Forum: Markt [verschenke] PL500


von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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veschenke PL500 Röhre, ist mir zugelaufen.
Zustand unbekannt  (wie könnte ich den ermitteln)?

Kann jemand sowas gebrauchen?

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Wegstaben V. schrieb:
> veschenke PL500 Röhre, ist mir zugelaufen.
> Zustand unbekannt  (wie könnte ich den ermitteln)?

Ohne Röhrenprüfgerät kaum zu beurteilen. Am besten noch durch Einsetzen 
in ein passendes Fernsehgerät. Ist der Getterspiegel noch in Ordnung? 
Das ist eine glänzende Schicht im Innern der Röhre, damit sollen 
restliche Luftmoleküle gebunden werden.

Ist die Röhre gebraucht oder im "Neu"-Zustand, gfls. noch im 
Original-Karton?

> Kann jemand sowas gebrauchen?

Ich habe noch Röhren. Aber für geschenkt, da sollte sich niemand 
beschweren, unabhängig vom Zustand der Röhre.

von Joachim B. (jar)


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Rainer Z. schrieb:
> Ohne Röhrenprüfgerät kaum zu beurteilen

immerhin kann man den Heizfaden auf Durchgang prüfen und mit Netzteil im 
CC Mode auf 0,3A die Spannung langsam hochdrehen bis 0,3A begrenzt 
fließen, wenns denn nicht blau leuchtet hat sie zumindest keine Luft 
gezogen.

von J. R. (yoc)


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Joachim B. schrieb:
> wenns denn nicht blau leuchtet hat sie zumindest keine Luft gezogen.

Ohne Anodenspannung wird da wohl in keinem Fall etwas blau leuchten.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Die Röhre ist gebraucht, ohne Karton
innen? hat sie irgendwelche braune Ablagerungen

ich mach heute abend mal ein paar Fotos

von Peter N. (alv)


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Wegstaben V. schrieb:
> innen? hat sie irgendwelche braune Ablagerungen

Gebraucht, aber keine Luft drin.

von Christian M. (likeme)


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Wegstaben V. schrieb:
> hat sie irgendwelche braune Ablagerungen

gut eingelaufen ;-)

von Peter N. (alv)


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Manche Röhren sind innen stark gebräunt.
Deutet das auf Überalterung hin, oder kann man das ignorieren?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Peter N. schrieb:
> Manche Röhren sind innen stark gebräunt.
> Deutet das auf Überalterung hin, oder kann man das ignorieren?

Es deutet jedenfalls auf viel Gebrauch hin. Die Röhre ist auch nicht die 
Jüngste, es gab noch eine Nachfolgerin, die PL504.

von Soul E. (soul_eye)


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Die PL500 (bzw ihr Nachfolger PL504) war quasi der BU208 des 
SW-Röhrenfernsehers. Mit etwas Phantasie taugt die Pentode auch für 
Audio oder als Antrieb eines Tesla-Trafos. Eine Braunfärbung des Glases, 
vor allem in unteren Bereich wo die Schweißnaht ist, tritt im Betrieb 
auf und ist kein Problem.

Die silberne Metallisierung oben im Bereich des Anoden-Nupsis muss 
vorhanden sein. Wenn es da weisslich aussieht, hat die Röhre Luft 
gezogen. Wenn man unten reinguckt, sieht man auf 1/3 des Sockels zwei 
dicke weiße Drähte, die an nebeneinanderliegende Sockelstifte gehen. Da 
sollten ca 90 Ohm zu messen sein und wenn man 24 V anlegt sollte es 
freundlich dunkelrot glühen. Bei 300 mA stellt sich die volle 
Heizspannung ein, das sind meist 27 V. Hier wird der Strom vorgegeben, 
nicht die Spannung!

Geld ist das Ding eigentlich nicht wert, dafür gab es zu viele davon. 
Damit basteln kann man aber durchaus.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Soul E. schrieb:
> Geld ist das Ding eigentlich nicht wert, dafür gab es zu viele davon.
> Damit basteln kann man aber durchaus.

Wegstaben V. will sie ohnehin verschenken, also nix zu beanstanden.

Soul E. schrieb:
> Die PL500 (bzw ihr Nachfolger PL504) war quasi der BU208 des
> SW-Röhrenfernsehers.

Guter Vergleich. :)

von Jochen F. (jamesy)


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Wenn man eine passende Heizspannung anlegt, kann man sogar mit dem 
"alten" Hameg-Komponententester die Diodenkennlinie darstellen.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Soul E. schrieb:
> Da sollten ca 90 Ohm zu messen sein
> Bei 300 mA stellt sich die volle Heizspannung ein, das sind meist 27 V

gemessen: (Stift.4-Stift.5): 13 Ohm im kalten Zustand

passt das zusammen?

Foto: siehe Anhang

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hat 'ne PL500 wirklich 27V Heizspannung? Ich habe nicht so viel Ahnung 
von Röhren und ich weiß nur, daß es ein paar Exoten mit speziellen 
Heizspannungen gibt - aber üblich sind für mich 6,3V.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Ben B. schrieb:
> aber üblich sind

E-Röhren 6,3 Volt, P-Röhren werden in Serie geheizt und haben 300mA.

von Marek N. (db1bmn)


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Ben B. schrieb:
> Hat 'ne PL500 wirklich 27V Heizspannung?

Sie hat 300 mA Heizstrom ;-)

Die braunen Ablagerungen auf dem Glas können zwei Ursachen haben:
* Abgedampftes Heizermaterial, meistens im Bereich, wo der Heizfaden in 
das Kathodenröhrchen eingeführt wird, also eher unten am Sockel.
* Dendriten im Glas durch Elektronenbombardement. Meistens als Schatten 
an den Stellen, wo die Anode Löcher hat.

von Joachim B. (jar)


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Ben B. schrieb:
> aber üblich sind für mich 6,3V.

nur für E-Röhren und wenige Exoten die E- 6,3V Und P- 0,3A können, 
einige auch mit getrennten Heizfaden bzw. Mittelanzapfung der beiden 
Heizfäden bei Mehrfachröhren CC oder CH für parallel- oder serien- 
Heizung

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)



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> Sie hat 300 mA Heizstrom ;-)

.. und ist sogar noch zu kaufen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wegstaben V. schrieb:
> gemessen: (Stift.4-Stift.5): 13 Ohm im kalten Zustand
> passt das zusammen?

Könnte schon. Wenn du ein Lab-Netzteil hast, stell es doch einfach mal 
auf 300 mA Strombegrenzung ein und miss nach 'ner Minute die Spannung.

Aber auf jeden Fall ist die Heizung erstmal nicht durchgebrannt. ;-)

von Manfred P. (pruckelfred)


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Jörg W. schrieb:
>> gemessen: (Stift.4-Stift.5): 13 Ohm im kalten Zustand
>> passt das zusammen?
>
> Könnte schon. Wenn du ein Lab-Netzteil hast, stell es doch einfach mal
> auf 300 mA Strombegrenzung ein und miss nach 'ner Minute die Spannung.

Oder, wenn möglich, ab sofort und eine Minute lang - dann sieht man die 
Temperaturdrift der Heizung.

Und schon in dem Philips-Datenblatt von 1961 taucht "Vf" auf, was viele 
Jüngere vorzugsweise von LEDs kennen.

von Soul E. (soul_eye)


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Peter N. schrieb:
> Manche Röhren sind innen stark gebräunt.
> Deutet das auf Überalterung hin, oder kann man das ignorieren?

Letzteres. http://www.hts-homepage.de/Herstellung/Schlieren.html

von Lu (oszi45)


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Hier Opas Datenblatt zur PL500 zur Ansicht. ff ist der Heizfaden.

von Andrew T. (marsufant)


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Soul E. schrieb:
> Geld ist das Ding eigentlich nicht wert, dafür gab es zu viele davon.
> Damit basteln kann man aber durchaus.

z.B. 6 stück parallel für eine Afu Endstufe. War als Bauplan mal in 
einer 70er Jahre Funkschau / Franzis-Verlag.

von Soul E. (soul_eye)


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oder für niedrigere Frequenzen:

Diese 60 V-Schaltung mit 24 V Netztrafo als Übertrager haut natürlich 
klanglich nicht aus den Schuhen, eignet sich aber gut um mal 
ungefährlich mit der alten Technik zu spielen:
* 
https://www.head-fi.org/threads/unconventional-low-voltage-tube-amplifier.599676/

Der ist was für den Probenraum:
* https://www.roehrentest.de/RoehrenVerstaerkerFernseh/RoehrenV.htm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andrew T. schrieb:
> z.B. 6 stück parallel für eine Afu Endstufe

Arme-Leute-PA :-)

Will inzwischen keiner mehr. Gibt genügend leistungsfähige Transistoren 
inzwischen.

von Marek N. (db1bmn)


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Lu schrieb:
> ff ist der Heizfaden.

Auf Neudeutsch auch "Filament" genannt.

von Andrew T. (marsufant)


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Jörg W. schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>> z.B. 6 stück parallel für eine Afu Endstufe
>
> Arme-Leute-PA :-)
> Will inzwischen keiner mehr. Gibt genügend leistungsfähige Transistoren
> inzwischen.

Mag sein. Jedoch ist die Fangemeinde der glueh Glasröhrchen noch immer 
groß.
Und um ein Halbleiter Endstufe gegen fehlanpassung wirklich gut zu 
schützen muss man deutlich mehr Aufwand treiben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andrew T. schrieb:
> Jedoch ist die Fangemeinde der glueh Glasröhrchen noch immer groß.

Bei den Funkamateuren aber eigentlich erst für „richtige Leistung“. 
Selbst 1 kW macht man inzwischen durchaus (kommerziell) mit Halbleitern, 
das Absichern gegen Fehlanpassung ist Routine geworden, und der 
Wirkungsgrad ist einfach deutlich besser. Schau dir die PL500 an: um 14 
W Leistung zu bringen, verheizt sie allein 8 W nur im Heizfaden.

Bei den Audio-Freaks, die „richtigen Röhrensound“ haben wollen, mag das 
anders sein. ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


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Jörg W. schrieb:

> Bei den Audio-Freaks, die „richtigen Röhrensound“ haben wollen, mag das
> anders sein. ;-)

Ja, nichts geht über den "tollen", (verzerrten) Röhrenklang.
Sowas einem Transistorverstärker beizubringen, wird schwierig.

von Peter N. (alv)


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Harald W. schrieb:
> Ja, nichts geht über den "tollen", (verzerrten) Röhrenklang.
> Sowas einem Transistorverstärker beizubringen, wird schwierig

Deshalb werden in Transistorverstärkern kleine Röhren als Soundmodul in 
den Signalweg geschaltet...

von Harald W. (wilhelms)


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Peter N. schrieb:

> Deshalb werden in Transistorverstärkern kleine Röhren als Soundmodul in
> den Signalweg geschaltet...

Nuvistoren?

von Peter N. (alv)


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Harald W. schrieb:
> Nuvistoren?

Vielleicht auch.

Ich hatte mal eine ECC drin, schön sichtbar montiert und zu alllem 
Überfluß auch noch mit einer Led von unten beleuchtet...

Es gibt auch VFDs extra für Röhrensound.

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