Hallo zusammen, ich bräuchte mal die Schwarmintelligenz und im besten Fall Erfahrung des Forums. Ich bin auf der Suche nach einer Möglichkeit, eine PCB im Leiterplattentest automatisiert zu markieren. Momentan verwende ich diese hier: https://ingun.com/ME-E-S2-0-12-060-K12V/25251 Ein Stichel, der sich durch eine 12V-Versorgung durchgehend dreht und somit einen Kreis in den Lötstopplack ritzt. Nun kann der Stichel nicht so leicht gewechselt werden und allein durch den Zeitaufwand wäre es schon günstiger, einfach einen neuen zu kaufen und einzubauen. Primär aber geht es bei manchen Platinen um die Größe. Der Schaft hat ein M12 Außengewinde mit zwei Kontermuttern mit SW14. Wenn die zu testende PCB aber nur 20x30mm groß ist und neben der Markiereinheit noch Testnadeln und Fangstifte/Führungspins verbaut sind, bekommt man doch recht schnell Platzprobleme. Daher nun die Frage: Kennt ihr eine andere und/oder kleinere Möglichkeit, eine PCB zu markieren? - INGUN hat noch eine ähnliche Markiereinheit mit einem M8 Schaft. Nach ein paar Tests waren wir jetzt nicht so sehr angetan davon, dass wir auf diese wechseln würden. - Alle anderen Hersteller von ritzenden Markiereinheiten, die ich gefunden habe, haben auch alle so eine M12 Konstruktion. Ich habe gedacht, dass es solche Positionierungslaser (Strich, Fadenkreuz, Punkt oder Kreis) auch in etwas stärker gibt, sodass man sie einmal kurz anmacht und einen Kreis in den Lack lasert. Allerdings habe ich so etwas nicht gefunden. Lediglich vergleichsweise große Lasermodule, die aber dann noch verfahren werden müssen (also für den Bau von CNC-Lasercuttern oder so). Außerdem muss man sich dann noch um die ganze Arbeitssicherheit mit Lasern kümmern. Vielleicht gibt es dort aber auch Laser, die genau dafür gemacht sind. Also gut den Lack gravieren können, aber schwach genug sind, um ungefährlich für die Augen zu sein. Ansonsten wäre meine letzte Idee etwas mit Tinte zu nehmen. Eine Art elektrisch (oder pneumatisch) ausfahrbarer Stempel. Da habe ich keine Erfahrung, was das Thema Austrocknung der Tinte angeht. Und auch hier habe ich nur Modelle gefunden, die schon viel größer sind, als die INGUN Markiereinheit von oben. Prinzipiell wäre auch eine Markierung von oben möglich (dort hat man etwas mehr Platzfreiheit), allerdings ragt beim geöffneten Prüfadapter dann der (aus eigener Erfahrung) sehr scharfe Stichel nach vorne und kann leicht alle Hände schneiden, die da reingreifen wollen. Da wäre ein Laser oder Stempel deutlich sicherer beim Handling. Sooo, nun aber mal genug geschrieben. Ich hoffe, es ist alles klar geworden. Daher freue ich mich auf alle Vorschläge, die ich bekommen kann. Wenn noch etwas unklar ist, gerne einfach nochmal nachfragen Grüße Michael
Michael S. schrieb: > Kennt ihr eine andere und/oder kleinere Möglichkeit, eine PCB zu > markieren? Lasergravierer gibt es spottbillig https://www.amazon.de/dp/B0DRHYHFNW gerade wenn du kleines markieren willst, und in Epoxy hinterlassen die erkennbare und nicht abwischbare Bilder. Ob Zahl oder QR-Code, Strichcode oder Langtext, alles möglich auch an Stellen wo eine Fräse nicht hinkommt, und kann sehr kleine Details fur die eine Fräse zu gross ist. Es reichen schon die 2.5W, mehr Leistung lasert schneller aber nicht substantiell anders. Man muss sich halt nur Gedanken um die Einbindung in den Arbeitsablauf machen und um den Augenschutz während des laserns, eine Firma braucht eventuell eines Laserschutzbeauftragten. Eine direkt eingebundene Variante ist es, einen Laser an den Kopf deiner Pick&Place zu schrauben.
Vielleicht habe ich mich nicht ganz genau ausgedrückt. Die Markierung der PCB soll innerhalb eines PCB-Test-Adapters erfolgen. Der sieht ungefähr so aus: https://ingun.com/MA-2113-D-H-S-10-VPC-G12x/37799 + https://ingun.com/ATS-MA13-S-10-CRS/108813 Somit kann nichts in die Pick and Place Maschine gebaut werden (wo ja auch erstmal bestückt wird - der Test kommt dann später) und der Tester ist auch kein In-Line-Tester. Viele PCB Markierer sind in einer riesigen, separaten Maschine, teilweise für Inline. Ich dachte da eher an eine stärkere Variante von so einem Laser: https://www.lasershop.de/de/positionierlaser-10mw-650nm--kreis-766.html Der von dir verlinkte Laser ist ja ein eigenständiger Lasercutter/-graver und das dort verbaute Lasermodul ist genau welches ich in meinem ersten Beitrag meinte: > ... Lediglich vergleichsweise große > Lasermodule, die aber dann noch verfahren werden müssen (also für den > Bau von CNC-Lasercuttern oder so).
Michael S. schrieb: > Ich dachte da eher an eine stärkere Variante von so einem Laser: Der wirft nur einen Lichtkreis, der graviert nichts. Der billigste Laser tut es, wenn du seine Mechanik eh umbauen musst damit er das lasern kann, das in deinem Prüfadapter steckt. Statt den Laser x/y zu verfahren kann man auch mit Spiegeln umlenken, wie bei einem Show-Laser mit Galvos. Geht halt etwas Leistung verloren. Ich glaube, der arbeitet so https://de.aliexpress.com/item/1005009672278045.html
Michael B. schrieb: > Der wirft nur einen Lichtkreis, der graviert nichts. Ja ich weiß, daher schrieb ich ja auch: Michael S. schrieb: > Ich habe gedacht, dass es solche Positionierungslaser (Strich, > Fadenkreuz, Punkt oder Kreis) auch in etwas stärker gibt, sodass man sie > einmal kurz anmacht und einen Kreis in den Lack lasert. oder Michael S. schrieb: > Ich dachte da eher an eine stärkere Variante von so einem Laser: Die Komplettgeräte bekomme ich aber alle nicht in meine Prüfaufnahme rein. Es soll ja automatisch markiert werden und nicht noch nach dem Prüfen in eine weitere Maschine gelegt (und ausgerichtet) werden, wo ich dann alle PCBs markieren kann, die ich will (auch ungetestete oder durchgefallene). Mal davon abgesehen, dass ich einen Lasercutter ohne Schutzhaube schon ungern privat zuhause hätte, aber in einer Fertigung, wo je nach Prüfling hunderte am Tag getestet werden ist das nicht denkbar. edit: Was ich vergessen habe zu sagen: Es geht wirklich nur um irgendeine Markierung, sodass man am Ende direkt sehen kann, ob die PCB erfolgreich geprüft wurde und somit in ein Gerät gebaut werden darf. Es wäre also auch ein (sehr günstiges) Bauteil möglich. Wenn es also ein >0805 Bauteil gibt, das weiß ist und durch das anlegen eines etwas höheren Stroms sich komplett schwarz verfärbt, wäre das auch eine Denkbare alternative. Der Preis wäre da natürlich recht relevant, da das Bauteil ja auf jeder PCB bestückt werden muss.
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Michael S. schrieb: > - INGUN hat noch eine ähnliche Markiereinheit mit einem M8 Schaft. Nach > ein paar Tests waren wir jetzt nicht so sehr angetan davon, dass wir auf > diese wechseln würden. Da es anscheinend gewerblich ist würde ich mich an die Leute wenden, die sich mit sowas jeden Tag beschäftigen. Das wäre in diesem Fall der technische Vertrieb von ATX oder Ingun... Laser ist nicht trivial, entweder man bastet sich einen Murks und umgeht diverse Vorschriften im Bereich Arbeitssicherheit oder es wird sehr teuer. Denkbr wäre es schon, einen Faserlaser mit Lichtleiter von außen einzukoppeln und mittels einem Interlock nur freizuschalten wenn der Adapter auch geschlossen ist, aber ein erheblicher Aufwand.
Google hat mir eben das hier vorgeschlagen: https://www.ip-printing.de/markiersystem.html Damit "schießen" die einen kleinen Klecks Tinte auf die Platine, ganz ohne Stempel. Die Düse ist zwar größer als der Stichel, könnte aber im Deckel eingebaut werden weil man sich daran nicht verletzen kann.
Beitrag #7925717 wurde vom Autor gelöscht.
Ganz anderer Ansatz: Lass den PCB-Hersteller einen individuellen 2D-Barcode (QR oder Datamatrix) auf jede Platine drucken. Das bieten mittlerweile die meisten an. Im Testadapter sitzt eine kleine Kamera die den Barcode liest. Jetzt kannst Du nicht nur speichern ob Test erfolgreich oder nicht, sondern auch jede Menge zusätzliche Daten, wie Losnummer, Bestückungsvariante, Produktionsdatum, Kalibrierwerte/Messwerte etc. Der Monteur bekommt einen Barcodescanner in die Hand gedrückt. Bevor er mit der Montage startet, scannt er den Barcode der Maschine oder des Montageauftrags und danach den der Platine. Er bekommt sofort per Tonsignal und LED zurückgemeldet ob alles passt oder nicht. Wir haben bei uns in der Firma etwas ähnliches implementiert. Hintergrund war dass wir einige Baugruppen haben die sehr sehr ähnlich aussehen und es hin und wieder Verwechselungen gab. Mit den Barcodescannern passiert das nicht mehr. Und wenn doch mal was schief geht ist über die Datenbank viel genauer nachzuvollziehen welches Teil wann, wo und von wem bearbeitet wurde.
L. schrieb: > Google hat mir eben das hier vorgeschlagen: > https://www.ip-printing.de/markiersystem.html > Damit "schießen" die einen kleinen Klecks Tinte auf die Platine, ganz > ohne Stempel. Die Düse ist zwar größer als der Stichel, könnte aber im > Deckel eingebaut werden weil man sich daran nicht verletzen kann. Da werde ich mal genauer reingucken. Auch nach Alternativ-Herstellern und so. Danke Gerd E. schrieb: > Lass den PCB-Hersteller einen individuellen 2D-Barcode (QR oder > Datamatrix) auf jede Platine drucken. Das bieten mittlerweile die > meisten an. Im Testadapter sitzt eine kleine Kamera die den Barcode > liest. Tatsächlich wird nach dem Reflow-Ofen ein Datamatrix-Code gedruckt und auf die PCB geklebt. Dieser wird dann beim Test eingescannt. Das Prüfergebnis ist im Anschluss in einer Datenbank und i.d.R. in einem Speicher auf der PCB - hiermit wird auch beim zusammengebauten Gerät gecheckt, ob alle PCBs ok sind. Dies ist jedoch nicht mit dem Auge erkennbar. Man könnte den Code auf der PCB mit einem Handscanner einscannen und das Ergebnis abfragen, wird aber immer "ätzender" und zeitaufwendiger, je mehr PCBs in ein Gerät gebaut werden. Zusätzlich braucht man Hardware und Platz in der Montagezelle nur für diesen Check. Daher wird eine sichtbare Markierung der PCB verlangt. Vereinfacht auch den check mehrerer PCBs in einem Tray.
Michael S. schrieb: > Die Komplettgeräte bekomme ich aber alle nicht in meine Prüfaufnahme > rein Da dir offenbar eine 1 bit Information reicht, kannst du einen Farbpunkt auf die Platine sprühen, da reicht eine dünne Kanüle und Pressluft. Ist ja egal ob der Punkt 1mm oder 5mm gross wird, die Platine ist ja fertig.
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