen. Ich habe
> M3,5 allerdings möglichst gemieden und
> -wenns keine Vorgabe gab- lieber M3 oder M4 genutzt.
>
> Reinhard

hier M 3,2

von Hans (ths23)


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Reinhard R. schrieb:
> wenns keine Vorgabe gab- lieber M3 oder M4 genutzt.
Ging/Geht aber bei fertigen Elektromaterial nicht, da ist das Gewinde 
vom Hersteller vorgegeben. Es sei denn Dufertigst Deine Schalter, 
Steckdosen etc. selbst, dann hast Du natürlich Wahlfreiheit.

von Thilo R. (harfner)


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Peter O. schrieb:
> Funktioniert prima.
Für was?

Zum Abscheren von Schrauben (darum ging es ursprünglich) ist das ja wohl 
nicht gedacht.

Ich kann mir nur vorstellen, dass man damit Gewindestangen (oder 
geköpfte Schrauben) ausdrehen kann. Das eine Mal, als ich das Problem 
hatte,  haben wir zwei Muttern drauf geschraubt, gegeneinander verspannt 
und mit einem Maulschlüssel ausgedreht.

Möglicherweise haben andere das Problem häufiger. Aber dann hätte ich 
die Gewindebohrungen anders herum angeordnet. Die größte Schraube 
braucht ja auch den längsten Hebel.

von Teo D. (teoderix)


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Thilo R. schrieb:
> Peter O. schrieb:
>> Funktioniert prima.
> Für was?
>
> Zum Abscheren von Schrauben (darum ging es ursprünglich) ist das ja wohl
> nicht gedacht.

Ich muss mich hier echt wiederholen...

Das "Ding" kommt nach dem Ab-/scheren/sägen/schleifen/... zum Einsatz, 
um den wahrscheinlich "zu gedengelten" Gewindeanfang, frei zu räumen.

Da gings, was du wissen würdest wenn...  Mutter vs Gewindeschneider

von Thilo R. (harfner)


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Oh, das ist ein "Gewindereparierer", bzw Verbesserer.
Entschuldigung, das hatte ich nicht verstanden.
Ich war aber auch nicht der Einzige mit dem Verständnisproblem.

von Joachim B. (jar)


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Reinhard R. schrieb:
> Diese Zangen schneiden das Gewinde sehr sauber ab, man muß nichts mehr
> nachfeilen.

aber nur bei richtiger Bedienung, der Grat nach dem Kürzen wird beim 
Rausdrehen der Schraube wieder mit bearbeitet, ausser die Schraube war 
auf der falschen Seite dann ist die Schraube versaut.
Das schaffte ich in meiner Werkstatt über >20 Jahre auch mit dem 
billigsten Teil wenn man es selten nutzte.
Klar irgendwann ist auch das billigste Teil verschlissen.

Ich kürzte aber nur 2,5mm und 3mm Schrauben.

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