Ich blättere gerade die aktuelle Ausgabe der c't durch (2025, Heft 18)
und stoße auf Seite 183 hierauf:
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Als Programmieranfänger begegne ich in verschiedenen
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Dokumentationen unterschiedlichen Schreibweisen
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von Variablen.
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Mal eine-tolle-variable, mal eineTolleVariabie, aber
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auch Unterstriche und nur Großbuchstaben sind mir
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begegnet. Haben diese Schreibweisen etwas zu
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bedeuten und gibt es Vor- und Nachteile?
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Über die Jahrzehnte, in denen es bereits Software-
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entwicklung gibt, haben sich verschiedene Schreib-
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weisen etabliert und sie haben Namen bekommen:
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Die Schreibweise eine-tolle-variable heißt
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beispielsweise Kebab-Case, weil sie an einen
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Kebab-Spieß erinnert.
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eineTolleVariable heißt Camel-Case, weil die
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Großbuchstaben an die Höcker von Kamelen erinnern.
"Kebabcase". Abgesehen davon, daß ein Kebabspieß genau nicht so
aussieht (passender wäre daher "Schaschlik-Case"), welche
Programmiersprache bitte erlaubt denn BINDESTRICHE in Variablennamen?
Früher war die c't mal das Computermagazin für den deutschen
Sprachraum.
Aber das ... das würde nur in die Aprilausgabe passen, aber das Heft ist
am 21.8. erschienen.
Heise-Schreiberlinge im Vollsuff?
Harald K. schrieb:> Die Schreibweise eine-tolle-variable heißt> beispielsweise Kebab-Case, weil sie an einen> Kebab-Spieß erinnert.
Heißt diese Schreibweise nicht Substrakt-Case?
LG, Sebastian
Harald K. schrieb:> "Kebabcase". Abgesehen davon, daß ein Kebabspieß genau nicht so> aussieht (passender wäre daher "Schaschlik-Case"), welche> Programmiersprache bitte erlaubt denn BINDESTRICHE in Variablennamen?
In Lisp und Nachfolgern ist das gängige Praxis.
Kebab ist übrigens nicht zwingend Döner Kebab (also Kebab am Drehspieß),
auch wenn wir in Deutschland fast nur diesen kennen. Andere Kebabs:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schisch_Kebabhttps://de.wikipedia.org/wiki/Dschudsche_Kab%C4%81b
Harald K. schrieb:> welche> Programmiersprache bitte erlaubt denn BINDESTRICHE in Variablennamen
Keine Programmiersprache aber schau mal CSS oder HTML.
Harald K. schrieb:> welche Programmiersprache bitte erlaubt denn BINDESTRICHE> in Variablennamen?
FORTH
Verallgemeinert: Wenn die Tokens der Sprache in erster Linie durch Leere
getrennt werden, können Identifier recht frei gewählt werden.
Harald K. schrieb:> Ach du Scheiße, man wird alt, wenn etwas, was es schon 2012 gegeben> haben soll, einem neu vorkommt.
Das hat IMHO nichts mit dem Alter zu tun. Ich bin mir ziemlich sicher,
dass auch 99,99% der Jüngeren noch nie etwas von diesem "kebab-case"
gehört haben :)
Yalu X. schrieb:> Harald K. schrieb:>> Ach du Scheiße, man wird alt, wenn etwas, was es schon 2012 gegeben>> haben soll, einem neu vorkommt.>> Das hat IMHO nichts mit dem Alter zu tun. Ich bin mir ziemlich sicher,> dass auch 99,99% der Jüngeren noch nie etwas von diesem "kebab-case"> gehört haben :)
Erinnert ein wenig an das Wort des Jahres. Hat man vor der Verkündung
auch noch nie gehört.
Yalu X. schrieb:> Die Bezeichnung kebab-case kannte ich noch nicht,
Ging mir auch so. Dachte eher an eine kurze Version von "keep babbed"
(Würmer aufgereiht auf Angelschnur), weil in Slangs gibt es in USA so
einige Kurzformen, wo einem die großen Fragezeichen anzusehen sind.
Es ist aber nicht verwunderlich, wenn sich die appetitlichere
Herkunftsinterpretation einer Kurzform durchsetzt, wenn diese so ähnlich
sind.
Harald K. schrieb:> Ach du Scheiße, man wird alt, wenn etwas, was es schon 2012 gegeben> haben soll, einem neu vorkommt.
Gräme dich nicht. Es gibt hier immer noch einige Leute, die bei C99
hängen geblieben sind.
Yalu X. schrieb:> Die Bezeichnung kebab-case kannte ich noch nicht, was wohl vor allem> daran liegt, dass er im Gegensatz zum camelCase noch relativ jung ist¹> und nur in wenigen Programmiersprachen Anwendung findet.
Wobei Binnenmajuskeln im Deutschen eine laaange Tradition haben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Binnenmajuskel#Deutsche_Sprache
> Kebab ist übrigens nicht zwingend Döner Kebab (also Kebab am Drehspieß),> auch wenn wir in Deutschland fast nur diesen kennen. Andere Kebabs:>> https://de.wikipedia.org/wiki/Schisch_Kebab> https://de.wikipedia.org/wiki/Dschudsche_Kab%C4%81b
Jup, Kebab heisst eigentlich nur "gebratenes Fleisch" und das Wort
stammt (je nach Quelle) aus dem Arabischen oder aus dem Persischen.
Die Persische Küche ist m.E. besonders reich an Kebab-Gerichten (bspw.
"Kebab Koobideh"), deren Geheimnis letzlich im marinieren liegt.
Den Besten Schisch Kebab gibt es meines Erachtens bei den Uiguren in
NW-China. Dort spricht man völlig überraschend ein Türkisch das mit dem
Türkisch der Türkei-Türken recht verwandt ist.
In Indien ist die lokale Adaption der persischen Küche als Mogul-Küche
bekannt - auch viel lecker mariniertes Fleisch ...
* https://frankfurterkochbuchrezensentin.wordpress.com/tag/mogul-kueche/
> Wobei Binnenmajuskeln im Deutschen eine laaange Tradition haben:> https://de.wikipedia.org/wiki/Binnenmajuskel#Deutsche_Sprache
Der Kebab-Style entspricht dann der "Durchkopplung", auch ein
etablierter Begriff unter Deutsch-Regeln-Ethusiasten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Durchkopplung
Naja, und wenn sich ein Fremdländer eben nicht an den Duden der
Deutschen gebunden fühlt, sagt er halt Kebab-Stil dazu.
Einem Rumänen dagegen, erinnert das vielleicht eher an "Vlad, der
Pfähler", auch als Drăculea bekannt. Also könnte man auch Drakula-Stil
in den Ring werfen. ;-)
* https://de.wikipedia.org/wiki/Pf%C3%A4hlung
* https://de.wikipedia.org/wiki/Vlad_III.
Anbei der Scan des Beitrages aus der Zeitschrift, insbesonders die
Verwendung in Config-Dateien sollte man nicht unterschlagen.
(prx) A. K. schrieb:> Wobei Binnenmajuskeln im Deutschen eine laaange Tradition haben:> https://de.wikipedia.org/wiki/Binnenmajuskel#Deutsche_Sprache
Da steht nur "aus der Zeit vor der Vereinheitlichung der
Rechtschreibung" ohne das weiter zu präzisieren. Eine Zeitangabe gibt es
nur bei der religionsbasierten Doppelgroßschreibung, die man aber
getrost als etwas komplett anderes betrachten kann.
Bradward B. schrieb:> ArtikelCamelCase.jpg
Da die Veröffentlichung des Scans möglicherweise gegen das Urheberrecht
verstößt, habe ich ihn gelöscht und verlinke hier stattdessen einen
Artikel gleichen Inhalts auf der Heise-Webseite:
https://www.heise.de/select/ct/2025/18/2429615042204290101
Dort bis zum Titel "Schreibweisen von Variablen" herunterscrollen.
Harald K. schrieb:> Heise-Schreiberlinge im Vollsuff?
Nachdem ich den Artikel gelesen habe:
Ein Leser stellt die Frage nach den verschiedenen Schreibweisen, und ein
Heise-Autor antwortet darauf sachlich, korrekt und vollständig. Wieso
hältst du ihn für betrunken?
Yalu X. schrieb:> Wieso hältst du ihn für betrunken?
Weil ich von "Programmieren" ausgegangen bin und offensichtlich nicht
über genügend Weitblick verfüge, die Weltprogrammiersprachen Cobol, Lisp
und Forth in meinen Erwartungshorizont eingebunden zu haben. Und weil
ich bis gestern das Wort "Kebabcase" auch noch nie irgendwo gehört habe.
Da die c't aber auch sonst massiv an Susbtanz verliert, bin ich
--vielleicht etwas vorurteilsbelastet-- davo ausgegangen, daß
Variablennamen mit Bindestrichen kompletter Wirrsinn sind.
Aber gut, der anstrebende Programmierer von heute sieht das vielleicht
auch anders.
Interessant allerdings wird es, wenn er solche Variablennamen einer der
von eher alten Säcken verwendeten Programmiersprachen wie Rust, Golang
oder Typescript vorsetzt.
> Da die Veröffentlichung des Scans möglicherweise gegen das Urheberrecht> verstößt, habe ich ihn gelöscht und verlinke hier stattdessen einen> Artikel gleichen Inhalts auf der Heise-Webseite:>> https://www.heise.de/select/ct/2025/18/2429615042204290101>> Dort bis zum Titel "Schreibweisen von Variablen" herunterscrollen.
OK, obwohl ich den Scan extra an die Anforderungen an eine legale
"Privat-Kopie" angepasst habe:
* (Auszugsweise (andere Beiträge gelöscht),
* geringe(re) Qualität/Auflösung,
* kein kommerzieller Nutzen,
* dient der wissenschaftlichen (fachlichen) Arbeit innerhalb einer
Benutzergruppe,
*legal erworbene Orginal-Vorlage.
https://de.wikipedia.org/wiki/Privatkopie
Man sollte vielleicht noch ergänzen, dass die zitierte Seite
korrekterweise die 163 und nicht die 183 wie vom TO dargestellt ist. Und
eben in der Rubrik "beantwortete Leserfragen"o.ä. wie bereits in
Beitrag "Re: Ein neuer Tiefpunkt aus der norddeutschen Tiefebene"
hingewiesen.
Bradward B. schrieb:> OK, obwohl ich den Scan extra an die Anforderungen an eine legale> "Privat-Kopie" angepasst habe:>> * (Auszugsweise (andere Beiträge gelöscht),> * geringe(re) Qualität/Auflösung,> * kein kommerzieller Nutzen,> * dient der wissenschaftlichen (fachlichen) Arbeit innerhalb einer> Benutzergruppe,> *legal erworbene Orginal-Vorlage.
Deswegen und weil ich das als Nichtjurist nicht sicher beurteilen kann,
schrieb ich
Yalu X. schrieb:> möglicherweise
Da es ein Leichtes war, den Artikel direkt zu verlinken, hielt ich das
für den besseren Weg.
> Deswegen und weil ich das als Nichtjurist nicht sicher beurteilen kann,> schrieb ich> Yalu X. schrieb:>> möglicherweise>> Da es ein Leichtes war, den Artikel direkt zu verlinken, hielt ich das> für den besseren Weg.
Hab oben schon das "OK" dazu gegeben, da muß man nicht noch ne
Begründung des Offensichtlichen hinterschieben.
Und man muss nicht (Voll-) Jurist, sein um eine Raub- von einer
Privat-Kopie zu unterscheiden, es genügt bspw. eine Schulung
diesbezüglich wie sie beispielsweise Lehramtskanditaten und
Schulungsleiter in ihrer Ausbildung erhalten.
>> Kebab ist übrigens nicht zwingend Döner Kebab (also Kebab am Drehspieß),>> auch wenn wir in Deutschland fast nur diesen kennen. Andere Kebabs:>>> Und dann gibt es ja auch noch Gyros...
Oh, das ist dann aber fast ein Politikum wie "Broiler" oder
"Brathähnchen" - den Griechen Türkische Küche zu unterstellen, die mögen
garnicht an die Zeiten gemeinsamer Siedlungkultur im Mittelmeerraum
erinnert werden ... ;-)
Zur Geschichte des Dőners gibt's einen mehrteiligen Podcast, für meinen
Geschmack etwas zu Berlin-lastig, aber das lässt sich bei Dȍner wohl
nicht vermeiden:
* https://www.br.de/mediathek/podcast/obsessed/924
Und wer mehr über Berlin als Brǔckenkopf für internationale Esskultur
hören will, auch die Tiefkühlpiẓża fiel wohl über Berlin in deutsche
Landen ein:
*
https://www.br.de/mediathek/podcast/alles-geschichte-history-von-radiowissen/fast-food-long-story-wie-die-tiefkuehlpizza-nach-deutschland-kam/2105312
Hauptsache unterhaltsam.
Thomas S. schrieb:> Lecker ist alles oben genannte, wobei ein Döner im Ggs zu einem Broiler> oder einer Schweinshaxe noch Vitamine mitbringt.
In beidem werden durchaus signifikanten Mengen an fettlöslichen
Vitaminen drin sein.