Forum: Haus & Smart Home Huawei PV Batterie - FI Auslösung bei min SOC


von Dennis (dennis135)


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Hallo,

Ich habe seit zwei Tagen meine PV Anlage laufen.
Da mein Solateur jetzt auch keine Lösung mehr hat und jetzt mit 
Komponenten tauschen anfangen will, probier ich vorher mein Glück hier.

Details zur Anlage:
Wechselrichter Huawei Sun2000 Map0 5kw;
Batterie Huawei Luna2000 S0 5Kw;
FI Schalter: v-bcfo-40/4/003-G/A;
WR und Battery sind mit PE verbunden

Die Anlage läuft gut, Akku wird geladen und entladen, wenn notwendig.

Problem: Sobald der Akku den untersten SoC Wert erreicht, löst immer der 
FI aus. Habe verschiedene SoC probiert (15,10,5%) aber immer das 
Gleiche.

Hat jemand von euch eine Ahnung an was das liegen könnte bzw. ob es 
wirklich Sinn macht, die Komponenten zu tauschen?

LG Dennis

von Gustav K. (hauwech)


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Dennis schrieb:
> ... ob es wirklich Sinn macht, die Komponenten zu tauschen?

Bei den modernen Blackboxen oft die einzige Möglichkeit, den Fehler zu 
lokalisieren.

von Lu (oszi45)


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1. Manchmal hilft auch messen? Wenn ein Fass voll ist, läuft es über. 
Was hängt noch an diesem FI?
2. https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstrom-Schutzschalter#

: Bearbeitet durch User
von Base64 U. (6964fcd710b8d77)


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https://solar-distribution.baywa-re.de/out/media/29-SUN2000-5-12K-MAP0_SUN2000-5K-12K-MAP0-Serie_Benutzerhandbuch.pdf

Seite 47:
FI muss >=300mA sein (1 WR), ist bei dir nicht der Fall. Hier wurde ein 
normaler Fi für Endstromkreise verwendet (und wieso auch immer ein 
zeitverzögernder (Bauart G)...)

Type steht nicht dabei, Typ A sollte jedoch passen.
WR hat eine RCMU integriert, das sollte vermutlich passen für trafolose 
WR (ausser dein VNB fordert explizit einen FI Typ B was er hoffentlich 
nicht tut, das würde dich nochmal 600€ kosten...)

FI gegen einen 300mA Typ A tauschen und sollte passen.

von Thomas R. (thomasr)


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Dieser WR braucht KEINEN FI am Ausgang sondern hat eine eingebaute 
Fehlerstromüberwachung. Sollte dennoch ein FI angeschlossen werden so 
muß dieser gemäß Anleitung ein 300mA Typ sein.

In der Anleitung ist immer von einem Trennschalter die Rede, NICHT von 
einem RCD/FI. Da würde ein einfacher dreipoliger LS reichen.

: Bearbeitet durch User
von Base64 U. (6964fcd710b8d77)


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Thomas R. schrieb:
> Dieser WR braucht KEINEN FI am Ausgang sondern hat eine eingebaute
> Fehlerstromüberwachung. Sollte dennoch ein FI angeschlossen werden so
> muß dieser gemäß Anleitung ein 300mA Typ sein.

Technisch korrekt von der WR Seite, es kann jedoch sein, dass der VNB 
dennoch einen fordert.
Bzw. das müsste auch der Elektriker (welcher es anschließt und abnimmt) 
wissen obs hier andere Normen gibt die einen FI für die Leitung.
Nicht aus WR perspektive (weil RCMU), aber aus normativen, 
länderspezifischen sicht.

In AT müssts (für fix verkabelte Kreise) nicht ver Fall sein.
Dachte in DE müssen alle Stromkreise mit einem FI zumindest zwecks 
Brandschutz versehen sein?

von Rolf (rolf22)


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Base64 U. schrieb:
> Dachte in DE müssen alle Stromkreise mit einem FI zumindest zwecks
> Brandschutz versehen sein?

Brandschutz = LS, Personenschutz = FI.

von Thomas R. (thomasr)


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Noch ein Hinweis: die meisten WR haben eine eingebaute 
Fehlerstromüberwachung und dafür gibt es dann auch eine Erklärung des 
Herstellers die man ggf. dem Energieversorger vorlegen muß. Beispiel für 
einen Deye WR anbei.

Gerade gesehen: auch dort steht ausdrücklich 300mA Nennfehlerstrom bei 
zusätzlichem RCD.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Rolf schrieb:
> Base64 U. schrieb:
>> Dachte in DE müssen alle Stromkreise mit einem FI zumindest zwecks
>> Brandschutz versehen sein?
>
> Brandschutz = LS, Personenschutz = FI.

FI/RCD ist für alle ENDSTROMKREISE gefordert, also "laienbedienbar" 
(Steckdosen etc.)

Am Ausgang/Eingang eines WR fummelt der Laie hoffentlich nicht rum!!

von Dennis (dennis135)


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Lu schrieb:
> Was hängt noch an diesem FI?

Das ganze Haus hängt daran. Ich werde am Montag dem Solarteur, das mal 
berichten.

Vielen Dank für die vielen und brauchbaren Tipps. Ich gebe euch morgen 
eine Rückmeldung.

Lg

von Lu (oszi45)


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Dennis schrieb:
> Das ganze Haus hängt daran.

Gute Nacht, wenn der Gefrierschrank abtaut im Urlaub! Viel Spaß, auch 
wenn Diebe das wüssten. Dann ist die Alarmanlage auch tot wie der Router 
usw. ...

von Oliver S. (oliverso)


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Base64 U. schrieb:
> In AT müssts (für fix verkabelte Kreise) nicht ver Fall sein.
> Dachte in DE müssen alle Stromkreise mit einem FI zumindest zwecks
> Brandschutz versehen sein?

Nö, ist in D wie in AT.

Oliver

von Sven L. (sven_rvbg)


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Rolf schrieb:
> Brandschutz = LS, Personenschutz = FI.
Selten so einen Schrott gelesen...

RCD <= 30mA machen Personen- und Brandschutz, 300mA für den Brandschutz, 
500mA sorgen für die Einhaltung der Abschaltbedingungen bei Erdschluss 
im TT.

Wie soll ein LS denn bitte Brandschutz machen? ein LS schützt vor den 
Folgen von Überlast und Kurzschluss, wobei das Auslöseverhalten je nach 
Überlast sehr träge ist.

von Stefan K. (stk)


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Sven L. schrieb:
> Wie soll ein LS denn bitte Brandschutz machen? ein LS schützt vor den
> Folgen von Überlast und Kurzschluss, wobei das Auslöseverhalten je nach
> Überlast sehr träge ist.

Überlastete Leitungen können einen Brand auslösen, ein passend 
dimensionierter Leitungsschutzschalter verhindert das.

von Hardy F. (hflor)


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Dennis schrieb:

> Batterie Huawei Luna2000 S0 5Kw;

Die gibt es doch nicht, ich finde nur welche mit 2,5kW

von Boris (skyperhh)


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Stefan K. schrieb:
> Sven L. schrieb:
>> Wie soll ein LS denn bitte Brandschutz machen? ein LS schützt vor den
>> Folgen von Überlast und Kurzschluss, wobei das Auslöseverhalten je nach
>> Überlast sehr träge ist.
>
> Überlastete Leitungen können einen Brand auslösen, ein passend
> dimensionierter Leitungsschutzschalter verhindert das.

Nicht wirklich, wenn der LS auslöst, dann steht vermutlich das Haus 
schon in Flammen. Wenn "richtiger Brandschutz" gefordert ist, dann 
werden Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung verbaut, auch als 
Brandschutzschalter oder AFDD (Arc Fault Detection Device) bezeichnet.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Boris schrieb:
>> Überlastete Leitungen können einen Brand auslösen, ein passend
>> dimensionierter Leitungsschutzschalter verhindert das.
>
> Nicht wirklich, wenn der LS auslöst, dann steht vermutlich das Haus
> schon in Flammen.

Genau das, weil bei z.B. Isolationsfehlern schon lange vorher genug 
Leistung für einen Brandherd anliegt. Da kommt seit Jahrzehnten der 
300mA-FI ins Spiel, speziell im Bereich der Landwirtschaft.

Der kann nicht alles verhindern, aber vieles.

> Wenn "richtiger Brandschutz" gefordert ist, dann
> werden Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung verbaut, auch als
> Brandschutzschalter oder AFDD (Arc Fault Detection Device) bezeichnet.

Das ist die moderne Variante, die nicht ganz unumstritten ist.

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