Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik AC Stromwandler 400A:50mA parallel ?


von Bernd B. (berbog)


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Guten Morgen

Ich muss den Strom von 2 Stromquellen im Wechselstromkreis aufaddiert 
erfassen. Kann ich dazu die Stromwandler 400A:50mA einfach parallel 
schalten?

Vielen Dank

von Rainer W. (rawi)


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Bernd B. schrieb:
> Kann ich dazu die Stromwandler 400A:50mA einfach parallel
> schalten?

Wieso parallel schalten, wenn du addieren willst?
Um was für Wandler handelt es sich, was sind das für Stromquellen und 
wie sieht es mit der Phasenlage der Stromquellen zueinander aus. Bist du 
sicher, dass du nicht Spannungsquellen meinst?

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Du meinst die Sekundärseiten der Wandler parallel? Ja, müsste meiner 
Meinung nach funktionieren.

von Εrnst B. (ernst)


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Ingo W. schrieb:
> die Sekundärseiten der Wandler parallel

Wenn dann der eine Wandler einen Strom misst, der andere aber nicht, 
teilt sich der Sekundärstrom auf Messwiderstand und den leerlaufenden 
Wandler auf.

Sind die beiden Messpunkte wenigstens auf derselben Phase?

von Nils B. (hbquax)


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Wenn phasengleich: Beide Leitungen durch einen  Wandler führen.

von Bernd B. (berbog)


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Die Phasen müssen natürich dei gleichen sein.
Das sich der Strom bei sehr unterschiedlicher Belastung etwas verschiebt 
ist klar, aber macht sich das bei dem Wandlerverhältnis von 8000 
(400A:50mA) noch bemerkbar ?
Es sind 2 Zuleitungen die räumlich getrennt ins Gebäude gehen, durch 
einen Stromwandler geht daher nicht.

von Bernd B. (berbog)


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Ich habe das heute mal probiert.
Bei 150 A primär habe ich einen Sekundärstrom von ca. 7mA (sollten beim 
Wandlerverhältnis von 12000:1 600A:50mA 12,5mA sein) bei 8V bei einem 
Wandler
Nehme ich den 2 Wandler auf der gleichen Phase parallel (selbe 
Stromschiene) dazu bleibt der Strom bei 7 mA (Warum).
Nehme ich die Wandler in Reihe verdoppelt sich die Spannung, der Strom 
bleibt.
Kann mir das jemand erklären ?

Vielen Dank

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Wie kommst Du jetzt auf 600A und 12000? Bisher war von 400 und 8000 die 
Rede.

Bei 400A:50mA sollten 50/400*150=18,75mA fließen.

> bei 8V bei einem Wandler
Ist diese Spannung nicht viel zu hoch? 8/0,007=1142,86 Ohm. Du musst den 
Wandler mit einer niederohmigen Bürde abschließen. Normal ist der 
maximale Bürdenwiderstand angegeben.

Dass das bei Parallelschaltung sich exakt gleich verhält, ist ja 
sonnenklar. Ist dasselbe, als wenn Du zwei identische Netztrafos 
parallel schaltest. Diese teilen sich dann die Last.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Ein Stromwandler braucht eine ohmsche Bürde. Der zweite 
Stromwandlerausgang ist das jetzt eher nicht.

Ein OP mit einfacher Addierschaltung ist keine Option?

: Bearbeitet durch User
von Bernd B. (berbog)


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@ Torsten
Die 400A Wandler passten nicht auf die Stromschiene, daher die 600A 
Wandler.
12,5 mA hatte ich auch gerechnet (bei 600A:50mA)
Danke für den Hinweis mit dem Trafo.

@Udo
Mit OP's kenne ich mich nicht aus, wäre aber eine Idee.
Hast du da einen Schaltungsvorschlag?

Zur Bürde dachte ich der Innenwiderstand des mA Meters reicht.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Bitte gewohne Dir an, möglichst alle Informationen gleich im ersten 
Beitrag zu bringen, sonst ist das ein Ratespiel.
Welchen Innenwiderstand hat das mA-Meter?
Welche Bürde war angeschlossen, als Du die 8V maßest?
Wie heißen die Wandler (möglichst mit Link zum Datenblatt)?
Womit willst Du messen (Elektronik oder nur ein Messgerät)?

Im Anhang eine Simulation der beiden Möglichkeiten:
1. Jeden Wandler extra abschließen und beide in Serie schalten.
2. Beide Wandler parallel schalten und eine (oder zwei) Bürde(n) 
verwenden.

Beide in Serie mit einer Bürde ist ungeschickt, da bei einer Öffnung 
eines Primärkreises die andere Sekundäre quasi offen ist.

von Bauform B. (bauformb)


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Könnte man nicht zwei ganz normale 600:5 Wandler und einen 
5:5:was-auch-immer Summenstromwandler nehmen?

von Bernd B. (berbog)


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Hallo Thorsten
Ein vernünftiges Datenblatt von dem Wandler SCT036-600 habe ich nicht, 
nur diesen Bild.
Eine Bürde hatte ich nicht angeschlossen nur das Voltmeter.
Übernommen werden soll die Messung durch einen Huawai EMMA 
Energiemanagement
Assistant.
Dieser kann 80A Direkt oder alles andere über die CT Eingänge (50mA 
Wandlerverhältnis wird konfiguriert).


Hallo Bauform B.
Das war mein erster Gedanke mit einem Summenstromwandler von Janitza.
Das scheitert aber daran das die Huawai Geräte alle nur 50mA oder 
Direktmessung können.

Vielen Dank euch

von Uwe (neuexxer)


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Theorie/Grundlagen:

Wenn die Bürde "null Ohm" hätte, flösse die Stromsumme
der beiden Wandler (Sekundärseiten parallel).

> Eine Bürde hatte ich nicht angeschlossen nur das Voltmeter.

SO betreibt man Wandler natürlich niemals nicht!
(Die 8 V kommen vom Überspannungsableiter TVS.)

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (amesser)


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Sind zwei parallel geschaltete Wandler auf der selben Phase nicht das 
gleiche wie ein Wandler mit doppelt so dickem Draht?

von Giovanni (sqrt_minus_eins)


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Tip of the day: Datenblatt lesen.

Ein Messung ohne Bürde ist sinnlos. Genauso wie eine LTspice Simulation 
mit unbekannten Parametern (Kern, Sättigung??)

ALLE Wandler in der Tabelle haben bei Nennstrom mit korrekter Bürde eine 
Ausgangsspannung von 1V. Dies ist nicht überraschend, da alle Wandler 
den gleichen Kern haben.
Die Bürde bei allen xxxA/50mA Wandler ist 20 Ohm.

Um 2 Primärströme zu addieren würde ich die Sekundärseiten parallel 
schalten und mit 10 Ohm abschließen. Damit gibt es bei gesamt 800A 
wieder 1V am Ausgang und der Kern geht nicht in Sättigung.

Stromwandler sind Stromquellen: Wenn SEK offen ist, dann hohe Spannung 
(hier mit 7.5V begrenzt) und der Kern brennt ab, da Sättigung.

von Andreas M. (amesser)


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Andreas M. schrieb:
> Sind zwei parallel geschaltete Wandler auf der selben Phase nicht das
> gleiche wie ein Wandler mit doppelt so dickem Draht?

Ah, erst denken, dann sprechen. Meinen Erguss bitte ignorieren, jeder 
Wandler hat ja seine eigene "Primärwindung"....

von Nemopuk (nemopuk)


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Wenn deren Phasenlage gleich ist, würde ich jedem Wandler einen eigenen 
Bürde-Widerstand spendieren, und diese dann in Reihe schalten, damit 
sich ihre Spannungen addieren.
1
o---+---R1---+---R2---+---o
2
    |        |        |
3
    +---L1---+---L2---+

von Bernd B. (berbog)


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Vielen Dank für eure Hilfe.

Dadurch ist mir einiges klar geworden.
Das heißt bei meinem Gerät Huawai EMMA ist die Bürde von 20 Ohm 
eingebaut.
Darauf habe ich keinen Einfluß.
Ich werde die Wandler einfach mal in Reihe schalten, anschließen und die 
Messwerte kontrolieren.

von Giovanni (sqrt_minus_eins)


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Bernd B. schrieb:
> Das heißt bei meinem Gerät Huawai EMMA ist die Bürde von 20 Ohm
> eingebaut.
> Darauf habe ich keinen Einfluss.

Wo steht das? EMMA kann 63A direkt.

Bernd B. schrieb:
> Ich werde die Wandler einfach mal in Reihe schalten, anschließen und die
> Messwerte kontrollieren.

?? NEIN !! Stromwandler schaltet man nicht in Reihe. Die Diskussion der 
letzten 3km war Zeitverschwendung.

von Bernd B. (berbog)



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Giovanni
Du hast recht ich habe nicht vernünftig nachgedacht.
Lösung habe ich aber noch nicht mit der internen Bürde.
EMMA kann 63 A direkt oder meht über Wandler mit einem einstellbaren 
verhältnis. Ich habe ca 400 A gesamt.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Anstatt ein Bildchen anzuhängen, hättest Du den Text kopieren können:

Current range   Direct connection: ≤ 63 A, external CT¹ : > 63 A

*1. The secondary current of an external CT connected shall be 50 mA, 
and the cable length can be up to 30 m.

Und kilometerlange Dateinamen ohne Endung (Extension) baucht niemand. 
Die Datei ist ein PDF, nochmal mit aussagekräftigem Namen im Anhang.

Ich würde einfach beide parallel schalten und als externen Current 
Transformer anschließen.

von Εrnst B. (ernst)


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Torsten B. schrieb:
> Ich würde einfach beide parallel schalten und als externen Current
> Transformer anschließen.

Da teilt sich der Sekundär-Strom ungleichmäßig auf. Wenn z.B. nur eine 
der Leitungen belastet ist, teilen sich die 0…50mA auf den 
Bürde-Widerstand und den zweiten CT auf.

Konnte auf die Schnelle kein Datenblatt finden, was den Widerstand und 
die Induktivität der Sekundärwicklung angibt. Evtl. mal Nachmessen und 
mit den 20 Ohm vergleichen.

von Jürgen F. (unterstrom)


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Εrnst B. schrieb:
>> Ich würde einfach beide parallel schalten und als externen Current
>> Transformer anschließen.
>
> Da teilt sich der Sekundär-Strom ungleichmäßig auf. Wenn z.B. nur eine
> der Leitungen belastet ist, teilen sich die 0…50mA auf den
> Bürde-Widerstand und den zweiten CT auf.

NEIN!

Stromwandler sind STROM-Quellen und STROM-Senken. Wenn in Primärkreis 
des zweiten Wandlers kein Strom fließt bringst du keinen Strom durch 
seine Sekundärwicklung (ideale und gleiche Wandler angenommen).

In der Netztechnik ist das das Prinzip eines Sammelschienenschutzes:
Alle Zu- und Abgänge erhalten einen für alle Kabel gleichen 
Stromwandler. All diese Sekundärwicklungen werden parallel geschaltet 
und auf ein Schutzrelais geführt. Solange zufließende Ströme = 
abfließende Ströme sind ist für das Schutzrelais kein Strom "übrig", es 
passiert nichts. Wandler der speisenden Kabel schieben Strom auf die 
Parallelschaltung, die Wandler der verbrauchenden Seiten saugen diesen 
Strom aber über sich ab. Bei gestörter Symmetrie ist ein Strom "übrig", 
der durch das Schutzrelais gepresst wird -> Schutzauslösung.
Das ist ein "verteilt aufgebauter Summenstromwandler".
(So mal im Prinzip. In Realität ist das einene Wissenschaft für sich...)

Jürgen

: Bearbeitet durch User
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