Moin, für ein gekauftes Fahrradtachometer wird am Vorderrad ein Magnet angebracht der an einem am Rahmen angebrachten Reedrelais vorbeistreicht. Im Tachometer, wo dieser Impuls per Funk ankommt, muss man den Radumfang eingeben, sprich diejenigen Millimeter, die sich das Fahrrad pro Impuls fortbewegt. Beispielgerät: https://de.aliexpress.com/item/1005005707090767.html Ich frage mich, ob man das Ganze mit dem Nabendynamo als Sensor betreiben kann. Der gibt eine Wechselspannung mit zumeist 6 Vollwellen also 12 Halbwellen pro Umdrehung aus. Ein daran angeschlossener Elektromagnet wird also 12 mal pro Umdrehung magnetisch. Lässt man diesen das Reedrelais auslösen, muss man im Tachometer diejenigen Millimeter angeben, die sich das Fahrrad je Impuls weiterbewegt, also ein Zwölftel des Radumfangs. Ich habe probiert, dass man von den werksseitig vorgegebenen 2074 Millimetern bis zu Null runtergehen kann. Ich frage mich, welchen handelsüblichen Elektromagnet man gegebenenfalls ausbauen und zweckentfremden kann.
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Dummy0815 schrieb: > Ein daran angeschlossener Elektromagnet wird also 12 mal pro Umdrehung > magnetisch. Lässt man diesen das Reedrelais auslösen Du solltest zuallererst mal ausprobieren, ob diese Vermutung zutrifft. > Ich frage mich, welchen handelsüblichen Elektromagnet man gegebenenfalls > ausbauen und zweckentfremden kann. Wickle doch einfach zum Test mal hundert Windungen Kupferdraht um den fraglichen Reedkontakt. Nicht umsonst ist dessen Empfindlichkeit in AW (=Amperewindungen) spezifiziert.
Oder er nimmt gleich ein komplettes Reed-Relais anstelle des Originals. https://www.buerklin.com/de/p/littelfuse/reedrelais/he3621a0510/30G5335/ Das kann bis max. 14V. Ich wäre mir allerdings nicht sicher, ob ein Reedkontakt überhaupt 50Hz mitmacht (bei ca. 30km/h). Egal ob der verlinkte oder das Original. Dann schon eher ein OptoMOS Relais.
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Dann darfst du aber nur nachts fahren, denn tagsüber wird nämlich der Nabendynamo kurzgeschlossen. Was soll der Vorteil sein einer Bastel-Frickel-Murks-Lösung mit irgendwelchen ominösen Reed-Relais, die auch noch langwährend vibrations- und wasserfest*) sein muss gegenüber der originalen mit Magnet an der Speiche und Reed-Kontakt an der Gabel? *) Ich hatte mal einen Markentacho SigmaSport BC irgendwas, angeblich wasserdicht und trotzdem hatte ich nach einem Wolkenbruch paar Tage später Kondenswasser im Display und irgenwann gingen die Tasten gar nicht mehr.
Harald A. schrieb: > Ich wäre mir allerdings nicht sicher, ob ein Reedkontakt überhaupt 50Hz > mitmacht Ja, macht er! Genau so habe ich den damaligen SigmaSport getestet: Reed-Sensor auf einen konventionelles Trafo-Netzteil gelegt, bis es Knattert und im Display gingen die Zahlen ab! Ob es nun 50 Hz waren oder doch nur 25, weiß ich nicht mehr, ist fast 30 Jahre her.
Marek N. schrieb: > Dann darfst du aber nur nachts fahren, denn tagsüber wird nämlich > der Nabendynamo kurzgeschlossen. Quelle?
Ein Fahrraddynamo ist eine Stromquelle. Stromquellen werden abgeschaltet, indem man sie kurzschließt. Im Leerlauf geht die Spannung hoch, wodurch das Eisen in die Sättigung gerät und die Ummagnetisierungsverluste steigen. Im Kurzschluss sind nur die Kupferverluste wirksam, diese sind kleiner als die Eisenverluste.
Harald A. schrieb: > Ich wäre mir allerdings nicht sicher, ob ein Reedkontakt überhaupt 50Hz > mitmacht... Die maximal 100km/h am Rennrad schaffen die billigen Teile vom Discounter. Tempo 45++ am 14'' Klapppedelec auch. Kannst ja mal hochrechnen, welcher Frequenz am Reedkontakt das entspraeche.
Dieter D. schrieb: > Kannst ja mal hochrechnen, welcher Frequenz am Reedkontakt das > entspraeche. Gerne. 100km/h / 3,6 = 27777mm/s 27777 / 2074 = 13,393 Hz 13,393 * 12 = 160,716 Hz (für seinen Nabendynamo) Etwas flott für eine Reed-Relais.
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Der Nabendynamo wird nicht direkt kurzgeschlossen sondern eine TVS-Diode begrenzt den Spannungsanstieg auf einige 10V. Disclaimer: So realisiert in einigen Modellen, diese Aussage erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit auf alles, was Du oder jemand anderes auf der Welt je gesehen hat.
Marek N. schrieb: > Was soll der Vorteil sein einer Bastel-Frickel-Murks-Lösung mit > irgendwelchen ominösen Reed-Relais, die auch noch langwährend > vibrations- und wasserfest*) sein muss gegenüber der originalen mit > Magnet an der Speiche und Reed-Kontakt an der Gabel? Vorteile wären: Keine zusätzlichen hässlichen Anbauteile, eine Scherstelle weniger. Beschäftigung mit der Materie, Spaß am „Basteln“ generell, Erfahrungen sammeln, einfach mal machen weil es geht, nicht alles so machen wie jeder andere auch (auch Hobby genannt) Umwelteigenschaften: Einbau in das Rahmen-/Lenkerrohr, wo es vor Witterungseinflüssen geschützt ist.
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Marek N. schrieb: > Ein Fahrraddynamo ist eine Stromquelle. Stromquellen kann man bei Kenntnis des Innenwiderstandes jederzeit in Spannungsquellen umrechnen. Und umgekehrt. > Stromquellen werden abgeschaltet, indem man sie kurzschließt. Warum sollte man einen Nabendynamo abschalten? Der ist mechanisch fest verbaut. Die Reibungsverluste hast Du also immer. Dazu kommen die 5-10 W entnommene elektrische Leistung, die man beim Fahren kaum bemerkt. Also lässt man das Licht einfach an und fährt auch tagsüber mit Beleuchtung. So wie es in Skandinavien schon lange üblich ist.
Die günstigste Lösung ist vermutlich ein LTV814 o.ä. (Optokoppler mit AC-Eingang) und einem 1k Vorwiderstand. Originaler Reed-Sensor ist vermutlich einseitig auf GND (gegen den Batteriekontakt durchpiepen), diesen Pin mit dem Emitter am Ausgang verbinden, Collector an den verbleibenden Draht. Spart man sich den exotischeren OptoMOS und geht aller Voraussicht nach auch. Die beiden antiparallel verschalteten LEDs im Optokoppler haben den Vorteil, dass man in den Außenbeschaltung mit einem simplen Vorwiderstand arbeiten kann, ansonsten müsste man die Rückwärtsspannung mit einer zusätzlichen Diode bekämpfen (wäre natürlich auch möglich, hätte den Vorteil einer geringeren Frequenz) https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/1-fach_optokoppler-ac_5kv_35v_50ma_20-300_smd-4-389067
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Marek N. schrieb: > Ein Fahrraddynamo ist eine Stromquelle. > Stromquellen werden abgeschaltet, indem man sie kurzschließt. > Im Leerlauf geht die Spannung hoch, wodurch das Eisen in die Sättigung > gerät Im Leerlauf fließt null Strom durch die Wicklung, egal, wie hoch die Spannung ist ...
Harald A. schrieb: > 160,716 Hz (für seinen Nabendynamo) > > Etwas flott für eine Reed-Relais. Das ist für einen Reedkontakt kein Problem.
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