Moin zusammen, beim Auf- und Ausräumen bin ich auf ein paar Syquest-Laufwerke (2xSQ270-IDE, 2xSQ270-SCSI, 1xSQ200-SCSI) samt Medien (5x5,25", 10x3,5") gestoßen, Zustand unbekannt. Weiterhin ist noch ein Streamer C1533 (SCSI) von HP samt 20 Cartridges HS-4/90s von Maxell aufgetaucht. Bevor ich die Dinger gemäß den üblichen Ratschlägen des Forums im Elektronikschrott versenke, hier mal die Frage, ob es dafür noch interessierte Anwender gibt? Zweite Frage wäre, wie ich die Medien sicher lösche. Gibt es da noch andere zuverlässige Methoden als einen 500g-Hammer? Einen Rechner müsste ich erst mit SCSI-Karte ausrüsten, keine Ahnung, ob Windows heute damit noch was anfangen kann. Thomas
Thomas P. schrieb: > als einen 500g-Hammer? MRT-Gerät oder dickeren Elektromagnt (mit Wechselspannung betrieben) Oder das Band rausziehen und durch einen Schredder schicken.
Thomas P. schrieb: > Moin zusammen, > > beim Auf- und Ausräumen bin ich auf ein paar Syquest-Laufwerke > (2xSQ270-IDE, 2xSQ270-SCSI, 1xSQ200-SCSI) samt Medien (5x5,25", 10x3,5") > gestoßen, Zustand unbekannt. Die Laufwerke wurden bei Apple- und Atari-Benutzern verwendet. Vielleicht bei den entsprechenden Benutzergruppen (z.B. https://www.classic-computing.de/) anbieten. Und es gibt mindestens einen Vax-Benutzer der die Syquest-Laufwerke als Wechselplatte benutzt hat (that is me!) > Weiterhin ist noch ein Streamer C1533 (SCSI) von HP samt 20 Cartridges > HS-4/90s von Maxell aufgetaucht. Das ist ein DDS2-Laufwerk (4GB unkompriert/8GB komprimiert). Die waren damals unzuverlassig, nach 40 Jahren bestimmt nicht besser geworden. Ich habe ein paar dieser Laufwerke hier, aber alte Baender konnte ich nicht mehr lesen. > Thomas
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Sobald die Medien Kontakt mit einem Magneten hatten, sind sie für immer zerstört, weil auch die Steuerspuren weg sind. Ich habe hier für den alten Apple noch ein 3,5"/105 MB Syquest und das liest tatsächlich noch nach 25 Jahren alle seine Medien.
Thomas P. schrieb: > Weiterhin ist noch ein Streamer C1533 (SCSI) von HP samt 20 Cartridges > HS-4/90s von Maxell aufgetaucht. Das sind DAT-Bänder. Die könnte man auch in einen Audio-DAT-Recorder stecken und sich darüber wundern, was das Bandzählwerk anzeigt (btdt). Interessanterweise waren diese Bänder sowohl deutlich günstiger als auch gleichzeitig deutlich besser als explizite "Audio"-Bänder. (Ich hab' hier noch einen TCD-D7, aber ob der noch funktioniert, und sich nicht irgendwelche Riemen darin in Schmierschmadder aufgelöst haben, weiß ich nicht). Die Bänder dürften recht uninteressant sein. Anders sieht es mit den Syquest-Platten aus, die kann sicher noch jemand brauchen. Wenn Du die löschen willst, ohne sie zu zerstören, wirst Du nicht drumherumkommen, so ein Laufwerk an einen PC anzuschließen und die Medien einmal* komplett zu überschreiben. *) Einmal genügt, die Schlangenölfraktion will natürlich gerne Software zum "sicheren" löschen nach MIL-STD-KlingtBeeindruckend verkaufen, aber das ist ziemlich überflüssig. Oder hattest Du darauf hochgeheime Daten, die auch nach 30 Jahren definiert nie niemand niemals je zu Gesicht bekommen darf, weil sonst bekannt werden könnte, daß es Amerika gar nicht gibt?
Harald K. schrieb: > Interessanterweise waren diese Bänder sowohl deutlich günstiger als auch > gleichzeitig deutlich besser als explizite "Audio"-Bänder. DDS-Bänder durfte man halt nur für Eigenproduktionen verwenden, nicht für Überspielungen aus dem Radio oder von CD. Bei den Audio-Bändern wird eine Medien-Abgabe an die GEMA (bzw die Zentralstelle für private Überspielungsrechte ZPÜ) abgeführt, die diese Privatkopien legalisiert. Bei Computerbändern nicht. Das gleiche galt damals für CD-Rohlinge. Wollte man legal GEMA-verwaltete Inhalte privatkopieren, dann brauchte man Audio-Rohlinge, für die eine Medien-Abgabe abgeführt wurde. Rein technisch ging es natürlich auch ohne GEMA...
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Soul E. schrieb: > DDS-Bänder durfte man halt nur für Eigenproduktionen verwenden, nicht > für Überspielungen aus dem Radio oder von CD. Auf diesen Schwachsinn habe ich schon damals sehr gepflegt einen feuchten Kehricht gegeben. Schlimmer noch, ich böserböser Mensch habe einen in der elrad vorgestellten Sampleratekonverter als SCMS-Umgehung verwendet. Und ich kann auch heute noch ruhig schlafen.
Harald K. schrieb: > Soul E. schrieb: >> DDS-Bänder durfte man halt nur für Eigenproduktionen verwenden, nicht >> für Überspielungen aus dem Radio oder von CD. > > Auf diesen Schwachsinn habe ich schon damals sehr gepflegt einen > feuchten Kehricht gegeben. > > Schlimmer noch, ich böserböser Mensch habe einen in der elrad > vorgestellten Sampleratekonverter als SCMS-Umgehung verwendet. Und ich > kann auch heute noch ruhig schlafen. Die Musik- und Filmindustrie dachte schon so oft, sie könne die Kunden über den Tisch ziehen, was aber meist nicht gut herausgekommen ist. Wobei eigentlich immer die Musiker und Filmeschaffer die an meisten geprellten waren. Aktuell sind sie ja dazu übergegangen, den Content nicht mehr zu verkaufen, sondern quasi über die Streamingdienste nur noch zu "vermieten". Hierzu eine äusserst spannende Doku auf YouTube: https://youtu.be/CrElpSTKC_k?si=VyxklhzcQ2Wnkrbh
Thomas P. schrieb: > Syquest-Laufwerke > Medien (5x5,25" wurden in Atari und PC genutzt, ich hatte beide und Claus Brod Scheibenkleister schrieb mir den Ataritreiber damit sie austauschbar wurden. https://forums.atariage.com/topic/297731-atari-megafile44/ https://img.ricardostatic.ch/images/4dfcb289-2c68-4980-adb5-c8cdf0be6ec9/t_1000x750/vintage-syquest-44mb-external-storage-scsi
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> Einen Rechner müsste ich erst mit SCSI-Karte ausrüsten, keine Ahnung, ob > Windows heute damit noch was anfangen kann. Du koenntest ja Linux booten. Damit geht es. Hab ich heute noch laufen. Allerdings brauchst du natuerlich einen PCIe Hostadapter. .-) > Das ist ein DDS2-Laufwerk (4GB unkompriert/8GB komprimiert). Die waren > damals unzuverlassig, nach 40 Jahren bestimmt nicht besser geworden. In schlechten Laufwerken vielleicht. Ich hab meine letztens aus Spass noch zurueckgelesen nach dem sie 20Jahre rumlagen. Alles kein Problem, alle Daten noch da. > Das sind DAT-Bänder. Die könnte man auch in einen Audio-DAT-Recorder > stecken und sich darüber wundern, was das Bandzählwerk anzeigt (btdt). Was soll das fuer ein Laufwerk sein? Musst du das noch aufziehen? :-D Alle DATs die ich kenne schreiben beim aufnehmen die Zeit auf das Band. Lediglich beim spulen ueber 2h hinaus werden die etwas langsamer weil der DAT jederzeit mit dem Bandende rechnet. > Rein technisch ging es natürlich auch ohne GEMA... Jein. DDS waren laenger. Die haben im Audio-DAT 3h Spielzeit. Das kann in dem einen oder anderen Laufwerk Probleme gemacht haben. Bei mir funktioniert das aber bis heute. (DTC-57, DTC-77, WMD-DT1, Aiwa HD-S1) > Schlimmer noch, ich böserböser Mensch habe einen in der elrad > vorgestellten Sampleratekonverter als SCMS-Umgehung verwendet. Ich hab so um 90-91 rum den SCMS beim DTC-57 geknackt und eine Anleitung in Z-Netz gestellt. .-p Das hab ich im uebrigen mit einem 1-Kanal 10Mhz analogen Hameg Oszi gemacht. Da musste im internen I2C-Datenstrom ein Bit weggeblendet werden. Es gab auch noch eine Anleitung fuer den 55er. Fuer den 57er hab ich das spaeter noch mit Mikrocontroller gemacht der auch gleichzeitig die Fehler bei der Wiedergabe zaehlt und es so erlaubt die Qualitaet der Baender zu beurteilen. Sampleratenkonverter kamen doch erst Jahre spaeter. Wobei der Aiwa oben kein SCMS hat. Der wurde davor gebaut. Vanye
Joachim B. schrieb: > Claus Brod > Scheibenkleister Das habe ich auch noch, und zwei Laufwerke mit mehreren 44MByte- Wechselplatten für den Atari
Vanye R. schrieb: >> Einen Rechner müsste ich erst mit SCSI-Karte ausrüsten, keine Ahnung, ob >> Windows heute damit noch was anfangen kann. > > Du koenntest ja Linux booten. Damit geht es. Hab ich heute noch laufen. Kann man aber auch sein lassen, selbstverständlich kann auch Windows mit SCSI-Geräten umgehen. > Allerdings brauchst du natuerlich einen PCIe Hostadapter. .-) Das ist betriebssystemunabhängig. Die für derartige Problemstellungen eleganteste Lösung ist leider nur noch antiquarisch und zu völlig abgehobenen Preisen zu bekommen: Adaptec UsbConnect 2000. Wurde um die Jahrtausendwende herum von Adaptec vertrieben. Ist ein Fullspeed-Gerät, d.h. die maximale Datenübertragungsrate beträgt nur etwa 1 MByte/sec, was aber für ältere SCSI-Geräte völlig ausreicht. Wenn man nur ein Gerät anschließt, und das die SCSI-ID 0 verpasst bekomt, funktioniert das Ding als "USB Mass Storage Device" mit jedem Betriebssystem ohne spezielle Treiber. Wollte man das Ding an einen SCSI-Bus hängen, um damit gleich mehrere Geräte ansteuern zu können, benötigte man hingegen einen speziellen Treiber vom eigentlichen Hersteller des Adapters und zusätzlich den EZ-SCSI-Krempel von Adaptec. Mit ernstgemeintem Windows war das eine sehr wackelige Angelegenheit und die Garantie für BSODs. Aber wenn man sich auf ein Gerät mit ID0 beschränkt, dann sieht das anders aus. Ich hab' so ein Ding, und es funktioniert mit normalen Festplatten, aber auch mit Wechsellaufwerken wie den MO-Laufwerken von Olympus und Fujitsu. Wer einen PCIe-4x-Slot freihat, kann sich aber auch einen gebrauchten LSI Ultra320-SCSI-Adapter anschaffen, sowas gibt es gelegentlich über eBay (wie dieses völlig willkürlich ausgesuchte Exemplar: https://www.ebay.de/itm/357387904126). Und so etwas funktioniert auch mit aktuellem Windows.
> Ich hab' so ein Ding, und es funktioniert mit normalen Festplatten, Ich hab auch so ein Ding, aber von einem anderen Hersteller :) Aber so richtig warm geworden bin ich damit irgendwie nie. > Wer einen PCIe-4x-Slot freihat, kann sich aber auch einen gebrauchten > LSI Ultra320-SCSI-Adapter anschaffen, Sowas hab ich bei mir drin stecken. Allerdings muss man dann noch einen Adapter von dem "moderneren" 68pol auf die alten SCSI Stecker ranschaffen. Den such ich bei mir gerade noch, seufz. Ich wollte aus Spass naemlich auch nochmal mein altes 2.6GB MOD anschliessen. :) > eBay (wie dieses völlig willkürlich ausgesuchte Exemplar: Soviele gibt es da IMHO gar nicht. Ich glaube die Teile beruhen alle auf denselben Chipsatz/Referenzdesign. Das ist sicherlich das letzte aufleben von SCSI. Ausser jemand rafft sich auf und baut mit einem Pi-Pico einen SCSI2USB Adapter den sich jeder nachbasteln kann. Immerhin gibt es mit ZuluSCSI schonmal die falsche Richtung. Vanye
Vanye R. schrieb: > Allerdings muss man dann noch einen > Adapter von dem "moderneren" 68pol auf die alten SCSI Stecker > ranschaffen. Sowas habe ich für meinen Eigenbedarf noch aus den Zeiten herumfliegen, als es für mich zum Standard gehörte, SCSI-Geräte zu verwenden. Vanye R. schrieb: > Soviele gibt es da IMHO gar nicht. Ich glaube die Teile beruhen alle auf > denselben Chipsatz/Referenzdesign. Es ging mir nicht um ein Beispiel für einen Hersteller von vielen, sondern um ein Beispiel für ein Angebot von vielen. Ja, das muss ein LSI-Chipsatz sein; diese Controllerplatinen gibt es in verschiedenen Ausführungen (mit internen, externen und gemischten Anschlüssen, die externen in verschiedenen Bauformen). Für den LSI-Chipsatz gibt es auch für aktuelles Windows noch Devicetreiber, und --fun fact-- macOS unterstützt die Dinger sogar "out-of-the box", was interessant ist, wenn man zufälligerweise einen Mac mit PCIe-Slots herumstehen hat. Letztlch will man unbedingt einen mit internen Anschlüssen haben, denn diese haben wenigstens den altgewohnten 68poligen Steckverbinder, der mit 16-Bit-SCSI eingeführt wurde. Die externen Steckverbinder sind gerne irgendwas anderes, mit noch viel schwieriger aufzutreibenden Kabeln/Adaptern dafür. Als Adapter von 68polig auf 50polig könntest Du notfalls das Ding hier verwenden: https://www.ebay.de/itm/146529694817 ... Du brauchst dann natürlich ein 68poliges Kabel mit mindestens zwei Steckern. Ich glaub, der hier ist besser für Dich geeignet: https://www.ebay.de/itm/317209442900
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