Forum: HF, Funk und Felder Neue österreichische Mittelwelle hat Testbetrieb aufgenommen


von Marek N. (db1bmn)


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von Rolf (rolf22)


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Marek N. schrieb:

> leider nur QRP.

Da spannt der SWL in Mallorca am Urlaubsstrand einen Langdraht zwischen 
die Palmen, blättert im WRTH und füllt eine QSL-Karte aus. Ist doch auch 
was?

(Das waren noch Zeiten ...)

von Thorsten S. (thosch)


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100 W Sendeleistung, hüstel ...

Da fehlen ja 3 Zehnerpotenzen für eine anständige Reichweite.

Aber dann wären wir ja wieder bei den Großsendern mit viel Platzbedarf 
für die Antennenanlage und hohen Energiekosten.
Gerade aufgrund letzteren hat man sich ja (fast) überall in Europa von 
der Mittelwelle verabschiedet.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thorsten S. schrieb:
> Aber dann wären wir ja wieder bei den Großsendern mit viel Platzbedarf
> für die Antennenanlage

Der Platzbedarf für die Antennenanlage ist abhängig von der Wellenlänge, 
nicht von der Leistung.

Man kann natürlich fehlenden Platz durch mehr Leistung auszugleichen 
versuchen, fehlende Leistung durch mehr Platz nur wenig (Optimierung 
Abstrahlwinkel geht ein wenig).

von Marek N. (db1bmn)


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Konnte jemand es schon erfolgreich empfangen?
Ich habe es gestern Abend leider versäumt, mal bei Twente einzuschalten.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Thorsten S. schrieb:

> Energiekosten.
> Gerade aufgrund letzteren hat man sich ja (fast) überall in Europa von
> der Mittelwelle verabschiedet.

Der Energiebedarf ist bei AM Mittewellensendern vor allem auf der 
Sendeseite zu sehen. Empfangsseitig ist er verglichen mit digitalen 
Verfahren deutlich geringer, und in Summe über wenige Sender und viele 
Empfänger ist die Gesamtenergiebilanz für analoge Verfahren besser als 
bei digitalen, solange man zum Empfang der analogen Signale auch analoge 
Technik verwendet und nicht etwa eine digitale SDR Technik.

So kann man auch hier sehen, eine Umverteilung der Energiekosten vom 
Senderbetreiber zur Gruppe der Empfänger bei gleichzeitig erhötem 
Gesamtenergiebedarf.

Energetisch gesehen ist dann "Rundfunk" per Internet als Webradio eine 
absolute Katastrophe.

Bleibt die verbesserte Audioqualitaet, wobei aber Rauschen und Knacken 
bei analogem AM oder FM Rundfunk nur für Ästheten ein Problem ist, 
solange es einigermassen verständlich ist.

Da die mögliche höhere Kanalzahl pro Frequenzabschnitt bei Digitalfunk 
erfahrungsgemäß nur für extreme Dauerwerbesendungen und nicht für 
Spartenradio genutzt wird, wird diese ja eigentlich nicht wirklich 
gebraucht und zieht damit nicht als Argument.

Mit freundlichem Gruß
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Res (resmon)


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Marek N. schrieb:
> Konnte jemand es schon erfolgreich empfangen?
> Ich habe es gestern Abend leider versäumt, mal bei Twente einzuschalten.

Ich habe bei mir zuhause (Schweiz) auf der Frequenz einen Spanischen 
Sender Empfangen.

Laut mwlist gibt es auf 1143 kHz zwei Spanische Sender, mit jeweils 5 kW 
Sendeleistung.

von Rick (rick)


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Bernd W. schrieb:
> die Gesamtenergiebilanz für analoge Verfahren besser als
> bei digitalen,
...
> Energetisch gesehen ist dann "Rundfunk" per Internet als Webradio eine
> absolute Katastrophe.

Gibt es für diese Behauptungen auch eine Quelle oder ist das nur Deine 
'gefühlte' Wahrheit?
Mich täte da schon mal eine Vergleichsrechnung mit mehr oder weniger 
belastbaren Zahlen interessieren.

von Uwe (neuexxer)


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Angenommen,
10000 analoge Hörer brauchen "über alles" jeweils 5 W weniger,
als digitale. Letztere hören ja z.T. auch über's Internet.

Rechnerisch wären das 50 kW Differenz.

(Aber "Fortschritt" ist schwer aufzuhalten; wir schreiten weiter,
wohin, bestimmen andere.)

von Wulf D. (holler)


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Ich glaube so einfach ist die Rechnung nicht.
Da Digital weniger Sendeleistung benötigt, hängt das Ergebnis stark von 
der Zahl der Hörer ab.

Ein kleines Beispiel, P/H die Leistung pro Hörer in [W], Summenleistung 
auch in Watt:
1
Analog  Annahmen  
2
Sendeleistung  100000  W
3
Empfänger  0,2  W
4
    
5
Hörer    P/H  Verbrauch Summe
6
1000    100,2  100200
7
10000    10,2  102000
8
100000    1,2  120000
9
    
10
    
11
Digital  Annahmen  
12
Sendeleistung  10000  W
13
Empfänger  2  W
14
    
15
Hörer    P/H  Verbrauch Summe
16
1000    12  12000
17
10000    3  30000
18
100000    2,1  210000

Demnach wäre die analoge Verbreitung erst bei sehr großer Hörerzahl in 
Summe energieeffizienter. Und die Zahl der Radiohörer pro Station ist 
klar auf dem Rückzug.

Aber klar, traue nur der Statistik ...

von Reinhard S. (rezz)


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Rick schrieb:
> Mich täte da schon mal eine Vergleichsrechnung mit mehr oder weniger
> belastbaren Zahlen interessieren.

Wenn man sieht, wieviel Technik bei Internet-Radio zwischen deinem 
Lautsprecher und dem Sender steht ist das erstmal plausibel, auch wenn 
ich keine konkreten Zahlen habe.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Marek N. schrieb:
> Konnte jemand es schon erfolgreich empfangen?

Nada. Auf 1143 ist hier nur Störnebel. Auf 1152 ist was zu hören. Auch 
sonst einiges hier zur Abendzeit, am stärksten war gerade Orgelmusik auf 
999 kHz.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wulf D. schrieb:
> Ich glaube so einfach ist die Rechnung nicht.
> Da Digital weniger Sendeleistung benötigt,

Und digital wird auch nicht genannt, wieviel da noch dran haengt.

Allein in Bayern ist die Zahl der DAB  Gleichwellensender deutlich 
hoeher, als die wenigen Analogsender.

Es fehlt dabei auch die DSP-Signalverarbeitung der Sender fuer den 
Gleichwellenbetrieb als Stromverbrauch.

Ein Regierungsbezirk wird in Bayern mit 2kW analog abgedeckt. Bei DAB 
steht 10kW habe der zentrale Gleichwellensender und dann sind noch über 
20 weitere lokaele Untersender auf der Liste. Dort sind noch zwei 
Einschuebe im 19'' Rack, die Umsetzintelligenz, nicht gelistet.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Leute, bitte lasst die endlose Streiterei jetzt stecken.

Es geht um – siehe Titel. Nicht darum, ob die Abschaltung blablabla. 
Endlose Argumente, braucht keiner.

Wer den genannten Sender hören kann, möge sich melden. Wer nur darüber 
lamentieren mag, dass vieles abgeschaltet worden ist, der kann gern 
seinen eigenen Thread eröffnen.

von Al (almond)


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Jörg W. schrieb:
> Der Platzbedarf für die Antennenanlage ist abhängig von der Wellenlänge,
> nicht von der Leistung.

Der Flächenbedarf eines AM-Rundfunksenders ist von der Ausdehnung des 
umfangreichen Radialnetzes abhängig und dieses wiederum von der 
verwendeten Wellenlänge. Ohne ein ausgedehntes Radialnetz ist kein 
vernünftiger Antennen-Wirkungsgrad zu erreichen.

Diese Mittelwellen-Aussendungen sind Hobbyprojekte von 
Radionostalgikern. Die Mittelwelle in Europa ist ein totes Pferd, das 
man bekanntlich nicht mehr reitet. Außer man hat Geld übrig und wollte 
schon immer mal Radio machen und sich damit einen Herzenswunsch 
erfüllen. Da kommt es auch auf den Wirkungsgrad nicht an. Außer ein paar 
handverlesenen MW-Enthusiasten hört sowieso niemand zu.

Mehr Info zum Betreiber, der Anlage, der Antenne, dem Versorgungsgebiet 
und der Finazierung im amtlichen Zulassungs-Bescheid der 
österreichischen Medienbhörde:

https://www.rtr.at/files/staging/m_ent/39275_KOA%201.195-20-005%20.pdf

Ganz am Ende des Dokuments in der Beilage 1. zum Bescheid die Angabe der 
EMRP mit 25,8 dBWatt. Höhe des Antennenschwerpunkts liegt bei 13,5 m.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Al schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Der Platzbedarf für die Antennenanlage ist abhängig von der Wellenlänge,
>> nicht von der Leistung.
>
> Der Flächenbedarf eines AM-Rundfunksenders ist von der Ausdehnung des
> umfangreichen Radialnetzes abhängig und dieses wiederum von der
> verwendeten Wellenlänge. Ohne ein ausgedehntes Radialnetz ist kein
> vernünftiger Antennen-Wirkungsgrad zu erreichen.

Hängt von der Antenne ab. Die Wilsdruffer Antenne hier war ein 
Halbwellen-Vertikalstrahler, also hochohmig gespeist. Braucht kein 
Radialnetz, dafür ist er natürlich doppelt so lang wie ein 
Viertelwellenstrahler und braucht außerdem eine gute Isolation am 
Mastfuß. Aber da ist eben auch schon wieder das Problem: wer mag sich 
einfach mal so einen 150 m hohen Mast hinsetzen? ;-)

Letztlich, wie oben geschrieben: der Platzbedarf wird nicht (primär) 
durch die Leistung, sondern durch die Wellenlänge bestimmt.

> Die Mittelwelle in Europa ist ein totes Pferd, das
> man bekanntlich nicht mehr reitet.

Dafür wiederum war gestern Abend hier schon noch einiges zu hören. 
Gerade geschaut, 999 kHz dürfte Rai Radio 1 aus Italien gewesen sein.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Al.

Al schrieb:

> Der Flächenbedarf eines AM-Rundfunksenders ist von der Ausdehnung des
> umfangreichen Radialnetzes abhängig und dieses wiederum von der
> verwendeten Wellenlänge. Ohne ein ausgedehntes Radialnetz ist kein
> vernünftiger Antennen-Wirkungsgrad zu erreichen.

Das ist richtig, auch wenn es Antennenkonstrukte gibt, die ohne 
Radialnetz auskommen, des bleibt ein Größenproblem.

>
> Diese Mittelwellen-Aussendungen sind Hobbyprojekte von
> Radionostalgikern. Die Mittelwelle in Europa ist ein totes Pferd, das
> man bekanntlich nicht mehr reitet.

Das ist erst einmal Richtig. Auf der anderen Seite ist es aber ein 
Problem im Kopf der Leute, die sich komplett auf digitale Lösungen 
verlassen und kein analoges Fallback für Not- oder andere Fälle 
zulassen.

Bei Entscheidungsträgern die Entscheidungen ohne Detailwissen treffen 
müssen, passiert das leider zwangsläufig. Wenn sie sich wegen Fachwissen 
oder einschlägigen Beratern doch anders Entscheiden, haben sie wiederum 
ein Problem, diese Entscheidung bei ihren Vorgesetzten oder der 
Bevölkerung (z.B. in Form des Bundesrechnungshofes oder dem "Bund der 
Steuerzahler") zu Begründen.

> Außer ein paar
> handverlesenen MW-Enthusiasten hört sowieso niemand zu.

Das Problem eines ausgefallenen Radiogeschmacks habe ich nicht nur bei 
Mittelwelle. ;O)
Wenn es darum geht, in einer Liste einzutragen, welches (Internet oder 
DAB) Radio man denn nun auf der Arbeit oder im Krankenhaus hören möchte, 
ruft mein Eintrag für DLF oder alternativ (Doom) Metal immer Buhrufe 
hervor. ;O)

Mit freundlichem Gruß
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Al (almond)


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Bernd W. schrieb:
> Das ist richtig, auch wenn es Antennenkonstrukte gibt, die ohne
> Radialnetz auskommen, des bleibt ein Größenproblem.

Das wurde auch nicht bestritten, dass es die gibt. Die sind aber 
entweder recht hoch (Lambda /2) oder haben einen relativ schlechten 
Wirkungsgrad.
Ich kenne nur wenige leistungsstarke Lang- und MW-Sender, die ohne 
Radialnetz gebaut wurden. Allenfalls auf den oberen MW-Frequenzen, wo 
man schon Halbwellenmaste realisieren konnte. Die Sendebetreiber können 
und wollen halt nicht einen Teil der horrenden Energiekosten zum 
warmhalten der Regenwürmer durch Erdverluste stecken.

Im Falle der Ösi Mittelwellenfunzel mit 400W und 13m mittlerer 
Antennenhöhe stellt sich das Radialproblem sicher nicht.

Bernd W. schrieb:
> Das Problem eines ausgefallenen Radiogeschmacks habe ich nicht nur bei
> Mittelwelle. ;O)

Ach du bist der Hörer?
:-)

: Bearbeitet durch User
von Al (almond)


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Wer an Antennentechnik von Lang- und Mittelwellensendern interessiert 
ist, findet beim Stöbern viel interessantes Material auf der Seite von 
Bernd Waniewski, dem ehemaligen Antennenentwickler von Telefunken 
Sendertechnik / Transradio.

https://www.waniewski.de/

: Bearbeitet durch User
von Dieter S. (ds1)


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Jörg W. schrieb:
>
> Dafür wiederum war gestern Abend hier schon noch einiges zu hören.
> Gerade geschaut, 999 kHz dürfte Rai Radio 1 aus Italien gewesen sein.

Sicher mit "Rai Radio 1"? Laut Wikipedia war 2022 Schluss mit 
Mittelwelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Rai_Radio_1

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dieter S. schrieb:
> Sicher mit "Rai Radio 1"?

Nö, natürlich nicht, waren jetzt nur so halbwegs die ersten Treffer in 
der Suchmaschine für 999 kHz. Ich hatte nur die Orgelmusik gehört und 
nicht auf irgendwelche Stationsansagen gewartet.

War jedenfalls ein sehr kräftiges Signal hier.

von Al (almond)


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Jörg W. schrieb:
> Nö, natürlich nicht, waren jetzt nur so halbwegs die ersten Treffer in
> der Suchmaschine für 999 kHz. Ich hatte nur die Orgelmusik gehört und
> nicht auf irgendwelche Stationsansagen gewartet.
>
> War jedenfalls ein sehr kräftiges Signal hier.

Das auf 999 khz war wahrscheinlich Radio Rossii, ausgestrahlt von dem 
großen 1000 kW Sendezentrum in der Nähe von Grigoriopol, 
Transnistrien/Moldawien. Von diesem Senderkomplex werden Programme für 
die Region, aber auch Programme für internationale Hörer ausgestrahlt 
und sind nach Sonnenuntergang hierzulande laut zu hören

https://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2022/pridnestrowje_grigoriopol.html

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Al schrieb:
> Das auf 999 khz war wahrscheinlich Radio Rossii, dem großen 1000 kW
> Sendezentrum in der Nähe von Grigoriopol, Transnistrien/Modawien.

Für die Entfernung war es in der Tat noch recht dick hier. Aber gut, 
wenn sie sich da nach wie vor 1 MW als Sendeleistung leisten wollen, 
dann wundert das nicht so sehr.

Stimmt, Grigoriopol war mir bei der Suche auch untergekommen.

von Al (almond)


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Jörg W. schrieb:
> Für die Entfernung war es in der Tat noch recht dick hier

Das sind gerade mal ca 1500 km bis DE. Bei einem Megawatt Sendeleistung 
und einem Hop in der Ionosphäre stellen die dicke Signale hin.

Wenn man bedenkt, dass nachts das ganze Mittelwellenband randvoll ist 
mit Spaniern und massenhaft USA Stationen im 10 kHz Raster, die nur mit 
max. 50 kW senden dürfen, ist Grigoriopol geradezu ein Ortssender.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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von Al (almond)


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Kann ich klassisch mithalten.

https://www.youtube.com/watch?v=ZXJWO2FQ16c

auch schon choreografiert als modernes Ballet erlebt

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Al.

Al schrieb:

> Das auf 999 khz war wahrscheinlich Radio Rossii, ausgestrahlt von dem
> großen 1000 kW Sendezentrum in der Nähe von Grigoriopol,
> Transnistrien/Moldawien. Von diesem Senderkomplex werden Programme für
> die Region, aber auch Programme für internationale Hörer ausgestrahlt
> und sind nach Sonnenuntergang hierzulande laut zu hören
>
> 
https://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2022/pridnestrowje_grigoriopol.html

Radio Rossii:
https://de.wikipedia.org/wiki/Radio_Rossii

In anderen Gegenden hat MW ein wesentlich größeres Gewicht als hier.
Und das vermutlich auch aus Propagandazwecken.
LW, MW und KW haben wegen ihrer Reichweite ein Potential, das nicht zu 
verachten ist.

Ich vermisse da aktuell "woke" Sender aus der EU. Die scheinen echt 
etwas zu verschlafen.

Ok, es gibt Radio Maryja aus Polen, aber Nationalkonservativ ist für 
mich die falsche Richtung. :(
https://de.wikipedia.org/wiki/Radio_Maryja

Mit freundlichem Gruß
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd W. schrieb:
> LW, MW und KW haben wegen ihrer Reichweite ein Potential, das nicht zu
> verachten ist.

KW ist ja auch deutlich einfacher zu machen, Ionosphärenreflektion, viel 
kleinere Antennen, dafür aber eben keine garantierbare Reichweite.

von Thorsten S. (thosch)


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Jörg W. schrieb:
> Der Platzbedarf für die Antennenanlage ist abhängig von der Wellenlänge,
> nicht von der Leistung.

Nicht nur. Für 100 kW oder mehr auf Mittelwelle braucht man 
üblicherweise einen selbstschwingenden Sendemast, mit entsprechendem 
Platzbedarf für die Pardunen. Und ggf. auch noch weitere gespeiste oder 
passive Masten zum Definieren der Abstrahlcharakteristik.
Für einen 100 W (lokal-) Sender betreibt man diesen Aufwand ganz sicher 
nicht und installiert wohl eher irgendeine Antennenkonstruktion aus 
Draht.

Das mit dem Platzbedarf (Landmarke) steht auch in dem vom TO verlinten 
Artikel
https://www.digitalfernsehen.de/news/empfang/radio/neue-oesterreichische-mittelwelle-hat-testbetrieb-aufgenommen-1156322/

Im 3. Absatz unter der Zwischenüberschrift
"Wo steht der Sender?"

von Al (almond)


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Thorsten S. schrieb:
> Für 100 kW oder mehr auf Mittelwelle braucht man
> üblicherweise einen selbstschwingenden Sendemast, mit entsprechendem
> Platzbedarf für die Pardunen.

Der Mast sollte möglichst nicht schwingen, nur strahlen.

Es gibt strahlende Gittermasten, die frei stehen, ganz ohne Abspannung 
(Pardunen). In Königswusterhausen stand so einer

https://museum.funkerberg.de/der-dicke-ein-mittelturm-fuer-den-funkerberg/

oder bis vor wenigen Jahren der Blosenbergturm des Mittelwellensenders 
Beromünster in der Schweiz

https://de.wikipedia.org/wiki/Landessender_Berom%C3%BCnster

Oder ganz charakteristisch, noch heute in Betrieb die Reusenantennen von 
Radio Vatikan. Davon hat man gleich vier Masten dicht 
nebeneinandergestellt um per Phasendifferenzspeisung die 
Richtcharakteristik umschalten zu können. Die Wirkungsweise detailliert 
erläutert bei Bernd Waniewski, der die Anlage realisiert hat.

https://www.waniewski.de/MW/Vatikan/index.htm

Und dass man mehrere phasendifferent gespeiste Masten braucht, um auf MW 
eine Richtcharakteristik zu erzeugen hat widerum nichts mit der Leistung 
zu tun. Die braucht man bei 100 W genauso wie bei 1 Megawatt.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Rolf schrieb:
> Da spannt der SWL in Mallorca am Urlaubsstrand einen Langdraht zwischen
> die Palmen, blättert im WRTH und füllt eine QSL-Karte aus. Ist doch auch
> was?

Yep.
Heute braucht man eigentlich kein World Radio and Television Handbook 
mehr, um Frequenzen und Postanschriften der Sender herauszufinden.
Macht alles Internet:

ciao
gustav

von Marek N. (db1bmn)


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Thorsten S. schrieb:
> Für 100 kW oder mehr auf Mittelwelle braucht man
> üblicherweise einen selbstschwingenden Sendemast, mit entsprechendem
> Platzbedarf für die Pardunen.

Nicht wirklich.
Selbst der kleine Sender Bremen Oberneuland hatte aus 50 kW PEP eine ERP 
von 140 kW rausgeholt auf 936 kHz. [1]

Ich hab ihn damals noch dokumentiert: 
https://www.youtube.com/watch?v=CtWStM2jKj4

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Bremen-Oberneuland

von Karl B. (gustav)


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Zu spät:
War noch nicht fertig:
Aber wie der im Bremer Norden ankommt?
Das wird nix. Wegen Gleichwellenbetrieb Seagull Radio UK.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Wulf D. (holler)


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Rede doch mal Klartext: wann und wo wurden die beiden Audioschnipsel 
aufgenommen?

von Karl B. (gustav)


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Wulf D. schrieb:
> Rede doch mal Klartext: wann und wo wurden die beiden Audioschnipsel
> aufgenommen?

Das Jingle stammt woanders her. (Internet)

Das andere war 07. August 2023, 21:59 MESZ.
Schon mit starker Audiobearbeitung nachbearbeitet.
Filter und Rauschunterdrückung etc.
Aber halt:
Hier noch das Original ohne Netz und doppelten Boden.
Welche Station da mit den ca. 3 kHz Träger sendet, keine Ahnung.
Ist auch nirgemnds gelistet. Aber ist ganz typisch für die 1476 kHz

Empfänger-Standort Nähe Bremen. RX: Tecsun S-2000 mit externer 
abstimmbarer Aktivantenne.

ciao
gustav

P.S.: Mit KI könnte man Musik und Sprache eventuell noch besser trennen:
https://www.chip.de/downloads/webapp-Vocal-Remover-Stimme-aus-Liedern-entfernen_185009546.html

Muss ich gleich mal machen.
Naja, man hatte ja schon Verzerrungen durch selektives Seitenbandfading 
auf der Aufnahme drauf.
Die kann die KI nicht wegkompensieren. UNd mit Synchrondemodulator 
konnte ich nicht direkt empfangen, weil der Heterodynton stört.
Der Synchrondetector synct dann mir dann auf die 1,377 kHz 
Offset-Frequenz.

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (db1bmn)


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Ich überlege mir gerade, einen portablen Empfänger für LW und MW 
anzuschaffen.
Was würdet ihr bevorzugen?
SI4732 oder TEF6686?

von Karl B. (gustav)


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Wenn es nur die Auswahl zwischen den beiden Geräten sein soll, dann 
würde ich sagen: keinen von beiden.
Wieso?
Gerade im LW- und MW-Bereich sind die Schaltfrequenzen und Oberwellen 
der in den Geräten eingebauten Stepup- und Stepdown-Wandler zu hören.
Viele Geräte sollten deswegen lieber mit externer Antenne betrieben 
werden, die nicht so dicht im Gehäuse an den "störenden" Baugruppen 
positioniert ist.
Unter portablen Betrieb verstehe ich, dass ein solcher Antennenaufwand 
eben nicht realisierbar ist.
Also Gerät mit eingebauter Ferritstabantenne und nicht so empfindlich 
gegen diese Art der Störungen, die es selber erzeugt.
Oder zumindest ein Gerät, an das man noch eine externe Aktivantenne 
anschließen kann, und die auch noch ausschließlich für LW- und 
MW-Bereich.  Der von mir in den Beispielen oben verwendete Tecsun S-2000 
ist zwar keine Raketentechnik, ist auch zu groß und zu schwer womöglich, 
aber sowas in der Richtung würde ich bevorzugen. Und dann nur mit 
Batteriebetrieb.
Sonst wird das nix. Gerade wenn man so "Exoten" wie 1476 kHz abhören 
möchte. (Der hat schon 1 kW.) Und mit den 100 W der Testsendung auf 1143 
kHz?


ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Wulf D. (holler)


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Karl B. schrieb:
> Empfänger-Standort Nähe Bremen. RX: Tecsun S-2000 mit externer
> abstimmbarer Aktivantenne.

Interessant: da hätte nochmal Lust in den großen Baum im Garten einen 
Antennendraht einzuhängen, bevor der ab muss. Wohne im Raum Hannover, 
von daher hätte ich auch eine Chance.

MW-Empfangsversuche mit der Solaranlage (Alu-Gestell) auf dem Dach als 
Antenne scheiterten vorletztes Jahr kläglich. Viel zu viel Störnebel.

von Al (almond)


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Marek N. schrieb:
> Ich überlege mir gerade, einen portablen Empfänger für LW und MW
> anzuschaffen.
> Was würdet ihr bevorzugen?
> SI4732 oder TEF6686?

Der TEF ist unschlagbar bei UKW und sehr gut auf AM. Der SI4732 kann mit 
modifizerter Firmware auch SSB demodulieren.

Beispiel für einen solides TEF6686 Radio ist der Qodosen 
DX-286.Straßenpreis um 85 €-

https://swling.com/blog/2025/01/qodosen-dx-286-first-impressions/

Einfache SI4732 Empfänger werden als ATS20+ von zahllosen chinesischen 
Klitschen für um die 30 € angeboten. Viel erwarten darf man da nicht.

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (db1bmn)


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Hi, danke!

Ich habe aktuell einen Tecsun PL-600, der ist aber noch rein analog.
Schaue mir die "Dose" mal genauer an ;-)

von Karl B. (gustav)


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Marek N. schrieb:
> Tecsun PL-600

PLL Synthesized Receiver PL-600
Schade, kein Anschluss für externe LW-/MW-Antenne.
Die könnte so aussehen wie im Bild.
Gibt höchstens noch die Möglichkeit, den Ausgang der Aktivantenne als 
größere Koppelspule (mit oder ohne Ferritstab) zu gestalten und in die 
Nähe der im Gerät eingebauten MW-/LW-Ferritantenn zu halten.
(Achtung Rückkopplung!)
(Über die Funktion von S2 später etwas.)

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (db1bmn)


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So, ich hab mir jetzt einen Deepelec DP-666 bestellt.
Hat auch den TEF6686. Gibt nen Schaltplan 
https://deepelec.com/files/dp-666/Schematic_DP-666_V2.5.3.pdf und 
basiert auf der Open-Source-Firmware von PE5PVB: 
https://github.com/PE5PVB/TEF6686_ESP32

Dazu noch ne "Donut-Antenne", also eine Rahmenantenne als Printspule.

Ende September gehts nach Rhodos, mal gucken, was ich im Mittelmeer auf 
der Mittelwelle noch rausfischen kann.

73!

von Al (almond)


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Marek N. schrieb:
> Dazu noch ne "Donut-Antenne", also eine Rahmenantenne als Printspule.

Vergiss die schnell. Damit kann man vielleicht Nahfeld EMV Störungen aus 
einer Schaltung auffangen, aber keine schwachen Signale. Wertloser Mist.

von Marek N. (db1bmn)


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Schade :-(
Dann doch die aktive Ferrit-Antenne von oben.

von Al (almond)


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Marek N. schrieb:
> Schade :-(
> Dann doch die aktive Ferrit-Antenne von oben.

Warte bis du das TEF Ding hast und entscheide erst dann, ob man eine 
zusätzliche externe Antenne braucht.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

falls es interessiert, wenn auch nicht OE bezogen:

heute früh (~ 6 Uhr) , drehte ich mal im Auto (digital gesteuert) über 
das MW-Band. Es war noch dunkel.

Da konnte ich unsere 6 Alberta Lokalsender empfangen.

Ferner hörte ich an die 30 US Sender mit ziemlich guter Feldstärke und 
ohne Fading,  eine aus Mexiko und sonst noch ein paar aus S.A. Eine 
Station war in Chinesischer Sprache, kann aber auch ein irgendein 
Multikultureller Sender gewesen sein. Identifiziert in Englisch hatte er 
sich nicht, während ich zuhörte. Ein paar der US Stationen waren in 
Washington State oder Oregon Zuhause.

Mein Auto Empfänger geht bis 1720kHz. Im Bereich 1520-1720 waren auch 
noch einige Sender zu hören.

Mit einer guten Antenne auf dem Land kann mal wahrscheinlich noch viel 
mehr finden. Ich nehme an, bei Euch sollte in den Nachtstunden auch noch 
viel DX hereinkommen.

Es war eigentlich ganz interessant.

Gruß,
Gerhard

von Peter D. (peda)


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Mein Autoradio hat nur UKW und DAB+.

von Karl B. (gustav)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich nehme an, bei Euch sollte in den Nachtstunden auch noch
> viel DX hereinkommen.

Aber es hätte noch viel schlimmer kommen können:
Wellenkonferenz 1976:
Zitat:
".....Einige Delegationen empfanden Raumwellenausstrahlung im MW-Bereich 
als Störstrahlung und wollten auf keine Fall einen Teil des oberen 
Mittelwellenbereichs für eine systematische Raumwellenversorgung 
freihalten, wie es die UER vorschlug. Die meisten Teilnehmer (Anm.: 
nahöstlicher und afrikanischer Staaten) benötigen jedoch eine 
Raumwellenversorgung und bestehen darauf, dass ihre bisher genutzten 
Raumwellen erhalten bleiben...Bereits am 9. bzw. 11. Oktober war klar, 
dass die Mehrheit sich auf ein 9-kHz-Kanalraster einigen würde. An 
diesen Tagen legten nämlich die Organisation der arabischen 
Rundfunkunion (ASBU) und eine Gruppe von 26 Delegationen aus Afrika ihre 
Dokumente vor, die ein einheitliches 9-kHz-Raster für beide Regionen und 
einen Schutzabstand von 30 dB für die Bodenwellen- und 27 dB für die 
Raumwellenversorgung vorschlugen..."
"...Sender und Wellen für Stationen in Nah- und Mittelost haben wir an 
dieser Stelle der "Genf-Betrachtung" nur ganz am Rande erwähnt. Ein Wort 
aber scheint - bei der Abwägung der Chancen dieses Planes - mehr als 
angebracht. Die Länder in diesem Teil der Welt werden eine ganze Fülle 
von wahren "Supersendern" betreiben können. Ob 1200 kW für Tel Aviv auf 
der Mittelwelle oder 2000 kW für den ägyptischen Sender El Qusiya auf 
der Langwelle - ob Megawattsender in der Türkei, im Irak, im Iran oder 
in Jordanien: Alle diese Sender (das lehrt die Erfahrung) sind am Abend 
auch in Europa zu hören. Man kann nur hoffen, dass alle diese 
Supersender ihre Antennen-Bestimmungen beachten und dass die 
Leistungs-Limits für die Nacht (hier wie dort) eingehalten werden..."
/Zitate
Quelle:
https://www.wabweb.net/radio/radio/frequenz.htm

Leider nicht ganz so...
Aber Radio Bremen war schwächer als Lviv auf derselben Frequenz.
"...und das Präsidium des Obersten Rates. Mehr als 40 Organisationen 
wurden für ihre Teilnahme am Kampf gegen diesen aktiven 
gesellschaftlichen Aktivismus ausgezeichnet...mächtige Kräfte, muss man 
sagen... ja, sie waren jedoch nicht bereit, widersprüchliche Arbeit zu 
leisten..."
AI-gestützte Übersetzung text to speech translate.
Erst Lviv, dann Trapani, dann Agadir, dann Fuerteventura, die Grauzone 
wandert von Ost nach West und lässt einen Sender nach dem anderen 
erklingen. (Obwohl man ja eigentlich nur "Hansawelle Bremen" hören 
wollte)

Dann mach ich es wie:
Peter D. schrieb:
> Mein Autoradio hat nur UKW und DAB+.
und schalte auf UKW 93,8

Klaro, aber in US und Ca haben meistens nur die eingebauten Autoradios 
Digital. Aber DAB+ gibt's nicht, dafür eben, wie gesagt, HD-Radio mit 
der IBOC-Codierung und Lizenz. Die Heimgeräte kosten nochmal 
Extra-Lizenzgebühren afaik. Das tut sich eben kaum einer an. Digital nur 
für's Auto. Meistens. Oder?

ciao
gustav

P.S.: Was reinkommt, trotz Hauptstrahlrichtung SO, also außerhalb der 
Keule, 225 kHz Jedynka Polskie. Und Hungary Solt 540 kHz. (1,6 MW)
Rumänien hat auch noch viele Mittelwellensender, die hier zu hören sind. 
Und die "Kleinststationen" leiden unter dem Trägeroffset. Es wappert und 
intermodliert. Mal der Spanier R. Sevilla, dann mal Dechovka (CZ), es 
wackelt hin und her auf der 792.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Ich habe mich als Kind immer gewundert, wie die Skalenbeschriftung auf 
den  alten Röhrenradios erfolgte. Da waren viele exotische Namen drauf 
und keiner war an seiner Position auf der Skala zu empfangen.
Und auf LW war besonders wenig los (max 4 Sender).
Anbei mal der Beethoven 2 von 1956.

von Wulf D. (holler)


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War halt eine Momentaufnahme aus der Produktionszeit dieses Radios. Die 
Skala meines Nordmende Bella Bj '55 sieht ähnlich aus.
Immerhin, z.B. Frankfurt/Main sendete bis in die "Nuller-Jahre" auf 596 
kHz die Programme HR1 bzw HR1+ und da passt die Skala.
War überall in Hessen und darüber hinaus empfangbar.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Peter D. schrieb:
> Ich habe mich als Kind immer gewundert, wie die Skalenbeschriftung
> auf
> den  alten Röhrenradios erfolgte. Da waren viele exotische Namen drauf
> und keiner war an seiner Position auf der Skala zu empfangen.
> Und auf LW war besonders wenig los (max 4 Sender).
> Anbei mal der Beethoven 2 von 1956.

Dein Radio hat ein schönes Gesicht. Mein alter Saba sieht ähnlich aus. 
Ein Relik einer anderen Zeit.

Übrigens, ich erinnere mich, als Kind, damals in OE in den 60er Jahren 
auf LW oder MW einige blubbernde Störsender gehört zu haben. Welche 
Bewandtnis hatte es mit denen? Ich vermute, daß westliche Sender vom 
Ostblock fern gehalten werde sollten.

Ich erinnere mich, wie voll der KW Bereich am Abend damals war. Es gab 
kaum freie Stellen. Auch die mysteriösen Zahlensender mit der markanten 
Frauenstimme faszinierten die kindliche Fantasie. Der Empfang war klar 
ohne lokale digitale Störschleudern.

Heutzutage, habe ich trotz gutem RX, nur noch wenig Interesse 
reinzuhören.

Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Peter D. schrieb:
> Ich habe mich als Kind immer gewundert, wie die Skalenbeschriftung
> auf
> den  alten Röhrenradios erfolgte. Da waren viele exotische Namen drauf
> und keiner war an seiner Position auf der Skala zu empfangen.
> Und auf LW war besonders wenig los (max 4 Sender).
> Anbei mal der Beethoven 2 von 1956.

Peter, könntest Du vielleicht das Innenleben zeigen, bitte?

Hatten Eure Radios eine ähnliche Röhrenbestückung wie bei uns?
(EHC81, EF89, EABC80, EL84/41, ECC85)

Man ersieht aus den Namen, das Radio war "nicht-westlich":-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter D. schrieb:
> keiner war an seiner Position auf der Skala zu empfangen

Dann war der Zeiger verrutscht. ;-)

Dresden (Wilsdruff) hat zumindest auf 1043 / 1044 kHz gesendet.

Gerhard O. schrieb:
> EHC81, EF89, EABC80, EL84/41, ECC85

Klar, da wurde mit dem gleichen Wasser gekocht.  Der „Erfurt 4“ mit 2 x 
EL86 war da wohl der Exot, „eisenlos“, mit hochohmigen Lautsprechern – 
die dann auch die Schwachstelle waren.  Die bekam man nicht einfach 
ersetzt.

Was ich in der DDR nicht gesehen habe war sowas wie ECLL800.

von Marek N. (db1bmn)


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Jörg W. schrieb:
> Was ich in der DDR nicht gesehen habe war sowas wie ECLL800.

Nette Diskussion ;-)
Gabs denn wenigstens EABC80?

von Karl B. (gustav)


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Gerhard O. schrieb:
> Übrigens, ich erinnere mich, als Kind, damals in OE in den 60er Jahren
> auf LW oder MW einige blubbernde Störsender gehört zu haben.

Yep.
https://www.radiomuseum.org/forum/rias_berlin_und_seine_stoersender.html
RIAS Berlin wurde besonders mit "Wobbeltönen" von Sendern mit 1 bis 5 
kW, die über das ganze DDR-Territorium verstreut waren, zu stören 
versucht.
Aber auch Radio Albanien / Tirana galten massive Störungen, die auch den 
Empfang der Nachbarsender beeinträchtigten.
Und: Jeden Tag eine Frequenzverschiebung, mit der man versuchte, dem 
"Jamming" zu entgehen. Am nächsten Tag wieder das gleiche Katz-und 
Maus-Spiel. Typisch auch die "QSA"-Schleife.

Peter D. schrieb:
> Und auf LW war besonders wenig los (max 4 Sender).

Die Langwellenskala stimmt im Prinzip heute noch. Es sendet da nur noch 
Warschau, Droitwich und Brasov. Mit Verschiebung um ein oder ein paar 
kHz, um ins 9 kHz Raster zu passen.

ciao
gustav

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Gustav.

Karl B. schrieb:

> Aber auch Radio Albanien / Tirana galten massive Störungen, die auch den
> Empfang der Nachbarsender beeinträchtigten.

Radio Tirana war schon eine spezielle Nummer. Die Feldstärke war enorm 
hoch, so dass sie praktisch jeden "normalen" Kurzwelenempfänger 
überforderte.
In der Folge hörte man das Programm, und insbesonders die markannte 
Pausenfanfahre immer im Hintergrund bei anderen Sendern mit.

Gelegentlich habe ich heute noch die Pausenfanfahre als "Ohrwurm".

https://www.youtube.com/watch?v=B2mBP40w_hU

Mit freundlichem Gruß
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd W. schrieb:

> Gelegentlich habe ich heute noch die Pausenfanfahre als "Ohrwurm".

Die kannte ich noch nicht, dafür habe ich Radio Moskau als "omnipräsent" 
in Erinnerung:

https://www.youtube.com/watch?v=cznCttle760

Marek N. schrieb:
> Gabs denn wenigstens EABC80?

Klar, stand doch oben schon drin.  Wie geschrieben, die ECLL800 ist so 
ziemlich das Einzige, was mir begegnet ist an 08/15-Röhren, die ich 
früher noch nicht gesehen hatte.

von Peter D. (peda)


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Gerhard O. schrieb:
> Peter, könntest Du vielleicht das Innenleben zeigen, bitte?

Den Schaltplan gibt es bei Elektrotanya, einige Bilder im Radiomuseum. 
Gibt aber auch viele Sammlerseiten.
Ich hatte die Ausführung aus der Fernsehtruhe Clivia.
Der Tastensatz war nicht einrastend, der gewählte Bereich wurde durch 
eine rote Blende angezeigt. Die UKW-Taste hat auch die beiden Zeiger 
umgeschaltet. Man konnte also je einen UKW- und MW-Sender "abspeichern".
Bei AM wurde noch ein 2. Vorkreis abgestimmt (Dreko 3 * 500pF).
Die Klangsteller hatten einen Seilzug, der die Anzeigeblende verschob. 
Ist auf dem Foto gut zu sehen.
Die AZ12 hatte sich aus dem Sockel gelöst und hin nur an den Drähten. 
Ich habe sie dann durch SY210 (1000V/1A) mit 100R/4W Widerständen 
ersetzt.
Die Endstufe war Bi-Amping. 2 * EL84 Gegentakt für die Bässe, 1 * EL84 
für die Höhen.

Gerhard O. schrieb:
> Hatten Eure Radios eine ähnliche Röhrenbestückung wie bei uns?
> (EHC81, EF89, EABC80, EL84/41, ECC85)

Ich hatte mal einen Gerufon Ultra Exquisit 57W. Der hatte statt der 
EABC80 die EB(F)80, EAA91 und EF86. Interessant war auch ein 2. 
Ausgangstrafo nur für die Höhen und ein Elektrostat. Und der ZF-Teil für 
AM/FM war komplett separat.

von Karl B. (gustav)


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Bernd W. schrieb:
> Gelegentlich habe ich heute noch die Pausenfanfahre als "Ohrwurm".

"Kopredu leva, vorwärts links".
Das war bei mir der Ohrwurm.
Aber DDR kam auf KW nur mit massiver Überlagerung rein. Woran das wohl 
lag?

ciao
gustav

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl B. schrieb:
> Woran das wohl lag?

Meiner Erinnerung nach hatte Radio Berlin International eher so 
gesendet, dass sie weiter weg empfangbar waren, nicht so sehr für den 
Nahbereich.  War das nicht bei der Deutschen Welle ähnlich?

von Karl B. (gustav)


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Jörg W. schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> Woran das wohl lag?
>
> Meiner Erinnerung nach hatte Radio Berlin International eher so
> gesendet, dass sie weiter weg empfangbar waren, nicht so sehr für den
> Nahbereich.  War das nicht bei der Deutschen Welle ähnlich?

Natürlich, aber in Köln, wo die Aufnahmen (nicht nur von mir selber, 
sondern auch von Bekannten) gemacht worden waren, hätte ein Hop an der 
Ionosphäre schon gereicht. "Tote Zone" war das nicht.
Genau so, wie ich den Rias auf 6005 kHz später dort sauber hören konnte.
Das Störgeräusch auf der Aufnahme von Radio DDR oben war wie "Jamming". 
Evtl. Kollateralschaden beim Jamming von RFE-Nachbarfrequenz. Die 
Empfänger, die benutzt wurden, hatten für LW, MW und KW dieselben 
ZF-Filter mit der "großen" Bandbreite, bei Kurzwelle (5 kHz 
Kanalabstand) konnte man also immer gleich drei Sender hören. Und dann 
auch den Nachbarsender, der gestört werden sollte. Bei der Aufnahme von 
Radio Sofia hört man auch das Jamming im Hintergrund. Das galt aber 
wahrscheinlich einer Nachbarfrequenz.

ciao
gustav

von Peter D. (peda)


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Karl B. schrieb:
> Die
> Empfänger, die benutzt wurden, hatten für LW, MW und KW dieselben
> ZF-Filter mit der "großen" Bandbreite, bei Kurzwelle (5 kHz
> Kanalabstand) konnte man also immer gleich drei Sender hören.

Ich hatte mal ein DDR-Röhrenradio mit Bandbreiteneinstellung, den Typ 
weiß ich nicht mehr. Ein Drehknopf führte über einen Seilzug in die 
beiden Bandfilter. Damit konnten die oberen Spulen um 90° verdreht 
werden und so die Kopplung zu den unteren Spulen reduziert werden. Es 
war deutlich zu hören, wie die Wiedergabe dumpfer wurde.

von Karl B. (gustav)


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Karl B. schrieb:
> Die Empfänger, die benutzt wurden,

Hätte noch präziser formulieren sollen:
Die Empfänger, die für die Aufnahmen [oben] benutzt wurden, hatte keine 
Bandbreitenumschaltung zwischen Lang-/Mittelwelle und Kurzwelle.
Zur Erinnerung: Auch wenn bei LW oder MW die 9 kHz Abstand der 
Trägerfrequenzen gelten sollten, hielten sich nicht alle Sender 
sklavisch an diese Vorgabe. Folge: Pfeif- und Summtöne der 
Trägerfrequenzdifferenzen.

Und für ausreichende Trennschärfe bei Kurzwelle waren die Filterkurven 
[bei den verwendeten Empfängern] erst recht eben zu breit.
Tatsächlich sendete man damals im 5 kHz Trägerfrequenzabstand. Vielfach 
aber auch nicht, ohne Offset möglichst zu vermeiden. Die Kalibrierung 
der Trägerfrequenzen war wohl bei vielen Stationen noch ein Fremdwort.
Schaut man sich bei mwlist heute um, gibt es sogar eine eigene Rubrik 
dafür "Trägeroffset". Und da ist man heute extrem pingelig gegenüber 
früher.
Schaut mal selber nach...
www.mwlist.org/mwoffset.php?khz=1476
Aber zurück zu unserem Beispiel:
Es pfeift, was das Zeug hält. Da sendete zum Beispiel der eine Sender 
[höhere Frequenz] gegenüber dem gewünschten mit 4,75 kHz Abstand, der 
andere [tiefere Frequenz] 5,3 kHz gegenüber der gewünschten 
Empfangsfrequenz. Schon intermodulieren sich nicht nur die Seitenbänder 
gegenseitig, es gibt auch noch neben zwei schrillen Pfeiftönen einen 
Hetereodynton mit 550 Hz. Und das ist schon ein sehr lästiges Summen, 
das sich auch mit einem üblichen 3,5 kHz Filter (Bandbreite auf Stellung 
schmal) nicht aussieben läßt. (Filter für Sprache: Etwa 300 -3,5 kHz).
Und: So mumpfig wie Radio Cairo wollte kein Sender klingen.
Also wurde nicht mit NF-Bandbreite 2,5 kHz gesendet.
Heute gibt es selten derartigen Sidebandsplash und anderes unangenehme 
Effekte. Der KW-Bereich ist nicht mehr so extrem dicht belegt.

Aber trotzdem einige Sender können es nicht lassen. Die "Piraten" 9670 
kHz.
(keine echten Piraten eher Private.)

Der Synchrondemodulator des KiWi-SDR kann unteres und oberes Seitenband 
separat "syncen". Im einen Beispiel auf oberes Seitenband (sau) 
eingestellt. Der Sender auf 9665 kHz ist als Sidebandsplash NF-mäßig um 
eine Oktav nach oben versetzt zu hören. (Nominalfrequenz 9670 kHz).
Dann nach Probieren doch lieber nur unteres Seitenband (lsb).
Solche technischen Möglichkeiten hatte man früher (noch) nicht zumindest 
nicht für Otto Normalverbraucher-Radios.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Jörg.

Jörg W. schrieb:

>> Gelegentlich habe ich heute noch die Pausenfanfahre als "Ohrwurm".
>
> Die kannte ich noch nicht, dafür habe ich Radio Moskau als "omnipräsent"
> in Erinnerung:
>
> https://www.youtube.com/watch?v=cznCttle760

Glockenspiele als Pausenzeichen waren damals in Ost und West weit 
Verbreitet.
Auch die BBC hatte zu der Zeit das Morse "V" als Glockenspiel.

Radio Moskau hatte ja noch einen netten Tonfall, der "Sender Frieden und 
Fortschritt" hatte dagegen irgendwie immer einen drohenden Unterton.

https://www.youtube.com/watch?v=w6Z8TVawWQE

Den Sender Frieden und Fortschritt gibt es nicht mehr, aber vor 
irgendwie 10 Jahren habe ich trotzdem noch ein deutschsprachiges 
russisches Programm auf Kurzwelle mit ähnlichem "hear and feel" gehört.

Mit freundlichem Gruß
Bernd Wiebus alias dl1eic
Http://www.l02.de

von Karl B. (gustav)



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Bernd W. schrieb:
> Glockenspiele als Pausenzeichen waren damals in Ost und West weit
> Verbreitet.

Super.
Wenn man Vieles heute auch aus dem Internet herunterladen kann, so war 
man früher stolz wie Oskar, wenn man die Sender tatsächlich mit dem 
alten Röhrensuper zu Hause hereinbekam und flugs noch rechtzeitig die 
Aufnahmetaste am Grundig TK25 drücken konnte.
Klaro, habe hinterher noch digital nachbearbeitet, Schaltkracher, so 
weit wie möglich im Pegel um -20dB abgesenkt und ein bisschen 
egalisiert. Aber immer noch so, dass man die Fadingcharakteristik 
einigermaßen nachvollziehen kann. Declicker und Decrackler "vernichten" 
mir zu viel. Also alles mühsame manuelle Nachbearbeitung. (Aber keine 
störenden Schaltnetzteile, das muss man einmal deutlich konstatieren.)

viel Spaß
ciao
gustav

von Butt (schweizer)


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Marek N. schrieb:
> Ich habe es gestern Abend leider versäumt, mal bei Twente einzuschalten.

Mein besoffener Nachbar hat die gestrige Mondfinsternis verpasst.

Marek N. schrieb:
> Ich überlege mir gerade, einen portablen Empfänger für LW und MW
> anzuschaffen.
> Was würdet ihr bevorzugen?

Sei schlau - Selbstbau.

Die Antenne und nicht die Firma ist der Sensor und die Drehloop ist 
wesentlich ruhiger im Empfang als Schlangendraht- oder 
Wackeldackel-Ferrit mit angehängtem Hundelautsprecher.

Anleitungen gibts Tonnenweise im Netz,

Viel Spaß!

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Butt.

Butt schrieb:

>
> Die Antenne und nicht die Firma ist der Sensor und eine Drehloop ist
> empfangsruhiger als jeder Schlangendraht- oder
> Wackeldackel-Ferritantenne, die jeden Schalterknacks vom vorbeifahrenden
> Nachbarstaubsauger einfängt.

Wenn Du unter "Drehloop" eine Rahmenantenne verstehst, so unterscheiden 
die sich in Sachen lokaler QRM Aufnahme eigentlich eher nicht. Ein 
Rahmen hat eine höhere mögliche Güte und darum bessere Selektivität, 
wenn er auch noch Filtern soll. Ausserdem Rauscht er weniger als ein 
Ferrit, aber das ist eher theoretisch.
Nachteil einer Rahmenantenne: Sperrig und mechanisch Aufwendig 
verglichen mit einem Ferritstab.

> Trau Dich & hab Spaß!

Sowieso. ;O)

Mit freundlichem Gruß
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Butt (schweizer)


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Karl B. schrieb:
> Die Langwellenskala [...] Brasov.

Ab 1.08.2025 nächtliche Sendepause. Geld regiert die Welt.

von Butt (schweizer)


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Bernd W. schrieb:
> Ausserdem Rauscht er weniger als ein
> Ferrit, aber das ist eher theoretisch.

Ich bin kein Märchenonkel, also Nöpp. Vor Jahrzehnte praktiziert mit 
BFT66 als Erstverstärker. Die erste Stufe allein zählt.

Selbst eine 4 mm Gewindestange, Länge 1 m gebogen über einen 
Schnellkochtopf brachte erstaunliche Verbesserung an den Ohren ohne 
Hörensagen.

 Vorteil - passte in die Bananenbuchsen vom Stativ.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Bernd W. schrieb:
> Auch die BBC hatte zu der Zeit das Morse "V" als Glockenspiel.

Ich kenn das nur so, dass direkt von Trommel bzw. Pauke auf Synthesizer 
umgeschwenkt wurde, ohne Zwischenstation "Celesta".
Wenn jemand die Celesta-Aufnahme des Pausenzeichens der BBC hätte, nur 
zu.
Hier hochladen.
Keine Aufnahme von Kirchenglocken, sondern eine mit "Celesta".
https://de.wikipedia.org/wiki/Celesta

ciao
gustav

von Karl B. (gustav)


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Nochmal zum Thema Pausenzeichen.
DLF Pausenzeichen mit Celesta.
Zum glorreichen Ende der Ära Mittelwelle wohl bewusst übersteuert.
Noch mal so richtig den Optimod voll aufknallen, dass sogar die 
Kombinationstöne der temperierten Skala zu hören sind.
Dann Carrier OFF. Und zwar vor geplantem Sendeschluss bereits. Nicht 
erst ab 24:00 Uhr, so dass der Betriebsschluss auf 756 kHz von einigen 
Hobbyisten verschlafen wurde.

ciao
gustav

von Wulf D. (holler)


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Hatte am WE einen langen Draht über einen hohen Baum im Garten gelegt 
und um 22:00 Uhr Mittelwelle abgehört.
Die Störungen waren schon mal  geringer als im Haus mit Radio und 
eingebauter Ferritantenne.
Die Pegel für den Preamp gerade noch nicht zu hoch.

Für den Österreicher bin ich viel zu spät dran, Testlizenz ist längst 
abgelaufen.

Konnte drei englischsprachige Sender gut verstehen:
- 1386 kHz BBC, Sender in Litauen?
- 1458 kHz Lyca Radio, London?
- 1053 kHz talkSPORT (UK)?

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Warum gibt das hier eigentlich seit einem Monat beinahe täglich eine 
neue Nachricht, wenn in Österreich eine neue Mikrowelle in Betrieb 
genommen wird? :)

von Karl B. (gustav)


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Hallo,
erste Frequenz 1386 kHz Sender Viesintos, Litauen, Radio Baltic Waves 
mit 250 kW. Haben auch Sendezeit vermietet an...
"...Wir sind sehr an Empfangsberichten interessiert und bestätigen jeden 
mit einer QSL-Karte aus Polen. Unsere Anschrift ist
POLSKIE RADIO
Redakcja Niemiecka/GERMAN
Aleja Niepodległości 77/85
00-977 Warszawa ..."

Zweiter Sender ist 1458 kHz mit dem Programm für die 
indischen/pakistanischen Einwanderer. Nähe London. Zeitweise bei mir 
sogar am Samstagmorgen bei "Tageslichtzeit".

Dritter in der Reihenfolge auf 1053 kHz die altbekannte 
UK-Gleichwellenfrequenz. Ebenfalls sehr gut bei mir zu empfangen nach 
Abbau der D-Schicht. (Wie gesagt, je näher man der Tag- und Nachtgleiche 
kommt, desto wahrscheinlicher ist Grauzonenempfang mit ungeahnter 
Reichweite.)

Die drei Stationen sind aber keine expliziten "Grauzonen-Exoten", 
sondern
fast schon fixe Orientierungspunkte.
Und der 540-er bei Dir nicht? Das wundert mich aber.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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FYI:
Butt schrieb: Brasov
> Ab 1.08.2025 nächtliche Sendepause. Geld regiert die Welt.
"...Bună ziua,
Referitor la programele de radio transmise în unde medii (frecv.1404kHz 
si 909 kHz) reducerea puterii pe timpul nopții (22.00-06.00 P/2) nu 
afecteazaă
audiția în interiorul României, stațiile fiind proiectate strict pentru
deservirea teritoriului țării.
Stațiile de unde scurte afectate de la 1 august 2023 sunt Țigănești și
Galbeni, în sensul că se emite doar cu câte un emițător..."
Ki generierte Übersetzung:
"...Guten Tag, wir möchten Sie wie folgt informieren:
Die nächtliche Leistungsreduzierung (22:00–6:00 Uhr P/2) für die auf 
Mittelwelle (1404 kHz und 909 kHz) ausgestrahlten Radioprogramme hat 
keine Auswirkungen auf das Hörerpublikum in Rumänien, da die Sender 
ausschließlich für die Versorgung des Landes konzipiert sind.
Die ab dem 1. August 2023 betroffenen Kurzwellensender sind Țigănești 
und Galbeni, da sie nur noch mit jeweils einem Sender ausgestrahlt 
werden..."

909 und 1404 kHz sind hier bei mir abends auch zu hören - trotz 
Leistungsreduzierung.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Wulf D. (holler)


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Karl B. schrieb:
> "...Wir sind sehr an Empfangsberichten interessiert und bestätigen jeden
> mit einer QSL-Karte aus Polen.

Wirklich schöne Karte, das es sowas heute noch gibt!

> Und der 540-er bei Dir nicht? Das wundert mich aber.

Auf 540kHz kam das mit Abstand stärkste Signal rein, hat das Radio wegen 
des Preamp (+20dB) übersteuert. Meine aber nichts englisches gehört zu 
haben.
Habe oben nur die Sender genannt, die ich klar verstehen konnte. Meine 
Sprachkenntnisse beschränken sich auf deutsch und englisch.

Eben nochmal kurz reingehört, auf 1323kHz laufen deutsche Schlager. Mal 
sehen ob noch ein Stationsname genannt wird.

Das Radio ist übrigens das Pi Pico SDR aus dem Nachbar-Thread.

von Butt (schweizer)


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Karl B. schrieb:
> unde medii

[Anm.d.Übersetzers - Mittelwelle]

Wer lesen kann, ist im Vorteil, es ging hier explizit um

Karl B. schrieb:
> Die Langwellenskala.

gerade ist 23:20 und bei Twente nur prasseln - fanget den Senderdieb!

: Bearbeitet durch User
von Butt (schweizer)


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Karl B. schrieb:
> unde medii [A.d.Übersetzers Mittelwelle]

da steht nachprüfbar im Beitrag #7933122 lange vor #7935604

Karl B. schrieb:
> Die Langwellenskala.

---
Der LW-Sender Bod glänzt nachts mit Abwesenheit, kanns wer bestätigen?

Twente 23:27 -153 kHz leer & bei 147 kHZ sendete DWD im Nachbarkanal +1!

BTW gibts Funker, die diesen Lochstreifencode "hörend" verstehen?

50 Baud sind ja 400 Zeichen/m - was hatte Schnelltelegraphie?

So schwer stell ich mir des jetzt gar nicht vor... pfeifft so mit 2 kHz 
melodisch dahin bei USB wie ein Vögelchen.

---WP habs gefunden---
Der schnellste Telegrafist war der US-Amerikaner Theodore Roosevelt 
McElroy (1904–1963) im Jahre 1939 mit einer Geschwindigkeit von 75,2 WpM 
(etwa 376 BpM)[6] und 1954 Fjodor Wassiljewitsch Rosljakow 
(1918–1972)[7] aus der Sowjetunion mit 88 WpM (etwa 440 BpM).

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)



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Die Meldung der RADIOCOM schlug bereits 2023 ein.
Im Zuge der Budgetkürzungen war Thema Energiesparen bei Radiosendern 
akut geworden.
Alle Sender waren davon betroffen. Die Simultanausstrahlung auf zwei 
Kurzwellenfrequenzen für ein und dasselbe Sendegebiet (über Tiganesti 
und Galbeni) gekappt. Auf nur einer wird bis jetzt gesendet. Darüber 
haben sich die Kurzwellenfreunde schon deutlich genug ausgelassen, vor 
allem, weil dann ausgerechnet "untaugliche" Frequenzbereiche benutzt 
wurden.
Früher hatte man noch die Auswahl, wenn es auf einer Frequenz nicht 
klappte, dann hörte man den Sender eben auf einer anderen Frequenz. Und 
im Winterhalbjahr am späten Nachmittag am frühen Abend bei beginnender 
Dämmerung für Europa im 19-Meterband zu arbeiten, widerspricht jeglicher 
Erfahrung bezüglich der Ausbreitungsbedingungen. In Deutschland war der 
Sender auf 15250 kHz gegen 16:00 Uhr mit S5, gegen 16:20 mit S3 und 
gegen 16:45 nur noch mit S2 bzw. garnicht mehr zu empfangen. 
Gleichzeitig in Amerika an der Westküste - mit KiWi-SDR abgehört - 
ziemlich zerflattert aber noch aufnehmbar. (Man höre das angehängte 
Audiofile.) Was beweist, dass die winterlichen Reflexionsbedingungen und 
"toten Zonen" sich so auswirken, dass Weitempfang möglich, Europaempfang 
unmöglich wird.

Völlig klar: Das rapide Absinken der MUF und das kleinere "Zeitfenster" 
ist ganz typisch für "Winterbetrieb". Deswegen hätte der (jetzt 
aufgegebene) Simulatanbetrieb durchaus noch seine Berechtigung gehabt. 
Die andere Frequenz im 41-Meterband wäre in DE bestimmt besser 
'rübergekommen. Aber darum hatte man sich bei RRI nicht gekümmert.

Dann: Die Leistungsreduzierung (bei MW auf die Hälfte) bezog sich auf 
den gesamten Mittel- und Langwellenbereich. Da das UKW-Netz nicht so 
stark ausgebaut ist, hat ganz besonders MW mit zahlreichen Sendern eine 
besondere Bedeutung (noch). Wurde aber in der Mitteilung von RADIOCOM 
nur MW besonders betont. Der Langwellensender "Brasov" spielt auch noch 
eine Sonderrolle. Darauf möchte ich hier jetzt nicht eingehen. 
(Privatradio).

ciao
gustav

Viel Spaß
https://www.youtube.com/watch?v=iD3n1J4STLo

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)



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Butt schrieb:
> Twente 23:27 -153 kHz leer & bei 147 kHZ sendete DWD im Nachbarkanal +1!
> BTW gibts Funker, die diesen Lochstreifencode "hörend" verstehen?
> 50 Baud sind ja 400 Zeichen/m - was hatte Schnelltelegraphie?
> So schwer stell ich mir des jetzt gar nicht vor... pfeifft so mit 2 kHz
> melodisch dahin bei USB wie ein Vögelchen.

Die Decodierung überlässt man lieber dafür besser geeigneten SDRs.
Twente kann weder FT8, FSK, Telefax, TDoA, DRM, etc., um nur einige zu 
nennen, decodieren.
Dass DRM nicht von SDR Twente decodiert werden kann, ist nicht nur 
besonders schmerzlich, aber vom Operator voll bewusst so gemacht worden.
Entweder DRM oder eine sehr hohe Zahl von Usern (700 !!) simultan.
Entscheidung fiel zuungunsten von DRM und anderen "Decodern".

Ein KiWi-SDR kann das aber (neben zahlreichen anderen Decodern - 
inclusive xHE-AAC-Codec - standardmäßig. Aber nur maximal 4 User 
simultan.
Oder sogar noch weniger, je nach Einstellung des jeweiligen Operators, 
der so freundlich ist, seinen lokalen KiWi-SDR für lau übers Netz allen 
Interessierten zugänglich zu machen.)

Um auf die Empfangserfahrung des TO oben einzugehen:
Ja, neben Satellitenkommunikation braucht es noch Wetterfax und 
Telegrafie für die Schifffahrt als Redundanz auf Lang- und Kurzwelle.
Genaueres kann man dem Sendeplan (siehe Dateianhang) entnehmen.
Die Baudrate im Ton- und Bildbeispiel ist 50, Shift 85, der Datenrahmen 
5 Bit und eineinhalb Stopbits. Also klassisch für RadiotTeleTYpe.

Viel Spaß, obwohl die Sache bei schwerer See und Havarie, Ausfall der 
komplexeren Systeme garnicht mehr so lustig sein dürfte. Da ist der 
Skipper froh, noch mit Radio und akkugestütztem Laptop lokal etwas zu 
empfangen.
(Hätte der Funker der Carpathia damals auf die Funksignale der Titanic 
gehört, wäre es wohl nicht zu so einer großen Katastrophe gekommen.)

ciao
gustav

von Wulf D. (holler)


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Karl B. schrieb:
> Dass DRM nicht von SDR Twente decodiert werden kann, ist nicht nur
> besonders schmerzlich, aber vom Operator voll bewusst so gemacht worden.
> Entweder DRM oder eine sehr hohe Zahl von Usern (700 !!) simultan.
> Entscheidung fiel zuungunsten von DRM und anderen "Decodern".

DRM ist schon ein verdammt dickes Brett, hatte mich neulich ein paar 
Feierabende in die ETSI DRM System Spec ES201980 eingelesen und bis zur 
Demodulation in Octave nachempfunden. Dagegen sind all die anderen 
genannten „Decoder“ reiner Kindergarten.
Wahnsinn: kein Wunder, dass sich das vor 20 Jahren nicht durchgesetzt 
hat.

Hatte die leise Hoffnung, dass man das in dem Pi Pico SDR implementieren 
kann. Aber dafür braucht es wohl ganz andere Kaliber.

von Karl B. (gustav)



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Wulf D. schrieb:
> Pi Pico SDR
https://www.mikrocontroller.net/attachment/preview/678297.jpg
Sieht sehr gut aus.
Gefällt mir. Vor allem auch das Display.
(Evtl. bei Gelegenheit noch eine passendes Abschirmgehäuse drumherum.)

Wulf D. schrieb:
> DRM ist schon ein verdammt dickes Brett
Ja, die DRM-Technologie ist irgendwie noch nicht so gut 
allgemeinverständlich dokumentiert. Die mir bekannte Literatur ist 
entweder zu spezifisch, oder einfach zu oberflächlich.

Mit SPARK habe ich mich noch nicht ausgiebig genug beschäftigt.
Damit soll man ja simulieren können.
https://www.drm-sender.de/

DRM-Specifications-MRR-4.2.pdf
Wäre auch noch Lesestoff.

Viel
Spaß weiterhin

ciao
gustav

P.S: Hier noch die KW-Sendung, die zu dem Video "Meteo" passte als 
MP3-Anhang.
https://www.youtube.com/watch?v=iD3n1J4STLo

 (KiWi kann jedes Seitenband separat demodulieren. Stereo auf KW 
sozusagen.
Sonst hat man ja bei den gezeigten "Kanalwechseln rechts -links" die 
Verzerrungen des selektiven Seitenbandfadings drauf.)

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ja, die gute alte Mittelwelle.
Damals wars, Europawelle Saar, Sender Heusweiler mit >1MW.
War der einzige Westsender den ich im Erzgebige mit dem Audion empfangen 
konnte. Stolz wie Oskar :-)

von Schorsch M. (schorschm)


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H.Joachim S. schrieb:
> Sender Heusweiler mit >1MW.

Hier im Saarland brauchtest du zum Empfang nur einen Kochtopf mit 
Deckel.
Der Deckel war dann der Lautsprecher ;-)

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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von Schorsch M. (schorschm)


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Mit der Abwärme wurde das Heusweiler Schwimmbad geheizt.
Seit der Sender abgeschhaltet wurde, müssen die Heusweiler kalt baden 😒

von Wulf D. (holler)


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Karl B. schrieb:

> Wulf D. schrieb:
>> DRM ist schon ein verdammt dickes Brett
> Ja, die DRM-Technologie ist irgendwie noch nicht so gut
> allgemeinverständlich dokumentiert. Die mir bekannte Literatur ist
> entweder zu spezifisch, oder einfach zu oberflächlich.

Da hast du leider Recht. Eine vollständige, praxisnahe Dokumentation 
gibt es anscheinend nicht. Die ETSI ist vollständig, aber zu abstrakt um 
danach eine Umsetzung zu starten.

> DRM-Specifications-MRR-4.2.pdf
> Wäre auch noch Lesestoff.
Da stehen nur Receiver-Requirements drin, also welche Teile der ETSI 
muss ein Empfänger können. Ansonsten bringt einen das nicht weiter.

> Mit SPARK habe ich mich noch nicht ausgiebig genug beschäftigt.
> Damit soll man ja simulieren können.
> https://www.drm-sender.de/
Closed Source mit Lizenzmodell, uninteressant.

Hier ist mal jemand ein Stück in die DRM-Demodulation eingetaucht:
http://www.koepken.de/drm/index.html

Das habe ich versucht nachzuvollziehen. Da der Autor nur Teile des 
Matlab-Codes auf seiner Seite dokumentiert hat, kam ich um die 
vollständige Einarbeitung nicht rum. Bei Interesse teile ich den 
Octave-Code (Matlab-Clone).

Aber damit hat man noch lange keinen vollständigen DRM-Empfänger: es 
fehlt noch die Decodierung des Datenstroms sowie die 
Quellen-Decodierung.

Aber das ist jetzt schon zu sehr OT. Das wäre ein eigener Thread.

Übrigens, interessanter Audio-Schnipsel vom kiwiSDR, wusste gar nicht 
dass analoge KW so gut klingen kann.

von Karl B. (gustav)


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Schorsch M. schrieb:
> Hier im Saarland brauchtest du zum Empfang nur einen Kochtopf mit
> Deckel.

Gerade die Leistungserhöhung forcierte dann den Nahschwund (abends ab 
etwa 150 km Entfernung) mit den gefürchteten Verzerrungen.
Power alleine macht's eben nicht.
Aufnahme in Köln. Ab Sekunde 18 verzerrt's aber gewaltig.
Hätte man den Synchrondemodulator, wie heute im Empfänger eingeschaltet, 
wäre die Tonqualität doch entscheidend verzerrungsfreier gewesen.
Aber - zu spät.
(Z. B. Der serienmäßige Einbau eines Synchrondemodulators in den Tecsun 
S-2000 erfolgte (erst!) in der Version von 2025.)
Und Kiwi kann sogar jedes Seitenband separat syncen.
SAU, SAL, SAS.

viel Spaß mit Gianna Granini, ähh Nannini.

ciao
gustav

von Karl B. (gustav)



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Wulf D. schrieb:
> Meine
> Sprachkenntnisse beschränken sich auf deutsch und englisch.

Bei mir eben die hier noch zu empfangenden Sender.
"Dechovka" zum Beispiel. Sendet hauptsächlich Musik.
Auf 1476 kHz etwas in spanischer Sprache. "Not des Nachbarn?"
Und auffällig: der früher beschriebene Pfeifton ist weg. ("Carillon" UK 
ist von der Skala verschwunden.)

Dann mache ich mir in letzter Zeit KI basierte Audio-zu-Text-" und dann 
Textübersetzungsprogramme zunutze.
Gerade gestern beim Abhören von PL Jedynka gegen 21:00 Uhr
kam mir der Gedanke, da ich ja kein Polnisch kann.
Der 1-MW-Kujavski-Kabat-Sender Strahlungsrichtung Südost, kommt in 
"Lower Saxony" doch recht gut rein, wenn auch mit massiven 
Gewitterstörungen. Zeigt, wie man mit nur einer starken Station ganz 
Polen und darüber hinaus mit wichtigen Meldungen versorgen kann.

(Kein Spaß, auch wenn es sich zuerst so anhört. Gehe hoffentlich recht 
in der Annahme, dass die KI-gestützte Übersetzung stimmt.)

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (db1bmn)


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So, ich habe den Deepelec DP-666 nun erhalten und kurz angespielt am WE.
Durch den verbauten ESP32 bietet er auch WLAN (und Bluetooth?) und kann 
als Server die Daten streamen und als "Webradio" dienen. Hab ich aber 
noch nicht ausprobiert.

Das Display hat "Touch", kann ich aber mit meinen Wurstfingern nicht 
zuverlässig bedienen. Mit einem Stylus mit leitfähiger Gummikappe ist es 
OK.

Auf UKW werden aus dem RDS allerhand Zusatzinfos herausgelesen, so auch 
der für DX-er wichtige PI-Code: 
https://www.ukwtv.de/cms/files/artikel/RDS-PI_in_D.pdf

Auf LW und MW taugt die mitgelieferte Teleskopantenne leider nichts. Nur 
die NDB im selben Stadtteil kann damit empfangen werden.

Mit der PCB-Rahmenantenne kann man prinzipiell ein paar AM-Radiosender 
empfangen, Spaß macht es aber keinen: BBC und Polen auf LW kommen zwar 
mit S7 rein (wenn man dem S-Meter Glauben schenken darf), sind aber doch 
sehr schüchtern und undynamisch. Zum Vergleich: Beim Tecsun PL-600 kommt 
Polen 225 kHz brüllend laut rein, dass es mir fast die Membrane 
raushaut.

Da werde ich wohl tatsächlich die von Karl B. (gustav) vorgeschlagene 
aktive Ferrit-Antenne ausprobieren nach dem Urlaub.

von Karl B. (gustav)


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Jetzt benötige ich Eure Mithilfe:
Habe gestern abend noch auf 1436 kHz eine Station empfangen, deren 
Stationsansage für mich völlig unverständlich war.
Vielleicht hat jemand zufällig diese Station auch gehört und kann mir 
den Namen nennen?
Und 1436 kHz passen auch nicht so ganz in das normale  MW 9-kHz Raster.

Vielen Dank im Voraus.

Marek N. schrieb:
> Mit der PCB-Rahmenantenne kann man prinzipiell ein paar AM-Radiosender
> empfangen, Spaß macht es aber keinen: BBC und Polen auf LW kommen zwar
> mit S7 rein (wenn man dem S-Meter Glauben schenken darf), sind aber doch
> sehr schüchtern und undynamisch.

Das hängt aber auch von der Tageszeit ab. Die Dämmerungsphase, in der 
sich so langsam die D-Schicht rekombiniert, zieht sich.
Obwohl die Grauzone um die Tag-und-Nachtgleiche herum interessante 
Weitverbindungen ermöglicht. Das trifft aber auf die hier zu 
empfangenden europäischen Stationen wohl weniger zu.
225 kHz hat nicht immer die automatische Trägerwertanpassung 
eingeschaltet, jedenfalls, wenn man dem S-Meter des Tecsun trauen darf. 
Kann sein, dass man gerade so eine Passage erwischt. Und LW Bodenwelle 
rauscht von sich aus etwas mehr, habe ich den Eindruck. Der Empfang ist 
dann vor allem bei Center-Tuning "mumpfig".
Der Synchrondemodulator bringt ein bisschen Verbesserung, aber 
krachscharf ist es dann immer noch nicht.

Bei BBC auf 198 kHz, ist noch ein Pfeifton nebenbei zu hören.
Apropos BBC, angeblich noch ein Jahr Gnadenfrist, obwohl schon mit Ende 
Juni 2025 Sendeschluss sein sollte.
https://www.radioblog.eu/2025/06/06/grossbritannien-bbc-langwelle-sendet-laenger/

Ja, 153 kHz, da ist nichts bei mir zu hören, wie oben ein Poster bereits 
bemerkte.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (db1bmn)


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Karl B. schrieb:
> Und 1436 kHz passen auch nicht so ganz in das normale  MW 9-kHz Raster.

Eben, klingt für mich nach einem P*raten.

von Wulf D. (holler)


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Konnte weder auf dem mp3 den Stationsnamen verstehen, noch heute Abend 
etwas auf 1436kHz empfangen. War vielleicht zu spät dran.
Wenn wenn meine Behelfsantenne dem Sturm im Norden standhält, probiere 
ich es morgen nochmal.

von Karl B. (gustav)


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Marek N. schrieb:
> Eben, klingt für mich nach einem P*raten.

Die Absage sagte ja "bis morgen", aber an dem Tag habe ich nichts 
gehört.
Nochmals vielen Dank für euer Monitoring.

ciao
gustav

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