Forum: Fahrzeugelektronik Fahrradtachometer mit Nabendynamo als Sensor betreiben


von Dummy0815 (dummy0815)


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Moin, für ein gekauftes Fahrradtachometer wird am Vorderrad ein Magnet 
angebracht der an einem am Rahmen angebrachten Reedrelais 
vorbeistreicht. Im Tachometer, wo dieser Impuls per Funk ankommt, muss 
man den Radumfang eingeben, sprich diejenigen Millimeter, die sich das 
Fahrrad pro Impuls fortbewegt. Beispielgerät: 
https://de.aliexpress.com/item/1005005707090767.html

Ich frage mich, ob man das Ganze mit dem Nabendynamo als Sensor 
betreiben kann. Der gibt eine Wechselspannung mit zumeist 6 Vollwellen 
also 12 Halbwellen pro Umdrehung aus. Ein daran angeschlossener 
Elektromagnet wird also 12 mal pro Umdrehung magnetisch. Lässt man 
diesen das Reedrelais auslösen, muss man im Tachometer diejenigen 
Millimeter angeben, die sich das Fahrrad je Impuls weiterbewegt, also 
ein Zwölftel des Radumfangs. Ich habe probiert, dass man von den 
werksseitig vorgegebenen 2074 Millimetern bis zu Null runtergehen kann.

Ich frage mich, welchen handelsüblichen Elektromagnet man gegebenenfalls 
ausbauen und zweckentfremden kann.

: Verschoben durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dummy0815 schrieb:
> Ein daran angeschlossener Elektromagnet wird also 12 mal pro Umdrehung
> magnetisch. Lässt man diesen das Reedrelais auslösen
Du solltest zuallererst mal ausprobieren, ob diese Vermutung zutrifft.

> Ich frage mich, welchen handelsüblichen Elektromagnet man gegebenenfalls
> ausbauen und zweckentfremden kann.
Wickle doch einfach zum Test mal hundert Windungen Kupferdraht um den 
fraglichen Reedkontakt. Nicht umsonst ist dessen Empfindlichkeit in AW 
(=Amperewindungen) spezifiziert.

von Harald A. (embedded)


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Oder er nimmt gleich ein komplettes Reed-Relais anstelle des Originals.
https://www.buerklin.com/de/p/littelfuse/reedrelais/he3621a0510/30G5335/

Das kann bis max. 14V.

Ich wäre mir allerdings nicht sicher, ob ein Reedkontakt überhaupt 50Hz 
mitmacht (bei ca. 30km/h). Egal ob der verlinkte oder das Original.

Dann schon eher ein OptoMOS Relais.

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (db1bmn)


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Dann darfst du aber nur nachts fahren, denn tagsüber wird nämlich der 
Nabendynamo kurzgeschlossen.

Was soll der Vorteil sein einer Bastel-Frickel-Murks-Lösung mit 
irgendwelchen ominösen Reed-Relais, die auch noch langwährend 
vibrations- und wasserfest*) sein muss gegenüber der originalen mit 
Magnet an der Speiche und Reed-Kontakt an der Gabel?

*) Ich hatte mal einen Markentacho SigmaSport BC irgendwas, angeblich 
wasserdicht und trotzdem hatte ich nach einem Wolkenbruch paar Tage 
später Kondenswasser im Display und irgenwann gingen die Tasten gar 
nicht mehr.

von Marek N. (db1bmn)


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Harald A. schrieb:
> Ich wäre mir allerdings nicht sicher, ob ein Reedkontakt überhaupt 50Hz
> mitmacht

Ja, macht er!
Genau so habe ich den damaligen SigmaSport getestet: Reed-Sensor auf 
einen konventionelles Trafo-Netzteil gelegt, bis es Knattert und im 
Display gingen die Zahlen ab!
Ob es nun 50 Hz waren oder doch nur 25, weiß ich nicht mehr, ist fast 30 
Jahre her.

von Hans F. (spartrafo)


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Marek N. schrieb:
> Dann darfst du aber nur nachts fahren, denn tagsüber wird nämlich
> der Nabendynamo kurzgeschlossen.

Quelle?

von Marek N. (db1bmn)


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Ein Fahrraddynamo ist eine Stromquelle.
Stromquellen werden abgeschaltet, indem man sie kurzschließt.
Im Leerlauf geht die Spannung hoch, wodurch das Eisen in die Sättigung 
gerät und die Ummagnetisierungsverluste steigen.
Im Kurzschluss sind nur die Kupferverluste wirksam, diese sind kleiner 
als die Eisenverluste.

von Hans F. (spartrafo)


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Weitestgehend Schwachsinn.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Harald A. schrieb:
> Ich wäre mir allerdings nicht sicher, ob ein Reedkontakt überhaupt 50Hz
> mitmacht...

Die maximal 100km/h am Rennrad schaffen die billigen Teile vom 
Discounter.
Tempo 45++ am 14'' Klapppedelec auch.

Kannst ja mal hochrechnen, welcher Frequenz am Reedkontakt das 
entspraeche.

von Harald A. (embedded)


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Dieter D. schrieb:
> Kannst ja mal hochrechnen, welcher Frequenz am Reedkontakt das
> entspraeche.

Gerne. 100km/h / 3,6 = 27777mm/s
27777 / 2074 = 13,393 Hz

13,393 * 12 = 160,716 Hz (für seinen Nabendynamo)

Etwas flott für eine Reed-Relais.

: Bearbeitet durch User
von Harald A. (embedded)


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Der Nabendynamo wird nicht direkt kurzgeschlossen sondern eine TVS-Diode 
begrenzt den Spannungsanstieg auf einige 10V.

Disclaimer: So realisiert in einigen Modellen, diese Aussage erhebt 
keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit auf alles, was Du oder jemand 
anderes auf der Welt je gesehen hat.

von Harald A. (embedded)


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Marek N. schrieb:
> Was soll der Vorteil sein einer Bastel-Frickel-Murks-Lösung mit
> irgendwelchen ominösen Reed-Relais, die auch noch langwährend
> vibrations- und wasserfest*) sein muss gegenüber der originalen mit
> Magnet an der Speiche und Reed-Kontakt an der Gabel?

Vorteile wären:
Keine zusätzlichen hässlichen Anbauteile, eine Scherstelle weniger. 
Beschäftigung mit der Materie, Spaß am „Basteln“ generell, Erfahrungen 
sammeln, einfach mal machen weil es geht, nicht alles so machen wie 
jeder andere auch (auch Hobby genannt)

Umwelteigenschaften: Einbau in das Rahmen-/Lenkerrohr, wo es vor 
Witterungseinflüssen geschützt ist.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


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Marek N. schrieb:
> Ein Fahrraddynamo ist eine Stromquelle.

Stromquellen kann man bei Kenntnis des Innenwiderstandes jederzeit in 
Spannungsquellen umrechnen. Und umgekehrt.

> Stromquellen werden abgeschaltet, indem man sie kurzschließt.

Warum sollte man einen Nabendynamo abschalten? Der ist mechanisch fest 
verbaut. Die Reibungsverluste hast Du also immer. Dazu kommen die 5-10 W 
entnommene elektrische Leistung, die man beim Fahren kaum bemerkt. Also 
lässt man das Licht einfach an und fährt auch tagsüber mit Beleuchtung. 
So wie es in Skandinavien schon lange üblich ist.

von Harald A. (embedded)


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Die günstigste Lösung ist vermutlich ein LTV814 o.ä. (Optokoppler mit 
AC-Eingang) und einem 1k Vorwiderstand. Originaler Reed-Sensor ist 
vermutlich einseitig auf GND (gegen den Batteriekontakt durchpiepen), 
diesen Pin mit dem Emitter am Ausgang verbinden, Collector an den 
verbleibenden Draht. Spart man sich den exotischeren OptoMOS und geht 
aller Voraussicht nach auch.

Die beiden antiparallel verschalteten LEDs im Optokoppler haben den 
Vorteil, dass man in den Außenbeschaltung mit einem simplen 
Vorwiderstand arbeiten kann, ansonsten müsste man die Rückwärtsspannung 
mit einer zusätzlichen Diode bekämpfen (wäre natürlich auch möglich, 
hätte den Vorteil einer geringeren Frequenz)

https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/1-fach_optokoppler-ac_5kv_35v_50ma_20-300_smd-4-389067

: Bearbeitet durch User
von Rolf (rolf22)


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Marek N. schrieb:
> Ein Fahrraddynamo ist eine Stromquelle.
> Stromquellen werden abgeschaltet, indem man sie kurzschließt.
> Im Leerlauf geht die Spannung hoch, wodurch das Eisen in die Sättigung
> gerät

Im Leerlauf fließt null Strom durch die Wicklung, egal, wie hoch die 
Spannung ist ...

von H. H. (hhinz)


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Harald A. schrieb:
> 160,716 Hz (für seinen Nabendynamo)
>
> Etwas flott für eine Reed-Relais.

Das ist für einen Reedkontakt kein Problem.

von Frank K. (frank)


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Hier hat das jemand gebaut ohne Reed-Kontakt, direkt Impuls und 
Stromversorgung aus dem Dynamo: 
https://github.com/carrotIndustries/cyclotron-mini

Ein Nabendynamo ist theoretisch eine Stromquelle, praktisch aber nicht 
ganz (http://www.enhydralutris.de/Fahrrad/Beleuchtung/node4.html). Ein 
kurz geschlossener Nabendynamo weisst einen deutlich spürbaren 
Drehwiderstand auf, einfach mal von Hand andrehen und vergleichen. Bei 
eingeschaltetem Licht ist die Klemmenspannung auf etwa 6-7V begrenzt, 
mit ausgeschaltetem Licht kann die Spannung deutlich höher sein. Je nach 
Dynamo Modell, Drehzahl können das auch mal 200V peak werden. Gängige 
Fahrradbeleuchtungssysteme schalten das Licht durch öffnen des 
Stromkreises aus und nicht durch Kurzschliessen des Dynamos. Eine daran 
angeschlossene Tacho Schaltung muss damit klar kommen.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


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Frank K. schrieb:
> Ein Nabendynamo ist theoretisch eine Stromquelle, praktisch aber nicht
> ganz (...)

Nochmal, ob Du einen Fahrraddynamo (oder einen beliebeigen anderen 
elektrodynamischen Generator, z.B. im Atomkraftwerk) als Spannungs- oder 
Stromquelle modellierst, ist Dir völlig freigestellt. Beides sind 
äquivalente elektrische Ersatzschaltbilder, die man nach Belieben 
ineinander umrechnen kann. In Zeiten vor pSpice hat man das auch getan, 
um mal mit Maschenspannungen und mal mit Knotenstromsummen rechnen zu 
können.

von Rolf (rolf22)


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Soul E. schrieb:
> Nochmal, ob Du einen Fahrraddynamo (oder einen beliebeigen anderen
> elektrodynamischen Generator, z.B. im Atomkraftwerk) als Spannungs- oder
> Stromquelle modellierst, ist Dir völlig freigestellt. Beides sind
> äquivalente elektrische Ersatzschaltbilder, die man nach Belieben
> ineinander umrechnen kann

Völlig richtig. Aber euer Problem ist die Sprache: Modelle und die 
Bezeichnung für das außen sichtbare Verhalten darf man nicht 
verwechseln.

Wenn an den Anschlüssen einer Quelle bei steigenden Lastwiderstand die 
Spannung nur sehr wenig steigt, der Strom aber (fast) proportional zum 
Lastwiderstand sinkt, nennt man es – zugegebenerweise unscharf – 
"Spannungsquellen-Verhalten".

Wenn an den Anschlüssen einer Quelle bei steigendem Lastwiderstand der 
Strom nur sehr wenig sinkt, die Spannung aber (fast) proportional zum 
Lastwiderstand steigt, nennt man es – auch wieder unscharf – 
"Stromquellen-Verhalten".

Es hängt also davon ab, in welchen Bereichen sich die jeweiligen Werte 
bewegen.

von Εrnst B. (ernst)


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Dummy0815 schrieb:
> Ich frage mich, ob man das Ganze mit dem Nabendynamo als Sensor
> betreiben kann.

So wiederholt sich die Geschichte... So ca. 2010 war das hier der heiße 
Scheiß:
https://www.bikelogger.de/

Seitdem GPS in Handies schneller, genauer und viel stromsparender 
geworden ist, gibt's wohl kaum noch einen Markt dafür.

Aber so eine einfache Umrüst-Schaltung für den 9,99€ 
Aldi-Fahrradcomputer, bei dem ständig der Speichen-Magnet verdreht oder 
das Kabel zum Sensor bricht, wär schon was.

von Wulf D. (holler)


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Genau, die Betrachtung als Stromquelle mit recht hohem 
Parallelwiderstand passt bei einem Klauenpolgenerator - um den handelt 
es sich bei einem Fahrraddynamo meist - schon recht gut.

Grund ist die recht hohe Induktivität der Generatorspule:
mit steigender Fahrgeschwindigkeit (Frequenz) wirkt diese trotz 
steigender Generatorspannung dem Stromanstieg deutlich entgegen.

Also besteht ein brauchbares Ersatzschaltbild aus einer 
drehzahlabhängigen Spannungaquelle mit Serieninduktivität und 
Parallelwiderstand an den Klemmen.

von Mi N. (msx)


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Εrnst B. schrieb:

> Aber so eine einfache Umrüst-Schaltung für den 9,99€
> Aldi-Fahrradcomputer, bei dem ständig der Speichen-Magnet verdreht oder
> das Kabel zum Sensor bricht, wär schon was.

Mein "Fahrradcomputer" hat vor langer Zeit wohl 14,90 gekostet, ist 
nicht von Aldi, der Speichenmagnet verdreht sich nicht und auch 
Kabelbruch gab es nicht. Insofern kann ich Deinen Umrüstwunsch nicht 
nachvollziehen.

Letztes Jahr hatte ich testweise eine Schaltung gemacht, Impulse und 
Versorgungsspannung vom Nabendynamo abzugreifen und letztlich wieder 
verworfen. Im Prinzip ist alles machbar und ich hätte einen 
Temperatursensor + eine beleuchtete Anzeige mit verbaut, nur ein 
'formschönes' wasserdichtes Gehäuse wäre mir viel zu aufwendig geworden!

Frank K. schrieb:
> Hier hat das jemand gebaut ohne Reed-Kontakt, direkt Impuls und
> Stromversorgung aus dem Dynamo:
> https://github.com/carrotIndustries/cyclotron-mini

Was soll man von einer Schaltung halten, die neben zwei 6V8 
Überspannungsdioden noch eine weitere Schutzdiode mit 170 V vorsieht? 
Weil es alle anderen so machen? Unsinn.
Sinnvoll wäre meines Erachtens statt eines 1 F Kondensators einen 
ausgedienten LiIon-Akku zu verwenden, sodaß beim 1. Impuls vom Dynamo 
die Schaltung schon voll betriebsbereit wäre.

Im Frühjahr wechsel ich bei meinem schlichten Teil die Batterie und am 
Jahresende kenne ich meine Gesamtstrecke.

von Rainer W. (rawi)


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Soul E. schrieb:
> Dazu kommen die 5-10 W entnommene elektrische Leistung, die man
> beim Fahren kaum bemerkt.

Als normaler Radfahrer fehlen einem diese 5-10% bei der 
Vortriebsleistung oder kommt die sowieso aus dem eBike-Akku?

von Cartman E. (cartmaneric)


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Rainer W. schrieb:
> Soul E. schrieb:
>> Dazu kommen die 5-10 W entnommene elektrische Leistung, die man
>> beim Fahren kaum bemerkt.
>
> Als normaler Radfahrer fehlen einem diese 5-10% bei der
> Vortriebsleistung oder kommt die sowieso aus dem eBike-Akku?

Einem normalen Tretradfahrer, würden diese 5-10 W ständige
Bremsleistung, sehr schnell als Komfortverlust auffallen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Cartman E. schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> Soul E. schrieb:
>>> Dazu kommen die 5-10 W entnommene elektrische Leistung, die man
>>> beim Fahren kaum bemerkt.
>>
>> Als normaler Radfahrer fehlen einem diese 5-10% bei der
>> Vortriebsleistung oder kommt die sowieso aus dem eBike-Akku?
>
> Einem normalen Tretradfahrer, würden diese 5-10 W ständige
> Bremsleistung, sehr schnell als Komfortverlust auffallen.

Erstmal: nicht Watt und Prozent vermengen (auch wenn es bei sehr 
gemütlichen Freizeitfahrern mit ca. 100 Watt Fahrleistung zufällig 
passt).

Und nein, mir fallen die paar Watt Verlust für das Licht nicht auf. Im 
Sommer schalte ich das Licht zwar ab, im Winter habe ich es dauerhaft 
an. Bei früheren Seitenläufern, diesen schrecklichen Dynamos am Reifen, 
war es anders.

Εrnst B. schrieb:
> So wiederholt sich die Geschichte... So ca. 2010 war das hier der heiße
> Scheiß:
> https://www.bikelogger.de/
>
> Seitdem GPS in Handies schneller, genauer und viel stromsparender
> geworden ist, gibt's wohl kaum noch einen Markt dafür.

Schade, kannte ich nicht. Ist doch exakt dasjenige, was der TO sucht.
Wollte fragen, was hat dieses Ding gekostet? Laut Homepage wird es nicht 
mehr vertrieben.

: Bearbeitet durch User
von Cartman E. (cartmaneric)


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Rainer Z. schrieb:
> Cartman E. schrieb:
>> Einem normalen Tretradfahrer, würden diese 5-10 W ständige
>> Bremsleistung, sehr schnell als Komfortverlust auffallen.
>
> Erstmal: nicht Watt und Prozent vermengen (auch wenn es bei sehr
> gemütlichen Freizeitfahrern mit ca. 100 Watt Fahrleistung zufällig
> passt).
Lies nochmal genau. Ich vermenge nichts.

> Und nein, mir fallen die paar Watt Verlust für das Licht nicht auf. Im
> Sommer schalte ich das Licht zwar ab, im Winter habe ich es dauerhaft
> an. Bei früheren Seitenläufern, diesen schrecklichen Dynamos am Reifen,
> war es anders.
Mein Fahrrad rollt bei einem Gefälle von wenigen Prozent einfach
weiter. Das reicht bei der Hügellandschaft hier, mitunter für mehrere
hundert Meter. Die man bei der Rückfahrt natürlich tretend absolviert.
Ich bin mal leihweise so eins von diesen "Citybikes" gefahren.
Nabendynamo und Dauerlicht. Das fuhr sich wie ein nasser Sack Wasser.
Mein Fahrradlicht ist folgerichtig mittlerweile auch akkugetrieben.
Wenn es dich nicht stört, dann fahr doch ganzjährig mit Licht. ☺

Hätte der TO sich einen zeitgemäss anständigen Tacho gekauft,
hätte der für seinen Eigenbedarf eine Solarzelle, und wäre wireless
mit seinem Sensor verbunden.


> Εrnst B. schrieb:
>> So wiederholt sich die Geschichte... So ca. 2010 war das hier der heiße
>> Scheiß:
>> https://www.bikelogger.de/
>>
>> Seitdem GPS in Handies schneller, genauer und viel stromsparender
>> geworden ist, gibt's wohl kaum noch einen Markt dafür.

Ein heute übliches Mobilfon mit 7"-Display bekommt man wohl kaum
stromsparend. Und die vielen Kerne in den Dingern saugen auch gut.
Eine ganztägige Fahrradtour ist nur mit eingebauten Akku illusorisch.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Cartman E. schrieb:
> und wäre wireless mit seinem Sensor verbunden.

... für seine strahlende Zukunft.

Und warum?

Weil er nicht unter dem Fahren versucht den Sensor nachzupositionieren. 
Denn dafür anzuhalten kostet zu viel Zeit. Bring dabei die Finger in die 
Speichen. Fliegt der Länge nach über die Straße...  Nee, statt dessen 
strahlt er, dass ihm das nun nicht mehr passieren kann.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Dieter D. schrieb:
> Cartman E. schrieb:
>> und wäre wireless mit seinem Sensor verbunden.
>
> ... für seine strahlende Zukunft.

Du kannst dich abregen. Die Kopplung ist nur induktiv.

> Weil er nicht unter dem Fahren versucht den Sensor nachzupositionieren.
> Denn dafür anzuhalten kostet zu viel Zeit. Bring dabei die Finger in die
> Speichen. Fliegt der Länge nach über die Straße...  Nee, statt dessen
> strahlt er, dass ihm das nun nicht mehr passieren kann.

Wenn man nicht nur linke Hände hat, kann man den Sensoraufnehmer
sehr solide mechanisch mit der Gabel verbinden.
Das die beiliegenden Befestigungselemente, dass oft nicht zuverlässig
schaffen, ist allerdings ein Problem für doppelt Linkshändige.
Das war beim Fahrradlicht allerdings auch schon so.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Cartman E. schrieb:
> Du kannst dich abregen.

Gar nicht notwendig, weil ironische Anspielung.

Bei vielen Gerätchen sind da oft nur Einwegspannbänder dabei oder ein 
Gummiring zum Herumschlingen für den Sensor. Das Magnetchen wird mit 
einer Schraube an der Speiche festgeklemmt.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Dieter D. schrieb:
> Cartman E. schrieb:
>> Du kannst dich abregen.
>
> Gar nicht notwendig, weil ironische Anspielung.

Ich gehe zum Lachen immer in den Keller.
Das solltest du auch mal probieren.

von Jens G. (jensig)


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Cartman E. schrieb:
> Ich gehe zum Lachen immer in den Keller.

Das muss ja ein aufwendiges Leben sein ...

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Dieter D. schrieb:
> Das Magnetchen wird mit
> einer Schraube an der Speiche festgeklemmt.

Und wenn man diese Konstruktion noch zusätzlich mit Heißkleber fixiert, 
hält sie selbst auf dem Rennrad mehere tausend Kilometer. Vorherige 
Entfettung voraus gesetzt.

Heutzutage könnte man die Geschwindigeit durch optische Erfassung des 
Reifenprofils erfassen, dazu wäre eine wirklich schnelle Kamera nötig 
und ein passender Mikrocontroller, damit die Hürde nicht zu leicht zu 
überwältigen ist.

mfg

von Ove M. (Firma: ;-) gibt es auch) (hasenstall)


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Grundsätzlich ist die Ankoppelung an den Nabendynamo schon denkbar und 
auch machbar, jedoch anders als du es dir denkst. Nimm das Signal, 
bringe es sinnvoll in eine Rechteckform, und führe es dann, ggf. über 
einen Teiler direkt auf den Tachoeingang. Achte darauf, dass die 
Spannungen angepasst sind und nicht die Batteriespannung deinen Tachos 
übersteigen. Das Ganze ist machbar und ganz sicher kein Hexenwerk!
Wenn du dazu Fragen hast, bist du hier richtig aufgehoben. Und denke 
daran, Brüllköppe gibt es überall, einfach ignorieren!
Beste Grüße
Ove

von Rolf (rolf22)


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Christian S. schrieb:
> Heutzutage könnte man die Geschwindigeit durch optische Erfassung des
> Reifenprofils erfassen, dazu wäre eine wirklich schnelle Kamera nötig
> und ein passender Mikrocontroller


Eine Computermaus kann das.

von Dummy0815 (dummy0815)


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Lothar M. schrieb:
> Wickle doch einfach zum Test mal hundert Windungen Kupferdraht um den
> fraglichen Reedkontakt. Nicht umsonst ist dessen Empfindlichkeit in AW
> (=Amperewindungen) spezifiziert.

Das geht nicht. Alles befindet sich in einem Block inklusive der 
Halterung für die Knopfzelle. Wenn ich alles umwickle, schirmt der 
Metallkörper der Knopfzelle ab.


Harald A. schrieb:
> Ich wäre mir allerdings nicht sicher, ob ein Reedkontakt überhaupt 50Hz
> mitmacht (bei ca. 30km/h)

Das war auch mein Gedanke (rund 4Hz*12). Mit einer Diode könnte man auf 
24 Hz reduzieren.


Harald A. schrieb:
> Die günstigste Lösung ist vermutlich ein LTV814 o.ä. (Optokoppler mit
> AC-Eingang) und einem 1k Vorwiderstand.

Ich weiß jetzt nicht, worauf Du hinauswillst. Wie kommst Du von einem 
gesuchten Elektromagnet auf einen Optokoppler als Lösung?


Ove M. schrieb:
> Nimm das Signal,
> bringe es sinnvoll in eine Rechteckform, und führe es dann, ggf. über
> einen Teiler direkt auf den Tachoeingang.

Mir ist schon klar, wie ungefähr eine direkt verdrahtete Lösung aussehen 
könnte. Aber hier geht es darum, eine fertige gekaufte Lösung mit 
Funkübertragung (siehe Anfangsposting) zu adaptieren.

Beitrag #7928868 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Harald A. (embedded)


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Dummy0815 schrieb:
> Ich weiß jetzt nicht, worauf Du hinauswillst. Wie kommst Du von einem
> gesuchten Elektromagnet auf einen Optokoppler als Lösung?

Soso, andere Lösungsvorschläge sind also garnicht erlaubt. Wenn die 
Lösung UNBEDINGT einen Elektromagneten beinhalten soll verbleibe ich mit 
dem Wunsch auf gutes Gelingen.

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